deim Eintritt in die Ausſtellung ſehr ſympathiſch begrüßt. London, 8. Mai. Der Times wird aus Berlin telegraphirt, daß die deutſche Kaiſerin den Kaiſer Wilhelm im Juli beim Beſuche der Königin Victoria nach der Inſel Wight begleiten wird; die Raiſerin werde die Yacht Hohenzollern und der Kaiſer das Panzerſchff Kaiſer benutzen. Rom; 8. Mai. Der König tritt mit dem Kronprinzen am 19. Mai die Reiſe nach Berlin mittelſt Sonderzuges an. Im Gefolge befinden ſich: General Pafi, erſter Generaladjutant, Natazzi, General- ſekretär im Miniſterium des königlichen Hauſes, Graf Gianotti, erſter Zeremonienmeiſter, der General⸗ odjutant Abat'ſſini, ferner die Adjutanten Oberſt Salasco, Oberſt Afrofto, Major Lorenzi, der Zere⸗ monienmeiſter Carafa, der Vizigouverneur des Kron⸗ prinzen, Oberſt Ofio, und der dem Kronprinzen attachirte Major Brancoccla, der Leibarzt Saglione, der Chef des königlichen Privatkanzlei, Nurifto, und der Chef des königlichen telegraphiſchen Spezialdienſtes Boſiſio. In Begleitung des Königs befinden ſichferner: Erispi mit ſeinem Cabinetschef, mit dem Sekretär des Cabinespräſidiums. Der deutſche Botſchafter, Graf Solms, wird gleichzeitig in Berlin anweſend ſein. Berſchiehenes. — Mannheim 8. Mai. Der diesjährige Frübjabrspferdemarkt wor von mehr als 800 Stück Pferde befahren, wovon 630 Stück aller Gattungen verkauft wurden; manche Händler haben ganz aus⸗ verkauft. Die große Nachfroge nach Arbeitspferden ſchweren Schlages konnte nicht befriediat werden, es hätten an 100 Stück derſelben noch Abnehmer ge⸗ funden. Geſtern Nachmittag wurde die Preisbvertei⸗ lung durch den Vorſtand des landwirtſchaftlichen Be⸗ Urksvereins, Herrn Seipio, in Anweſenheit des Herrn Stadtdirektors, G.. Regierungsrats Benſinger, vor⸗ genommen. Eine Reihe auswärtiger, meiſtens bekann⸗ te Händler erbielten Preiſe in Beträgen von 300, 200, 150 und 100 Mark; unter Andern auch Herr Bodenbeimer von Heidelberg einen Preis von 100 Mark für ein Reitpferd leichten Gewichts 2. Klaſſe⸗ Preiſe für Foblen, welche von Zuchttieren des land; wirtſchaftlichen Bezirksvereines Mannheim abſtammen erhielten in Beträgen von je 60 Mk. die Herren Jakob Zahn von Neckarau und Ph. Kippenhau von Heddesheim; von je 40 Mk. die Herren Michael d Jeorg Moos von Heddesheim, r 8. Mai. Bei dem geſtrigen ſchweren Gewitter hat der Blitz in Scheuer und Stall des Landwirts Georg Schweinfurt hier ein⸗ geſchlagen, ohne zu zünden; jedoch fielen ihm von bier Stück Vieh im Stall zwei zum Opfer; leider iſt der Betreffende wieder für das Vieh zu nieder verſichert, ſo daß er empfindlichen Schaden haben wird. — Ulm, 7. Mai. Heute früh nach 6 Uhr hat Vorkäufler Boſch in einem Anfalle ſeine Tochter ſowie die zu Hülfe eilende Hausfrau und deren Kind mit einem Beile erſchlagen. Das Kind lebt noch, kommt aber jedenfalls nicht mehr auf. Die Frau des Boſch konnte ſich nur durch ſchleunige Flucht retten. An Boſch ſind ſchon vor längerer Zeit Spuren von Geiſteskrankheit bemerkt worden. — Eſſenz ea. R., 7. Mai. Die „Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Ztg.“ wird aus Gelſenkirchen gemeldet: Heute Morgen ſind hier 2 Bataillone des 57. In⸗ fanterie⸗Regiments aus Weſel als Erſatz für die nach Wanne beorderte Kompagnie des 13. Infan⸗ terje- Regiments aus Münſter eingetroffen, welche Kompagnieweiſe auf die nächſt belegenen Zechen und worden ſind. Die ſtreikenden Bergleute verhalten ſich ruhig. Es ſtreiken die Belegschaften der Zechen „Hibernia“, „Alma“, „Wilhelmine“, „Viktoria“, „König Ludwig“, Clerget, „Conſtantin der Große,“ und andere. Eine weitere Ausdehnung iſt zweifellos. Oberpräftdent von Hogemeier aus Münſter, Regier⸗ ungspräfident von Roſen aus Arnſtberg und Ober⸗ und Erſte Staatsanwälte von Hamm und Eſſen ſind hier anweſend. — Groß⸗Gerau, 7. Mai. Der Arbeiter Phil. Helfmann von Klein⸗Gerrau wurde vorgeſtern Abend in der Oelfabrik Groß⸗Gerrau von einem Riehmen erfaßt, in die Luft geſchleudert und war ſofort eine Leiche Dem Verunglückten wurde ein Bein und ein Ohr ausgeriſſen und das Gehirn geſpalten. Boch um, 9. Mai. Eine geſtern hier ſtattge⸗ habte Verſammlung der Zechenverwaltungen lehnte allgemeine prozentuale Lohnerhöhung und die Ver⸗ Lemmer von Neckarau und Karl Löb von Wallſtadt, von je 30 Mk. die Herren Ph. Frenzel von Sand⸗ kürzung der Arbeitszeit ab. Einzelne Zechen dagegen ſind bereit, nach Wiederaufnahme der Arbeit in der Nachricht geweint. So findet ſie ihr alter Freund der Doktor Kant, der es für ſeine Pflicht hält, der jungen Wittwe von Zeit zu Zeit einen freund⸗ lichen Beſuch zu machen. Das Intereſſe aber, was er jetzt noch an ihr nimmt, hat nichts gemein mit der ſonſtigen Liebe und Leidenſchaft, die er einſt für die ſchöne Frau empfunden. Es iſt wie es vielleicht der Maler an ſeinem Modell nimmt, und ein Schriftſteller an jedem nur einigermaßen intereſſanten Menſchen. Irene ahnt jedoch nichts von dieſer Wandlung ſeiner Gefühle, und durch ihr geniales Köpfchen zucken wunderbare Gedanken und Entſchlüſſe, als der treue Verehrer ihr jetzt gegenüber ſitzt. Großmütig gedenkt ſie ſeine treue Liebe endlich zu lohnen. g Mit der Gewandheit der Weltdame weiß fie die Un⸗ terhaltung bald auf den Punkt zu bringen, wo ſie dieſelbe haben will, und wo es für den Doktor ein Leſchtes geweſen wäre, das rechte, erlöſende Wort zu finden. Sie ſpricht zu ihm von ihrer Verlaſſenheit, wie ſie mit ihrem Gemahl jeden Halt und jede Stütze berloren. Wie ihr davor bange, ihren Knaben allein zu erziehen und wie ſie dieſes Leben manchmal kaum noch ertrage. f Der Doktor Kant aber hört ziemlich ungerührt dieſe Geſtändniſſe mit an. Er ſpielt mit dem Zeit⸗ ungsblatt und ſeine Augen haben die Verlobungsan⸗ zeige jetzt entdeckt. ein Intereſſe, Daher alſo pfeift der Wind, ſagte er ſich, 9 ſein Blick faſt malitiös die junge Wittwe reift. „Daß Sie mich nicht verlaſſen, daß mir Ihre Freundſchaft, Ihre Liebe bleibt, das iſt noch mein einziger Troſt; hauchte Itene jetzt, und 21 „Rhein⸗Elbe“, Schacht „Barillon“ „Conſolidation,“ der ganze Berg herunter., Im Nu waren 4 der „Graf Bismark,“ „Unſer Fritz,“ „Hannibal“, „General Blumenthal“, „Holland“, „Holland“, „Präfident“, „Schlägel und Eiſen“, „Ewald“, i 19 aus Attinghauſen (Schweiz) berichtet, Lehen nach Schalka für die Zeche „Conſolidation“ verteilt Lohnftage den brrechtigten Anſprüchen der hehe entgegen zu kommen. Die Zahl der Sfieſfehde trägt jitzt 39,000. — Eſſen, 10. Mai. Die Rhein, Weſt, Zig. meldet: Die Krupp'ſche Gußſtahlfabeik dell ſich vollſtändig ſicher durch Verträge in Oberſchle⸗ ſten und England und zwar für einen Kohlenbepar von 2 Monaten. Die Arbeitseinſtellung dehnte ſich im Eſſener Revier aus; uur auf einer Zeche ii fahr. b mittes die Arbeiter wieder aufgefahren. Die Geſamſhe utden der Streikenden im Dortmunder, Wittener, Buchemen 1 11 Teil des Eſſener Rebiers beträgt 70,000 Mann u T e verle einer Tagesfördernng von 71,000 Tonnen. Mehrere Jüwe n Eiſenwerke liegen ſtill. In Bochum waren Abend Naehe Klei 5000 Bergleute verſammelt, welche einſtimmig be 115 N00 ſchloſſen, an den bekannten Forderungen feſtzuhalzen, W 15 und mit denſelben zu ſtehen oder zu fallen, ſchafchränke — Hechtsbeim, 9. Mal, Gesten ee mer Li badeten ſich mehrere Jungen aus Hechtsheimin der Nahe der Eementfabrik im Rhein. Der 14jährſge Manter⸗ lehrling von hier wagte ſich zu weit in den Spiom und ertrank. — Ein ſchweres Unglück wird dem Vakerland Fahl, u ine iht Haus in Daarzahl Sonntag, Abends 7 Uhr löste ſich am Berge hen Ffertlic halb des Dorfes infolge der zu ſchnellen Schnee, bum im 9. ſchmelzeeine gewaltige Menge Steine und Schutt los Auer und ging in Form einer braunen La wine auf daß Dorf n niſe nieder.“ Es tobte und wogte und brüllte, als mä f Krau. ſchönſten Heimweſen hoch überſchüttet und mehrere iteverl naheliegende Häuſer arg beſchädigt Ob auch Men, ei de etge ſchenleben zu Grunde gingen, iſt aus dem Deich In Nur eine Mart koſtet die Schachtel, enthalte 9 n anche Pillen, der Apotheker Richard Brandt's Schweizer pilleg ig n hen g den Apotheken. Selbſt bei täglichem Gebrauch reicht ii 5 Schachtel für einen Monat, ſodaß die Koſten nur wenig f Act habe Pfennige pro Tag ausmachen. Hieraus geht hervor, daß t geg 2 Bitterwäſſer, Magentropfen, Salzpaſtillen, Riecinuspl und Aon ſtonſtige Präparate dem Pu blikum viel teurer als die echten veltr 6 Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen zu ſtehen komen, ö dabei werden ſie von keinem anderen Mittel in der ange⸗ nehmen, unſchädlichen und ſicheren Wirkung bei Magen⸗ Leber⸗, Gallen⸗, Hämorrhoidalleiden eie, eie. übertroffen. Man ſei ſtets vorſichtig, die echten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen zu erhalten, da täuſchend ähnlich verpackte ſogenannte Schweizerpillen ſich im Verlebr bes finden. i „Sofern man die Apotheker Rich Brandis Sehe zerpillen, à Schachtel M. 1.—, in den Apothelein nicht bor⸗ rätig findet, wendet man ſich unter Einſendung von Fri f marken an die Apotheken in Zudwigs hafen.“ 5 ſchönen Augen ſehen glückverheißend zu ihm au * „Meine Freundſchaft ſoll Ihnen bleiben, von Liebe aber iſt nicht mehr die Rede! erwiederte Doc⸗ tor Kant trocken. Irene ſieht ihn erſchrocken an. „Großer Gott, was that ich denn, daß auch Sie ſich von mir wenden!“ ruft ſie in rührenden Klagetoͤnen. „Was Sie thaten Irene! Was Sie mir thaten? O nichts weiter, als daß Sie mir die Augen geöffnet haben, wie die Schlange der Eva im Paradieſe. Ich kann jetzt unterſcheiden, was gut und bbdſe iſt. Mit dieſer Erkenntnis aber, das wiſſen Sie ja, muß man das Paradies verlaſſen. Er ging und Irene machte keinen Verſuch ihn zurück zu halten. Dülſter ſtarrte ſie vor ſich hin. Wo iſt das Glück? Wo finde ich es 2 kam es leiſe fragend über ihre Lippen und dunkel ahnt ſie, daß auf den Wegen, die ſie bi nicht zu finden. 1 9 Auf welch' abenteuerliche Weiſe Gauner ihre Zwecke zu erreichen ſuchen, hiervon giebt einmal wie⸗ der folgende Geſchichte einen treffenden Beweis, die ſich in Neuilly, dicht bei Paris zugetragen hat. Seit mehr als zwei Jahren hatte eine ſehr achtbare, in jener Stadt lebende Wittwe ein durchaus ſanftes Mädchen im Dienſt, das ſich Marietta nannte. Das Dämchen hatte einen kleinen Schnurbart über die Oberl ippe aufzuweiſen; doch da Frauen mit etwas Flaum unter der Naſe in Frankreich keineswegs ſelten ind, ſo kam 0 1 1 ö ſein. ſtein aus zu beſteigen. daher nicht ausgeſchloſſen, daß derſelbe verunglückt ihrer Herrin oder deren Angehörigen niemals der Gedanke, daß hee Dienerin etwa ein Mann ſein konnte. Doch letztens verſchwand Marietta ohne Abſchied und auf Num merwiederſehen, und mit ihr ein Packet mit Wer papieren im Betrage von ca. 5000 Frs. wie mehrer werthvolle Obj kte, die „ihrer, Herrin angehörten. Die Polizei ſtellte ſofort Recherchen an, und es wies fich bei der Nachforſchung, daß dieſer weibliche Bleuß⸗ bote ein — männlicher geweſen, und zwar ein belaum ter Verbrecher, der bereits zu mehreren Malen mut den Geſetzen in Konflikt geraten war. Er halle auf geſchickte Weiſe ſein Geſchlecht wie ſeine een tität in dem Hauſe der achtbaren Frau zu verbergen gewußt. Der Betrüger foll nach England geflohen — München, 8. Maj. (Am Wendelin verunglückt?) Letzten Montag, 29, April, 0 le Morgens, iſt ein Student der Medizin von hier mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Schlierſes aße gereiſt, in der Abſicht, den Wendelſtein von Birgene Der Student iſt bis zum eutigen Tage nicht mehr hierher zurückgekehrt, oh ohl er nur einige Tagen ausb eiben wolle, s f iſt. Der Vermißte iſt 29 Jahre alt, von unterſehlicher Geſtalt, blond, trägt einen großen Schnurcbark und hat einen ſchwarzen Ueberzieher, grauen Hut und einen Bergſtock bei ſich. — Noch nicht dageweſen. (Leutnant, mit dem neuen Säbel bewaffnet). „Ah, Sie haben ze nun auch die Stahlſcheide mit Korb erhalten, Herr Leutnant!“ — — „Freilich, gnädiges Fränleln faktiſch erſter Korb, ſo lange Leutnant bin,“ i 1 955 e