mund zich u. Erscheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet viertelſährlich 1 4 — 3 n dil i mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 K 40 & excl. Poſtproviſion. . AJnſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der gten h Garmondzeiele oder deren Raum mit 10 Lokal- Anzeigen mi .. Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei 0 Aufträgen e Ang den 1 — 5 dan Mr. 33. dar — n ut i Folitiſches ce l Berlin, 20. April. Der Nordd. Allg. Ztg. 1 ufolge beantwortet der Kaiſer den Trinkſpruch des en de Admirals Goltz in Wilbelmsbafen folgendermaßen: itz en „Die Worte des Admirals haben Mich tief gerührt. eden üg Ich habe zwei Gründe, hieher zu eilen; Erſtens um duß 5 der Korvette, die ich einſt getauft, das Abſchiedsge⸗ den dot leite zu geben. Sie trägt den Nimen der Lieblings⸗ chweſter des unvergeßlichen Kaiſers Wilhelm I., deres ga des einzigen noch lebenden Mitgliedes ſeiner Gene⸗ nden, 8e ation; Zweitens drängt es Mich, gemeinſchaftlich gat Amt, Männer zu gedenken, die ein ſo jäher Tod in ien ( . Samoa uns entriß. Dieſe wackern Männer, gute Freunde und Kameraden, die ſollen uns als Vor⸗ ht ud dild dienen. Gott hat gewollt, daß ſie ſtarben nach inem ſiegreichen Kampf gegen Menſchenhand in tr; uz nuthigem Kampf gegen die entfeſſelten Elemente ur Kaiſer und Reich. Nicht ertrunken find die Ka⸗ ligt geln meraden in Samoa oder auf der Auguſta, ſondern gefallen, ihre Pflicht bis zum letzten Augenblick er⸗ en i, . füllend. Dieſes Beiſpiel braver Männer moge uns Jahn un beranleuchten und zum Nacheifer anſpornen. Der el, deff Heiſt der Hingebung, Mannszucht und des todes⸗ mutigen Ausharrens hat die Marine von jeher aus⸗ gezeichnet; möge ſich dieſer Geiſt ſtets ferner erhalten. er hf In dieſem Sinne ergreife ich das Glas. Der deutſchen Marine, vor Allem dem braven Offizierkorps der⸗ ſelben Hurrah!“ g mit. Berlin, 22. April. Noch kurz vor den n der Feſttagen iſt eine Fortſetzung des Weißbuches über Samoa erſchienen, welche ſich im Hinblick auf die Lahe vor der Thür ſtehende Samoa⸗Conferenz in Berlin als äußerſt zeitgemäß erweiſt. Die neuen Acten⸗ ſtülcke find ein Bericht des früheren deutſchen Con⸗ fuls in Apia, des Dr. Knappe, vom 26. Februar d. J., ſowie einen hierauf bezüglichen und an den Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige durch ſein eigenmächtiges und unüberlegtes Auftreten in Hamburg und Nachfolger Knappes, General⸗Conſul Dr. Stübel, gerichteten Erlaß des Fürſten Bismarck. Der Be⸗ richt des Dr. Knappe verbreitet ſich über den Ver⸗ lauf der Unterhandlungen mit den aufſtändiſchen Samoanern, weiter über die am 19. Januar d. J. erfolgte Erklärung des Kriegszuſtandes und die den Aufftändiſchen gegenüber geſtellte Forderung, daß die Verwaltung Samodas auf Deutſchland übergehe. Der Bericht gibt ſodann noch Ausführungen über die allgemeine Lage in Samoa und die Mitteilung von Lootſen⸗Ernennungen durch den britiſchen und ameri⸗ kaniſchen Conſul. Der Erlaß des Reichskanzlers, welcher das zweite Actenſtück bildet, an General- conſul Dr. Stübel charakterifirt ſich als eine ſcharfe Verurteilung des früheren deutſchen Regierungsver⸗ treters auf Samoa, der einerſeits die dortigen Ver⸗ hältniſſe vollſtändig verkannte, ſodann gegen ſeine Inſtruktionen handelte und ſchließlich nicht einmal die übliche Vorſicht anwandte, ſo daß ihm auch der Erfolg fehlte. Die Kundgebung des leitenden deut⸗ ſchen Staatsmannes läßt klar erkennen, daß Conſul Dr. Knappe ſeine Befugniſſe weit überſchritten und auf Samoa die Situation weſentlich verſchärft hat, während dieſelbe bis dahin, wie es in dem Erlaſſe des Kanzlers heißt, zwar nicht gerade befriedigend, aber doch erträglich geweſen ſei; die Abberufung Dr. Knappes von Samoa und feine Erſetzung durch eine geeignete Perſönlichkeit war demnach ein ent⸗ ſchieden gebotener Schritt. — In Anknüpfung an die Vorgänge auf Samoa iſt nun durch eine kaiſer⸗ liche Ordre eine Abänderung der Inſtruckionen für die Commandanten der deutſchen Kriegsſchiffe ver⸗ fügt und vom Reichskanzler durch ein Rundſchreiben ſämtlichen Conſuln des Reiches zur Kenntnis ge⸗ Nachſtehende Annonten ⸗Erpeditionen: Alois Herndl Nudolf Moſſe, G. 9 Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. „Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg in Wien, Adolf ſämtliche Annoncen⸗Burtaux von Haaſenſtein und Bogle, 8. e J. Varck und Comp. nehmen Inſerate r unz an. 3 — — — Befugniſſe des Commandanten eines deutſchen Kriegs⸗ ſchiffes bei an ihn geſtellten Requifitionen im Aus⸗ lande und bezieht ſie ſich hierbei ſpeciell auf die eigenmächtigen Requiſitionen des Dr. Knappe bei den Befehlshabern der bislang vor Samoa ſtationirt geweſenen deutſchen Kriegsschiffe. Hiernach muß künftig der Commandant eines Kriegsſchiffes ſeiner⸗ ſeits die politiſche und rechtliche Seite einer von einem kaiſerlichen Vertreter im Auslande an ihn geſtellten Requiſition prüfen, falls letzterer keine Ermächtigung des Auswärtigen Amtes nachweiſen kann. Fehlt es an dieſer Vorbedingung, ſo iſt der Schiffscommandant befugt, die Requifition bis zur Einholung hoherer Entſcheidung abzulehnen. In allen anderen Fällen tragen die Commandanten lediglich die militäriſche Verantwortlichkeit für die Ausführung einer angenommenen R' quifition und haben dann nur die materielle Ausführbarkeit der⸗ ſelben zu prüfen und für die Wahrung der einmal engagirten Ehre der kaiſerlichen Kriegsflagge einzu⸗ ſtehen. Jedenfalls wird die Verordnung das eine Gute zur Folge haben, daß Conſuln wie Schiffs commandanten es ſich in Zukunft zwei und drei Mal überlegen werden, ehe ſie ſich zu einem bewaff⸗ neten Einſchreiten entſchließen. Berlin, 22. April. In Frankreich nehmen die Vernehmungen und Unterſuchungen in Sachen der Boulangiſtiſchen Agitation vor der Kommiſſion des Senatsgerichtshofes einen immer größeren Um⸗ fang an. Die Hausſuchungen bei den Anhängen Boulangers mehren fich und auch der Kreis derjenigen Perſönlichkeiten, welche über ihre Beziehungen zu Boulanger vor dem Unterſuchungsausſchuß vernom⸗ men werden, erweitert ſich immer mehr. U. A. wurde am Freitag der Botſchafter Cambon aus bracht worden. Die allerhöchſte Ordre regelt die Madrid in dieſer Beziehung verhört und am Sonn⸗ Künſtlerbahnen. Novelle von F. Stöcker. Nachdruck verboten 24. Fortſ. „Ich danke,“ ſtammelte Magnus ich bin kein meiſter zu haben, und fern ab von den Sorgen und Mühſalen des Lebens, nur der göttlichen Kunſt zu leben, da ließen ſich wohl hohe Ziele erreichen. — Aber ſo, von Allem entblößt, hungrig, elend, jeder Weg den er einſchlug ſeine troſtloſe Lage zu verbeſſern, vergebens. — Mußte da nicht end⸗ lich ſein Genius ihn auch verlaſſen, wie ihn Alles verließ. Glühend heiß brannte die Sonne auf den Bettler. Sein Stolz war erwacht, und um Alles in der Welt hätte er es jetzt nicht vermocht, eine ſo mitleidig gebotene Gabe anzunehmen. Nun es iſt grade keine Schande junger Mann, eine gern gebotene Unterſtützung anzunehmen. Ich bin ſelbſt Künſtler und habe ſchon öfters junge Talente unterſtützt.“ „Ich habe Bekannte an die ich mich in der äußerſten Not noch wenden kann, erwiederte Magnus ſtolz und empfahl ſich ö Schweren Schritts ging er die Treppe hinunter wieder um eine Demütigung reicher! i Voller Hoff zung war er die Stufen vorhin herauf geeilt. In den behaglichen Räumen hatte es ihn ſo heimſſch angeweht, und auch zu den Bewohnern derſelben hatte es ihn faſt ſympatiſch hingezogen. Und dann das Geigenspiel: Er glaubte ähn⸗ liches noch nie gehört zu haben. Was war er da⸗ gegen! Ein armſeliger Stümper! Einen ſolchen Lehr⸗ Einſamkeit in der heißen Dachſtube, vor der geiſt⸗ tödtenden mechaniſchen Beſchäftigung des Noten⸗ Straßen, ſein Weg dünkte ihn endlos weit, und ſein Ziel ſo elend! Ihm graute vor der troſtloſen ſchreibens. Halb gedankenlos lenkte er ab vom Wege, dort drüben in den Kunſthallen war es gewiß kühl, und in der Betrachtung der Sculpturen, der Bilder großer Meiſter, vergaß er vielleicht momentan ſein Elend. Seine Stirn brannte fieberheiß und die Stille in den leeren Sälen der Nationalgallerie, welche er jetzt durchirrte, dünkte ihn unendlich wohlthuend nach dem Lärm auf den heißen Straßen. Kunſtwerke aber konnten ſein Auge heute nicht feſſeln, eine furchtbare Mattigkeit hatte ſich ſeiner be⸗ mächtigt, tief erſchöpft ſank er endlich auf eine Ruhe⸗ bank. Aus dem goldenen Rahmen ihm gegenüber grinſte ihn der Tod an, tänzelnd kam er daher, gefolgt von Die ſich unterthan gemacht. Hier die Kinder mit dem unſchuldigen ver⸗ klärten Blick, die in ſüßer Uawiſſenheit ihm zu folgen ſcheinen. Dort der Krieger, der ſich losreiſt von der Braut, und ſich dem unheimlichen Todeszug anſchließen muß. An dem alten, alten Weibe am Wege aber, die flehend die Hände ausſtreckt, da zieht er ohne Erbarmen vorüber. Zu den Lebensmüden die das elende Daſein ſo gerne von ſich werfen mochten, denen der Tod ein milder Tröſter ſein würde da kommt er nicht, die mögen den letzten Schritt nur allein thun, wenn es nicht ſo ſehr nach ihm verlangt. Eine eigene Ruhe überkommt Magnus je länger er auf das Bild ſtarrt, das mit ſeinen matten Farbentönen packender wirkt, als die blendenſte Farbenptacht. Er erinnert ſich, wie er vor noch nicht allzu⸗ langer Zeit mit Irene v. Schönborn hier geſtanden. Die l'bensluſtige Frau hatte ſich wie erſchreckt von dem Bilde hinweggewandt. Kommen Sie das macht mir Grauen, ich liebe ſolche Mahnungen an den Tod nicht,“ hatte ſie ihm zugeflüſtert, dann war ſie gegangen und die Betrachtung anderer heiterer Bilder hatte die ernſte Stimmung bald verſcheucht. Heute harmonirte das Bild mehr mit ſeiner Stimmung. Es lag ein tröſtender Gedanke für ihn einer endloſen Schaar Geſtorbener. Alt und Jung, Arm und Reich, Alles hatte dieſer dürre Senſemann darin, daß der Tod die Menſchenlooſe alle gleich macht. Alle, Alle müſſen ihm ſchließlich folgen, mag,