Wilhelm eingetretenen nachholtigen Beſſerung dor⸗ ausſehen ließ. In der gemeinſamen außerordentlichen Sitzung, zu welcher die niederländiſchen Kammern am Dienstag zur Erledigung der Regentſchaftsange⸗ legenheit zuſammentraten, konnte der Miniſterpräfi⸗ dent Mackay von einer ſeit dem 7. April einge⸗ tretenen derartigen Beſſerung im Zuſtande des Königs berichten, daß nach einer weiteren Mitteilung des Cabinetschefs der Miniſterrat auf Grund der Aeußerungen der Aerzte und in Uebereinſtimmung mit dem Staatsrate zu der Anficht gelangt iſt, es könne der Konig die Regierungsgeſchäfte wieder übernehmen, zumal auch eine neuerliche Depeſche aus Schloß Loo die von Tag zu Tag fortſchreitende Kräftigung und Geſundheit des Monarchen beſtätigt Der Vorſchlag der Regierung ging an die einzelnen Abteilungen und nach Lage der Sache kann es kaum zweifelbaft ſein, daß die Generalſtaaten dem Regierungsvorſchlage, wonach König Wilhelm die oberſte Leitung des Staatsgeſchäfte wieder ſelbſt übernimmt, zuſtimmen. Unbekannt iſt noch, ob das holl. Miniſterium den Kammern auch Vorſchläge über die Aufhebung der Regentſchaft in Luxemburg ge⸗ macht hat, doch gilt es als wahrſcheinlich, daß der Herzog⸗Regent zum Statthalter ernannt wird und demnach in Luxemburg verbleibt. Berlin, 1. Mai. Der frühere König von Somoa, Malietoa, welcher von den Deutſchen ge⸗ fangen genommen und nach mancherlei Reiſe⸗Scheck⸗ ſalen auf den Marſchalls⸗Inſeln internirt worden war, iſt auf Befehl des Kaiſers in Freiheit geſetzt worden. Den Grund zu dieſer Begnadigung bildet die feierliche Abbitte, welche Malietoa dem deutſchen Corvette⸗Copitän Erard wegen ſeines früheren feindſeligen Verhaltens gegen Deutſchlond geleiſtet hat. Berlin, 1. Mai. Am Mittwoch hat Prinz Ferdinand von Rumänien feinen feilichen Einzug in Bukareſt gehalten, womit ein neuer bedeutſamer Abſchnitt in der neueſten rumäniſchen Geſchichte zum Abſchluſſe gelangt iſt. Prinz Ferdinand, der jüngere Bruder des Königs Karl, iſt vor einigen Wochen vom rumäniſchen Senate in aller Form zum Thron⸗ folger in Rumänien erklärt worden und die Be⸗ deutung dieſes Beſchluſſes braucht wohl nicht be⸗ ſonders hervorgehoben zu werden, wenn man ſich folger befeſtigt die bislang auf 2 Augen geſtandene Hohenzoller⸗Dynaſtie in Rumänien und der jubelnde N Empfang, den Prinz Ferdinand bei ſeinem Einzute in Bukareſt gefunden, beweiſt, daß die Rumänen in ihrer großen Mehrheit jedenfalls dieſe Regelung der Thronfolgerfrage freundlich begrüßen. Berſchier enges. Ladenburg, 3. Mal. Der prov. Vor⸗ ſtand der Höheren Bürgerſchule in Buchen Herr die hieſige kath. Stadtpfarrſt lle einnehmen. mann wiedergewählt. — Mannheim 1. Mai. Der Maimarkt wird dahier abgehalten und zwar in dem Umfange, ſoweit derſelbe nicht durch das Verbot der Zufuhr von Rindvieh, Schafen und Schweinen beſchränkt iſt. In der geſtern ſtattgehabten Sitzung des Maimarkt⸗ comitös wurde, beſchloſſen die ausgeſchriebenen Pferferennen am Sonntag und Montag abzuhalten u. bezüglich der Lotterieeine Aenderung dahin getroffen, daß ſtatt Kühe und Rinder entweder Geldpreiſe ge⸗ geben werden oder aber die Gewinner von Zucht oder Milchvieh mit Abholung ihrer Gewinne bis zum nächſten Viehmarkt zu warten haben. Deputation hat ſich nach Karlsruhe begeben, um in der einen oder andern Weiſe die Miniſterial⸗Ge⸗ nehmigung einzuholen. Die Verlooſung wird aber unter allen Umſtänden am 8. Mai vorgeno⸗ men. Sobald die Seuche erloſchen iſt, etwa im Mo⸗ nat Juli d. J., ſoll dann hier ein großer Rind⸗ biemarkt abgehalten werden mit Prämiirungen, zu welchem Zweck weitere 1500 Mk. genehmigt worden ſind. — Aus der Pfalz, 1. Mai. Um den ge⸗ ſteigerten Bedarf von Güter und Kohlenwagen zu decken, läßt die Direktion der Pfälz. Eiſenbahnen 1000 neue Wagen, 800 offene und 200 gedeckte, um 2,657,000 Mark bauen. Ebenſo erfordert der ung der Bahnhofsanlagen und des Bahnhofes in Homburg (636,000 Marl) des Bahnhofes in Neu⸗ Hochſeyer (154,000 Mark) und jenes in Franken⸗ that (800,000 Mark) welche Arbeiten noch im Laufe dieſes Jahres ausgeführt werden ſollen. — Zahlbach, 1. Mal. Ein Feſt, wie es wohl nur ſelten vorkommt, wurde heute in einer hieſigen Familie gefeiert. Ein junges Paar trat an den Traualtar. die Elern der Braut feierten die ſil⸗ berne Hochzeit, der Vater des Bräuti gams hatte Namenstag, die Mutter Geburtstag, während ſein 1 1 Bruder ſeine Verlobung feſerte un Kindtaufe hatte. eine Schw — Neu⸗Jſenburg, 1, Mai. Giſem ließ ſich die Frau eines auf der Geheſp ße beſchgſ⸗ tigten Mannes der hieſigen Station von einem Effen⸗ bahnzug Überfahren. Dieſelbe lebte in glücklichen Ber⸗ hältniſſen, zeigte aber ſeit einiger Zeit Spuren bon Beneficiat Frz. J. Haas, wird bis Ende Aug. Geiſtesſtörung. — Veszprim, 1. Ma. Eine entſehliche — Bei der geſtern in Schriesheim ſtatt⸗ Vlutthat hält unſere Stadt in der größten Auf⸗ gehabten Bürgermeiſterwahl wurde Herr A. Hart- regung. Der Kutſcher Joſ. Kertesz verließ baz Jahren ſein Weib, die dann als Köchin bei dem 1 immer mehr ſich ſteigernde Verkehr eine Vergrößer⸗ nehmbar. hatte einen Revolver gegen ſein Weib abgeſeherl, Eine k. Kämmerer und Gerichtspräfidenten Chriſtof Laly eintrat. Geſtern kam nun Kertesz in die Lalhiſche Wohnung und forderte ſein Weib auf, wieder mit ihm zuſammen zu leben. Als dieſes ſeiner Fonder⸗ ung keine Folge leiſten wollte, drang Kertesz in die Laky'ſche Wohnung ein und ſtellte dort die Forber⸗ ung, daß man ſein Weib entlaſſe. Frau Lalg ſieß Kertesz aus der Wohnung weiſen. Im Vaufe des Abends wurden in der Küche mehrere Schüſe ver⸗ Kertesz war nämlich wiedergekehrt und das tödtlich verwundet zuſammenbrach. Der Witerſch ſtürzte hierauf in die Wohnung, und ehe das here beigeeilte G finde ihn daran verhindern konne, oli derſelbe gegen Frau Laly ebenfalls zwei Schüſſe ab⸗ gefeuert, deren einer die Dame blos am Arm ſſreifte, während das Projektil des zweiten Schuſſes der Dame in den Leib drang. Frau Lakh iſt geſohr⸗ lich verwundet und ihr Zuſtand ein ſolcher, daß man noch nicht die Entfernung des Geſchoſſes bor⸗ zunehmen wagt. Kertesz ſetzte ſich hierauf in ein Fauteuil, feuerte zwei Schüſſe gegen ſeinen Kopf ab ſtürzte leblos zu Boden. Das Schickſal der Frau Laky, einer blendenden Schönheit von großem cel erregt die lebhafteſte Teilnahme. Vom RMüchertiſche. Heute haben wir über eine Erweiterung zu b richten, welche das im Verlag von W. Kohlham in Stuttgart erſcheinende Journal für modez Möbel (Renaiſſanceſtil), herausgegeben von prakiiſcheg Fachmännern, durch Ausgabe des 4, Heftes 6. A8 teilung erfahren hat. Der Inhalt — Sekte Bücherſchrank, 2 Buffets, Pfeilerſchrank mit Spfeg Wandkäſtchen — reiht ſich würdig dem frühes Hefte an und läßt das ganze Werk als ein mie zu unterſchätzendes Hilfsmittel für unſere Möbeſtiſ lere i erſcheinen. zurückkehren, dich werden ſieja wohl wieder aufnehmen, du wirſt dann mit Walter und Eveline in Wald und Feld herumſtreifen, ihre weiche Hand wird dein Fell ſtreicheln, vielleicht denkt ſie dann auch einmal an den andern Flüchtling, der nie zurück⸗ gekehrt. Wenn du mir wenigſtens erzählen könnteſt von ihm wie er gekämpft und gelitten, bis feine Kraft gebrochen.“ Er hat während dieſer halblaut geführten Rede einige Speiſereſte zuſammen geſucht, die er jetzt vor Troll hinſtellt, abet der Hund, der aufmerkſam ſein Thun beobachtet, rührte das Eſſen nicht an. Mit großen traurigen Augen blickt er zu ſeinem Herrn auf, als hätte er jedes Wort desſelben verſtanden. Dieſer mitleidige Blick des unvernüftigen Tieres iſt von erſchütternder Wirkung für Magnus, ſeine ganze Geſtalt bebte, und heiße Thränen drängen ſich aus ſeinen Augen. Das Gefühl troſtloſer Verlaſſenheit hat ihn noch nie ſo furchtbar gepackt wie in dieſem Augenblick. Er fpringt auf, und reißt das Fenſter auf. „Luft! Luft!“ ſtöhnt er, es iſt ja zum Erſticken!“ Aber nur heißer prallen die glühenden Son⸗ nenſtrahlen in das öde Gemach mit grellem Licht beleuchten ſie die kahlen Wände; ſie dringen in jeden Winkel, und auf das verfallene blaſſe Geſicht von Magnus werfen ſie erbarmungslos ihr ſtrahlen⸗ des Licht. — „Was zögerte ich denn noch!“ murmelte dieſer mit bebenden Lippen. Worauf warte ich noch? Auf Menſchenhülfe! Ein Narr, der ſich auf Menſchen verläßt! Nur durch eigene Kraft muß man ſich zu helfen wiſſen, und wo die nicht ausreicht, da giebt es denn eben keinen Ausweg weiter, leinen! er greift nach dem Revolver. Neben demſelben hängt ſeine Geige ein weh mütiger Blick fällt darauf. „Meine Kunſt! o Gott meine Kunſt, auch von dir muß ich nun ſcheiden, und ich war doch dein ſchlechteſter Freund nicht! Und nun nahm er ſie doch herunter von der Wand, die alte treue Freundin und nocheinmal war es die Kunſt die ſich ſeiner erbarmte, die ihn auf ſanften Schwingen emportrug über das Miſere des Lebens. Seine Wangen begannen ſich zu röthen, ſeine Augen glänzten. Die Muſen hatten noch einmal die blaſſe Stirn ihres treuen Jüngers geküßt, ihm Begeiſter⸗ ung eingehaucht und ihn auf Augenblicke ſein Elend vergeſſen laſſen. Durch das kkeine Dachſtübchen fluteten die Töne unendlich weich und beſtrickend, tieftraurig zwar war die Melodie, die er varirte, hie und da jedoch klang ein leiſer, zaghafter Ton des Hoffens hindurch. Draußen aber vor der nur ſchlecht geſchloſſenen Thür ſteht ein kleines andächtiges Publikum. Wir erkenen Evelinens blondes Köpfchen, das da blos und er⸗ regt an den rothen Thürpfoſten lehnt. Neben ihr ſteht Walter und ſtarrt unverwandt auf die Jugend⸗ geſpielin. Sie iſt ſo fremd, ſo verwandelt ſeit geſtern wo ſie in der größen Aufregung mit dim Brief des Doclor Kant zu ihnen gekommen, faſt zu gleicher Zeit war jener Herr der dort im Hintergrund des Bodenraumes ſteht, auf Felſeneck erſchienen, und hat von ſeinem Vater Auskunft über Magnus verlangt. Verlegen hatte Herr v. Senden dem Fremden der ſich als Magnus Vater zu erkennen gegeben, gegenüber geſtanden und ihm erwledert: Daß er nichts von Magnus wiſſe, wie er ihm ja ſchon brieflich mitgeteilt. Es war eine unendliche peinliche Scene geweſen, welche Eveline durch ihr Erſcheinen Mißton. dann beendet, indem ſie die allerdings wenig e freulichen Nachrichten von Magnus gebracht. Da wurde die Reiſe nach der Reſidenz beſchloſſen, u nun ſtanden ſie hier vor der elenden Behaufung Magnus, gefeſſelt im Banne der Tone. Wal ſtimmen dieſelben tief traurig, er ahnt es dune daß er vor einer Schickſalswende ſeines Lebe ſteht, und daß, was dieſes Leben Traum Hoffen geweſen. Eveline! Daß Sie ihm de loren. — — Da kommt noch Jemand die ſteile ieh herauf, es iſt der Doctor Kant im ſchwarz Anzug, den Cylinder auf dem genialen fo! Er kommt von dim Begräbniß des Ober und findet nun endlich Zeit, Magnus aufzusuchen Irene hat ihn all die Tage noch in Auſpru genommen; ſie hat wunderbar rührende Reize en faltet, als junge Wittwe, in Crep und ſchwar Spitzen gehüllt, ſein Herz aber iſt ungerührt dabe geblieben. Erſtaunt begrüßt er Eveline und Walter und bleibt dann auch lauſchend neben den Beſde ſtehn. . Die Geigenklaͤnge werden nach und nach imm leiſer und enden jetzt plotzlich mit einem ſcheile In demselben Moment erhebt ſich da wimmernde Geheul eines Hundes. Eveline If zagend die Thür, tief erſchreckt aber bleibt ſie g der Schwelle ſtehen. Es iſt ein troftloſes Bild, wa ſich ihren Blicken erſchließt. 1 Fortſetzung folgt. rl aun, 5 5 lg. Fun ape Feen in d — brit Ia qu Solon em. gane 9 . n vai g 1 Einr in Fildern, Conft In firſchten Ne 3 N Nn r dennen lait m null Maar