Traub. u 2 biz zum enbretz tte Bezahln 16 Jahre Meines Mode af D. Irellig a ren lag abend zirm Erb. d. A. — — Reklamen mit 20 Pf. berechnet. PFolitiſches Karlsruhe, 24. Febr. Heute Vormittag 10 Uhr fand in der Schloßkirche ein feierlicher Ge⸗ dächtnißgottesgottesdienſt zum Andenken an den ver⸗ ſtorbenen Prinzen Ludwig ſtatt, dem das Groß⸗ herzogliche und das Erbgroßherzliche Paar, ſowie die Prinz Wilhelm'ſche Familie beiwohnte. Prälat Doll hielt die Trauerrede. — Der Erbgroßherzog und 105 Erbgroßherzogin reiſen morgen nach Freiburg zurück. s Karlsruhe, 25. Febr. Auf der Ver⸗ ſammlung des Vereins für Armenpflege und Wohl⸗ thätigkeit, welche im verfloſſenen September in Karlsruhe ſtattfand, wurde beſchloſſen einen Aus⸗ ſchuß von Damen und Herren für die Prüfung der Frage zu wählen, in welcher Weiſe der hauswirt⸗ ſchaftliche Unterricht der Mädcherk der unteren Klaſſen in Deutſchland einzuführen ſei. Es iſt bekannt, welches rege Intereſſe Ihre Maj. die Kaiſerin Au⸗ guſta und Ihre Kgl. Hoheit die Großherzogin Luiſe an dieſer Frage nehmen, die nicht für die Armen⸗ pflege, ſondern für die geſamten geſellſchaftlichen Zuſtände von höchſter Bedeutung iſt. Der gewählte Ausſchuß tritt nun in dieſen Tagen in Berlin zu einer Verſammlung zuſammen und darf man hoffen. daß feine Beratungen und Verhandlungen von Er⸗ folg begleitet ſein werden. Wie viel in Baden durch die beſondere Fürſorge der Großherzogin, ſowohl für die hauswirtſchaftliche Ausbildung, als auch für die Hondarbeitsſchulung der Mädchen der unteren Klaſſen geſchehen iſt, braucht nicht geſagt zu werden; in dem größten Teile des Reiches fehlt es aber noch in dieſer Bezi⸗bung faſt an allem und es iſt deß⸗ halb dringend geboten, daß man über die Mittel und Wegs Klarheit erlange, die das in's Auge ge⸗ faßte Zel am beſten und raſcheſten erreichen laſſen. General-Anzeiger für erscheint jeden Nittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 Kw — 3 n mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 & 40 excl. Poſtproviſton. . uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der pedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige 91 Garmondzeiele oder deren Naum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg ( Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, Wiktwoch, ö Ueber die Bedeutung der Frage bedarf es keiner weitläufigen Auseinanderſetzung. Iſt es doch all⸗ gemein bekannt und anerkannt, daß der unbefriedig⸗ ende Zuſtand, welchen das Familienleben und die Häuslichkeit des Arbeiters aufweist, daß die Aus⸗ breitung des Wirtshauslebens und der Trunkſucht in den unteren Ständen mit der ungenügenden hauswirtſchaftlichen Ausbildung und Fertigkeit der Arbeiterfrauen urſachlich zuſammenhängt! Wird doch von allen Kennern des geſellſchaftlichen Lebens zu⸗ gegeben, daß es einer der größten wirtſchaftlichen Miß⸗ und Uebelſtände iſt, daß die Mädchen in die Ehe treten, obwohl ſie hauswirtſchaftlich gar nicht geſchult find. Wenn es gelingt, auf dieſem Gebiete Wandel zu ſchaffen, werden die Bemühungen zur Hebung der arbeitenden Klaſſen einen guten Schritt vorwärts gemacht haben. . Karlsruhe, 25. Febr. Die am Sams⸗ tag eingetroffene Meldung von dem Abgange des deutſchen Schulgeſchwaders nach Samoa hat ſelbſt⸗ verfländlich allgemeines Aufſehen erregt, da man bislang glaubte, die bei Samoa ſtationirte deutſche Flottenmacht ſei völlig hinreichend, um daſelbſt die Ruhe und Ordnunng herzuſtellen. Vielfach wird nun vermutet, daß das deutſche Schulgeſchwader, welches aus 4 Kreuzerfregatten beſteht, der Aus⸗ führung einer ernſtlichen durchgreifenden Exekutlon auf den Samoainſeln den nötigen Rückhalt bieten und jede ungehörige Einmiſchung daſelbſt befindlicher fremder Kriegsſchiffe mit gehörigem Nachdrucke zu⸗ rückweiſen ſolle. Doch iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß das Schulgeſchwader vorzugsweiſe zur Ablöſung und zum Erſatze der bei Samoa ſtationirten deut⸗ ſchen Kriegsſchffe beſtimmt iſt. Im letzteren Falle würde es ſich freilich von ſelbſt machen, daß auch der erſt angedeutete Zweck zugleich verfolgt würde. adenburg und Amgegend. 1 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 5 in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. en 27. Jebruar L. Daube und J. Varck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. a Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamleit. Redaktion, Druck und Verlag van Rarl Moliter in Ladenburg 1889. Die Reiſe des Geſchwaders von Genua nach Samoa dürfte in beſchleunigter Fahrt zurückgelegt werden und im Laufe des kommenden Monats wird man jedenfalls von der Wirkſamkeit des Schulgeſchwaders in den ſamoaiſchen Grwäſſern die erſten Nachrichten erwarten dürfen. Es iſt ziemlich zweifellos, daß die Meldung von der Reiſe des Schulgeſchwaders in Waſhington die gebührende Beachtung finden wird. Berlin, 24. Februar. Von der für die Organiſation der Kolonialtruppe und für die Ge⸗ ſchäftsleitung angeworbenen Perſonen verließen Eu⸗ ropa oder find ſchon an der Oſtküſte Afrikas: Stabs⸗ arzt Schmelzkopf, kaufmänniſcher Beirat Wolf (Bayer), die Premierleutnante v. Bülow, v. Eberſtein und Teremin, Sekondeleutnant Schmidt und Dr. Bu⸗ müller. Es folgten ſpäter die Premierleutnante Kreuzler (Württemberger), von Zelewski, Richelmann, Böhlau, Sekondeleutnant Eud (Bayer), Johannes Sulzer, v. Behr, Aſſiſtenzarzt Koblſtock, ferner Dr. Schmidt und Zablmeiſter Merkel (Boyer). Außer⸗ dem iſt die Anwerbung einzelner Beamten der Oſt⸗ afrikaniſchen Geſellſchaft, z. B. Leue 's, in Ausfficht genommen. Berlin, 24. Febr. Ueber Wien wird ge⸗ meldet: Prinz Alexander von Battenberg, der frühere Bulgarenfürſt werde einer Herzensneigung folgen und ſich mit Fräulein Leifinger einer Sängerin am Hoftheater zu Darmſtadt, vermählen. Nizza, 24. Febr. Von bier wurde geſtern folgende, von amtlicher Seite indeſſen nicht beſtätigte Meldung verſandt: Der Geſundheitszuſtand des Königs von Württemberg hat ſich ſeit geſtern er⸗ heblich verſchlimmert und eine Wendung genommen, welche den Eintritt der Kataſtrophe erwarten läßt. Die halbamtlichen Berichte bleiben ſämtlich hinter Novelle von F. Stöcker. Nachdruck verboten. 12. Fortſ. Das Tuch, das ſie über den Kopf geworfen, war halb zurückgefallen und aus dem weißen, luftig en Gewebe desſelben hob ſich das ſchöne Geſicht ſo über ⸗ aus zart und blumenhaft ab, verſchöͤnt durch das blonde, verwirrte Haar und die dunklen ausdrucks⸗ vollen Augen. Kommſt Du, mich zurückzurufen, Eveline? fragte Magnus und ein freudiger Strahl brach aus ſeinen Augen. Nein Magnus, nur Adieu will ich Dir ſagen erwiederte Eveline traurig. Magnus lachte bitter auf. „Wie konnte ich auch denken, daß mein unfehlbarer Herr Onkel ſein Wort bereuen und zurücknehmen würde! Aber es iſt freundlich von Dir Eveline, daß Du gekommen und ich Dein liebes, liebes Gefichtchen noch einmal ſehen darf! Wollte Walter Dich nicht be⸗ gleiten?“ „Dein Onkel litt es nicht, Magnus.“ „Aber Du kleine Tapfere wagteſt ihm zu troßen! Habe Dank dafür Eveline.“ Er faßte ihre beiden Hände und zog ſie an ſich heran. Stumm und bewegt ſchaute er eine Weile in das erröthende Antlitz des jungen Mädchens. „Ich mochte mir Dein Bild recht feſt einprägen, da ich Dich nun vielleicht lange Jahre nicht wiederſehe, ſagte er traurig. Um eins möchte ich Dich noch bitten, Magnus begann Eveline jetzt, ſchüchtern zu ihm aufſchauend. Sollteſt Du je in Not geraten und Geld gebrauchen dann bitte, wende Dich an mich, Du weißt ja, ich bin reich. Magnus wurde dunkelrot, dieſe einfachen Worte Evelinens hatten etwas Demütigendes für ihn, ſein ganzer Stolz erwachte. Ich bin allerdings ſehr arm Eveline, ſagte er leiſe, „aber ich denke —“ „O verzeih mir, daran wollte ich nicht erinnern unterbrach in Eveline und Thränen ſtürzten aus ihren Augen. „Ich weiß es, es war nur gut gemeint von Dir und ich danke Dir dafür. — Ah ſieh da Troll, er will auch Abſchied nehmen, ſcheint mir. Troll ein graziöſes Windspiel, kam mit mächtigen Sätzen angeſprungen und ſchmiegte ſich jetzt dicht an Magnus. „Ja, alter Freund, nun heißt es ſcheiden 6 für immer,“ ſagte dieſer und es zuckte ſehr weh⸗ müthig, um ſeine Lippen, als er ſich zu dem Hund herunterbeugte, das filbergraue Fell zu ſtreicheln“ „Wie traurig er mich anſtebt, als verſtände er, um was es ſich handelt. Od ich ihn mit⸗ nehme?“ 5 6 „Warum nicht,“ erwiederte Eveline, es iſt ja Dein Hund, meine Mama hat ihn Dir doch einſt geſchenkt. „So komm denn mit Troll, begleite mich in das unfichere Leben, was meiner harrt. Der Hund ſprang fröhlich, als hätte er die Worte verſtanden, an ſeinem Herrn in die Höhe. „Und nun Eveline“ — — Magnus Stimme zitterte — „Sie werden dich zu Haus erwarten.“ Noch einmal umſchloß ſein Blick die liebliche Mädchener⸗ ſcheinung. — Lebe wohl, ſagte er dann Leiſe. „Lebe wohl Magnus!“ Eveline brachte kein Wort weiter über ihre bebende Lippen. — Erſt als ſie allein die Dorfſtraße herunter ging, beſann fie ſich, daß ſie dem Jugendfreund ja noch unend⸗ lich viel zu ſagen gehabt, und auch Magnus dünkte es, als hätte er die koſtbaren unerſetzlichen Augenblicke nicht wahrgenommen und nur bedeutungsloſe Worte geſprochen, wo doch ſein Herz ihm eine ganz andere Sprache decirt haben würde. An einen Baum gelehnt, ſchaute er Eveline nach, bis fie ſeinen Blicken entſchwunden, dann wandte er ſich mit einem Seufzer um und Schritt rüſtig weiter hinaus in die ſtille Winternacht. Nach einer Stunde hatte er die Bahnſtation er⸗ 5 FFFCC%0%V%GVCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVCTCCVCCTVCVCCUVCVCVCVVCVVCVCVCVVVCVUVTẽ PPP 0 . 8 n ee e een 225 . u.