Jab n , cbelg g . er Jnſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bit zöwen Mön ——— eingehen, 10 einen. Garmondzeiele oder deren Ra it 10 Pf., Lokal- Anzei it 6 61 Reklamen mit 20 Pf. 8 Bei 1 1 Uafteleen tazattbewiigng che Nr. 28. Samstag, den Die Aktersverſtcherung. Bekanntlich find es jetzt über ſteben Jahre her, das Vorgehen der Geſetzgebung, das nunmehr die Wirklichkeit treten ſoll, zum erſtenm ale von erhöchſter Stelle aus feierlich angekündigt wurde. ber auch Diejenigen, welche durch Alter und In⸗ lidität erwerbsunfähig werden,“ hieß es nach Er⸗ hnung der Kranken⸗ und Unfallsverficherung in Kaiſerlichen Botſchaft vom 17. November 1881, „haben der Geſamtheit gegenüber einen begründeten Anſpruch auf ein höheres Maß ſtattlicher Fürſorge, 1 10 als ihnen bisher hat zu Teil werden können. Für dieſe Fürſorge die rechten Mittel und Wege zu den, iſt eine ſchwierige, aber auch eine der höchſt en ſgaben jedes Gemeinweſens, welches auf den ſitt⸗ en Fundamenten des chriſtlichen Volkslebens ſteht. u Feil dieſer ſchweren Aufgabe iſt nunmehr vor⸗ „ geſtern durch die erſte Abſtimmung über die Alters⸗ 1 derſſcherung gelöſt worden. Der Reichstag hat bei ernie der zweiten Leſung des Alters⸗ und Invalidengeſetzes niht Jö guf Grund eines Kompromiſſes auf 70 Jahre feſt⸗ Ola 3 geſezt worden iſt. Bei der Debatte über dieſen hoch⸗ eigen deutzehg ander gingen, handelte es ſich hauplſächlich darum kühe mb! arbeitsunfähig iſt, mit dem 65. oder mit dem 70. Lebensjahre eintreten ſoll. Wir würden es ſehr ge⸗ bensjahr herabgeſetzt wäre, da in ſehr vielen Ja⸗ ſtriezweigen wohl nur wenige Arbeiter das 70. bensjahr erreichen, aber man darf nicht überſehen die Invalidenrente, alſo die Entſchädigung für General- Anzeig etn „, Leſcheint jeden Arittwoch und Hautstag und lotet vierteljaͤhrlich 1 — * . in trach , mit inuftiertem Anterhaltungsblatt 1 & 40 3 e 1 42 ö . Mittags 12 Uhr in der finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige den g 7 im Weſentlichen nach der Faſſung der Nommiſſion angenommen, worauf die Altersgrenze 9b die Altersrente, die auch dann zu zahlen iſt, wenn der betreffende Arbeiter nicht invalide, nicht inſcht haben, daß die Altersgrenze auf das 65. er Cadenl VNachſtehende Annonten - Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, udolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſen Rudolf Moſſe, G. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Druck und Verlag von Karl Moliter in Ladenburg und Bogler, nehmen Inſerate 2. Daube und J. Varck und Comp. für unz an. die erwerbsunfähigen Arbeiter, ungleich wichtiger iſt, als die Altersrente und daß die Beiträge ſolcher Arbeiter, welche weder in den Genuß der Invaliden ⸗ noch der Altersrente kommen, die vorher ſterben, den Witwen und Waiſen, ausgezahlt werden. Ein großer Teil des Reichstags iſt deshalb auch der Meinung geweſen, daß die Altersrente überhaupt aus dem Verſicherungsgeſetze ausgeſchieden werden könnte, wie denn auch von einer bloßen Altersrente für die nicht arbeits⸗ und erwerbs unfähigen Arbeiter in der kaiſerlichen Botſchaft nicht die Rede ſei. Die Arbeiter zwiſchen 665 und 70 Jihren erheben in den meiſten Fällen Anſpruch auf die Invalidenrente die viel bedeutſamer iſt als die Altersrente. Der Hauptzweck des Inwaliditätsgeſetzes, die arbeitsun⸗ fähigen Arbeiter zu verſorgen wird alſo ſtets er⸗ reicht werden und ſomit iſt die Hauptaufgabe des ſozialen Reformwerks im Weſentlichen prinzipiell ge⸗ löſt. Es iſt wenigſtens eine Grundlage gewonnen auf welcher weiter gebaut werden kann. Die Alters⸗ grenze mag ſpäter herabgeſetzt und die Altersrente erhöht werden. Da jetzt nicht mehr erreicht werden kann, ſo muß man nach dem Grundſatz: „Das Beſte iſt der Feind des Guten“ handeln. 1 erung ein weiter Schritt auf der Bahn der Sozial⸗ reform gethan. Politiſches Berlin, 3. April. Der Reichskanzler Fürſt Bismark hat ſeinen 74. Geburtstag in erwünſchteſter Stimmung und Geſundheit begehen können und zahlloſe Kundgebungen herzlichſter Teilnahme waren dem Kanzler auch zu ſeinem heurigen Ehrentage von nah und fern zugegangen. Der Kaiſer hatte J 5 es ſich nicht nehmen laſſen, ſeinen erprobten erſten Berater perſönlich zu ſeinem Eintritte in ein neues 6. April Nel chtigen Gegenſtand, bezüglich deſſen die Meinungen Immerhin iſt durch die Annahme der Altersverfich⸗ In faſt allen Fraktionen über die Altersgrenze aus⸗ 1889 Lebensjahr zu beglückwünſchen und ſchriftliche wie telegraphiſche Glückwünſche, in den verbindlichſten und ſchmeichelhafteſten Ausdrücken, waren dem Fürſten Bismarck von vielen Souverainen und regierenden Fürſten zu Teil geworden. Uebrigens begingen von hervorragenden Perſönlichkeiten der Berliner Hof⸗ geſellſchaft auch der Erbprinz von Sachſen⸗Meinigen, ferner der Fürſt Radolin und weiter die General⸗ adjutanten v Rauch und Graf Lehndorff und end⸗ lich der frühere Chef des Militärcabinets und jetzige commandirende General v. Albedyll am 1. April ihten Geburtstag. Der Erbprinz von Meiningen, bekanntlich Commandeur des Kaiſer⸗Franz⸗Garde⸗ Grenadierregiments, erhielt zu ſeinem Geburtstage ſchon in aller Frühe vom Ka ſſer ſeine Ernennung zum Generalmajor zugeſchickt. Am 1 April iſt die Neuorganiſation der Marineleitung, wonach die letztere von nun an in zwei ſelbſtſtändige Spitzen, in das Obercommando und in das Reichs⸗Marine⸗Amt, zerfällt, in Kraft getreten. Zum commandirenden Admitcal iſt der ſeitherige ſtellvertretende Chef der Admiralität, Frhr. v. d. Goltz, unter Entbindung von ſeinen bisherigen Obliegenheiten, und zum Staatsſekretair im Reichs⸗ Marine⸗Amt Contre⸗Admiral v. Heusner ernannt worden; zugleich wurde der Flügeladjutant des Kaiſers und Capitain z. S. Freiherr v. Senden⸗ Bibran, zum Chef des neugebildeten Marine⸗Cabinets des Kaiſers ernannt. Die dieſe Ernennungen ent⸗ haltende allerhöchſte Cabinetsordre bringt außerdem die Ausführungsbeſtimmungen zu der neuen Marine⸗ Ocganiſation zur Kenntnis der Marine. N Der Reichscommiſſar für Oſtafrika, Hauptmann Wißmann, und der Leiter der deutſchen Emin⸗ Paſcha⸗Expedition, Dr. Peters, find in Zanzibar eingetroffen. 45 Noyelle von F. Stöcker. 90 Nachdruck verboten Fortſ. 15 Magnus begleitete ihn noch nach dem Bahn⸗ hofe, dann nahmen ſie herzlich Abſchied von ein⸗ ander. Der Zug rollte davon, und Magnus ſuchte ihn ziemlich erregter Stimmung ſeine Woh⸗ 17 % nung auf, 15 1 e ee . „„ W ü egg Die fluchtähnliche Abreiſe des Doctor Kant % wurde vielfach velächelt und beſpöttelt, nur Iten darüber, ſie war ſchließlich doch zu ſehr an die Geſellſchaft und die Huldigungen des genialen Mannes gewöhnt um iha nicht zu verm ſſen. Aber es waren doch nur flüchtige Ge⸗ danken, die dem Fernen galten; die ganze Schwär⸗ metei und Leidenſchaft einer ernſten Neigung hatte die junge Frau mit Allgewalt erfaßt. Sie hatte 6 längſt aufgegeben, ſich darüber Rechenſchaft zu geben oder dagegen zu kämpfen Weiter und weiter trieb 1% ſie hmein in die wogende Brandung, unfähig dem . Steuer eine andere Richtung zu geben. Es kamen Stunden, wo ſie Alles vergaß, ihren Gatten, ihr wat elwas verstimmt Kind, wo ihr ihre ganze Vergangenheit wie ein Traum erſchien, aus dem ſie nun erwacht zum vollen reichen Leben. Menſchen, die ſich ſo gänzlich von einem leidenſchaft⸗ lichen Gefühl beherrſchen laſſen. Das Blut kreiſt ſchneller in ihren Adern wie bei andern Sterb⸗ lichen; bald dringt es gewaltſam zum Herzen und läßt ſie erbleichen, oder die heißen Blutwellen gießen verräterriſche Glut über ihr Antlitz. Auch Magnus ſo ruhig er Irene gegenüber ſtand, konnte fich dieſem nicht ganz verſchließen. Wenn ihre kleine Hand die ſeine berührte, das erglühende Antlitz ſich ihm zu⸗ wandte, dann war er verwirrt, befangen und ſah und empfand nur, daß ſi: unbeſchreiblich ſchoͤn und lieblich war. Er beklagte ſie auch wohl, daß ihr junges Leiben an das eines ſo viel ältern Mannes gefeſſelt, aber nie kam ihm der fündige Gl danke, die Hund nach einem ſolchen Gute auszuſtr ecken; mochte Jrenens Schönheit auch noch ſo ſehr ſeine Bewunderung erregen. Zwei braune Mädch naugen ſtanden wie drohend zwiſchen ihm und ihr. Wohl hatten dieſe Augen ſich zornig von ihm gewandt, und doch hatte ihr Blick voll Zoen und Trotz ſich tiefer in ſein Herz geſenkt, wie all die heißen leiden⸗ ſchaftlichen Blicke Jrenens. Und heute Abend, wo er ſeine Geige in die Hand, vor ein ſehr ge⸗ wähltes Publikum trat und noch viele ſchölne Augen außer Irenens bewundernd an ihn hingen, Ein eigener beſtrickender Zauber webt um ſolche 6 da trat doch Evelinens Bild deutlicher denn je vor ſeine Seele. Er ſah fie ihm Park zu Felſeneck an dem grauen Geſtein des Poſtaments der derwitterten Pſyche lehnen, begeiſtert ſeinem Geigenſpiel lauſchend und der Hauch von Romantik und Poeſie, der ſeinem Spiel ſchon damals eigen geweſen, der klang nun heute durch den ihm hellen Licht der Gasflammen ſtcahlenden Saal und ſchlug in den Herzen der Zuhörer wunderbaren Saiten an.“ N ö Es war zwar kein künſtleriſch vollendetes Spiel wie man es ſonſt hier an dieſer Städte gewohnt war, es war nicht virtuoſenhaft, aber eigenartig genial, und wenn es auch jtzt nur erſt das traumbefangene Erwachen eines Genies kündete, ſo ließ es doch ſchon Hohes ahnen und ell etiſiete das Publikum, ſo daß reicher Beifall den j ngen Künſtler lohnte. Dieſer veineigte ſich mit glücklich ſtrahlendem Antlitz. War das nicht der Anfang der Erfüllung der glänzenden Träume, die er einſt in Felſeneck auf ſtller Haide geträumt, wean des alten Janko wilde Z geunerweiſen durch die klare Luft töaten; oder wenn er in pät ern Jahren an dem einſamen Grabe ſeines alten Lihrmeiſters ſaß, wenn die Veilchen ſo ſüß dufteten, und Feühlingsſtürme über die Haide wehten. Da waren ſeine Gedanken weit, weit hinausgeflogen, in die noch verſchleierte Zu ⸗