Dortmund, 18. Mal. Der Kalſer hat dem Ausſchuß der feiernden Bergleute ein Empfang be⸗ willigt. Inſolge deſſen iſt der Ausſchuß geſtern Abend nach Berlin abgereiſt. Berſchied enes. — Ladenburg, 12. Mai. In der am Samstag, den 11. d. M. abgehaltenen General⸗ verſammlung des hiefigen Kriegervereins wurde an Stelle des ſeitherigen Vorſtandes Herr Köhler, der eine Wiederwahl ablehnte, Herr Ratſchreiber Betz als I. Vorſtand gewählt. Derſelbe dankte dem abtreten⸗ den Vorſtande im Namen des Vereins für ſeine dem Vereine während ſeiner 13jährigen Dienſtzeit geleiſteten Dienſte und ſchlug der Verſammlung vor, den Herrn Köhler zum Ehrenpräſtdenten zu ernennen, welcher Vorſchlag mit großem Beifall aufgenommen und einſtimmig angenommen wurde. — Ladenburg, 13. Mai. Der hieſige Turnberein veranſtaltet am Sonntag den 26. Mai ein kleines Turnfeſt, woran wahrſcheinlich einzelne Nachbar⸗Vereine teilnehmen werden. Abends findet im Gaſthaus zur „Roſe“ ein Tanzkränzchen ffatt. — Ladenburg, 14. Mai. Am nüchſten Sonntag findet in Edingen ein Sängerfeſt ſtatt, woran ſich außer den zwei Edinger Vereinen 19 auswärtige beteiligen. Der Geſangberein „Germania“ iſt der feſtgebende Verein. Der Feſtzug findet um halb 2 Uhr mittags ſtatt und bewegt ſich vom „Pfälzer Hof“, wo die Aufſtellung erfolgt, nach der Gräflich von Oberndorff'ſchen Gartenwirtſchaft. — Mosbach, 9. Mai. Letzter Tage wurde in die Elz (Gemarkung Mosbach) 2000 und des⸗ gleichen Gemarkung Auerbach 4000 junge Forellen eingeſetzt. Verſuchsweiſe wurde der Elz (oberhalb der Elzelsbrücke) cira 50 Stück einjährige Regen⸗ bogenforellen übergeben. Sämmtliche Fiſche ſtam⸗ men aus der Brutanſtalt des Herrn Riedel in Heidelberg. — Aus Baden, 13. Mai. Die in der Ueberlinger Fiſchzuchtanſtalt ausgeſetzte Fiſchbrut (8000 amerikaniſche Lachsforellen) iſt durch bübiſche Hand mittelſt einwerfens von Kalk vernichtet wor⸗ den. — Der ledige 22 jährige Schiffer Martin Fiſcher von Edingen iſt im Rheine ertrunken. — Hamburg, 11. Mai. Sämtliche Brauer in den Bierbrauereien Hamburgs und der Umgeb⸗ ung mit Ausnahme dreier Etabliſſements ſtriken ſeit geſtern Nachmittag. Sie verlangen Abkürzung der Arbeitszeit auf zehn Stunden, Erhöhung des Wochenverdienſtes auf 24 Mark und Abſchaffung von Mißbräuchen in Betreff der Kost und des Logis der Arbeiter. Die Brauereibefttzer traten behufs Beratung der zu ergreifenden Maßregeln zu⸗ ſammen. f — VII. deutſches Turnfeſt in München. Den am VII deutſchen Turnfeſt in München teil⸗ nehmenden Turnern iſt für die Reiſe nach München und zurück eine Ermäßigung von 50 Proz. der normalen Fahrpreiſe in der II. und III. Wagen⸗ klaſſe der Perſonenzüge auf den bayriſchen Staats ⸗ eiſenbahnen bewilligt worden, und die gleiche Er⸗ mäßigung wird auch den Turnfahrten, welche an ⸗ läßlich des Feſtes von München aus in das Gebirge veranſtaltet werden, gewährt. Die kgl. Generaldirek⸗ tion iſt außerdem mit ſämtlichen übrigen deutſchen — Bahnverwaltungen ins Benehmen getreten, um den zu dem Turnfeſte nach München kommenden Turnen für die Hin⸗ und Rückfahrt die weiteſtgehenden Begünſtigungen für die Perſonenpreiſe der II. u. III. Wagenklaſſe zu verſchaffen. — Kconſtadt, 8. Mai: Heute um halb 11 Uhr Morgens fand auf dem Bugſirdampfer „Sofia“ des Petersburger Kaufmanns Brandt eine Keſſel⸗xploſion ſtatt. Der Dampfer befand ſich im Kauffahrteihafen und bereitete ſich vor, nach Petersburg zu einer Maſchinenprobe zu gehen. Vom Komando des Schiffes wurden der Kapitän, der Mechaniker und einige Mann getoͤdtet; drei Mann wurden ins Waſſer ge⸗ ſchleudert und von der inneren Brandwache gerettet. Die Exploſion war ſo ſtark, daß der Dampfer nach wenigen Minuten ſank. Von den Trümmern des Dampfeis wurden zwei Matroſen auf der 70 Faden von dem Ort der Kataſtrophe liegenden Fregatte „Herzog von Edinburg“ verwundet. Ein Teil des Keſſels wurde auf eine in der Nähe befindlichen Barke geſchleudert, welche in Brand geriet, aber ſofott aus dem Hafen gebracht wurde. — Aus Eiferſucht wurde vergangene Nacht ein grauenvoller Mordverſuch an einem jungen Mädchen in»dem Dorfe Raa (Schleswig⸗Holſtein) verübt. In einem Nachbardorfe hatte ein Dienſt⸗ mädchen und ein Dienſtknecht des Hofbeſitzers Lüders in Raa an einem Tanzvergnügen teilgenommen. Etwa 2 Stunden nach Mitternacht verließ das Mädchen das Tanzlokal um ſich nach der Wohnung ihres Dienſtherrn zu begeben. Während es vor dem Hauſe das Oeffnen det Thüre erwartete, tauchte pötzlich eine Geſtalt aus der Finſternis empor und ſtürzte mit gezücktem Meſſer auf die Ahnungsloſe ein. Kaum hatte ſie in dem Wütenden den Dienſt⸗ knecht Hehdorn erkannt, als Letzterer ihr acht Stic in Halz, Kopf und Schulter beibrachke, o daß d Unglückliche mit einem herzzerreiß enden Weheſchtreſ bluküberſttöhmt zuſammenbrach. Der zur Hilfe gerufen Arzt konſtatirte nicht weniger als 8 tiefe Stichwunden und gebrauchte eirca 4 Stunden, um die klaffenden Wunden zu verbinden. Der Zuſtand des grͤßlich zugerichteten Mädchens iſt ſehr beſorgnißerregend. Der Unmenſch hat die Flucht ergriffen, doch wird ſeitens der Kirchſpielvogtei eifrigſt auf den Mörder gefahndet. — Lyon, 21. Maj. In Thizy haben geſern 10000 Weber die Arbeit eingeſtellt. Es kamen eine Ruheſtörungen vor. — In Palermo hat man dieſer Tage une ergreifenden Feierlichkeiten, an denen im Geſſte ganz Italien teilnahm, eine Perſon zu Grabe getragen. die eine nicht geringe Rolle im Leben Garibaldi ſpielte. Eurico Albaneſe — dies der Name dez Dahingeſchiedenen — war nicht nur in den ſchwekeg Tagen, da der Löwe von Caprerau an der in der Schlacht von Aspromonte davongetragenen Munde krank darniederlag, der Arzt des leidenden Schlachley⸗ gottes, ſondern auch der Vertraute desſelben, Alhenele wirkte als Profeſſor der Chirurgie an der Unſperſſhg Parlermo und war eine in Sizilien und auch Italien durch ſeine philantropiſche Natur und duc ſeinen energiſchen Patriotismus populäre Persönlich keit. Nachdem er bei Aspromonte dem berwundelen Garibaldi das Projektil aus dem Fuße gezogen, de wollte der Held den ficilianiſchen Arzt nicht mehr in den Stunden der Gefahr miſſen, und ſo begleite ihn der Albeneſe auf ſeinem Feldzug nach Throh, und auch als Garibaldi ſich dem Tode nahe fühlte ließ er den Freund und Arzt an ſein Sterbelgger nach Caprera kommen. Unvergeſſen wird es auch bleiben, wie Alberneſe im Jahre 1885, während die Cholera in der Hauptſtadt Sieiliens wäftete, an der Seite des damaligen Deputirten don Palermo und nunmehrigen Miniſterpeäſidenten Ceispi Aberall in Palermo anzutreffen war, wo Not und Troſflofigeelt wal tete. — New⸗ York, 9. Mai. In Kaſemgzes Michigan, rannte eine Lokomative in einen Aber das Eiſenbahnge eiſe fahrenden Pferdebahnwagen, welcher vollſtändig zertrümmert wurde. 6 Feauen, die ſich in dem Wagen befanden, wurden auf der Stelle getodet und mehrere andere Reiſenden keugen ſchwere Verletzungen davon. 2 im Innern daran mich abzuſchütteln. Ach, und ich bin Euch doch ſo unbeſchreiblich gut.“ Sehr verlegen und erſchrocken ſah der junge Edelmann das errötende Mädchen vor ſich an; wie ſeltſam, daß ſte all ſeine Gefühle erraten, ihm war, als müſſe er ſie anflehen, ſeine Erbärmlichkeit zu ver⸗ geben. Aber er bezwang ſich, und wenn auch die Lippen zuckten, klang der Ton ſeiner Stimme doch zärtlich überzeugend: „O, mein Lieb, konnteſt Du wirklich an Viviano del Roga zweifeln?“ „Habt Ihr aber auch alles bedacht, lieber Freund? Euer Vater, der vornehme Marcheſe, Ihr ſelbſt von altem Adel und ich die — Bäuerin, wenn auch be⸗ gütert, ſo doch ohne Stand und Anſehen —“ »Laß das Kind, denke nur an unſer Glück, wenn wir vereint ſind; wir werden unſere Hochzeitsreiſe nach Korſika machen. Willſt Du 2“ Wortlos ſchauten die ſchönen, dunklen Augen des Mädchens ihn an, Thränen ſchimmerten darin, und ihr roter Mund lächelte. „Hätten die Eltern doch mein Glück erlebt,“ hauchte ſie und litt es diesmal, das der Marcheſe, dicht ans Fenſter tretend, den Arm um ſie ſchlang, „die Mutter hat ſtets zur heiligen Jungfrau gebetet daß ich in der Liebe glücklich werden möge.“ „So werden wir uns alſo in wenigen Tagen trauen laſſen.“ Eine Wolke glitt über die fil berne Mondſcheibe als Anunciata antwortete, wie ein Alp lag es auf ihrer Bruſt, aber ſie meinte, es ſei vor Glück. „Gewiß, Viviano, ich will Euch ſtets ein treues Weib ſein, will nie vergeſſen, daß ihr die ſchlichte Bäuerin wählet zur Gemahlin; habt Dank, tauſend Dank ſchon jetzt!, Leiſe wehte der Wind in dem nachtdunklen Gebüſch und in den Kronen der Bäume, die Kas⸗ kade rieſelte weiter — es war die glücklichſte Stunde ihres Lebens, welches das ſchöne Mädchen Hand in Hand mit dem Geliebten verträumte. Niemals konnte ſie dieſelbe vergeſſen bis zu ihrem letzten Athemzuge ſah fie Vivigonos ſchönes Geſicht, welches ſich zu ihr neigte und ſie ſeine Braut nannte. Dann erdröhnten abermals die Kloſterglocken, erſchrocken fuhren die beiden aus einander und reichten ſich die Hand zum Abſchiede. a „Lebe wohl Anunclata; wenn Du am Morgen an deinem Fenſter eine Granatblühte findeſt, ſo halt Dich am Abend bereit — dann hole ich Dich zu unſerer Trauung. Auf glückliches Wiederſehen!“ Noch ein zärtlicher Blick, ein Kuß, daun eilt der Marcheſe davon und das Mädchen ſchloß heftig ihr Fenſter, um drinnen im Kämmerlein am Bet⸗ pult niederzuſinken und der heiligen Jungfrau zu danken für die Liebe jenes Mannes, der im Leben ſo hoch ſtand und trotzdem das Bauernmädchen zum Weibe gewählt. Hätte ſie in ſehen können, als er heimkehrend auf der Freitreppe von Kaſtel Roga ſtand und ſich mit der Hand vor die Stirn ſchlug. „Biviano, welch ein feiger Thor biſt Du! Wie ſollſt Du aus dieſem Labyrinth Dich herausfinden! Hm, Alberto muß helfen, daß im ſchlimmſten Falle — die Trauung nicht gilt!“ — Kaſtel Roga gehörte dem alten, ſtolzen Geſchlechte der Marcheſen gleichen Namens und hatte fich ſeit Jahrhunderten von Vater auf Sohn fortgeerbt in tadelloſer Wappenreinheit; die Ehen welche geſchloſſen wurden, mußten zuerſt geprüft werden, ob ſie auch ſtandesgemäß und im Beſitze genügender Ahnen ſeien, den nach den gewöhnlichen Begriffen „Lebe“ bei Abſchluß ihrer Ehen zu fragen hielten die feudalen Ariſtrokraten einfach für lächerlich. Und ſollte durch den leichtſinnigen Mipſaue erſtenmale ein Querbalken in die lange Reihe don Ah enbildern gebracht werden, ein Kind des Volkes ſeine Gemahlin heißen! Nein daß war unmoͤglich, wie hätte er dem ſtrengen Vater gegentiber dieſen Entſchluß aussprechen konnen. Der frevelhafte leichtſinnige junge Edelmann wollte deshalb nur die Traunng zum Scheine boll⸗ ziehen laſſen, denn Anunciata konnte doch nie als rechte Marcheſe einziehen in das altersgraue Schloß Roga. Daß er ſich in dieſem Momente ein Verbrechen zurecht legte, wie es feiger und erbärmlicher micht gedacht werden konnte, kümmerte den Marcheſino wenig; er hatte ja auch ſchon die glühende Schwe bergeſſen, mit welchem er dem Madchen Treue und Liebe geſchworen. Worte ſind leicht im Gewicht und oft wußte Viviano ſelbſt nicht was er im Toumel der Leidenſchaft geſagt. Freilich, wenn er an die flammenden Augen der Geliebten dachte, überlief ihn ein kalter Schauer er kannte den Dämon, der in der Bruſt jenes Siel lianets ſchlummert und einmal geweckt, ſich unauf⸗ haltſam aufbäumt zum Tod und Verderben. Ihe Dolch würde ſein Herz treffen und ſie nicht eher kuhn noch raſten, bis er kot zu Boden fänke. — Aber wie kam ihm heute alle dieſe dunklen Gedan⸗ ken, mitten in der herrlichen Mondnacht ? „Kommt Zeit, kommt Rat,“ ſagte ſich Viano und er meinde, 8 Fortſetzung folgt. es läge eine Fülle von Weisheit in dieſen Worten. untat f Lin d 192 aal 2 t 10 N 2 brit La 1 aſon emp rat in! aakröhnlit b G0 n auen Origin 1 Mi apfel N Salat ſowi n, 0