ten le dig z lufeung N lade, an gun Erſcheint jeden Mittwoch und Expedition eingehen, finden Sarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Reklame mit 20 Pf. berechnet. 3 igen nt! Die Rataſtrophe von Samoa. schen % Eine tief erſchütternde Nachricht trifft aus dem entlegenen Inſelgebjet der Südſee ein, von welchem erſt vor wenigen Monaten eine betrübende Kunde zu uns drang. Infolge eines, wie es ſcheint phänomenalen Naturereigniſſes, d. h eines Organes von furchtbarer Gewalt, find die in Samoa ſtatio⸗ nirten deutſchen und amerikaniſchen Kriegsſch ffe auf die das Eiland im breiten Gürtel umgebenden Riffe geworfen worden und verunglückt. Bei dieſer Gelegen⸗ heit haben 5 deutſche Off ziere und 90 Mann ihr Leben verloren. In Nachſtehendem ſtellen wir die entfetzliche Kataſtrophe in vorliegenden Meldungen zu⸗ ſammen: Auckland, 30. Mürz. Bei dem am 16. und 17. d. M. auf Samoa wütenden ſchweren Organ find der „Eber“ und der „Adler“ total verloren ge⸗ gangen, erſterer mit einem Verluſt mit 70, letzterer don 20 Todten. Die Olga iſt geſtrandet, die Mann⸗ ſchaft dieſes Schiffes iſt in Sicherheit. Drei ameri⸗ laniſche Kriegsſchiffe u. die im Hafen von Samoa an- lernden Kauffahrteiſchffe find ebenfalls untergegangen Die Amerikaner haben 30 Todte zu beklagen. Das engliſche Kriegsſchiff hat Havarie erlitten und geht nach Sydney. Berlin, 30. März. Vom Chef der Admira⸗ lit wird mitgeteilt: Die von dem „Wolff'ſchen Telegraphen⸗Bureau“ heute aus Apia veröffentlichte Nachricht wird dabin beſtätigt und erw'itert, daß vom Adler 20 Mann, vom Eber 5 Offiziere und 70 Mann ertrunken find. Der „Reichsanzeiger“ meldet: Nach telegraph⸗ ſcher Meldung des älteſten Officiers der auſtraliſchen Station find in einem Organ am 16. März S. M. Kreuzer „Adler“ und S. M. Kanonenboot ö 0 Samstag und koſtet vierteljährlich 1 x 3 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 40 4 exel. Poſtproviſton. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bit Mittags 12 Uhr in der ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige 5 Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung „Eber“ in Apia geſtrandet. S. M. Korbette „Olga“ iſt ebendaſelbſt auf den Strand gelaufen und wird vielleicht wieder abgebracht werden können. Von S. M. Kanonenboot „Eber“ find ertrunken: Käpitän⸗ Lieutnant Wallis, Lieutnants zur See Eckardt, von Ernſthauſen, Aſſiſtenz⸗Arzt 1. Klaſſe Dr. Machen⸗ hauer, Unter⸗Zahlmeiſter Kunze und die ganze Mann⸗ ſchaft bis auf 9 Mann. Von S. M. Kreuzer Adler ſind 20 Mann ertrunken. S. M. S. Olga hat keine Verluſte gehabt. Von den drei durch das Unglück betroffen n Schiff n iſt die „Olga“ eine Kreuzer⸗Korvette; ſie hat 12 Geſchütze an Bord, ein Deplac⸗ment von 2169 Tonnen, 2100 indizirte Pferdekräfte und einen Beſatzungsetat von 287 Mann. „Adler, war ein Kreuzer; er hatte 4 Geſchütze an Bord, ein Deplacement von 884 Tonnen, 650 indizirte Pferde⸗ kräfte und einen Beſotzungsetat von 128 Mann. „Eber“ war ein Kanonenboot; es hatte 3 Geſchütz⸗ an Bord, ein Deplacement von 570 Tonnen, 700 indizirte Pferdekräfte und einen Beſatzungsetat von 87 Mann. Die drei Schiffe hatten einen Beſatzungs⸗ etat von 482 Mann. Wenn wir annehmen, daß der Verluſt von etwa 90 Mann der „Adler“ und den „Eber“ betroffen hat, ſo ſcheint doch auch von der Beſatzung dieſer beiden Schiffe ein großer Teil gerettet zu ſein. 5 Die „Olga“ lief am 14. Dezember 1880 vom Stapel die Geſamtkoſten des Baues für das Schiff beliefen fich auf 2 276 140 Mark für Repa⸗ raturen wurden bis Ende März 1887 insgeſamt 306 115 Mark ausgegeben. Der „Adler lief am 3. November 1883 vom Stapel: er erforderte einen Koſtenaufwand für den Bau von 888 942 Mark für Reparaturenkoſten wurden bis Ende März 1887 229 650 Mark ausgegeben. — Der „Eber“ lief Nachſtehende Annoneen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Mien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annonten⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate 5 für uns an. 5 * Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. 5 Redaktion, Dru und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg am 15. Februar 1887 vom Stapel (der Bau wurde angefangen im August 1885), an Koſten erforderte er 651989 Mark. Politiſches 3 Berlin, 2. April. Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beging am Montag im engſten Familien⸗ kreiſe ſeinen 74. Geburtstag und wie in früheren Jahren, ſo waren dem Fürſten auch zu ſeinem heurigen Feſt⸗ und Ehrentage überaus zahlreiche Zeichen herzlicher Teilnahme aus den weiteſten Kreiſen in Geſtalt von Glückwunſchtelegrammen, Gratulationsſchreiben und Geſchenken mannichfacher Art zugegangen. Der Kanzler hat in erfreulicher körperlicher Rüſtiglrit und unverminderter geiſtiger Friſche das neue Lebensjahr begonnen und um ſo freudiger erklingt daher der Glückwunſch des ganzen deutſchen Volkes für ſeinen leitenden Staatsmann, möge in ſeinen bewährten Händen das Ruder des Reiches auch fernerhin noch longe ruhen! Berlin, 2. April. In Holland wie in Luxemburg ſteht infolge des Krankheitszuſtandes des Königs Wilhelm III. die Einſetzung einer Regent⸗ ſchaft unmittelbar bevor. Die beiden niederländiſchen Kammern find auf Dienſtag nach dem Haag zu einer außerordentlichen Seſſion behufs Beſchlußfaſſ⸗ ung in dieſer Frage einberufen worden und gilt die Proclamirung der Königin Emma als Regentin als gewiß. In Luxemburg wird Herzog Adolf von Naſſau, als muthmaßlich 'r Thronfolger im Groß⸗ herzogtum, nach den Beſtimmungen der Landesver⸗ faſſung die Regentſchaft übernehmen und hatte der Herzog am Sonnabend in Frankfurt a. M. bereits eine Beſprechung mit dem von ihm hierzu einge⸗ ladenen luxemburgiſchen Staatsminiſter Dr. Eyſchen. Die Familie des Herzogs Adolf iſt in Königſtein a. T. verſammelt, um ſich dort zur Abreiſe nach GKünſtlerbahnen. Novelle von F. Stöcker. . Nachdruc dei bon Es war ihm, als blickte der alte Mann ihn Am voller Mitleid an. Jedenfalls hatte dieſer ihn er⸗ 5 kannt und ihm ſeine Teilnahme nicht verſagen n können. Eben ſolchen mitleidigen und auch hohn⸗ 5 vollen Blicken würde er in den nächſten Tagen noch dampfer d vielen begegnen, wenn er nicht dieſer ſchnöden, er⸗ 185 1 bärmlichen Welt den Rücken wandte irgendwo ein U No! naſſes Grab ſuchte, oder ſich eine Kugel vor den Kopf ſchoß, damit das Hirn zerſpritzte, das ſolch ein miſerables Machwerk erſonnen. And mit welcher Wonne würden die Kritiker der berſchiedenen Zeitungen über ihn herfallen, über ihn, deſſen eigentliches Metier die Kritik war, welches er mit voller Schärfe handhabte. Seine Kollegen waren faſt zu beneiden um dieſe Aufgabe. noch nicht dargeweſenes und eines großen Geiſtes al- Agent würdig. Aingel linger, u. langſam das Theater verlaſſen. Am Ausgang des⸗ ſelben trat ihm Magnus entgegen und drückte ihm Unter ſolchen Gedanken hatte der Doctor Kant Wäre es nicht beſſer, er ſchriebe ſich eine Kritik er⸗ barmungslos ſelbſt? Es war wenigſtens etwas Neues ſtumm die Hand, dann gingen ſie wortlos neben einander her. „Ihnen werden hoffentlich in den nächſten Tagen andere Lorbeeren blühen!“ mit dieſen Worten unterbrach der Doctor Kant endlich das Schweigen. Wer weiß, erwiederte Magnus, das Publikum iſt unberechenbar!“ „Und doch find wir gänzlich davon abhängig und wenn es unſere Werke verwirft, dann find wir geſchlagen, der allein iſt groß, der den rechten Ton trifft für die nichtsdenkende Menge! Wer das erreicht, dem jauchſt ſie zu. Das Publikum das mich verſteht, hauſt vielleicht im Monde, oder auf irgend einem Stern. Vielleicht finde ich es, wenn die Seele ſich loslöſt von der Erde, durch das Weltall fliegt und auf Sternen aus⸗ ruht.“ Sie ſtanden jetzt beide auf einer Brücke, der Doctor Kant beugte ſich weit über das Gelende und ſtarrte hinunter auf das unheimlich dunkele Wuſſer. geiſterbleiches Geſicht und Magnus erſchrack vor dem Ausdruck von Verzwelflung in den ſonſt ſo jovialen Das Licht einer Gaslaterne fiel auf ſein Zügen. Ein Sprung, „murmelte er, wie für ſich, und es iſt aus. ö „Kommen Sie hier fort, ich bitte Sie!“ rief Magnus, ich werde Sie zu Haus geleiten. „Ach Sie Jüngling erſchrecken noch vor einem doch jetzt ziemlich alltäglichem Ereignis. Glauben Sie mir, Ihnen werden auch Stunden kommen, wo Sie keines andern Gedanken mehr fähig find, als das elende Leben von fich zu werfen, das einem nichts, nichts erfüllt hat, von Allem, was man einſt gehofft. Dann denken Sie an mich, der ich dann ſchwerlich noch unter den Lebenden weile. Und nun gehen Sie, betten Sie ihr unſchuldiges Haupt auf weiche Kiſſen, und träumen Sie ſüß. Ich bin kein Irrfinniger, der überwacht werden muß!“ Bitte, geſtatten Sie es, daß ich Sie begleite daß ich bei Ihnen bleibe, bis Ihre Stimmung eine ruhigere geworden.“ g „Was geht Sie meine Stimmung an, es iſt, dünkt mich, grade die richtige für lebens⸗ ſatte Menſchen, und Sie werden mich gewiß nicht zurückhalten von dem Schritt, den ich vor⸗ habe.“ f . „Und doch werde ich es thun, ſagte Magnus ruhig und ſchritt unbekümmert neben dem erregten Mann her. N „Ja ich habe noch eine Beſtellung an fie „An mich! von Irene?“ 1 * „Ja, von Frau v. Schönborn.“ 38 „Dann kommen Sie!“ Mit zitternden Händen ſchloß der Doctor Kant die Thür zu ſeiner Wohnung auf, dann zündete er Licht an.