tic 9 Schnei K grillt u krfahm on ds. N nus Ji 1 e 30 Pf n Aerzten 1 10 don 5 Flash empfiehlt * ſt Zubehdt. t die Exped. baus Thor gelegen, oder zu bat Würzburg See ſchwarzer, 60 7 ſäurefteit⸗ * N H empfehl J uirſczeint le mit ilu Sarmondzeiele oder deren Naum mit 10 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Nr. 16. Politiſches Berlin, 21. Febr. In Frankreich herrſcht in den politiſchen Kreiſen eine Zerfahrenheit und Verwirrung wie nie zuvor, bis zur Stunde iſt noch kein neues Miniſterium zu Stande gekommen. Man iſt ſchon auf den Gedanken gekommen, dem Direktor der Weltausſtellungsarbeiten, dem Ingenieur Abhand die Kabinetsbildung zu Übertragen, um das große Werk der Ausſtellung zu ſichern, da ein parlament⸗ teriſches Kabinet für die nächſte Zeit möglicherweiſe gar nicht zu Stande kommt. Um die augenblickliche immer unerträglicher werdende Lage zu beſeitigen bleibt kein anderes Mittel Übrig, als die Deputirten⸗ kommer ſofort aufzulöſen und an das Land zu oppelliren. Aber Carnot hat ſich bisher geſträubt, zu dieſem Mittel ſeine Zuflucht zu nehmen und da⸗ durcz bewieſen, daß er der Aufgabe, die ihm zuge⸗ fallen, nämlich die Geſchicke der Republick und des Landes durch eigene kräftige Initiative zu beſtimmen, nicht entfernt gewachſen iſt. Er hat bis auf die letzte Zeit an dem Gedanken der Vereinigung aller repu⸗ blikaniſchen Parteien feſigehalten, troßdem die Welt⸗ geſchichte längſt über dieſen Gedanken zur Tages⸗ ordnung übergegangen iſt. Auch hat der Präſident der Republick im übrigen gar kein Verſtändniß für die Durchführung der abſolut nothwendigen Reformen auf den verſchiedenen Verwaltungsgebieten gezeigt, ſo daß jede Hoffnung, von ihm einen kräftigen Im⸗ puls bezüglich eines Umſchwunges in der Verwaltung zu erhalten, verſchwunden iſt. Allerdings zweifelt Niemand an der Rechtſchoffenheit und dem Patrio⸗ tismus Carnots, aber dieſe beiden Eigenſchaften genügen nicht, um die furchtbaren Gefahren zu beſchwören, von denen nicht blos die Republick, ſon⸗ dern das Land überhaupt bedroht iſt, wenn demſelben nicht der hinreichende Scharffinn und die erforder⸗ Mittwoch und Famstag und koſtet vierteljährlich 1 K — 3 im Anterhaltungsblakt 1 & 40 J exel. Poſtproviſton. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Erbedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige . Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamleit. 5 Redaktion, Druck und Verlag von arl Moliter in Ladenburg Samstag, den 23. Jebruar Rachſtehende Annoncen . Erpeditienen: Alois Herndl in Wien, ue Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Varck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 5 1889. liche Energie zur Seite ſtehen. So iſt es denn ganz natürlich, daß Niemand mehr auf den Präſidenten der Republik als den Retter aus der Gefahr blickt, und daß der Boulangismus in ſtetem Steigen be⸗ griffen iſt. Die nächſte Folge hiervon wird die Auf⸗ löſung der Kammer ſein, die in keinem Falle bis zum Herbſt hinausgeſchoben werden kann, vielmehr ſchon in den nächſten Wochen erfolgen muß. Ob aber die Auflöſung die Kriſe überhaupt beſeitigen wird, iſt ſehr fraglich, denn der franzöfiſche Natio⸗ nalcharakter und die Sitten, die im öffentlichen Leben Frankreichs unter der Herrſchaft der Republick Platz gegriffen, können ſich nicht im Laufe weniger Monate ändern. So gewinnt es den in der That den An⸗ ſchein, als ob die parlamentariſche Republick ganz un⸗ haltbar geworden und Frankreich ſich einen Herrn nehmen wird. 5 Stuttgart, 20. Febr. Aus Nizza wird berichtet, daß der König, welcher ſich, von den ner⸗ vöſen Beſchwerden und Schlafſtörungen abgeſehen, in letzter Zeit leidlich wohl befunden, ſeit einigen Tagen an einer neuen katarrharliſchen Erkrankung der oberen Luftwege, verbunden mit Heiſerkeit und heftigen Huſtenanfällen, erkrankt iſt. Doch iſt bei der jetzt eingetretenen beſſeren Witterung zu hoffen, daß die akute Erkrankung einen normalen Verlauf nehme. Der König iſt nicht genötigt, ſeine gewohnte Lebensweise zu ändern. Paris, 20. Febr. Dem Temps wird aus Rom berichtet: „Die öffentliche Meinung beſchäftigt ſich lebhaft mit einem Trinkſpruch, der bei Gelegen⸗ heit eines Feſtmahles, das der Vizeadmiral Pacoret di San Bon, Kommandant der Marineſtation Niapel, zu Ehren der Anmweſenheit des deutſchen Geſchwaders in Neapel gab, von Generalleutnant Avogadeo di Quaregna, Kommandeur des 10. Ar⸗ meekorps, ausgebracht wurde. Der General trank auf das Wohl der fremden Gäſte und bemerkte, das itatieniſche Herr werde im Augenblick der Gefahr ein würdiger Perbündeter des deutſchen Heeres gegen den gemeinſamen Feind ſein.“ Belgrad, 19. Februar. Die zöſterreichiſche Waſſenfabrik beſtellte bei der Semlinger Schäftefabrik 250.000 Gewehrſchäfte für die neuen deutſchen Repetirwaffen, lieferbar ſucceſſipe bis zu Ende Herbſt 1890. Berſchied e aes. — Neckarhauſen, 22. Febr. Bei der geſtern dahier ſtattgefundenen Bürgermeiſter⸗Wahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter, Herr A. Zie her, mit 149 Stimmen wiedergewählt; ſein Gegenkandidat, Herr Gemeinderat Krauß, erhielt 47 Stimmen. — Mannheim, 19. Febr. Das Concert der vereinigten Geſangvereine Liederkranz, Lieder⸗ tafel, Sängerbund und Singverein zu Qunſten der Angehörigen C. Iſenmann's hat abzüglich der Aus⸗ gaben für Beleuchtung, Heizung des Concertſaales, Bedienung u. ſ. w. einen Reinertraß von 873 M. 9 Pf. geliefert, welcher dem durch den Iſenmann⸗ iſchen Männerchor Arion verwalteten Unterftützungs⸗ fond überwieſen wird. — Narlsruhe, 22. Febr. 1889. Die Diakoniſſenanſtalt Karlsruhe, welche ſeit nahezu 40 Jahren vielen Kranken und Armen in Stadt und Land ohne Unterſchied der Religion und Konfeſſien gedient und dadurch viele dankbare Freunde ſich ge⸗ wonnen hat, hat ſeit mehreren Jahren das Bedürf⸗ nis gefühlt, das Diakoniſſenhaus ſow e die mit ihm verbundenen Marthahäuſer baulich zu erweitern und umzugeſtalten. So hat ſie denn bereits den An⸗ fang zur Erſtellung eines zweckdienlichen Neubaus gemacht, welcher ihre Kranken und Pfleglinge auf⸗ Künſtler bahnen. Novelle von F. Stöcker. Nachdruck verboten. 1 Fortſ. Verzeih mir Onkel, begann er, aber es iſt mir unmöglich Medicin weiter zu ſtudiren, alles in mir ſträubt ſich dagegen. „Und welchem Studien würdeſt Du dann den Vorzug geben, vor dem, was ich beſtimmte? fragte Herr v. Senden noch ziemlich ruhig. „Gar keinem, Onkel,“ erwiederte Magnus, „mein ganzes Sein treibt mich eben zur Mufik. Es iſt umſonſt geweſen, daß Du mich lange Jahre fern davon gehalten, es hat mich nur um ſo heftiger gepackt — ich werde nie wieder dadon loskommen. Man hat mir überall verſichert, daß ich Talent habe, daß ich es zu etwas bringen lönnte, gebe.“ „Herr von Senden war todtenbleich geworden bei dieſem off nen Geſtändniß. „Komm hier herein, einmal einen Brief erhalten. ſagte er dann; mit von Zorn erſtickter Stimme, und öffnete die Thür die er jorgfältig hinter ſich ſchloß. Dir ja eine ganz beſondere Weihnachtsüberraſchung für mich vorbehalten zu haben,“ ſagte er dann wenn ich mich eben ganz der Kunſt hin⸗ nach dem Wohnzimmer, „Du ſcheinſt finſter. „Das alſo iſt der Dank für die ſorgfältige Erziehung, die ich Dir gegeben, Du undankbarer Bube! War denn Alles, Alles nicht im Stande das unſelige Mufikantenblut, das Erbteil Deines ſau⸗ bern Vaters, des Geigenſpielers, in deinen Adern zu tilgen. „Mein Vater ein Geiger!“ rief Magnus jetzt mit leuchtenden Augen. Ach, Onkel es iſt das erſte Mal, daß Du in meiner Gegenwart von ihm redeſt warum muß es in ſo bittern Worten geſchehen. Ich weiß ſogar nichts von ihm, an meiner Mutter Grab haſt Du mich einmal hingeführt, aber wo mein Vater geſtorben und begraben, haſt Du mir nie geſagt. 0 eil ich es ſelbſt nicht weiß! Als Deine Mutter mich an ihr Sterbebett rief, hatte der Elende ſie längſt verlaſſen, angeblich um in Amerika goldene Schätze für die Seinigen zu erwerben. Die arme Thörin hat an ihn geglaubt, ihn geliebt bis zu ihren troſtloſen Ende. „Dann wäre alſo eine Möglichkeit, daß er noch lebt!“ Möglich iſt es ſchon, vor Jahren, als Du als kleines Kind in unſer Haus gekommen, habe ich „Und haſt Du ihm geantwortet. „Ja, ich habe ihm mitgeteilt, daß ſeine Fiau geſtorben, und ich ſein Kind aufgenommen, aber nur unter der Bedingung, daß er, Dein Vater fich gänzlich losſage von Dir und uaſerer Familie. „Und er hat es gethan!“ rief Magnus er⸗ ſchüttert. Nun das war vielleicht ſein geringſtes Unrecht Was hätte er bei ſeinem Vagabondenleben mit Dir beginnen ſollen!“ „Magnus war auf einen Stuhl geſunken, der Gedanke, daß ſein Vater noch leben könne, ließ ihn momentan Alles andere bergeſſen. „Wenn ich ihn wiederfände, meinen Vater!“ mur⸗ melte er. — Danke Gott, wenn Du ihn niemals wieder⸗ fiehſt“, ſagte Herr von Senden finſter, „und nun genug davon! Augenblicklich bin ich noch die einzige Autorität für Dich, deren Willen Du Dich zu fügen haſt. Und ich verlange von Dir, daß Du weiter ſtudirſt, meinetwegen, ergreife ein anderes Studium wenn Dir die Medicin abſolut wiederſteht. Werde Juriſt, Geiſtlicher oder Phylologe, ſtudiren aber mußt Du unbedingt und das Mufiktreiben verbiete ich Dir ernſtlich. 5 Das wirſt Du nicht mehr können, Onkel! rief Magnus trotzig, „eben ſo wenig wie Du mich zum Studiren zwingen kannſt. Das Talent zur Muſik, das ſchoͤne Erbtheil meines Vaters, wird Dein des⸗ potiſcher Geiſt nicht mehr zurückdämmen, es bricht ſich Bahn unaufhaltſam! In höchſter Erregung war er aufgeſprungen, NN TCG