verlief die Kundgebung ruhiger, als man erwartet hatte. Berſchied e ges. l — Ladenburg, 22. März. Die geſtrige üfung an der landwirtſchaftlichen Winterſchule hier nahm ſowohl in Bezug auf die Leiſtungen der Schüler als auf die Anweſenheit von Gäſten einen glänzenden Verlauf. Es iſt in Anbetracht der kurzen Unterrichtszeit wirklich erſtaunlich viel geleiſtet worden, was ſowohl dem Lehrerperſonal, als auch den Schülern zur größten Ehre gereicht. Wir find der feſten Ueber⸗ eugung, daß ein junger Mann der 2 Curſe der 4 ſtalt mit Erfolg beſucht hat, wobl ausgerüſtet 8 practiſche Leben eintreten und ſich mit Fleiß und Sparſamkeit eine gute Zukunft gründen kann. Als Prüfungscommiſſär war Herr Miniſterialrat Buchenberger anweſend. Von den zahlreichen Gäſten waren unsbekannt die Herren: Minifferialrat und Lan deskommiſſär Frech aus Mannheim, Dr. Blein und perth aus Heidelberg und Oberamtmann Kopp aus Weinheim. Ueber das gemeinſame Mahl in der Roſe können wir, weil nicht anweſend, nicht berichten; s ſoll zur allſeitigen Befriedigung verlaufen ſein. — Ladenburg, 22. März. (Krankenpflege⸗ verein.) Die beiden Niederbronner Schweſtern find geſtern angekommen und haben ihre Wohnung im Rheingauviertel bezogen; ſie heißen Sylvina und Athalena. Da es zur Zeit nicht an ſchwer Kranken fehlt, ſo hoben ſie ihre Thätigkeit ſogleich begonnen. Die der Pflege bedürftigen Kranken wollen fich in der genannten Wohnung der Schweſtern anmelden. — In dieſen Tagen werden auch die Monatsbei⸗ träge für den März von den Mitgliedern des Vereins rhoben. — Ladenburg, 22. März. Ein Ein⸗ druch in den Laden des Herrn Marx Kaufmann hier wurde heute Nacht verübt und die Ladencaſſe, ſowie Buckskin und ein filberner Leuchter entwendet. Der oder die Diebe wurden bis jetzt noch nicht er⸗ mittelt. — Heidelberg, 20. März. In Heppen⸗ beim verunglückte geſtern Vormittag der Wagen⸗ wärter Merkel von Neuenheim dadurch, daß er mit dem rechten Bein unter einen daherfahrenden Güter⸗ zug geriet, wodurch ihm der Fuß abgefahren wurde. Der Verunglückte wurde mit dem nächſtfolgenden 5 hierher in's akademiſche Krankhenhaus ver⸗ racht. — Oftersheim, 20. März. Das ſechs Monate alte Kind der Joh. Hauſer Eheleute hier and einen grͤßlichen Tod dadurch, daß während 10 kurzen Abwesenheit der Eltern die Katze ſich auf den Hals des Kindes, welches in ſeinem Bettchen ſchlief, legte und das Kind erſtickte. WMiederbeleb· ungsberſuche erwieſen fich erfolglos. — Mainz, 19. März. Der Inhaber der bekannten Landesproductenhandlung Blancjour, Herr Weinsheimer, hat ſich geſtern Abend mittelſt Re⸗ volver erſchoſſen. Die Spinnerei Unterhauſen bei Stuttgart iſt in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag völlig abgebrannt. Die Fabrik beſchäftigte 450 Arbeiter. Der Schaden beläuft ſich auf mindeſtens 1,500,000 Mark. — Recht geſund muß die Gegend um Sonders⸗ hauſen ſein, denn in dem Dorfe Himm'lsberg iſt, wie bereits im Jahre 1856, auch im letztvergang⸗ enen Jahre kein Todesfall vorgekommen. U'ber⸗ haupt muß die dortige Höhenluft einen beſonders günſtigen Einfluß auf die Lebensdauer ausüben, da beiſpielsweiſe während der litzten 125 Jahre nur 3 Lehrer in ununterbrochener Folge dort amtirt haben, deren letzter, der gegenwärtige Cantor Herm⸗ ſtedt, bereits ſeit 10 Jahren dort waltet. — Rom, 15. März. (Der Hunger in Apulien) Die furchtbare Kriſis, welche infolge des völlig ſtill⸗ ſtehenden Weinhandels in Apulien ausgebrochen, nimmt nach und nach den Charakter einer Volks⸗ krankheit an. Häuſer und Höfe werden von den Bauern und Kleinbürgern verlaſſen; die Aermſten flüchten vor ihrem eigenen Elende und in ihrem naiven Gemüte wenden ie ſich, Vittgänge veran ſtaltend, an den Allvater, den Allernährer im Himmel und flehen ihn an, daß er ihnen die entſetzliche Noth ſcheuche und Brod gebe, um ſie ſelbſt und ihre kleine Brut vom Tode zu retten. — Aus Andria ſchreibt uns ein vertrauenswürdiger Gewährsmann: Hier, Wo noch vor einem Jahre ein traulicher Wohl⸗ ſtand herrſchte, findet man auf Schritt und Tritt nichts mehr als die Zeichen des ſchauerlichſten Elends. Lange Zeit haben Bauer und Arbeiter bei ihren verloͤſchten Herdfeuern ſtill in ſich gebrütet, von der ſchwachen Hoffnung beſeelt, daß Alles fich noch zum Guten wenden werde — nun aber ſehen fie keine andere Rettung mehr vor ſich, als das Betteln. In Schaaren, mit Weibern und Kindern, ziehen ſie über die Straßen weinend und um Brod bittend — um Brod, um nicht Hungers ſterben zu müſſen. — Mehr als zwanzigtauſend Banern wiſſen nicht, wo⸗ mit ſie ihr Leben friſten ſollen. Die Arbeiten liegen Überall drach — kein Grundbeftter laßt ſich zu ehe auch noch ſo kleinen Auslage herbei und der Stoch der allein helfen konnte, braucht ſein Geld für ga. nonen. Eine Eiſenbahnlinie, welche gebaut werden ſollte, und wenigſtens einem Teile der Dordenden hͤtte Erlöſung bringen können, ſcheint nun ehenfallz dem Moloch der Kriegsverwaltung geopfert worden zu ſein. Und indiſſen beginnt hier der Hunger ſeine Opfer zu mähen. Vor meinen Augen fiel geſtern ein Bauer, Namens Ruberti, auf der Straße he wußtlos zuſammen. Was fehlt Euch? fragte ſch ihn, Keine Antwort! Ein herbeigeeilter Arzt unterfuchhe ihn. Auf den bleichen Lippen des Ohnmächtigen ſchillerte ein grünlicher Schaum. „Den Mann hungert cz ſagte der Arzt Ein anderer Bauer, Giuſeppe Monterifte or am 7. d., weil er ſeit fünf Tagen nichts gegeſſen, In der Kirche fanden wir heute einen alten Mann der in einer Ecke kauernd, hüflos winſelle, e hatte ſich ſeit einer Woche lang mit Kräutern g nährt, die er vom Felde geleſen . Die Volz küche ſpundet täglich 200 Portionen — was sol dieſe winzige Hilfe gegenüber einem ſo grauenhaflen Jammer?“ — Ueber einen Mord im Eiſenbahnkoupre, welcher ſich während der Nacht vom 15. zum 1 März zutrug, wird aus Valentia gemeldet. In hen Paſſagierzug Nr. 65, zwiſchen Montelinat i Chateauneuf, befand ein Weingroßhändler aus Sag Marul, Namens Apoſtoly, ein Herr von 45 Jah Bis Montelimar hatte er ſich allein im Coupe de funden, als daſelbſt 2 verdächtig ausſehende Mang ſich zu im zugeſellten. Es währte nicht lange, da fiele die Banditen über den wehrloſen Reſſenden her ud brachtem ihm mehrere Meſſerſtiche in die Breu de Nachdem das Verbrechen vollbracht war, plünderſeg die Mörder ihr Opfer. Einem Portefeuille entnahmeg ſie 1700 Franes und warfen dieſes ſodann durch die Waggonthür. Der Unglücklich, den man auf dez Bahnſtrecke aufgefunden, hat noch das Signalen ſeiner Angreifer anzugeben vermocht. Zur Belehrung. Kein Menſch bedarf der Belehrung und Hie mehr, wie derjenige, welcher durch Krantheſt Rei geſucht iſt und wird ihm durch guten Nat zur de freung von derſelben der größte Dienſt erwieſen, Dieſer Ratgeber findet jeder Kranke in Maß ners mediziniſcher Vrochüre, welche rgalis und franco von H. H. Warner u. Co. Schäfergaſſe 10 Frankfurt a. M. verſandt wird. „Suchen Sie aus Kühlung hier draußen? ragte ſie unbefangen. „Fräulein von Bork hat als ſtrenge Weltverächterin allerdings nicht ge⸗ tanzt und ſich nicht erhitzt wie wir andern thörichten terblichen. Sie, Herr Doctor, ſuchen mich wohl chon zur Frangaise, die ich Ihnen ja wohl zu⸗ geſagt?“ „Das nicht, aber ich höre ſoeben die erſten Klänge der Karmengquadrille, darf ich bitten?“ Irene lehnte fich anmutig auf den ihr gebotenen Arm, und der Doctor Kant ſagte ſich, bebend vor innerer Erregung, daß er thörichter ſei, als all die thörichten Menſchenkinder, die hier dem eitlen Ver⸗ gnügen des Tanzens huldigten. Eveline und Magnus folgten dem voran⸗ ſchreitenden Paar, wortlos gingen ſie neben einander her.“ Wie amüfirſt Du Dich eigentlich? fragte Mag ⸗ nus endlich. So ſehr, daß ich faſt Heimweg bekommen habe. O Magnus, welche oberflächliche Welt, ich mochte nicht darin leben! Magnus lächelte überlegen. Du fiehſt natürlich alles mit mißtrauiſchen Augen an, und urteilſt zu ſchnell und zu abſprechend über Dinge und Menſchen, das beweiſt Dein geſtrieges ſcharfes Urteil über Frau v. Schönborn. „Es wird mir wohl freiſtehn, zu thun und zu denken, was mir beliebt. Ueber dieſe Dame werde ich meine Meinung ſo leicht nicht ändern! Meine geſtriege Bitte werde ich allerdings nicht wiederholen. „Das würde auch vergebens ſein! Frau von Schönborn iſt eine unglückliche Frau, die meine ganzen ympathien hat!“ In Evelinens Augen flammte es ſtolz und trotzig auf. Magnus und Eveline ſtanden jetzt an der offenen Saalthür, und in der Nähe derſelben drehte ſich Anni, der Backfiſch, unruhig hin und her, dann und wann einen vorwurfsvollen Blick auf Magnus werfend; dieſer jedoch bemerkte es nicht, er ſtarrte wie verloren auf Eveline. Wie ſie ſo vor im ſtand, umflutet von dem hellen Gaslicht, das trotzige Ge⸗ ſichtchen mit den dunklen Augen halb auf ihm weg⸗ gewand, da war ſie wieder ganz das ſchöne, ver⸗ wöhnte Kind vergangener Jahre, mit der er einſt durch Wald und Flur geſtreift, das in dem Park zu Felſeneck, unter den dunklen Tannen, neben ihm ge⸗ ſeſſen und andächtig ſeinem Geigenſpiel gelauſcht. Die Eeinnerung an das alles ſtürmte mächtig auf ihn ein. Jahre ſeines Lebens hätte er darum ge⸗ geben, um den alten undefangenen Verkehr zwiſchen ſich und der Jugendgeſpielin wieder herzuſtellen. Das ſchien jedoch nicht mehr moglich, denn Eveline hatte ſich in die ganze Unnahbarkeſt, den Stolz herber Jungfräulichkeit gehüllt. Du wirſt auch engagirt haben,“ ſagte ſie jetzt „ich mochte Dich nicht vom Tanzen zurückhalten, vielleicht giebt es noch mehr Unglüclliche zu tröſten. „Willſt Du nicht mit hinein kommen 7“ fragte 9 ihre ſpöttiſche Bemerkung ignorirend. „Nein!“ Nun, wie Du willſt, jeder Men i freien Willen. 1 e ie Evelinens Augen folgten ihm, wie er in den Saal eilte, und mit der glückſelig ſtrahlenden Anni zur Francaise antrat. Eine Weile ſchaute ſie dem Tanz zu, dann wandte fie ſich hinweg von dem lebensfrohen Bilde dem nächtlichen Landſchafts⸗ bilde zu. Es lag etwas Erhabenes in dem Anblick det ſtarren Felsmaſſen des Gebirges, die wie kee Geſpenſter zum Sternenhimmel empor ragten. Ein leiſtes Füſtenſchien durch die Naturzu gehen, die Wellen des Gebirgsfluſſes ſangen ſo eigene geheimnisvolt Weiſen, aus dem Walde drüben klang es herz wie Geiſtesſtimmen. 1 Eveline lauſchte und lauſchte, es dünkte Ih alles ſo neu fremd, auch die Blumen dufſeten heute ſo ſchwül, ſo berauſchend. Sie wandel wie in einem wunderſamen Traum befangen und wußte doch nicht, daß es das hohe ed der Liebe war, das da mit all ſeinen berückenden Stimmen an ihr Herz klopfte, obwohl vor deen hielt.“ 1 Ein ſtetiger Landregen, mit eintönſg grauem zum Aufbruch. Irene hatte zwar verſucht durch Artangſen von Geſellſchaftsſpielen und mufikaliſchen Vorträgen dem Hotelleben einnigen Reiz zu geben, es war hr aber nicht gelungen. Man war verſtimmt, und die Ene und Wetterbobachtungen nahmen lein nde. Ein „Wiener Früchtl.“ „Na ſag', Rudt, was moͤchteſt Du dem am liebſten werden, wenn Du einmal groß bit; — „A' Gigerl (Geck) Vater!“ jungen Herzen der Stolz noch unerbittlich . Himmel, trieb die Reisenden ſchon in einigen Tagen ne gu a 1 4 Te 1869 . en ben 1 e g n f e d Muttrungege 5 gamen fue Aut uu Aschen. ale U. rl 15 un fichtign des e Ahn uh it le cinen im n lug en Nigled de e Jede 55 er fc ae ih in Nea f in ian in de e de Tuthen- Mar ae aan und gelungen m e n hör im ere Adab in dib i Eutkan ft — bd deumifnüntet werden beg 1 Ver un Nüuaneitt un a i 7. Nun 1889 5 85 fürn Füntrahur 10 aan N. Mi 101 Büngemef A. hu Unper M. Wolke! aan wgegeben bangt n be N , . gc uf n fen 4 Judſhu Aa Aufgehen f Nin bei. ö 1 U