Laer General- Anzeiger für Ladenburg scheint jeden ittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 4 — 85 f a 1 Nachstehende Annoncen - Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, mit inuſtiertem Anterhaktungsblakt 14 10 4 e e 3 —— 18 N in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Saaſen ein Iuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 5 a e Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Varck und Comp. kedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpalti ee e,, a Jarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Aalal- Amdelzen uit 9 ft Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. eomen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung und Amgegend. EVLBDBSamskag, den 4. Mai — BBB Ar. 36. der erſte Zuhektag der großen franzöſtſchen verhindern lönnen und wenn auch unter großen dann ſpäter die Ausartung des dritten Standes zu ü Revolution. Unruhen, ſo doch mit endlichem Erfolge entſprechende einer wütenden Demagogenverſammlung geſellte, de Bekanntlich hat die ftanzöſiſche Regierung be⸗ Reformen durchführen und die alte monarchiſtiſche Vorläufer zu der blutigen Revolution. hloſſen, unter Zustimmung der republikaniſchen Staatsform entſprechend reformirt dem Lande er⸗ PVolttiſche⸗ olksverkretung, die wichtigſten hundertjährigen Er⸗ halten können. Der königlichen Regierung Frank⸗ Berlin, 1. Mai. Der Schluß des preußi nnerungstage an die große im Jahre 1789 aus- reichs fehlte aber ein großer Staatsmann in dieſer ſchen Landtages iſt am Dienſtag Abend in geme 6 gebrochene Revolution feftlich zu begehen. Die kritiſchen Zeit, und ſo geſchah das Seltſame und ſchaftlicher Sitzung beider Häuſer mittels allerhöchſte . au bach glänzendſte diesbezügliche Feier ſoll am 14. Juli politiſch durchaus Thörichte, daß die für den 5. Botſchaft erfolgt. In der vorangegangenen Schluß t Wut dieſes Jahres, als am hundertſten Jahrestage des Mai 1789 einberufenen drei Generalſtände gar kein fitzung des Abgeordnetenhauſes waren noch eine An 5 aftienſturmes, begangen werden, aber ſchon vor⸗ feſtes Reformprogramm der Regierung vorfanden zahl Petitionen zur Erledigung, ſowie die Vorlag er werden in Frankreich wichtige Erinnerungstage und in Folge deſſen die drei Stände unttreinander betr. den Nachtrag zwiſchen Preußen und den thür u die große franzöfiſche Revolution gefeiert. Der ſich im Parlamente zu bekämpfen anfingen. Dabei ingiſchen Staaten abgeſchloſſenen Vertrag über di ite derſelben iſt der 5. Mai, an welchem der ſtellte der Adel und die Geiſtlichkeit in ihrer Mehr: Errichtung gemeinſchaftlicher Schwurgerichte zu Ger „dritte Stand“, alſo der eigentliche Bürgerſtand in heit die ungeheuerliche Forderung, daß nicht nach und Meiningen, und betr. die Abänderung bo konkreich, vor hundert Jahren zum erſtemale als Köpfen, ſondern nach Ständen im Parlamente ab⸗ —Amtsgerichtsbezirken, zur Annahme gelangt. In der olitiſch gleichberechtigter Stand im Parlament er- gestimmt werden ſollte, wodurch natürlich der dritte Debatte wurde auch ſeitens der freifinnigen Abge len. Auf Anraten des Miniſters Necker hatte der Stand vollſtändig machtlos geworden wäre. Sofort ordneten Rickert und Richter des überraſchend ſchnelle duig Ludwig der ſechszehnte die Generalſtände, ſt lte nun der dritte Stand den Antrag, daß nach Schluſſes der Seſſion in ſcharf kritiſtrender We kunter auch den Bürger⸗ und Bauernſtand als Köpfen abgeſtimmt werden ſolle, und da hierauf der gedacht. Das Herrenhaus ſeinerſeits hielt vor de dhenannten dritten Stand, einberufen, um die not⸗ erſte und zweite Stand nicht eingingen, conſtituirte gemeinſchaftlichen Sitzung mit dem anderen Hauf indigen Reformen durchzuführen, denn das war ſich der dritte Stand allein als ſelbſtſtändige Na⸗ ſogar noch zwei Plenarſitzungen ab, in denen e len denkenden Köpfen in Frankreich klar geworden, tionalverſammlung. Der König beſchloß nun, dieſe den Reſt ſeiner Arbeiten erledigte. Die vereinigt ah das alte despotiſche Staasweſen in eine unge⸗ Nationalverſammlung wieder aufzulöſen, aber unter Sitzung ſelbſt aber, zu welcher die beiden Häuſe u Verſumpfung geraten war und daß es galt, der Führung des glänzend begabten und zum dritten des Landtages am Dienstag Abends 8 Uhr zu in beſſeres Staats ſyſtem an ſeine Stelle zu ſetzen. Stande, alfo der Nationalverſammlung, übergetret⸗ ſammentraten, verlief rein geſchäftsmäßig und dauert u eine Abſchaffung des Königtums dachte aber die enen Grafen Mirabeau gelang es der Nationalver⸗ gerade 5 Minuten. Die vom Vicepröfidenten de Rehrheit des frarzöfiſchen Volkes dabei durchaus ſammlung ſich zu behaupten und den König einzu. Staatsminiſteriums v. Böttiſcher, verleſene könig icht, ſondern man wünſchte nur Reformen und ſchüchtern. Hiſtoriſch denkwürdig und politiſch von liche Botſchaft, gegeben auf der Wartburg, ſprach nter dieſen vornehmlich die Beſeitigung der großen größter Wichtigkeit bleibt alſo der 5. Mai 1789 lediglich den Schluß der Landtagsſeſſion aus un ineitigen Privilegien des Adels und der Geiſtlich⸗Tin der franzöſiſchen Geſchichte zweifellos, denn er enthielt kein Wort über die Gründe der Nichtein schaft bent. auf 11 15 ſt und politiſche Gleichberechtigung des Bürger⸗ iſt der Tag, an welchem alle Franzoſen die politi- bringung der Steuerreform⸗Vorlage. Mit dem üb⸗ 10 nd Bauernſtandes. Wie ſchon erwähnt, wurde ſche Gleichberechtigung erhielten. Diefe Gleichberech⸗ lichen Hoch auf den Kaiſer und König erfolgt hel eſe Forderung von König Lodwig endlich bewilligt tigung war auch ihrem Urſprunge nach ein ganz der Schluß der Sitzung und hiermit der Seſſion. ud bei einer gehörigen Thatkraft und geſchickten geſetzlicher Akt, und wurde erſt durch die Schwäche Berlin, 2. Mai. Die holländiſche Regent Staatskunſt der monacchiſchen Regierung Frankreichs der Regierung und die Verblendung des Adels, der ſchaftsfrage hat diejenige Wendung genommen Atte man wahrſcheinlich die blutige Revolution noch ſeine Vorrechte nicht aufgeben wollte, zu welcher ſich welche ſich in Anbetracht der im Beſinden des Konig frohem Lebensmut, dieſen von dem verzweifelſten ſonntäglich mit Walter und Eveline auf den hohen Schritt zurückgehalten. — Ihm ſtand kein Freund mit Leder bezogenen Herrſchaftsſtühlen geſeſſen. Wi zur Seite, er war gänzlich dem troſtloſen Schickſal deutlich er Alles ſieht, die Todtenkränze mit den überlaſſen, das ihn erbarmungslos weiter trieb, nach verblichenen Bändern an der weißgetünchten Wand, von F. Stöcker. 1 jenen dunklen Irrwegen der Verzweifelten. Wo die Lindenbäume vor den Fenſtern durch welche di f Nachdruck verboten. enden ſie, dieſe Wige? Dort, wo auf dem dunklen Sonnenſtrahlen gezittert, ja ſogar Evelinens großer 1 Weiher das Mondlicht traumhaft glitzert, da hört runder Strohhut, mit dem blauen Bande daran, und f Magnus hatte all während diefer Zeit ver⸗ ſolch' müder Wandrer leiſe Stimmen, die ihn in die die blonden Lockenfülle darunter. — Eveline! Wenn 7 gebens auf den Beſuch des Doctor Kant gehofft, Tiefe locken und rufen, denen er folgt, folgen muß er ſie doch wenigstens noch einmal ſehen dürfte, eh 0 bergebens war er auch einige Mal in ſeiner Wohn⸗ wie von geheimnißvollen Mächten getrieben. Oder er den letzten dunkeln Schritt that, nach welchem es ö ng geweſen und hatte die Thüren verſchloſſen ge. dort in jener todesſtillen Einsamkeit auf weiter öder kein Zurück mehr gab! 5 95 funden. Haide. Niemand hört den Schuß, der ein junges Konnte er nicht die Heimat noch eimal vorher 1 „Et will auch nichts mit mir zu thun haben, einſt ſo hoffnungsreiches Leben endit er verhallt in auffuchen, irgendwo verſteckt nach ihr ausſpähen, und f wie alle die andern“, ſagte er ſich endlich voll Bit⸗ der nächtlichen Stille. Und dann kommt der lange dann wenn er fie geſehen, hinausgehen auf die weit Pcb 1 erkeit. Er war wie die Verwandten ſeiner Tante, endloſe Zug vorüber, der Tod läßt ſeine Schelle ode Haide, und dann — Ne I an welche er ſich in ſeiner Verzweiflung gewandt, ertönen die zerfallene Jünglingsgeſtalt wird ſich gut „Nein, nein, dann würde ich es nicht können! 10 70 nd die ihm mit geringſchätzigem Achſelzucken ver⸗ einreihen in dieſen traurigen Zug. — Viſionen gleich ſtoͤhnte er plötzlich auf.“ dann nicht, wenn er die 6 fichert: Daß ſie es längſt vorausgeſehn, daß es ſo ziehen ſolche düſtern Bilder an Magnus umnachteten reinen, unſchuldigen Augen wiedergeſehen! Dann 9 t mit ihm kommen mußte. Er möge ſich nur von Geiſt vorüber. Der Reſt all der ſtolzen Träume, mit] würde die ſüße warnende Stimme, ihm immerfort ſeinen Freunden helfen laſſen, derentwegen er ja denen er in das Leben getreten, die damals auf nur lauter und eindringlicher ertönen.“ stiudid ſſe, die ihm doch hier am nächſten geſtanden, gänzlich] der ſonnigen Halde entſtanden, bei dieſer phantaſte⸗ Troll, der müde mit den Augen blinzelnd an 1 bernachläſſigt hälte. Seit dieſem Bittgang bei den reichen Erzählungen des alten Jankos, und ſeinem] dem ſonnigen Fenſter lag, kam j gt bei den lauten Lexi“ Verwandten hatte Magnus ſeine elende Dachſtube genialen Geigenſpiel. O Gott die Heimat! Die] Worten ſeines Herrn langſam herangeſchlichen, er 2 faſt nicht mehr verlaſſen. Kindheitserinnerungen! Wie ſchön war es doch ge⸗ ſtellte ſich auf die Hinterfüße und verſuchte ihm die g Eine troſtloſe Apathie hatte ſich ſeiner bemäch⸗ weſen. Was iſt es nur, das ſeine Gedanken heute [Hand zu leacken. 11 fir c. ligt, lange Stunden verbrachte er in dumpfem, ver⸗ dahin zurückführt. Es iſt Sonntag, und von der Magnus Gedanken kehrten bei dieſer Liebloſung dweifeltem Hinbrüten, den ſtarren Blick auf den nagen Kerche dringt Glockenläuten bis in ſeime ſtille ]ſeines Hundes in die troſtloſe Gegenwart zurück. 12d Revolver getichtet, den der Doktor Kant ihm an Kammer. Ein friedlich Bild erſteht vor ſeinen Au⸗] „Wir werden uns trennen müſſen Troll,“ ſagte er jenem denkwürdigen Abend geſchenkt, wo er, ſo reich an gen: Die kleine Dorfkirche in Felſeneck, wo er all⸗ “ leiſe. „Du magſt nach unſrer ſchönen Heimat