Ain 1 hte in 0 litt n 1 au lh ung Age d Sh AA 2 l. 0 auh außen laufen fl 7 abtil r u d fil urger * deſcheien ſeden Mittwoch und Hamstag und fopet viertelfährlich 1 1 — 8 wit Huſtiertem Auterhaltungsblalt 1 & 40 & excl. Poſtproviſion, Juſetate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der heditien eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Fermondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 General- Anzeiger für Cadenburg und Amgegend. 0 Rellanen mit 30 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung Karlsruhe, 22. Mai. Die anhaltenden Fortſchritte in der Wiedergeneſung J. K. H. der Nronprinzeſſin von Schweden und Norwegen geſtatten I. Hofbericht, den Großh. Herrſchaften, die Abſicht, den 28. Mai Stockholm zu verlaſſen, feſtzuhalten und gedenken Ihre Königlichen Hoheiten morgen Abend die Rückreiſe anzutreten. Berlin, 21. Mai. Der König und der Nronpeinz von Italien find heute Vormittag 10 Uhr 38 Min. hier eingetroffen, von dem Kaiſer, allen preußiſchen Prinzen, dem Reichskanzler, allen Miniſtern und der Generalität mit Molkte an der Spiße, am Bahnhofe empfangen und auf das Herz⸗ lichte begrüßt worden. Der Kaiſer und der König umarmten und küßten ſich wiederholt. Nach dem Ab⸗ ſchreiten der Front der Ehrenkompagnie erfolgte die Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges. raus, eine zweite folgte. Man fuhr durch die prachtpoll geſchmückte Triumpfſtraße und war die⸗ ſelbe von dichten Menſchenmaſſen beſetzt, welche die Monarchen ununterbrochen mit jubelnden Zurufen begrüßten. Seitens der Stadt wurde der König Humbert durch den Oberbürgermeiſter Forckenbeck und den Stadtverordnetenvorſteher Stryck begrüßt. Der Kaiſer wurden überall begeiſtert begrüßt. Rug Gardekorpsuniform mit dem Band des Mili⸗ Mrordens von Savoyen, der König die Uniform des dreizehnten preußiſchen Huſarenregiments mit dem Bande des ſchwarzen Adlerordens. don Italien trug ebenfalls die Uniform des zehnten Huſarenregiments. 77 Im Pavillon vor dem Opernhauſe ſtanden bei der Ankunft des Königs Humbert die Vertreter drei⸗ Darauf fuhr der König an der Seite des Kaiſers ins Schloß; eine Halbſchwadron Gardeküraſſire ritt vo⸗ Der Kronprinz der Akademie und anderer Korporationen, rechts davon die Künſtler in mittelalterlichen Koſtümen, Landsknechte mit Hellebarden, links junge Damen in altdeutſchem Koſtüme, in der Nähe des Pavillons Sängerchöre, dirigirt von Profeſſor Joachim. Bei dem Herannahen des Wagenzuges mit dem König intonirten die Sängerchöre die für den Feſtzug kom⸗ ponirte Hymne: „Viva Umberto re d'Italia ben- venuto in Germania!“ Darauf richtete die Hof⸗ ſchauſpielerin Hochenburger die vom Direktor der Nationalgallerie, Profeſſor Jordan, gedichtete Be⸗ grüßungsrede an den König, worauf der Zug unter den brauſenden Jubelrufen der Menſchenmenge den Weg nach dem Schloſſe fortſetzte. Dort angelangt, ſtellte der Kaifer ſeine hohen Gäſte der im Pfeiler⸗ ſaale ihrer Ankunft harrenden Kaiferin vor. — Berlin, 23. Mai. Der Kaiſer ſchenkte Crispi als Zeichen beſonderer Huld ſein wohlgetrof⸗ fenes Oelbild, ernannte den Kronprinzen von Italien zum Rittmeiſter des 18. Huſarenregiments. Berlin, 22. Mai. Heute iſt hier ein Ge⸗ ſamtſtreik der Zimmerleute ausgebrochen. — Potsdam 23. Mai. Die Truppenſchau d er Garniſon vor dem König von Italien in Luſtgar⸗ ten verlief auf das Glänzenſte. Die Kaiſerin ſah von dem Fenſter des Stadtſchloſſes zu, wo nach der Parade eine Früſtücktafel ſtattfand. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Der König und das Kaiſerpaar Dortmund, 22. Mai. Eine große Ver⸗ ſammlung beſchloß einſtimmig die Wiederaufnahme des Streiks und Feſthaltung an dem Berliner Protokoll. — Moskau, 21. Mai. Der Schah von Perſien iſt heute Mittag hier eingetroffen. er wurde auf dem Bahnhofe von dem Generalgouvernenr, der Genera⸗ ALachßehende Upnenem - Erpebitienen: Alois in Hamburg und fämtliche Annonten⸗Bureaut von Haaſen deim und Boglen, Rudolf Moſſe, G. noch weitere Anmeldungen erwartet. bernd in Win, Wolf Sh L. Daube und J. Varck und Comp. für unz an. nehnen Naſerate Inſerate ſind von nachweisbarer Wirlſamleit. lität und den Spitzen der Behörden empfangen und begab ſich nach dem Schloß, wo das Diner beim Generalgouverneur, eingenomen wurde. Abends fand im Großen Theater Galavorſtellung mit Ballet ſtakt. — Moskau, 23, Maj. Der Schah von Per⸗ ſien iſt geſtern Abend 10 Uhr nach Petersburg ab⸗ gereiſt. i Berſchiebeaes. er Schwetzingen, 21. Maf. Nächſten Sonntag wird in hieftger Stadt das Feſt der Fah⸗ nenweihe des hiefigen „Kriegervereins“ in feierlicher Weiſe begangen werden. Die umfangreichen Vor⸗ arbeiten der einzelnen Komitees find zum größten Teil erledigt und werden die eigentlichen Feſtloka⸗ litäten, das Großh. Theater und die Feſtſäle des linken Zirkelhauſes auf das ſchönſte dekorirt werden. Bis jetzt haben ſich ca. 1200 auswärtige Militär⸗ und Kriegervereinsmitglieder angemeldet und werden Wie man hört, wird das Feſt auch durch den Beſuch des 2. Präfidenten des badiſchen Militärverbandes, Herrn Kriegsrat Krummel beehrt werden. Die Feſtrede im Großh. Theater wird der Prüäfident des „Krie⸗ gervereins“ Herr Dr. Werner halten. Bei dem Hauptfeſtakte werden von den vereinigten hiefigen Geſangvereinen zwei Chöre mit Orcheſterbegleitung vorgetragen. Wenn die Witterung dem Feſte günſtig ſein wird, läßt fich ein großartiger Fremdenbeſuch in hieſiger Stadt am Sonntag erwarten. — Schwetzingen, 22. Mai. Ein Dienſt⸗ mädchen hier entledigte ſich eines neugeborenen Kin⸗ des durch Werfen in eine Pfuhlgrube. Das Scheuſal wurde heute Morgen durch die hiefige Gendarmerie verhaftet. — Heidelberg 23. Mal. Die geſtern Vor⸗ mittag im Neckar beim Zementwerk aufgefundene RNaoman von H. von Ziegler. ie Nachdruck. verboten. 8. Fortſ. Er begeg nete der ehemaligen Geliebten nie mehr im Dorfe oder der Umgegend. Er vermied das kleine Häuschen im Gehölz und hörte endlich mit unleug⸗ bater Befriedigung, daß Luigi Morendo und die ſchöne Annunciata ein Paar geworden ſeien; ſie hatte alſo ſeine Schwüre gleichfalls vergeſſen, als ein Freier ihrer eigenen Klaſſe ſich einſtellte. Von den Racheplänen der tiefgektänkten An⸗ nunciata ahnte der Marcheſe natürlich nichts. Leichten Herzens machte er ſich, dem väterlichen Befehl gemäß, auf den Weg nach Nizza, um die ihm beſtimmte Braut lennen zu lernen. Sie war reich, ſchön, vornehm, was fehlte da noch zu einer nichts angingen. — In dem reſchausgeſtatteten Salon der Villa Dorient zu Nizza empfing den Marcheſe bei ſeiner Ankunft eine vornehme, ältere Dame in rauſchender Seidenrobe. Ceremoniell, höflich lud ſie den Mar- geſe ein, Plotz zu nehmen. Sie frug nach ſeinem Vater, ob Biwiano die Reiſe glüclich beſtanden, 0 Nizza ihm gefalle, aber daß es Schwiegermutter und Schwiegerſohn ſeien, die ſich hier ſo nahe gegen⸗ über ſaßen, hätte Niemand ahnen konnen. Der Marcheſe fühlte jetzt die Eiskälte einer con⸗ ventionellen Standesheirat. Das waren allerdings echt ariſtokratiſche Gewohnheiten, indes fürs ganze Leben doch ſchrecklich zu ertragen. Herablaſſend wiedeholte endlich die Gräfin ihre Zuſtimmung zu der Partie. „Meine Tochter iſt gleich⸗ falls einverſtanden und ſo bleibt nur noch der Zeit⸗ punkt der Vermählung feſtzuſtellen.“ Und nebenbei auch die Braut kennen zu lernen,“ dachte Vipiano itoniſch, doch er ſprach es nicht aus, ſondern verneigte fich nur zustimmend. „Sollte die Trauung nicht ſchon im Septem⸗ ber ſtattfinden können? Mein Vater wünſcht — uns ſodann eine Villa in Paris einzurichten.“ „Ah, ſehr ſchön! Ich wollte Ihnen einen Win⸗ teraufenthalt in Madrid vorſchlagen, doch das findet nebenbei; für jetzt will ich Komteß Marion tufen echt ariſtokratiſchen Ehe? Liebe ? Ah bah, das waren 5 bürgerliche Empfindungen, welche einen Ariſtrokraten laſſen.“ ſohn nur mühſam weiter und ſtockte endlich anz. Da horte man Thüren öffnen und ſchließen, eine Schleppe rauſchte heran und eine zarte Stim⸗ Auf den gellenden Ton der Klingel trat ein Die⸗ ner ein, dem die Gräfin befahl, ihre Tochter zu benach⸗ b richtigen. Bis zum Eintreten derſelben ſchleppte ſich das Geſpräch zwiſchen Schwiegermutter und Schwieger⸗ me hinter dem Marcheſe frug; „Sie haben mich rufen laſſen, Mama?“ Haſtig ſprang der Marcheſe auf und verneigte ſich tief vor der jungen Dame, die dann auch ſehr verbindlich und förmlich den Gruß erwiederte, und ihm die Fingerſpitzen zum Kuſſe bot. Wieder frö⸗ ſtelte es Viviano, aber er wagte jetzt wenigſtens, ſei⸗ ne Braut anzuſehen. Sie hatte ein ſchönes, regelmäßiges Antlitz, aber kalt wie die griechiſchen Marmorbilder, ohne Be⸗ wegung weder für Freud noch Leid. Die ganze Erſcheinung trug den Stempel vornehmer Grazie und vollendeter Weldbildung, aber ſie ließ den Marcheſe eben „kühl bis an's Herz hinein.“ Man ſetzte ſich, man konverſierte über die ver⸗ ſchiedenen Themas und als ſich endlich Roga erhob, um zu gehen, ſagte die Graͤfin Mutter beiläufig: „Nun, Herr Marcheſe, ſo wollen wir die Hochzeit in ſechs Wochen feiern; bitte teilen Sie dies Ihrem Herrn Vater mit.“ „In ſechs Wochen, Mama?“ frug die junge Braut ganz erſchrocken, „wie ſoll in dieſer kurzen Friſt mein Trouſſeau mit all den nötigen Toiletten fertig werden?“ Viviano betrachtete ſeine Braut heimlich; keine Spur irgend einer jungfräulichen Befangenheit, eines Errötens ward ſichtbar, in dem ſchönen Antlitz nur fatales Erſtaunen über dieſe wenig vornehme Eile. „Beruhige Dich, Kind,“ entgegnete die Mutter