keffen. Der Czar würde von einem Panzergeſchwader begleitet ſein. Es wird dies auch von anderer Seite Die „Frankfr. heſtätigt. Frankfurt, 16. Febr. Ztg.“ veröffentlicht einen ihr von beſonderer Seite zugegangenen Bericht in Mey 'rling. Darnach ſtarb Kronprinz Rudolf nicht im Schloſſe, ſondern Forſt⸗ aufſeher Werner fand gegen 3 Uhr in der Frühe in ſeiner Forſthütte beide Leichen; die Baronin von Vetſera hatte fich mit Strychnin vergiftet, der des Forſtaufſehers in Kronprinz mit dem Gewehr die Schläfe geſchoſſen. Peſt, 18. Febr. Geſtern um 5 ½ Uhr Nach⸗ mittags fand eine Kundgebung unter ungeheurer Beteiligung ſtatt, welche in muſterhafter Ordnung verlaufen iſt. Gegen 70.000 Perſonen waren an⸗ weſend. Vor den Klubhäuſern der Oppofition der Unabhängiakeitspartei wurden gegen die Regierung gerichtete Reden gehalten, der impoſante Zug zog unter Eljenrufen auf den König und Rufen: „Fort mit Tisza!“ mit vorangetragenen Fahnen nach dem Donauquai, woſelbſt gegenüber der königlichen Burg eine begeiſterte Kundgebung dargebracht wurde. So⸗ dann ging die Menge ohne Schwierigkeit auseinander Die Polizei hatte ſich während der ganzen Kund⸗ gebung völlig unthätig verhalten. Paris, 18. Febr. Meline erſuchte die Ra⸗ dikalen Ppesguyot, Prevet und Menarddorian, in das neue Capinet einzutreten; dieſelben lehnten in⸗ deſſen ab. Meline beſchloß daher, ſeine Mitarbeiter ausſckließllich unter den gemäßigten Republikanern zu ſuchen und bat Fr⸗yeinet, das auswärtige Amt zu übernehmen. Freycinet erklärte, Falls ſeine Mit⸗ arbeit im neuen Miniſterium für vorteilhaft erachtet werde, wäre es beſſer, wenn er die Leitung des Kriegsminiſteriums behjielte. Hierauf beſchied Cornot Freycinet zu ſich und erſuchte ihn ſo dringend, das Auswärtige zu übernehmen, daß Freyeinet ſich Be⸗ denkzeit ausbat. Dautresme übernahm das Porte⸗ feuille des Handels. Soweit überſehbar, iſt das neue Kapinet folgendermaßen zuſommengeſetzt: Meline Vorſitz und Ackerbau, Rouvier Inneres, Ribot oder Senator Boulanger oder Loubet Finanzen Caſtmir Pepier Unterricht, Billot Krieg, Barbez Marine, Dautresme Handel. Falls Freycinet das Auswärtige nicht übernimmt, würde dasſelbe Ribot angeboten werden. Paris, 19. Febr. Dem Vernehmen nach wird nunmehr Freycinet den Auftrag erhalten, das bisherige Miniſterium zu reorganiſiren, nachdem Meljne ſein Mandat zur Kabinetsbildung zurückgab Berſchiebenez. — Mannheim, 17. Febr. Heute Vormit⸗ tag fand im Sitzungsſaale der hiefigen Handels⸗ kammer die ordentliche Generalverſammlung des Mannheimer Bezirksvereins der Kaſſer Wilhelm⸗ Stiftung für deutſche Invaliden ſtatt. Der Vorſitz ⸗ ende, Herr Victor Lenel, widmete nach einer warmen Begrüßung der Teilnehmer dem im vorigen Jahre ver⸗ lebten Mitgliede und mehrjährigen Vorſitzenden Herrn Joh. Bernh. Götz einen ehrenden Nachruf, zu deſſen Gedenken ſich die Verſammlung don den Sitzen er⸗ hob. Die Jahresrechnung bilanzirt mit 16,157 Mark 12 Pfg., unter Ausgaben einen Saldobetrag von 5925 Mark. 81. Pf. verzeichnend. An Unter⸗ ſtützungen wurden im Ganzen vorausgabt im Jahre 1888 8608 Mark, während ſolche im Jahre 1882 nur die Hälfte betrugen 4303 Mark. Während ſich die Ausgaben in erheblichem Maaße ſteigern, iſt auf anderer Seite durch den niedrigen Zinsfuß der Vermoͤgenskapitalien und durch die geringen Jahres⸗ beiträge ein ſehr merklicher Ausfall zu verzeichnen. Das Vereinsvermögen welches am 31. Dez. v. J. 216,926 M. 31 Pf. betrug, war ohne ſchon um 40,000 Mk. vermindert und müſſen zur Deckung des im Jahre 1890 an den Landes⸗Invalidenfond in Karlsruhe zu leiſtenden Beitrags borausſichtlich neuerdings Wertpapiere des Grundſtocks veräußert werden; zur Zahlung der Invalidenpenſionen find ausreichende Mittel vorhanden. Der Generalverſamm⸗ lung wohnte auch Herr Stadtrat v. Lamey bei. Es erfolgten noch Erſatzwablen; wiedergewählt wurden die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Mitglieder Herr Kommerzienrat Ph. Diffens und Herr Kommer⸗ zienrat K. Jörger, worauf die Generalverſammlung geſchloſſen wurde. N J Mannbeim, 17. Febr. Vergangene Nacht entſpann ſich gegen halb 1 Uhr in der Brei⸗ tenſtraße, in der Gegend von T 1 zwiſchen mehreren Burſchen eine größere Schlägerei, wobei das Meſſer die Hauptrolle ſpielte. Einer der Beteiligten, Namens Hecht, feuerte ſogar auf einen ſeiner Gegner, Schiffer Böhringer, einen Nevolverſchuß ab. Böh⸗ ringer, welcher lebensgefährlich verwundet iſt, wurde ins allgemeine Krankenhaus gebracht, während die Anderen ſämtlich zur Haft gelangten. — Karlsruhe 18. Febr. Eine Frau in der Werderſtraße wurde geſtern Abend durch Klopfen an der Glasthüre veranlaßt, auf den Gang zu treten wo ſie einen Mann kraf, der ihr bemerkte, er lan den Weg in den zweiten Stock nicht finden, J die Frau mit Licht erſchien, fiel der Mann iber fle her, und wollte ſie zur Thüre hinausziehen auf das Hilfegeſchrei der Angegriffenen kam dee Ehemann berbei, worauf Jener ſchnellſtens entfloh, — Siebentes deutſches Turnfeſt. Der Haupt ausſchuß zur Vorbereitung des ſiebenten deutſchen Turnfeſtes in München hat in ſeiner kürzlich ah gehabten erſten Sitzung die gemäß der Turnfeſt ordnung für die deutſche Turnerſchaft beſſimmer drei Feſttage auf Sonntag, den 28., Montag, de 29. und Dienſtag, den 30. Juli d. J. angeſez und wird nun eheſtens die Aufrufe und Einladung zum Feſte erlaſſen. Auch die größere Zahl der 1 Fachausſchüſſe iſt bereits in Thätigkeit getreten und wird insbeſondtre der Tutnausſchuß die au führenden Freiübungen baldigſt in der „Deiche Turnerzeitung“ veröffentlichen. Daß Se. fear Hoheit der Prinz⸗Regent Luitpold die Gnade dai auf Anſuchen das Protektorat über das Fest, ah ebenſo Se. Königl. Hoheit Prinz Ludwig von Baſer das Ehrenpräſidium des Feſtausſchuſſes zu dhe nehmen, iſt durch verſchiedene Blätter ſchon belang geworden und erregte in allen beteiligten Keef die dankbarſte Befriedigung. — Prag, 16. Febr. Der 70jährige Pfartet Matauſchek in Trnova bei Prag erſchoß ſich m einem Revolver auf dem Gange des Pfarrhaueg er war faſt erblindet und kränklich. — In der Nahe von Przikas wurde ein Landmann, der 2600 fl die Vorſchußkaſſe trug, von mehreren Perſonen über fallen, man hat ihm ein Tuch über den Kohf ge⸗ worfen uud ihn der Baarſchaft beraubt. Anerkennung aus Raden. Sandhofen . Badeg In meinem Hauſe laſſe ich Apotheker Rich. Brandts por zügliche Schweizerpillen nicht mehr ausgehen, denn diehelßen leiſten bei mir, meiner Frau und Schwiegermutter gute Dienſte, indem dieſelben den Magen bei Beſchwerden u. . w. ſogleich wieder in Ordnung bringen, einen guten Appetit bewerkſtelligen und ſomit die Geſundheit befördern helfe Wir find nicht gerade krank oder magenleidend wende vielmehr beſagten Pillen, wie ſchon oben geſagt, bei kleinen Unpäßlichkeiten des Magens an. Wir haben ſchon id werden immer und wo wir nur können, Ihre vorzügliche Pillen empfehlen. Hochachtungsvoll P. Klein, Gemeinde rechner. — Man ſei ſtets vorſichtig, auch die echten Apolheler Rich. Brandt's Schweizerpillen und keine Nachahmung zu empfaugen. „Sofern man die Apotheker Rich Brandts Sch zerpillen, à Schachtel M. 1.—, in den Apotheken nicht bor, rätig findet, wendet man ſich unter Einſendung von Brief⸗ marken an die Apotheken in Ludwigshafen.“ ſpäben, ob nicht endlich die Lichter am Baum an⸗ gezündet würden. Ja, und wenn dann die Flügelthüren geöffnet wurden, dann bleiben wie geblendet und regungslos auf der Schwelle ſtehen und Du ſpäheſt ſtets zuerſt nach dem Fenſter, wo, wie Du behaupteteſt, der Weihnachtsmann noch einen Augenblick raſtete, unſere Freude mit anzuſehn.“ Walter lachte. „Die alte Ulme mit ihren knorrigen Aeſten genügte meiner Phantaſie voll⸗ ſtändig, um mir das Bild des Weihnachtsmannes vorzuzaubern, beſonders wenn die Aeſte mit Schnee bedeckt waren und Bart und Haar desſelben vor⸗ ſtellten. Magnus hörte, in tiefes Sinnen verloren, dieſem Geplauder zu, ſein Gedankengang war weniger harmlos und glücklich wie der ſeiner Jugendgeſpielen Vielleicht war es der letzte Weihnachtsabend, den er hier verlebte. — Walter und Eveline würden dann allein hier fitzen und in einigen Jahren würden fie Mann und Frau ſein, es war ja wohl ſo beſtimmt von ſeinem Onkel, das wußt er ja längſt. Warum nur vermochte er heute nicht ruhig darüber zu denken? Warum konnte er ſeine Blicke nicht losreißen von der ſchlanken Mädchengeſtalt in dem ſchwarzen Kachemirkleide und den blaßroten Schleifen an der Bruſt? Will es der Gedanke, daß vielleicht lange Jahre vergehen würden, ehe er ſie wiederſah? Und wenn er weder Glück noch Stern da draußen gehabt dann kehrte er wohl einſt hier zurück, abgehetzt, müde ein heimathloſer Wanderer, und die ſchoͤne blonde Frau, die ihn ja wohl dann freundlich willkommen heißen würde, das war aber dann nicht mehr die alte Eveline, deren ſüßes Antliß ihm vorgeſchwebt uf allen ſeinen ruheloſen Wegen, wie das Endziel all ſeines Ringens — ſie war dann eine Andere, Walters Frau! Magnus ſeufzte plötzlich tief auf und Walter und Eveline ſahen ihn ver⸗ wundert an. „Aber Magnus, Du ſttzt wirklich da wie der ſteinere Gaſt“, rief Eveline lachend. „Ueber ſolche Kindheitserinnerungen, worin wir uns hier ergehen biſt Du natürlich längſt hinaus. O nein Eveline! Aus Magnus Augen brach ein heißer Strahl und über Evelinens rofiges Antlitz flog eine leichte Bläſſe. Magnus war aufgeſtanden und lief im Zimmer auf und ab; dann blieb er wieder vor den beiden ſtehen. Ich weiß es nicht, iſt dieſer Frieden, dieſe Genügſamkeit das Höchſte, was man erreichen kann oder fordert das Leben doch etwas Anderes von uns, allerdings nicht mehr auf dem Weihnachtstiſch zu ſagte er leiſe. Das Leben verlangt vielleicht weniger von uns als wir vom Leben erwarten, erwiderte Eveline jetzt ernſthaft. „Und Du meinſt auch ich gehoͤre zu denen die zu viel vom Leben erwarten? fragte Magnus gereizt. „Vielleicht biſt Du vor allen berechtigt da⸗ zu,“ erwiedert Eveline, ſchüchtern zu ihm auf⸗ ſehend. Ich meine aber, je weniger wir vom Leben erhoffen, je weniger Täuſchungen haben wir zu be⸗ fürchten. „Herr Gott, Eveline, ich nie bei Dir geſucht, lachend in die Unterhaltung, „da iſt ja Salomo nichts dagegen. Nun hoffentlich ſtehen uns heute Abend bei der Beſcheerung keine Enttäuſchung bevor, mir iſt als hörte ich ſchon das melodiſche alte Kuh⸗ ſo viel Weisheit hätte horn ertönen, das einzige Inſtrument, welches Papa im Hauſe duldet und welches uns in unſern eie Kinderjahren der Inbegriff aller Mufikgenüſſe war, bis uns Magnus durch ſein Geigenspiel eines gh dern belehrte. Ja, ja! rief Eveline, das ſind die wohlbekannlen Klänge. Kommet!“ Sie eilten nach der Thür, die nach dem Salon führte und öffneten dieſelbe. Und nun bleiben ſſe doch wieder, wie in ihren Kinderjahren, geblendet auf der Schwelle ſtehen und der Weihnachtliche Duft der Wachskerzen, das Tannengrün, umfing ſie wieder mit dem alten Zauber. Puppen, Zinnſoldaten, Schaukelpferde und dergleichen, wie in jenen Kinderjahren waren gun ſchauen. Dafür strahlte Evelinen ein Granatſchnc entgegen und für Walter hatten die Eltern e elegantes Album mit Kupfecſtichen der Dresdener Galerie aufgebaut. Auch Magnus fand eine werke volle Beſcheerung vor, aber die dicken medieſniſchen Bücher und koſtbare Inſtrumente jagten ihm meht Entſetzen als Freude ein. Ein paar Noſlenheſen hätten in jedenfalls mehr beglückt. Verlegen blätterte er in den Büchern, als ſein Onkel zu ihm heran⸗ trat. Ich hoffe ſie machen Dir einige Freude, ſagle er freundlich, es ſind Werke berühmter Medieiner, ſie werden Dir bei Deinen Studium ſeht von Nußen miſchte ſich jetzt Walter 1 95 6 5 Stic 1 0 . Nele 4 J antun, ein, gal tien das ih kawnfach dan kin Ohe Alt . M unt