Leiche von Groß⸗ bichholzbeim, welcher in der 5 Kompagnie des hiſtegen Bataillons diente und ſeit letzten Freitag vermißt wurde, erkannt. Da ſich am Kopfe des Verlebten eine Verletzung zeigte, ſo iſt wohl anzunehmen, daß ein Unglüksfall den Tod des Bedauernswerten herbeigeführt hat. — Wieblingen, 22. Mal. Geſtern wurde dahier durch Schiffer Benz die Leiche eines etwa 10—12 Wochen altes Kind geländet. Dieſelbe war ſchon ſtark in Verweſung übergegangen. Es liegt nahe anzunehmen, daß dieſem Vorkommniß ein Ver⸗ brechen zu Grunde liegt. 5 — Neckargemünd, 22. Mai. Infolge von Wortwechſel hat am Sonntag Abend in Mückenloch ein dortiger Bürgerſohn gegen ſeine Mutter das Meſſer gezogen und ihr einen Stich in die linke Bruſthälfte beigebracht, ſo daß an dem Aufkommen der Frau gezweifelt wird. Der liebenswürdige Sohn heißt Schlecht, iſt Steinbauer. Heute begab ſich das Großh. Amtsgericht an Ort und Stelle. — Bruchſal, 22. Mai. An dem Neubau der pneumatiſchen Malsfabrik von Moritz Marx Söhne ereignete ſich geſtern ein bedauerlicher Unglücksfall indem ein 19 jähriger Taglöhner Namens Etzkorn aus Weiher bei Abräumungsarbeiten dom vierten Stock in den cementirten Keller ſtürzte. Der Be⸗ dauernswerte welcher innere Nerletzungen davon ge⸗ tragen, wurde in das Hoſpital verbracht, woſelbſt er ſpäter verſtarb. — Wimpfen, 22. Mai. An der hleſigen Neckarfäbre ereignete ſich vor einigen Tagen ein ſchwerer Unglücksfall. Der unverheiratete Bauersmann K. von Untereiſesheim beabfichtigte mittelſt der Fähre fich mit ſeinem mit Holz beladenen Wagen über den Neckar ſetzen zu laſſen. Als er ungefähr 30 Meter vom Woſſer noch entfernt geweſen, wollte er von ſeinem Wagen herabſteigen, fiel aber dabei ſo un⸗ glücklich zwiſchen die Deichſelarme des Wagens, daß er darin hängen blieb und nicht ſofort ſich losmachen konnte. Bei dem Falle muß K. das eine junge Pferd geſtreift oder geſtoßen haben; kurz, dasſelbe ſcheute und — das andere Pferd und den beladenen Wagen in deſſen Vorderarmen der unglückliche Fuhrmann noch eingezwängt war, mit ſich fortreißend — ſprangen dieſelben den Weg hinab über die Fähre naus, direkt in den ziemlich hohen Neckar. Trotz ſofort herbeigeeilter Hilfe fand der Fuhrmann in den Wellen ſeinen Tod und iſt deſſen Leichnam bis jetzt nicht gefunden; von den Pferden konnte das eine aus dem Waſſer gezogen werden, während das andere bel Offenau tod on das Ufer gebracht rde. . 5 — Wackershofen, A. Meßkirch, 22. Mai. Heute Vormittag ſtürzte ein Teil der Scheuer des Landwirts Karl Kugler unter gewaltigem Krachen zuſammen. Das Gebäude ſollle eben ausgebeſſert werden. Unter dem Schutt im Stalle wurden 8 Kühe tod hervorg⸗zogen, 2 weitere Kühe ſollen noch geſchlachtet werden müſſen. Zum Glück waren die Arbeiter gerade im Augenblick des Zuſammenſturzes beim „Neune⸗Eſſen“, ſo daß wenigſtens kein Men⸗ enleben zu beklagen iſt. ü 1 — 9 ahr, 20. Mai. Das erſte deutſche Reichs⸗ walſenbaus iſt gegenwärtig mit 66 Zöglingen be⸗ ſetzt. Die Durchſchnittszahl betrug im abgelaufenen Jahr 78. Mit dem beendeten Schuljahr ſind 11 Knaben aus der Schule entlaſſen und erreichten da⸗ mit den Zeitpunkt, an welchem ſie ſatzungsgemäß auch aus dem ihnen zum elterlichen Heim ge⸗ wordenen Hauſe hinauszutreten haben, in die Welt um in irgend einem von ihnen ſelbſt gewählten Berufe den Kampf ums Daſein zu beginnen. Der Verwaltungsrat geht von dem Grundſatze aus, daß es nur halb gebotene Hilfe ſei, wenn man die Kinder nach ihrer Entlaſſung aus dem Hauſe ihrem Schickſal überlaſſen und ſie in die weite Welt oder auch ihre frühere Heimat ziehen laſſen wollte, wo ibnen die nöthige Fürſorge von keiner Seite zu Teil wird, deren fie gerade jetzt bei ihrem Eintritt in's Leben ſo dringend bedürfen. Er hat deshalb jedem Zöglinge ein geeignetes Unterkommen verſchafft — wahrlich bei der großen Zahl nicht die leichteſte Seite der Waiſenhausverwaltung! Die 11 Knaben, welchen durch ihre Lehrer „in Bezug auf Fleiß, Be⸗ tragen und ſonſtige Führung das denkbar beſte Zeugniß“ gegeben wurde, find mit Hilfe der Fecht⸗ verbände und ſonſtiger Freunde der Sache zu tüch⸗ tigen Handwerksmeiſtern in die Lehre gegeben und nun wieder zerſtreut in die weite Welt, aber aus⸗ geſtattet mit einer guten Erziehung und unter der Obhut fürſorgender Wohlthäter Die Reichs waiſen⸗ hausrechnung vom Jahre 1888 weiſt an Einnahmen auf die Summe von 30 752 Mk. 80 Pfg. Die Ausgaben für die Verwaltung und den Betrieb des Hauſes betrugen 25745 Mk. 33 Pfg. — worun⸗ ter folgende Poſten von allgemeinem Intereſſe ſein dürften: Für das Aufſichts⸗, Wirtſchafts⸗ u. Dienſt⸗ perſonal und Arbeitslöhne wurden verausgabt 3326 Mk. 85 Pfg., Heizung und Beleuchtung 800 Mk. 79 Pfg., für Lebensmittel 9061 Mk. 4 Pfg , (dar⸗ unter für Brod 3409 Mk. 16 Pfg., Fleiſch 2369 Mk. 85 Pfg.) Die Vermögenszunahme hat darnach 1 einen nur geringen Fortſchritt zu verzeichnen, denn die Einnahmen müſſen nabezu für den Betrieb und die Erhaltung des Hauſes aufgebracht werden, Die Einnahmequellen fließen leider ſpärlſcher als früher, und der Zeitpunkt läßt ſich noch nicht abſeheg, wann das Haus durch hinreichenden Capftalbeſtand gefichert und in der Lage ſein wird, die volle Zahl von 100 armen Waiſenkindern aufzunehmen. z lebt jitzt nur noch ſo zu ſagen von der Hand ig den Mund. Wir wollen darum die Hoffgung hegen, daß die Mitarbeit an dieſem ſegens reichen Werke bei ſeinen Freunden nicht erlahmen, daß fi vielmehr auch ferner wieder reiche Früchte bringen möge. 5 Der neue Hamburger Schnelldampfer, Au auſta Victoria“ erreichte Sandy Hook am Sonnabend, 6 Ühr Abends, nach einer Fahrt von 7 Tagen, Stunden 30 Minuten. Trotz der Verzögerung ih infolge Nebels hat der Dampfer all bisherigen kefſeh Fahrten über den Ocean übertroffn. Eingeſandt. i Da die hiefige Ortspolizel in neueſher Z hiefige Einwohner, welche Teppiche auf der Stec, ausklopfen oder ſolche vom Fenſter auf die Straß ausſchüttein und dadurch Staub auf die Straß bringen, mit Polizeiſtrafen belegt, möchte Einſender darauf hinweiſen, daß wenn Ladenburg doch eine Stadt ſein ſoll, die Ortspolizei darauf hinwirle mochte, daß der Aus⸗ und Eintrieb der Gänſe ah und von der Waide verboten wird, da jedenfalls dieſe Zweifüßler einen größeren Staub machen, und Verkehrsſtörung hervorrufen als das Teppich ſchttelg — Achtung vor Jälſchungen. Durbach, Schloß Staufenberg (Baden). Die Apotheker Richard Brandt Schweizerpillen habe ich gegen hartnäckige Verſtop fung an gewandt und war ich mit dem Erfolg derſelben ſehr zufrie den. Vorher hatte ich verſchiedene Mittel als: Karksbade Salz, Rizinusöl und Bitterwaſſer probirt, welche aber g nur eine langſame Wirkung äußerten und zudem noch Un wohlſein hervorriefen, was bei den Schweizerpillen durchauz nicht der Fall iſt. Ich halte mich daher perpflichteß die Schweizerpillen Jedermann zu empfehlen, jedoch mi dem Bemerken, daß bereits viele ſchlechte ganz wirkungsloſe exi⸗ ſtiren, und man daher beim Einkauf derſelben genau darauf achten muß, daß man auch die ächten Apotheker Richard Brandt'ſchen erhält. Joſephine Geiler. (Unterſchrift beglaubigt. „Sofern man die Apotheker Rich Brandis Schw. zerpillen, à Schachtel M. 1.—, in den Apotheketn micht von rätig findet, wendet man ſich unter Einſendung von Bei marken an die Apotheken in Ludwigshafen.“ ves ſoll ſchon alles ſtandesgemäß fertig werden, aber ich wünſche, daß Ihr ſchon Anfang Oktober in Paris ſeid, wo mein Bruder Euch dann aufſucht. — — — So ging die Zeit bis zur Hochzeit für das verlobte Paar hin, kühl, geſetzt, vollſtändig in den Grenzen vornehmſter Sitte, doch für Viviano voll tödtlicher Langeweile. Er durfte ſeine ſchöne Braut auf dem Flügel begleiten, wenn ſie mit ihrer dün⸗ nen Stimme die Lieder ſang, welche die Gräfin Mut⸗ ter auswühlte, durfte ihr den Arm reichen, wenn ſie zuſammen zur Promenade gingen, kurz es blieb alles im Stile der vornehmen Welt. Natürlich langweilte ſich der junge Kavalier, ſuchte und fand Standesgenoſſen, denen es ebenſo ging, und bald entſchädigten ſie ſich auf andere Weiſe. Die Nacht ward zum Tag gemacht, das Gold rollte am Spieltiſche, und müder, abgelebter von Tag zu Tag ſah der Marcheſe aus, wenn er zur Villa Dorient kam, ſeiner Braut zum üblichen Morgengruß die Hand zu küſſen. Endlich kam denn auch dieſer Brautſtand zu Ende und die Hochzeit ward mit allem Pomp ge⸗ feiert, der zu dem Lebenselement der Gräfin zu ge⸗ hören ſchien. Rauſchend ſchleppte die, koſtbare Brokatrobe der Braut über die Flieſen der Kapelle, feine Myrtenblühten fielen in die Falten des duftigen Brautſchleiers, wel⸗ cher das marmorblaſſe Madchengeſicht faſt gänzlich bedeckte. Er zeigte auch nicht die Spur von Erregung, nur die Angen ſchienen gerötet und matter als ſonſt, wenngleich die Stimme kalt und hochmütig klang. „Schön, ſehr ſchön, Kind,“ nickte die Mutter als ſte voll ſtolzer Genugthuung den fürſtlichen Brautſchmuck des ſicilianiſchen Schiegervaters der in Paris Aufſehen erregen.“ Dann hatten die Glocken geläutet, der Prieſter die Hände des Paares ineinander gelegt und den Segen geſprochen — der Marcheſe del Roga und Comteſſe Dorient waren ein Paar für das ganze Leben.! — — Nach einem Jahr kehrte das junge Paar heim nach Kaſtel Roga. Vor fünf Monaten war der alte Marcheſe geſtorben und ſein Sohn Viviano ſollte nun das reiche Erbe antreten. Die Dorfbewohner freuten ſich auf den neuen Beſitzer, der als gut, ſchwach und haltlos galt, aber vorteilhaft von dem herzloſen geizigen Vater ab⸗ düſtere Geſchichte. Als ſie geendet, erhob ſich Luigi jäh, dune ſchwoll die Zornesader an ſeinen Schläfen, und et erhob zum Schwure die geballte Hand. „Du ſollſt gerächt werden, Annunc ſala,“ ſogle er grollend, „des Marcheſe Leben liegt von hene auf der Spitze meines Dolches, aber nicht meuchlings, ſondern Aug' in Aug' wird ihn der Tode sſtoß freffe, Er ſoll wiſſen, daß Du ſeine feige Erbärmlich tet kennſt und ihn haſſeſt.“ „Ja, das ſoll er erfahren,“ rief ſie bebend bor Leidenſchaft, „meine Liebe hat fich verwandelt ii töͤdtlichen Haß, denn eine Sicllianerin kann alles vergeben nur den Verrat am eigenen Herzen. ſtach. Nur eine ballte mit flammenden Augen die Hände, Annunciata Morendo, welche ihr Söhnchen neben ſich ſitzen hatte. Bisher hatte ſie dem Gat⸗ ten gegeüber ni. mehr jenen Mann erwähnt, durch welchen ſie an allen Menſchen irre geworden z erſt heute als die Glocken läuteten und die Schuljugend feſtlich geſchmückt auszog, die neue Gutsherrſchaft einzuholen, winkte ſie ihm zu ſich. Luigi war ſtets ein gehorſamer Ehemann ge⸗ weſen, den ein Wort, ein Blick ſeiner Frau wie ein Kind lenkte und nie hatte er auch nur ein tadelndes Wort geſagt. Und ſo erzählte ihm Annunciata mit dumpfer Stimme, die Hand auf das Haupt des Kindes ge⸗ legt, wie ſie damals gelitten hatte und von dem Marcheſe betrogen worden war in ihren heiligſten Gefühlen. Sie ſagte nicht, daß ſie Morendo jetzt lieben ge⸗ lernt habe oder ihm dankbar ſei für ſeine treue Tochter umlegt. „Du wirſt mit dieſen Brillanten ſelbſt 9 15 gung; es ſchien, als erzä ich voll glühender Liebe Dir ans Herz ſinken, „Ss Reden, Geſang, Anſprachen und Feuerwerk zu Ehren des neuen Schloßherrn vorbei. Marcheſe Bilano und im Geiſte zog noch einmal der ganze Tag an O Luigi, ſtrecke ihn mir todt zu Boden, dann wil ſchloß das dämoniſche Weib.“ Morendo fühlte ſein Herz lauter ſchlagen be den flammenden Ausdruck ihrer dunklen Augen, eie ne kurze Pauſe folgte, und dann reichten ſich Mann und Frau ſtumm die Hände zum Bunde, den eig Mord beſiegeln ſollte. — — Es war Abend geworden und im Dor⸗ fe waren all die ſtrabiöſen Empfangsfeierlichkeiten, öffgete die Balkonthüren ſeines Zimmers und lehn⸗ te ſich an dieſelbe, um die balſamiſche Abend luft zu U. genießen. Er ſah nicht gut aus; aus dem blechen Ge⸗ ſicht war auch der Reſt von Jugendfriſche verſchwun⸗ deu, um den Mund lag ein Zug von Blaſſertheit, ihm vorbei mit all den Mühen und Di benswürdig⸗ keiten die man von ihm berlaugt. (Jock, folgt.) Ln 2 gunrftig . 1 Dien heal, den 2 0 1 1 1 1 A le berfteigert, 2 15 uwils chor. eateigert a 1 ba n Humolls, t t bp al Streit Ur ah. 170 fangt des u dahre, ane, ſowi⸗ unn eünhütte a 14% Nahrwieſe. n 8. 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