Gegenſtand Ihre Haſſes, als Chriſt kann ich das Verzeihen, als Kanzler kämpfe ich dagegen. (Beifall). Daß die Polen das Geſetz, welche die Conſolidationen des Reiches befördern ſolle, nicht wollten ſei wunderbar. Daß aber die Conſervativen dieſe Oppoſition teilten, das verſtehe er nicht. Wie könne man Localintereſſen Raum geben, gegenüber einer Frage, welche die Geſamtheit des Reiches bis in die innerſte Tiefe berühre ? Das ſei kein conſervatives Gebahren. Der Reichskanzler wendet ſich dann gegen die Einwend⸗ ungen des Abg. Holtz gegen das Geſetz vom Stand⸗ punkte der Landwirtſchaft. Mit einem Argument die Vorlage finde in einem Wahlkreiſe nur geringe Sympathieen, ſollte man doch nicht kommen, die Landwirtſchaft könne das Geſetz gar nicht entbehren. Er möchte das Geſetz noch vor den nächſten Wahlen beendet ſehen, damit nicht zu viel aus dem Zu⸗ ſammenhange herausgeriſſen und gelogen werde. Wollten wir noch ein Jahr warten, wer weiß, ob wir dann ſo viel Muße haben wie uns jetzt zu Gebote ſteht! Er erſuche die Conſervativen, die Reichspartei und die Nationalliberalen, ſich von Aller Gemeinſchaft mit den Sozialdemokraten, Polen, Welfen, Franzoſen und Freifinnigen loszumachen. (Lebhafter, andauernder Beifall.) Nach kurzer Er ⸗ wiederung Bambergers vertagt das Haus ſich bis Montag 1 Uhr. Berlin, 20, Mai. Das baieriſche Königs⸗ haus und mit ihm das baieriſche Volk iſt durch das auf Schloß Hohenſchwangau erfolgte Ableben der Königin Mutter Maria in tiefe Trauer verſetzt worden. Die Leiche der hohen Verblichenen wurde am Sonntag feierlichſt nach München überführt, woſelbſt Dienstag oder Mittwoch die Beiſetzung ſtattfindet. Bochum, 19. Mai. In der heute abgehal⸗ tenen Verſammlung der Delegirten der ſämtlichen ſtreilenden Belegſchaften der Zechen der Oberberg⸗ amtsbezirks Dortmund wurde nach längerer Berat⸗ ung folgender Beſchluß gefaßt: „daß die Arbeit überall am Dienſtag aufzunehmen iſt.“ Es ſprachen agegen faſt nur Delegirte aus dem Gelſenkirchener Redier. Berſchiedenes. * Ladenburg, 22. Mai. Geſtern Nacht um 11 Uhr paſſirte der König von Italien mit Ge⸗ folge mittelſt Sonderzuges unſeren Bahnhof. Wie gewöhnlich bei ſolchen Anläſſen, waren die Zugänge zum Perron durch Gendarmen bewacht. Köfertbat, 19. Mal. Der 8. Ver bandstag der freiwillilligen Feuerwehren des Kreiſes Mannheim wurde am geſtriegen Sonntag hier ab⸗ gehalten. Der Ort war durch Fahnen, Maibäumchen und Kränze feſtlich geſchmückt und bereitete den zahl⸗ reichen Gäſten einen herzlichen Empfang. Vormit⸗ tags 11 Uhr begann im Rathausſaale die Sitzung der Abgeordneten von 17 Feuerwehren und zwar von Mannheim, Schwetzingen, Weinheim, Ladenburg, Feudenheim, Heddesheim, Hockenheim, Ilvesheim, Lampertheim, Leutershauſen, Rheinau, Sondhofen, Schriesheim, Virnheim, und von 3 Fabrikfeuer⸗ wehren aus Waldhof. Die Verhandlungen leitete Kommandant Herr Eſſelborn von hier, auf deſſen Begrüßungsanſprache Herr Vürgermeiſter Schmitt die Verſammlung im Orte herzlich willkommen hieß; der heutige Feſttag gereiche Käferthal zur großen Ehre; er wünſche, daß die Verhandlungen im Lande zum Segen gereichen, und ſchloß, indem er hervorhob daß S. K. H. der Großherzog den freiwilligen Feuerwehren, dem von allen Ständen, von Jung und Alt, hochgeachteten Inſtitute ſtets ſein volles Intereſſe zeige, mit einem freudigſt aufgenommenen dreifachen Hoch auf unſern Großherzog, worauf Herr Kommandant Wirſching⸗Mannheim S. K. H. dem Erbgroßherzog zur Dankesbezeugung für die Ueber⸗ nahme des Protektorats ein gleichfalls freudig auſ⸗ genommenes dreifaches Hoch ausbrachte. Hierauf wurde die Tagesordnung erledigt. Berichterſtatter waren die Herren Kommandant Wirſching und Hauptmann Heß von Mannheim, die Herren Kom⸗ mandanten Mechling⸗Schwetzingen und Vogler⸗Wein⸗ heim. Zum Vororte des 9. Verbandstages im Jahre 1891 wurde Schriesheim gewählt. Als Ausſchuß⸗ mitglieder wurden gewählt die Herren Abel⸗Schries⸗ heim, Betz⸗Ladenburg, Mechling⸗Schwetzingen, Vog⸗ ler⸗Weinheim, Wirſching⸗Mannheim. — Mannheim, 20. Mai. Wie dem G. A. mitgeteilt wird, hat die Unterſuchung in der letzten Zeit ſo ſchwerwiegende, den Einbrecher Lud⸗ wig Schwarz belaſtende Anzeichen ergeben, daß kaum mehr zu zweifeln iſt, Schwarz ſei der Moͤrder der Margarethe Ries. Die großh. Staatsanwaltſchaft hat den auch bereits gegen Schwarz wegen des Verdachts der Ermordung der Ries Anklage erhoben. Die Hauptverhandlung findet am 3. Juni vor dem hieſigen Schwurgerichte ſtatt. Zu der Verhandlung ſollen ca. 40 Zeugen geladen ſein. — Aus Baden, 20. Mai. In Pforz⸗ heim ſollte ein Hund erſchoſſen werden, aber einer der daßel abgegebenen Schüſſe traf einen uh Mann ſo unglücklich in die Schläfe, daß er daz darauf ſtarb. — Welſchneureut, 18. Mal, Heult Abend wurde der hiefige Bürger Johann Buchleiter auf dem Heimweg von Karlsruhe hierher durch einen 18 Jahre allen Burſchen aus Teuſchneüreut Namen Jakob Strübi überfallen und ſeiner Baarſchaft im Betrag von 33 M, nachdem Buchleiter bewußlloz zu Boden lag, beraubt. Der Räuber konnte not die gleiche Nacht ermittelt und durch die Gendartmere in Gewahrſam gebracht werden. Der ſchwer miß⸗ handelte kam ſpäter wieder zu ſich und konnte fee viertel Stunde entfernte Wohnung erreichen. Al er aber an ſeinem Hauſe ankam, fiel er im Hofe ohn mächtig zuſammen und wurde in dieſem Zuffande von ſeinen Kindern gefunden. Das Mitleſd ig hier allgemein, da der ſchwer Betroffene ein acht barer Bürger, Wittwer und Vater von deel Ki dern iſt. Wien, 18. Mai. Mehrere Ortſchaften des Angelthales (ſüdwärts von Pilſen) haben in Folg Nachts niedergegangener Wolkenbrüche ſtark gelſheg, Die Harracſche Bretterſäge in Lub ſſt mit 4 Pere ſonen weggeſchwemmt worden; in den Oxiſchaſten Rackowitz und Prikowitz ſind viele Häuſer Rlederge⸗ riſſen, neun Kinder find ums Leben gekommen I der Gemeinde Ino find 7 Häuſer mit 28 die Perſonen zu Grunde gegangen. Neueſte Nachrichten Freiburg, 20 Maj. Könjg Humbert ea um 7 ½ Uhr Abends hier ein, empfangen dom Erbgroßherzog, dem Prinzen Wilhelm von Boden, General v. Schlichting, den gefammten Mitch, Civil⸗ u. Univerſttätsbehörden. Frankfurt, 20. Mai. Heute Nacht 12 Uhr 50 Minuten langte mittelſt Sonderzuges Konig Humbert von Italien mit dem Kronprinzen von Freiburg über Louiſa kommend, auf den Bahnhofe in Sachſenhauſen an. Im Pefelge des Königs befand ſich auch Miniſter⸗Praſſden Criſpi. Berlin, 20. Mai. Zum Empfange dez Königs von Italien auf dem Bahnhofe ein auch Oberbürgermeiſter Forckenbeck und die Stadihrord⸗ netenvorſteher geladen. Paris, 20. Mai. Geſtern wars 200 000 Beſucher in der Ausſtellung. * — Da regte es ſich plötzlich in Annunciatas leidenſchaftlichem Gemüt, der Stolz erwachte und übertäubte den wilden Schmerzensſchrei des verwun⸗ deten Herzens. Ihre bebende Finger öffneten das Gebetbuch, worin die rote Granate lag; ohne dieſelbe auch nur anzu⸗ ſchauen, wollte ſie ſie zu Boden ſchleudern und mit den Füßen zertreten, denn die Liebe zu dem Marche⸗ ſino in ihrem Herzen war erloſchen, der Haß und die Rache allein blieb en zurück. Aber dann auf ein⸗ mal beſann ſie ſich! Vielleicht kam einſtmals der Tag der Vergeltung, denn ſie konnte dem Verrä⸗ ter die verwelkte Blume ins Geſicht schleudern, daß er erinnert würde an all ſeine heißen Schwüre. Die Sicilianerin kennt ja nicht jene Liebe der Deutſchen, der das Glück des Geliebten höher ſteht, denn das eigene, und welches alles willig opfert, ſelbſt das eigene Herz, um ihn zu befriedigen. Die Sonne Siciliens ſcheint heißer, ihre Kin⸗ der fühlen leidenfchaftlicher, ungeſtümer und das Wort „Rache“ klingt den roten Lippen der ſicilianiſchen 1 8 faſt ſo füß wie des Himmels Selig⸗ eit. Annunciata eilte heimwärts wie von Furien verfolgt; der Boden des Kloſtergartens brannte ihr unter den Füßen, und ſie athmete erſt auf, als ſie von weitem ihr ſtilles Häuschen erblickte. Aber mit dem Erſchlaffen der ſo furchtbar an⸗ 3 ſeeliſchen Kräfte verſagten auch die phy⸗ iſchen und ſie ſank, in heftiges Schluchzen aus⸗ brechend, einer Ohnmacht nahe, unter einer Platane zu Boden. i Endlich hatte der grauſame Sturm in Annun⸗ ciatas Innern ansgetobt; mit regungsloſem, bleichem Antlitz erhob fie ſich, doch um den Mund grub ſich 6 ein böͤſer Zug und die Hand blieb feſt geballt. Im Dorſe angelangt, ging ſie nicht auf dem gewöhnlichen Wege nach ihrem Hof; ſondern wandte ſich rechts ab in ein kleines enges Gäßchen; am Ende deſſelben ſtand das ärmlichſte Hüttchen des ganzen Ortes und vor der Thür desſelben ſaß Lui⸗ gi Morendo mit geſenktem Haupt, den trüben Blick zu Boden geheftet. Bei den nahenden Fußtritten ſah er auf und es ſchien, als traue er ſeinen Augen nicht beim 170 5 des ſchönen Mädchens, welches jetzt vor ihm and. „Ihr ſeit es, Annunclata,“ ſtammelte er athem⸗ los, „Ihr kommt zu mir armer Wicht, und doch meinte ich, Ihr hattet mich gänzlich aus Euerm Ge⸗ dächtnis geſtrichen.“ „Laßt mich einen Augenblick hier ſitzen, Luigi,“ bat das Mädchen, wie gebrochen auf die Bank nie⸗ derſinkend, „ich komme Dir Abbitte zu thun — und — Vieles zu ſagen.“ „Ihr mir! Was könnte das ſein, Annunclata?“ „Ja, Luigi,“ energiſch ſchüttelte fie die Schwäche von ſich und ſah ihn voll in's Auge, „haſt Du mich denn wirklich ſo lieb, wie Du es geſagt?“ Sein Auge leuchtete auf, daß es wie eine Verklärung öber das unſchöne Geſicht glitt, dann ſagte er treuherzig: Ja, teuere Annunclata, ſo lieb wie nur je ein Mann ſein Weib haben kann.“ „Trotz meiner Abweiſung vorhin?“ „Worte können Gefühle nicht umſtoßen und ich meine, Ihr ändert vielleicht noch Euern Sinn oder erkennt, wer es beſſer mit euch meint, ich oder — jener.“ „Er iſt ein elender feiger Verräter!“ 5 145 Mädchen zornſprühenden Auges hervor, „ue, de werde ich an ihn denken, ſondern ſeinem Anderen fluchen bis in alle Ewigkeit! Haſt Du es gehn, und willſt dennoch ein Weib nehmen, welches e Bube betrog?“ a „Ich will,“ ſagte Morendo bewegt, wine Liebe iſt ausreichend für uns beide, unſere Nach ſoll dereinſt vereint jenen treffen, der Dir die Liebe geſchworen; nicht war, wir wollen ſobald als mög unfern Bund durch den Prieſter ſegnen laſſen z „Ja,“ nickte ſie düſter, „und ich will, daß gerade Pater Alberto uns traut.“ „Weshalb der ſtrengſte aller Kloſterbräder “ „Frage nicht, Luigi, es hängt alles mit ie ner Rache zuſammen, und wenn der Tag erst kot, an dem ſie ausgeführt wird, dann ſollft Du Ae erfahren. Vorläufig vertraue Deiner Verlobhen Faſt Fünfviertelfahr ſind vergangen ſeſt fee Zeit, wo der Marcheſe Viviano del Roga umſonſt auf die ſchöne Annuncfata wartete; die Granate die auc er zum Erkenntnißzeichen getragen, war berwelk, verblaßt wie das Andenken an die ſchöng Sicili⸗ anerin. Der junge Lebemann hatte gleichgillig die Achſeln gezuckt und hatte, als er erfuhr, Aunun⸗ ciata ſei des Förſter Braut, geſagt „Ah, bah dis Menſchen Wille iſt ſein Himmelreſch und ſch bin eine Roſenkette los, welche mich blutig zu drücken begann. Der heiligen Jungfran ſei gedanft!“ Fortſetzung folgt. Erklärung. „Papa, was iſt den ein Strike 0 — „Das iſt ſo eine Art Farbenblindheit, 1 Tag ſcheint einem ſo blau wie der andere 5 über enntme un, li h Gen de bon de in bin 1 dr 1 naden ber 0 ech 16. Swan Tbube! ſunntmac! 1. Maul. und . Maul- unt in dloſchen I e Gemeir Abe aufgehe 0 durchfuhr 0 en und Sc g wieder fte I Lugfubt bol n A i auf: e un Geſundh 1 bicchen durch u did, daß di . 7 Tag hide inder G hn 14. N dr. Bairksam genz ken. deſchlu e. Vorſtehe und bermit ber At 20. Mal 1 Augemeiſteran I huben. Auupeneten f M wen und bin mit Ale Nietzinſe Uniſendirt f en 9 uh nchrere K ih Ampfmirtſ 1 gerei⸗E er Kunde Win berk. event n dußerdem er und J zm Ve aſhpoheken At guter! 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