— 2 —— — —u —U— ñ ᷣ TÄ ——— 2 5 befindet ſich auf der 5 hätte er alles Knabenhafte, Unfertige längſt abgeſtreift gelangt. 5 abhängig von ſeiner Familie, von ſeinem Onkel, der ſein Talent, das doch ſein höchſtes, ſein heſligſtes erklürt. — Der Verkündigung der Verfafſung folgten große Volksfeſtlichkeiten. Paris, 15. Febr. Infolge der Ablehnung der ſofortigen Veratung der Reviſtonsvorlage nahm das Capinet Floquet ſeine Entlaſſung. chieden ez. —, Ladenburg, 15. Febr. Der Geſang⸗ verein hier beabſichtigt das mit ſo großem Beifall aufgenommene Luſtſpiel „Der Vetter“ kommenden Sonntag 17. d. nochmals aufzuführen und zwar ſoll dieſes Mal auch Nichtmitgliedern des Vereins Gelegenheit geboten werden der Aufführung anwohnen zu können. Es werden deßhalb Programme ausgeteilt, die zum Eintritte für diefen Th⸗aterabend berechtigen. Auch können Billete für reſervirte Plätze ſchon vor⸗ her in Empfang genommen werden. — Mannheim, 19. Febr. Geſtern Abend zwiſchen 8 und 9 Uhr ſchnitt ſich in der hieſigen Infanteriekaſerne ein Soldat (Rekrut) in ſelbſtmorder⸗ iſcher Abſicht mit ſeinem Taſchenmeſſer in den Hals. Hinzukommende Kameraden hinderten zwar den Lebensmüden an der vollſtändigen Ausführung ſeines unglückſeligen Vorhabens, doch iſt die Verletzung, die ſich der Soldat beigebracht hat, eine ſo gefähr⸗ liche, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Schwerverletzte wurde in das Militärlazareth — Badenweiler, 13. Febr. Vorgeſtern wurde dahier ein jugendlicher Selbſtmörder, der letzte Oſtern konfirmirt worden, beerdigt. Er hatte ſich im leeren Schweinſtall des Herrn Buß deshalb er⸗ hängt, weil ſein Vater — Maurer Zink hier — dem hoffnungsvollen Bürſchen eine Obrfeige ver⸗ ſetzt hatte. Dieſer Vorfall iſt gewiß ein trauriger Beleg dafür, daß Zucht und Sitte namentlich dann gerne ausarten, wenn die Erziehungsmethode nicht gleich von Anfang an die ſtrengſte und richtigſte it. — Offenbach a. M., 11. Februar. Die kürzlich hier entdeckte alcaliſche Quelle wird jetzt in wenigen Tagen in Betrieb geſetzt. — Das Waſſer welches der Beſißer Herr A. Neubecker vorläufig noch unentgeltlich verabceichen läßt, wird bereits von ür welchen Trinkhallen aufgeſtellt werden ollen, im 1 5 50 begriffen, ſo daß im Frühjahr die inkkur beginnen wird. 1 3 15 eibrücken, 12. Febr. Heute ſtarb dahier im beſten Alter der langjährige Pedel Schlegel am hiefigen Gymnaſium in Folge von Blutvergift⸗ ung. Derſelbe ſchnitt ſich nämlich ein Hühnerauge, fehlte und mußte die Zehe amputirt werden. Trotz⸗ dem war es zu ſpät. — (Ein Liebesdrama) wird von München aus gemeldet. In Leoni am Starnberger See haben beute der Poffadjunkt Landgraf und die Tochter des Rentbeamten Herrn Graf aus München mittels eines Revolvers einen Selbſtmordverſuch gemacht. Beide Perſonen leben bis zur Stunde noch. Landgraf hat 4 Kugeln im Kopfe. — Aachen, 12. Febr. Die einlaufenden Nachrichten über die großen Schneeverwehungen längs der preußiſchen und belgiſchen Grenze an dem ganzen Saume zwiſchen dem hohen Venn und der Eifel einerſeits und den Ardennen ander'rſeits lauten recht troſtlos. Beſonders find es, lt. Fr. Ztg. die hoch⸗ gelegenen freien und rauhen Ebenen d's hohen Venn, welche derartig verſchneiten, daß eine Ver⸗ bindung mit den wenigen in jener Gegend liegenden Häuſergruppen vollſtändig unmöglich ift. Nicht weniger traurig ſieht es in der Gegend aus, welche die Bahn von hier nach Malmedy durchzieht, nament⸗ lich auf den ſtark exponirten Bergkämmen weſtlich von Kalterherberge, Montjoie u. ſ. w. Die ein⸗ zelnen Oriſchaften liegen wie Inſeln bom Verkehr abgeſperrt inmitten großer Schneemoſſen. Viele Häuſer wurden nach der Windſeite bis an das Dach zugeweht, ſo daß Fenſter und Thüren nicht mehr geöffnet werden konnten. In manchen Geböften waren binnen einer Viertelſtunde kleinere Stallungen zugeweht, ſo daß das Kleinvieh erſtickte. —, Aus Prenzlau wird über eine ent⸗ ſetzliche Kataſtrophe, bei der bier Perſonen das Leben verloren, gemeldet. — Bei dem in der Wilhelms · ſtraße wohnenden Schneidermeiſter Markgroff waren bielen Leidenden, ſowohl in kliniſcher als außer⸗ kliniſcher Behandlung kurgemäß getrunken und hat bei Erkrankung der Schleimbäute, des Nachens und des Halſes, ſowie auch des Magens und der übrigen Verdauungsorgane, namentlich bei Gicht, Nieren⸗ und Blaſenleiden überraſch ende Heilerfolge geliefert. Hier fand M. die Geſellen ſämmtlich tot in den Betten liegend vor und allem Anſcheine nach durch 4 Schneidergeſellen beſchäftigt, welche gleichzeitig auch bei demſelben wohnten. — Als dieſelben am 9. früh nicht in der Werkſtatt erſchienen, ging der Meiſter nach der Schlafſtube der jungen Leute hin⸗ auf, um den Grund des Ausbleibens zu ſehen. — — Auch find die Vorbereitungen zur Ermöglichung des kurzgemäßen Gebrauches an Ort und Stelle, Kohlendunſt erſtickt. blieben ohne Erfolg. — Wiederbelebungsverſuche — Preßburg, 11. Febr. Geſtern Aber wurde die Frau des Kaufmanns Hecht in Galgoc im Geſchäfte ermordet aufgefunden. Die Ermorden war furchtbar zugerichtet, der Schaͤdel war zer⸗ ſchmettert, die Arme förmlich zerhackt, Ez muß ein ſchrecklicher Kampf ſtattgefunden haben, Das Fehlen ſämtlichen Baargeldes, ſowie der Juwelen deuteten Anfangs auf einen Raubmord, doch ſprechen ſo viele Verdachtsmomente dafür, daß die ſchauerliche That durch den Gatten der Ermordeten ſelbſt be⸗ gangen wurde, daß derſelbe heute verhaftet wurde Hecht genoß den Ruf eines anſtändigen, ehrlichen Kaufmanns. ö — Brüſel, 13. Februar. Die Expreßzüge Paris⸗Brüſſſel und Brülſſel⸗Paris ſtießen geffern Abend 8 Uhr 40 Min. bei dichtem Nebel in der Nühe des Bahnhofes Maubeuge mit den Locomatſpen zu⸗ ſammen. Mehrere Reiſende und 2 Zugbeamſe find ſchwer verwundet, ein Paſſagier iſt tot, Der Unfall erfolgte auf einem und demſelben Geleiſe, die Urſache desſelben iſt falſche Weichenſt⸗ lung. Ein Hülfszug aus Mons brachte in der Nacht die Paſſagiere des Pariſer Zuges hierher. Schiffs-Bewegung der Poſt dompfſchiffe der Hamburg⸗Amerikanſſchen Pack tfahrt⸗Actſen⸗Geſellſchaft. „Moravia“, von Hamburg am 6. Februar in New⸗Jork angekommen; „Taormina“, am 6. Fehr. * von Hamburg nach New⸗Mork abgegangen; „She⸗ bia“, von Hamburg am 11. Februar in angekommen. Dampfer ⸗Aachrichten. 65 Bremen, 9. Februar. Der Schnelldampfer Labn, Capt. H. Hellmers, dom Norddeutſchen Nohd in Bremen, welcher am 30. Januar von Bremen und am 31. Janvar don Southampton abgegangen war, iſt heute 10 Uhr Vormittags wohlbehalten Newyork angekommen. Der Poſtdampfer Amerſca, Capt. R. Heinze, vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen, welcher am 23. Januar don Bremen abgegangen war, ff. heute 11 Uhr Vormittags wohlbehalten in Baltimone angekommen. Der Schnelldampfer Elbe, Capt. R. Sander vom Norddeutſchen Llpyd in Bremen am 2. Febr. von Bremen und vom 4. Febr. von Soutbampion abgegangen war, iſt heute 11 Uhr Vor behalten in New⸗Nork angekommen. 5 * Frau liebt. Du armer Ungeliebter. — Es iſt Weihnachtsheiligabend, und Magnus Fahrt nach Felſeneck. Munter rollt das leichte Geſpann, das man ihm nach der Bahnſtation geſandt, über den feſtgefrorenen Weg und die alten hohen Tannen neigen wie grüßend die Wipfel. Die Stille und Einſamkeit hier, die mit dem geräuſchvollem Leben in der Refidenz, die er vor einigen Stunden verlaſſen, ſeltſam contraſtirt, ver⸗ ſetzt ihn in eine wehmütig nachdenkliche Stimmung dazu das Heimatsgefühl dem er fich nicht verſchließen kann, das jeder Baum, jeder Strauch hier in ihm wach ruft. — Wie oft iſt er mit Eveline diefen 0 Weg gegangen. Dort an jener Waldeslichtung hat er damals, als er nach Berlin ging, genommen. Wie lange dünkt das ihm ſchon; es iſt ihm als wäre er ein ganz anderer ſeitdem geworden, als ſi Abſchied von ihr und könnte nun wohl ſein Schicksal, unabhängig von Andern, ſich ſelbſt ſchaffen. — Da war er wieder auf dem Endpunkt aller ſeiner Gedanken an⸗ Sein Schickſal ſollte er fich ſelbſt ſchaffen, un⸗ Gut war, woll ie berkkümmern laffen. — So ähnlich hatte Irene von Schönborn zu ihm geſprochen b . Nie mehr dort drüben geſucht: Daß es ſeine heiligſte Pflicht ſei, dieſem auf der Haide zu liegen, w i Talent allein zu leben, folch ein Goͤttergeſchenk be⸗ ſich ſo mächtig f Über g einem g ai, 45 7 15 anſpruche denn auch, daß man ſein ganzes Wollen und Können dafür einſetze. dies nicht einſehen wolle, nichts anderes übrig, als despotiſchen Geiſtes der Heimat, rechte Heimat geweſen, für immer den Rücken zu wenden. das iſt leicht geſagt, Refidenz wie Irene, nie gekannt, mag es ſprechen. Wald fahren, an welchen ſie erinnerungen knüpfen, und nun am Weihnachts⸗ heit zurückſchweifen. Es würde Und wenn ſein Onkel dann bleibe ihm eben ſich der Feſſeln dieſes endlich zu entledigen, und die ihm ja doch eigeutlich nie eine Der Heimat für immer den Rücken zu wenden, und ſolch ein Kind der die das wahre Heimatsgefühl auch wohl ſo leichthin aus⸗ Wolken ſich zu ſo wunderſamen Gebilden ge ſtalteten.“ Ach, ſein ganzes Daſein war doch mit dieſem Fleckchen Erde erwoben, und die hundet Banden die ihn daran knüpfen ließen fich ohne bitteres Weh nicht löſen. Der Wagen rollte jetzt die Dorfſtraße entlang; hinter den Fenſter der kleinen Häuſer ſah Maauuz überall bekannte Gefichter die ihm nachſchauten, Jeht hielten ſie vor dem Herrenhauſe, Walter kam die breite Freitreppe herunter, und an der hohen Eichen thüre oben da tauchte ein holdes, blondes Köpfchen Ach fie ſollte nur einmal durch ſolchen ſtillen hundert Kindheits⸗ eiligabend, wo die Gedanken ſo wie ſo zur Kind⸗ 4 In Irenens Salon, dem ſchönen blaſſen Ge⸗ Himmelsgefühl über Bord brechen mit der Vergan⸗ heimatlichen Wald, mußte unmoglich ſchwer ſei, ſo von dem früheren Leben r und Eveline zu gehen 9 1 iſchend kühl hier war. uft ſo er 55 die Trepp- hinauf, dem jungen Mädchen 5e 0 in das füße erglühende Antlitz 8 ſie auch packen, wie all etwas Müchtiges, dem man nicht ſoleicht entrinnen 1400 ihn auf dem Wege hierher gequält und beun⸗ ruhigt.“ cht gegenüber, ihrer melodiſchen Stimme lauſchend 5 die ſo überzeugend klingen konnte, da hat es ihm ſo leicht geſchienen, das zu werfen, für immer zu genheit, ein neues unabhängiges Leben zu begi 5 Aber heute, hier in dem 157 ga er ſich doch fagen, daß es für immer ſich loszuſagen, nie wieder hierher zurückzukehren, nie wieder dieſen ſtillen Waldweg mit Walte f f an warmen Sommerabend 1 f und ihm mit aller Ueberredungskunſt klar zu machen fr F ſte leiſe als fie weihen geſchmückten Hausflur nach dem Wohnzimmer gingen. nus; in ſelben Moment aber wurde die Thür der Wohnſtube geöffnet, begrüßten den jungen Reiſenden und aus den Hintergrund trat ihm auf. „Ach Ep line!“ rief Magnus, nachdem en Walter flüchtig begrüßt. Er eilte mit drei Sprüngen Hände entgegenſtreckend und es war ihm, als er ſchaute, als müßen die bangen traurigen Gedanken weichen dee Eveline ſah ihn mit großen Augen an. „Du iſt ſo auders Magnus, ſo ganz anders,“ ſagle durch den großen mit Hirſchge⸗ „Anders? wie meinſt Du das! fragte Mag⸗ Herr und Frau von Senden Frau von Bork entgegen b Fortſetzung folgt. 1 —