techniſche Fachbildung fäbig ſein könnten, Splonage zu treiben, über Bahnbauten, Truppenverſchiebungen, Seefahrtweſen ꝛc. ſich ein fachmännniſches Urteil zu bilden. Berſchicdenes. — Ladenburg, 25. April. Heute Nacht n 8 Uhr wurde abermals ein Einbruch in das Haus des Herrn Marx Kaufmann hier verübt. Dieſesmal jedoch ohne Erfolg, da dieſelben in ihrer Thätigkeit geſtört wurden und die Flucht ergriffen. — Ladenburg, 26. April. Heute Nach⸗ mittag um 4 Uhr wurde ein fremder junger Mann nach Mannheim abgeführt, welcher ſtark verdächtig erſcheint, die zwei Einbrüche hier verübt zu haben. — Konſtanz, 25. Aptil. Als ein Beweis dafür, daß auch die ſcheinbar wertloſeſten Dingen noch einen gew eſſen Nutzen bringen können und da⸗ her nicht verächtlich und gleichgiltig weggeworfen werden ſollten, mag die Thatſache angeführt werden, daß einige Herren von hier, die ſich zum Sammeln von Zigarrenſpitzen zuſammengethan haben, nun ſchon ſeit einer Reihe von Jahren und auch heuer wieder im Stande geweſen ſiad, aus dem Er öſe von ſolchen 4 arme Kinder, je 1 prot ſtantiſches und altkatholiſches und? römiſchkatholiſche, bei ihrem etſten Gange zum Tiſche des Herrn mit einem an⸗ ſtändigen Anzuge zu beſchenken. Dieſes ſchöne Bei⸗ ſpiel einfichtsvoller, edler Nächſtenliebe verdient volles Lob und allgemeine Nachahmung. — Hirſchhorn, 24. April. Im nahen Walde von Gernsbach wurde die Leiche des ſeit 14 Tage aus Eberbach verſchwundenen Apothekergehilfen Vill aus Dortmund aufgefunden. Der Unglückliche, welcher ein nervöſes Leiden als Motiv zum Selbſt⸗ mord in einem hinterlaſſenen Abſchiedsbrief angab, hatte ſich vergiftet. — Ein entſetzlicher Doppelmord iſt am Char- freitag in Domgermain in der Nähe von Toul verübt worden. Ein italieniſcher Erdarbeiter, Namens Thomas Allegretti, 31 Jahre alt, hat zuerſt ſeine 21jährige Frau mit Stockſchlägen und Meſſerſtichen ermordet, alsdann hat er eine Nachbarin, Namens Celeſtina Montigere, im Alter von 57 Jahren in gleicher Weiſe umgebracht. Hierauf hat Allegretti den Leichnam ſeiner Frau geholt und denſelben ungefähr drei Meter weit von ſeiner Wohnung auf die Erde geworfen, wo er ihn dann mit einer Hacke geſchlagen, nachher hat er den Leichnam ſeiner Nach⸗ barin geholt und denſelben neben den Leichnam ſeiner Frau gelegt, worauf er denſelben ebenfalls mit barn, die den Mörder in's Auge gefaßt, aber nicht anzugreifen gewagt, iſt der Feldhüter hinzugekommen, welcher die Gendarmerie von Toul von der Schreckens⸗ tat in Kenntnis geſetzt hat. Erſt nachdem dies ge⸗ ſchehen, iſt es zwei Gendarmen gelungen, ſich des Scheuſals zu bemächtigen. konnte der Verbrecher in's Arreſthaus gebracht wer⸗ den, da mehrere hunderte von Perſonen, mit Knüppeln und Aexten bewaffnet, herbeigekommen waren, um den Mörder in Fetzen zu reißen. „Vulkan“ erbaute Schraubendampfer lief glücklich vom Stapel. Der Dampfer erhielt den Namen „Kaiſer Wilhelm II.“, die Taufe vollzog der Ge⸗ neraladjutant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs, Generaladjutant v. Wittich. — Görlitz, 25. April. Ein furchtbares Gewitter wütete heute in der Umgegend. Der Blitz erſchlug den Lehrer Glötſch in Enſeberg, zwei Ar⸗ beiter in Kupper, eine Dienſtmagd in Eckersdorf und ein Mädchen in Kummersdorf. Zug, 23. April. Auf beiden Enden der Ab⸗ ſturzſtelle in Zug haben ſich neue R ſſe gezeigt; am Garten der Reſtauration Spellmann und am Hauſe des Kommandanten Weiß. — Rom, 25. April. Bei dem Kanalbaue in der Straße Meſulana fand infolge ſchlechter Be⸗ ſchaffenheit des Gerüſtes ein Einſturz ſtatt, wobei die in einer Tiefe von 8 bis 10 Metern beſchäftigte Arbeiter verſchüttet wurden; bis j tzt ſind 7 Verletzte hervorgeholt; man befürchtet aber, es ſeien noch mehr verſchüttet. — Der Opmone zufolge find in der Kommer beſtimmte Gerüchte verbreitet, daß der Kriegsminiſter ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht habe. — Der Eifelthurm in Paris wird j tzt ſchon von Engländern beſtiegen, obwohl es eigentlich nicht Engländer auf die oberſte Plattform; ſie verkleideten fich, um die Wächter zu täuſchen, als Arbeiter und ſtiegen mit Werkzeugen in der Hand hinauf. Als ſie oben waren, konnten ſie ſich nicht enthalten, ein Andenken mitzunehmen, ſie zogen das Ende der mächtigen Trikolore hinein und riſſen einen miter⸗ breiten Streifen von der Fahne. Als ſie daran waren, die Reliquie zu teilen, kam ein Aufſeher dazu, welcher die beuteluſtigen Engländer zum Polizei⸗ kommiſſär führte, allwo ſie ſich nun zu verantworten haben werden. J Hackenſchlägen traktlete, Auf den Hſlferuf der Nach⸗ Nur mit großer Mühe W Verk. 25. Apel. Wie ber gr 301g. zufolg⸗ verlautet, haben die Indianer in der Umgegend vdn Oklaboma den Krlegsplad betreten und bekämpfen eine Bande Boomerz, welche Lun⸗ dereien der Reſerve beſetzt haben. Es find Truppen abgeſandt worden, um Blutvergießen zu verhindern, — Bündige Kritik. A (in einem modernen Reſtaurant): „Wie gefällt Ihnen dieſes Voegl — B: „Die Proportionen find großartig, aber die Portionen klein!“ — Der für Rechnung des „Norddeutſchen Lloyd“ in Bremen auf der Stettiner Werft des erlaubt iſt. Vor einigen Tagen begaben ſich drei Gewiß iſt es für Jedermaun von größtem In, tereſſe das Urteil eines Arztes zu hören, welcher ſich g Jahre lang mit den Apotheker Rich. Brandt's Schweizer hlleg beſchäftigt hat und ber dieſelben Folgendes ſchreiht! Nerz liches Zeugniß. Nach achtiähriger eigener Beobachtung und nach hunderten von Zeugniſſen von Patienten meiner An, ſtalt, welche bei habitueller Stuhlanhaltung verſchiedenſſer Urſachen die Rich. Brandt'ſchen Schweizerpillen mil Erfolg gebrauchten, halte ich dieſelben vor allen anderen zu gleichem Zwecke medieiniſch verordneten Pillen für die am ſſcherſteg wirkenden und auch nach langem Gebrauche die Mageg⸗ und Darmſchleimhaut als am wenigſten reizenden. Zieh Dr. F. Ineichen, dirigirender Arzt der Dr. Milt ſchen diätetiſchen Anſtalt, für Magen⸗ und Darmkranke. — Die Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen ſind in der Apy⸗ theken à Schachtek 1⸗Mark vorrätig, doch achte man gengg auf das weiße Kreuz in rothem ffelde und den Vornamen, „Sofern man die Apotheker Rich Brands Schwe zerpillen, à Schachtel M. 1.—, in den Apothekeln nicht hor⸗ rätig findet, wendet man ſich unter Einſendung von Brief, marken an die Apotheken in Zudwigshafen.“ — Ein Urteil über „Mayers Hand⸗Lexfkon,“ Die Neue Zürcher Zeitung, Zürich: Die neue bierze Auflage von Moyers Hand⸗Lxikon (Leipzig, Biollo⸗ grophiſches Inſtitut, Preis in 1 Bd. geb. 15 Mt, in 2 Bdn. 16 Mk.) iſt von einer erſtaunlichen Reich⸗ holtigkeit. Ein ungemein ſcharfer Druck und eine he⸗ wundernswerte Fülle trefflicher Abbildungen machen das Buch zu einem wertvollen Nachſchlagewerk, Fe den täglichen Hausgebrauch iſt dieſes Hand⸗Verſlog in erſter Linie zu empfehlen. Zur Belehrung. Rein Menſch bedarf der Belehrung und Hilfe mehr, wie derjenige, welcher durch Krankheit heim⸗ geſucht iſt und wird ihm durch guten Nat zur Be⸗ freung von derſelben der größte Dienſt erwieſen. Dieſer Ratgeber findet jeder Kranke in War⸗ ners mediziniſcher Brochüre, welche rgatis und franco von H. H. Warner u. Co, Schäfergaſſe 10 Frankfurt a. M. verſandt wird. Beide hatten nicht bemerkt, daß der Oberſt ſchon vor einer Weile leiſe in das Zimmer ge⸗ treten, und bei den erregten Worten ſeiner Frau wie erſtarrt an der Thür ſtehen geblieben war. Mit ir⸗ ren Blicken ſchaute er ſie an, Dann rief er ihren Namen, es klang wie ein weher Aufſchrei aus todeswundem Herzen. Irene ſenkte ſchuldbewußt das ſchöne Haupt und wagte keinen Blick auf den Gemahl zu werfen. Dieſer trat jetzt ſchwankenden Schritts näher, ſein Geſicht war todtenbleich, und ſeine Züge wie ver⸗ zerrt. Plötzlich griff er mit beiden Händen in die Luft, als ſuche er nach einem Halt, einer Stütze, und fiel dann ſchwer zu Boden, ehe der Doktor Kant, der ſchnell hinzu ſprang, es hindern konnte. »Ich fürchte, er hat ihre Worte gehört,“ ſagte dieſer ernſt zu Jrene. „Senden Sie ſofort nach dem Arzt, und rufen Sie den Friedrich, daß er mir hilft den Kranken auf ſein Lager zu bringen.“ „Mechaniſch befolgte Irene, was man ihr ge⸗ heißen. Der Oberſt wurde in das Schlafzimmer gebracht läufig Eisumſchläge verordnet, Sie werden die Nacht wachen müſſen Gegen Morgen werde ich wieder vorſprechen, für jezt muß ich mich empfehlen.“ Irene erhob ſich und geleitete den Arzt nach der Thür, mit einem ſcheuen Blik auf den Kranken, zog ſie ſich dann wieder ihre dunkle Ecke zurück. Friedrich kam mit dem verordneten Eis, und der Doctor Kant machte mit ungeſchickten Händen die Umſchläge. Es war todenſtill im Zimmer, nur der Kranke ſtöhnte von Zeit zu Zeit tief auf. Langſam ſchlichen die Stunden der Nacht hin, endlich, als ſchon der junge Tag herauf dämmerte, hatte der Schlaf ſich auf das fiebernde Hirn des Oberſt geſenkt. und auf ſein Bett gelegt. Nach und nach kehrte ihm das Bewußtſein zurück; das erſte Zeichen des⸗ ſelben war: daß er, als Irene zu ihm herantrat, und ſeine Hand erfaſſen wollte, er ſie unwillig zu- rückſtieß. Mit einem verzweifelten Blick auf den Doktor Kant zog ſie ſich in die Tiefe des Zmmers zurück. Dort blieb ſie unbeweglich, in ſich zuſammen gekauert fitzen, den Kopf in beide Hände ben. Auch als endlich der Arzt kam veränderte fie ihre Stellung nicht. Der Doktor Kant mußte mit ihm verhandeln, und als er dieſem ſeine Verord- nungen gegeben, begrüſte er erſt Rene. „Ez ſteht bedenklich?“ fragte ſie mit zitternder Stimme. „Sehr bedenklich, gnädige Frau ich habe vor⸗ vergra⸗ Der Doctor Kant trat zu Irene heran. „Er ſchläft,“ ſagte er leiſe. Sie ſah verſtört zu ihm auf. „Sie wollen doch nicht fort, mich allein laſſen! rief ſie angſtvoll. O bitte bleiben Sie! Ich fürchte mich ſo allein mit ihm. Was ſoll ich denn thun, wenn er erwacht, wenn er mich wieder von ft ſtößt!“ 9 „Wie ſie ſo vor ihm ſiand, ſo blaß zitternd, ſo hilflos, da wallte ein heißes Glücksgefühl in ihm auf, daß er es war, er allein, der ihr jetzt ſchütz end zur Seite ſtehen durfte. In dem Moment ver⸗ gaß er Alles, wie ſie Mangnus ins Elend getrieben und ihren Mann auf das Krankenbett. Sie war ſo rührend ſchöe i en ihrer Hilfloſſigkeit, und ſie war ſeine erſte und einzige Liebe. So blieb er denn, und verweilte Tag und Nacht in dem Krankenzimmer. Tiotz ſeiner Unbe⸗ dieſelben von Irene ſtets heftig zurückwies. holfenheit nahm er faſt alle die Hilfeleiſtungen, die eine Krankenpflege erfordert, auf ſich, da der Oberſt a N Es war wie ein ſtillſchweigendes Uebereinkommen zwiſchen —— ihm und der jungen Frau, daß die Dienſtboten o wenig wie moglich in das Krankenzimmer gerufen und auch ſonſt kein Pfleger oder Wärterin zugezogen wurde. So nur war es moglich das Geheim jener dunklen Stunde zu bewahren, in welcher Jene ſelbſt, durch ihre unvorſichtigen Worte dem Oberst über ihren Leichtſinn die Augen geöffnet. Der Ge⸗ danke daran mußte ihn foltwährend beſchäftigen, unruhig warf er ſich auf ſeinem Lager hin und her, wenn Irene in der Nähe war, und die im Fieber glänzenden Augen richteten ſich mit einem unſagbar ſchmerzlich Vorwurfsvollem Ausdruck auf die einſt geliebte Frau. Vergebens waren alle Verſuche, ihn verſöhnen⸗ der zu ſtimmen, das Fieber ſteigerte ſich ſichlbar, wenn ihre weiche Stimme an ſein Ohr töne, und ungeduldig winkte er dann mit der Hand, daß ſie ſich entfernen möchte. Zum etſten Mal trat det Ernſt des Lebens in ſeiner ganzen Herbheit an die junge Frau heran, rat⸗ und hilflos, wie ein vex⸗ ſchüchternes Kind, ſtand ſie demſelben gegenüber und dem Doclor Kant blieb bei all der ang reſfenden Krankenpflege noch die ſchwierige Aufgabe, ſſe zu troͤſten und zu beruhigen. f „Wenn er wieder geſund wird, und mir verzeiht, dann wll ich nichts weiter dom geben mehr erhoffen,“ ſagte ſie eines Tages, an welchem mit dem Kranken eine ſchwache Wendung zur A eingetreten, voller Zerlnirſchung zu Doe ant. d * ern Atintitten Rae