inter geſchloſſenen Thüren ſtatt. Der zu gleicher Zeit mit Heinrich verhaftete Eiſenbahnarbeiter Keutſch hat ſich der Strafe durch die Flucht entzogen Waſhington, 19. Jan. Der betreffen⸗ en Kommiſſion des Repräſentantenhauſes iſt der ericht über den Geſetzentwurf vorgelegt worden, in welchem beantragt iſt, an der Einwanderung in das Gebiet der Vereinigten Staaten arme, unzu⸗ echnungsfähige, wegen Verbrechen beſtrafte Perſonen, ferner Anorchiſten, Sozialiſten und ſolche Perſonen zu verhindern, welche mit gewiſſen Krankheiten be⸗ boftet find, endlich Arbeiter, welche keinen Vertrag über Beſchäftigung befitzen, im Uebrigen allen Frem⸗ n eine Einwanderungsſteuer von 5 Doll. aufzu⸗ erlegen. Dieſelben müſſen außerdem im Befitze von Beurkundungen Seitens der Vertreter der Vereinigten Staaten im Auslande ſein. Der den Geſetzentwurf begleitende Bericht der Kommiſſion bemerkt, daß viele Arme und ſelbſt Verbrecher von ihren Behörden mit Mitteln zur Auswanderung verſehen würden. Berſchiedenes. — Ladenbura, 22. Jan. (Weidauer's Menagerie.) Die ſeit Samstag auf dem Fuchs'ſchen Holzplatze aufgeſtellte Menagerie hat fich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen, und ſie verdient den⸗ ſelben auch in der That, denn die Thierſammlung iſt eine außerordentlich reiche und enthält wahre Prachtex⸗mplare. Die Menagerie iſt nur noch Mitt⸗ woch den 23. d. M. von 10 Uhr früh bis Abends 9 Ubr geöffnet und zwar zu ermäßigten Preiſen. Die Fütterung und Dreſſur der Thiere findet um 4, 6 und 8 Uhr ſtatt. Der Fußboden der Menagerie wurde nunmehr mit Brettern durchwegs gedielt und ſei der Beſuch der Menagerie beſtens empfohlen, da ſie viel des Intereſſanten bietet. — Mannheim, 18. Jan. Der dieſer Tage hier verſtorbene Bankier Oppenheimer, der es durch raſtloſen Fleiß vom ehemaligen armen Schul⸗ lehrer zum Inhaber eines großen Bankgeſchäfts ge⸗ bracht, hat ſämtlich n bieſigen Lehrerverſorgungs⸗ kaſſen, ſowie dem „Peſtalozziverein“ und dem „All⸗ gemeinen Witwen⸗ und Waiſenſtifte je 2500 Mk. teſtamentariſch überwieſen. Ehre ſolchem Manne! — Mannheim, 19. Jan. Der Werth der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika aus der Stadt Mannheim ſtellte ſich im Jahre 1888 auf 2,688,196 Mk. gegen 2,337,282 Mk. im Jahre 1887. Mannhellm, 21. Jan. Senator Klotz bon Lüneburg wurde mit 61 Stimmen gegen Dr. Alk in Mannheim, welcher 46 99 0 erhielt, zum eiten Bürgermeiſter gewählt. ö 15 — Ales peing en 20. Jan. Hier⸗ ſelbſt ereignete ſich ein bedauernswerter. ſchrecklicher Unglücksfall. Daſelbſt ſtarb vor etwa ½ Johre das 13 Jahre alte Töchterchen des Reſtaurateurs Huberts⸗ bofer. Die Mutter nahm ſich dieſes Unzlück ſo zu Herzen, daß ſie ſeitdem bedenkliche Spuren von Geiſtesſtörung zeigte. Eines Vormittags nun nahm ſie ein Raſtermeſſer ihres Mannes und macht; ſich zwei Schnitte in den Hals. Die Aermſte wurde in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. An ihrem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. Die Teilnahme iſt eine allgemeine. i — Thumringen, 20. Januar. Die Familie des Schmiedmeiſters Haurin von hier iſt von einem ſchweren Schickſalsſchlag betroffen worden. Der etwa 16jährige Sohn derſelben manövrirte nämlich mit einer geladenen Piſtole; dieſelbe ver⸗ ſagte und nun ſpannte ſie der junge Mann, die Mündung gegen die Bruſt, in einen Schraubſtock, um daran zu manipuliren. Plötzlich knackte der Hahn zu. Die Piſtole hatte ſich entladen und der Schuß war dem unvorſichtigen jungen Manne todt⸗ bringend in die Bruſt gegangen. Das Beileid für die ſchwer betroffene Familie iſt ein allgemeines. — Michelſtadt, 19. Jan. Die Firma „Hüttenwerk, Eiſengießerei u. Maſchinenfabrik Michel⸗ ſtadt“ hat dieſer Tage die zehntauſendſte Futter⸗ ſchn⸗idmaſchine fertiggeſtellt und verſchickt. — Der ſoeben in ſchöner Ausſtattung erſchienene, auf's Räichſte illuſtrirte Generalkatalog“) von FJ. C. Heinemann, Hoſtieferant in Erfurt bietet die großartigſte Auswahl in Gemüſe⸗, Blumen⸗ und landwirtſchaftlichen Samen, ſowie in Bäumen, Sträuchern, Blumenzwiebeln, Knollen, Warm⸗ und Kalthauspflanzen ꝛc. und führt außerdem, meiſt durch Zeichnungen noch verdeutlicht, die modernſten Gegen⸗ ſtände für Zimmer⸗ und Salondekoration, ſämtliche Gartengeräte, diverſe Artikel und Gartenutenſilien, wie Beeteinfaſſungen, Tuffſteine ꝛc. vor Augen. Bürgt ſchon das 40 jährige Beſtehen der Firma F. C. Heinemann für die Gediegenheit derſelben, welche auch allzeit bemüht war, das Beſte und Neueſte ſeiner Kundſchaft zu bringen, ſo läßt namentlich die Ab⸗ faſſung und Ausſtattung des diesjährigen Kataloges wieder deutlich erkennen, wie das Geſchäft vorzugs⸗ weiſe dem Bedarf der Privatkundſchaft entſprechend eingerichtet, und es iſt namentlich dleſer dem die Firma die großen und erfreulichen Erfolge Aumftarb, 1 ier 8 de Bal mit zu verdanken hat. Wir wollen deshalb nicht verfehlen, unſere verehrten Leſer auf dieſen aut, führlichen Katalog von F. C. Heinemann ſonders hinzuweiſen und denſelben allen Intereſſt⸗ ten auf das Angelegentlichſte zu empfehlen ) Ueber alle feineren Bindearbeiten in lebenden und getrockneten Blumen iſt ein Spezialßatakog erschienen; derſelbe enthält ferner: Cotillon⸗Touren in größer Au wahl, Blumentiſche uud Blumentopfſtänder neueſter Fag Palmenſtänder, Schmucktiſche, mit und ohne Springen 25 Alu Conſols für Blumen, Topfträger, Goldfiſchglaſer, i Jardinieren, Vaſen ꝛe. 5 — London, 18. Jan. Heute Dori aun Na fand in einer Kohlengrube bei Hyde (Graſſc Cbeſhire) eine Entzündung ſchlagender Wetter fg Bisher find 14 Leichen aufgefunden worden. fürchtet, daß noch mehr Perſonen verunglückt ig — Von der Todesſtrafe errettet. In ei war ein des Mordes angeklagter Beſſtzer No Abramowicz vom Schwurgericht im Jul v. ſchuldig befunden und zum Tode verurteilt word Nachdem Rebiſon eingelegt war, hob das Nei gericht das Urteil eines Formfehlers halber guf, J der zweiten, dieſer Tage ſtattgehabten Schwurgezichts, verhandlung wurde A. nunmehr freigeſprochen, worg man ihn ſofort aus der Haft entließ. — (Amerikaniſcher Rothkleeſamen.) Die e ſamenernte iſt voriges Inhr gering ausgefallen iſt man daher der ſicheren Meinung, daß der e ſamen dieſes Jahr einen ſehr hohen Preis oh e n aan alice In 5 wird. Zugleich haben wir auch die ſichere Bech ung, daß amerikaniſcher Rothkleeſamen als deulſ in 6. verkauft oder doch mindeſtens unter den deu s gemiſcht wird, weil derſelbe im Preiſe vel dig nher ſtebt. Vergleichende Anbauverſuche mit dieſen z m l Kleeſamen haben nun bewieſen, daß der amerſlanſſch a Theil in 1 Klee viel geringere Erträge liefert als der dei 10 A0 auch ſoll erſterer nicht winterfeſt ſein, d. 1 e auswintern. Beim Ankauf von Kleeſamen g daher in dieſer Beziehung äußerſt vorſichtig zu dei In Kleefeldern find die beiden Kleeſorten eich unterſcheiden. Beim deutſchen Klee liegen die Hanz am Stengel und Blattſtiel wie angedrückt, wären beim amerikaniſchen Rothklee dieſe Haare abſſehe Dieſes Merkmal iſt äußerſt zuverläffig. Schwierſgg find die unterſcheidenden Merkmale beim lern und man geht am ficherſten, wenn man ſich d 5 Verkäufer für deutſchen Kleeſamen garanhe läßt. Fring ppi 2 . berichtete er jetzt, ahnungslos, daß er mit dieſen Worten eine junge Menſchenſeele auf tiefſte er⸗ ſchütterte.“ a Mit ſchreckensbleichem Geficht hatte fich Mag⸗ nus umgewandt, und ſtarrte den gefühlloſen Doctor an, der da ſo kaltblütig von dem Tode ſeines Lehrers und liebſten Freundes ſprechen konnte. Leiſe ſchlich ſich Magnus dann hinaus aus dem Zimmer und eilte hinunter nach der verſchneiten ſtillen Dorfſtraße. Große Thränen ſtanden in ſeinen Augen, hing doch ſein ganzes Herz an dem alten Zigeuner und nun ſollte dieſer ſterben. Magnus war alt genug, um zu wiſſen, was es zu bedeuten hat, wenn der Tod ſeine kalte Hand nach einem th⸗uren Menſchenleben ausſtreckt. Hatte er doch ſchon einmal als kleiner Knabe an ſolchem Sterbebette geſtanden und hatte das thränenüber⸗ ſtrömte Geficht über eine kalte Todtenhand gebeugt eine zarte, kleine Hand, die ihm ſo oft geliebkoſt. Man hatte ihm damals geſagt, daß ſeine Mama todt ſei und hatte dann die zarte theure Geſtalt in einen ſchwarzen Sarg gelegt. Das waren Alles nur noch dunkle traumhafte Erinnerungen aus ſeiner frühen Kindheit. Heute an dieſem Spätherbſtabend, als er hineintrat in das elende Stübchen des alten Schäfers hatte Magnus ſchon ein tieferes Empfinden für den tragiſchen Begriff Tod, der da jedes Menſchen⸗ daſein endet, und zwiſchen dem Erdenleben und dem . jenen dunklen undurchdringlichen Vorhang zieht. Viele hoffen ja hinter dieſem Vorhang wunderbare arme Menſchen nur ein weites, ödes troſtloſes Nichts dahinter vermuten. Janko war ein gläubiger Chriſt und gehörte zu den Erſteren. Seine reiche Phanthaſie zauberte ihm im Angeſichte des Todes helle bunte Bilder aus dem dunklen Jenſeits hervor. Der große Gott zu dem ſeine unſtäten, wanderluſtigen Vorfahren gegangen, wollte ihn auch in ſeine glänzenden Säle ſeinen zauberhaften Garten zur ewigen Seligkeit aufnehmen. „Ich werde keine Schafe mehe zu hüten brauchen dort oben, ſagte Janko mit einem faſt kindlichen Lächeln zu Magnus, der jetzt zitternd und tief bewegt an des alten Schäfers dürftigem Lager ſtand. Ob ich die Geige da oben ſpielen darf, weiß ich noch nicht. Sie mogen wohl andere beſſere In⸗ ſtrumente dort haben. Meine alte Geige! Von ihr und von Dir, Magnus, da wird mir der Abſchied am ſchwerſten. Ich will noch einmal verſuchen dar⸗ auf zu fpielen, ein Abſchiedslied, eine ſüße Melodie meine Mutter hat ſie geſungen, und auch die An⸗ nita, mit den langen ſchwarzen Zoͤpfen, konnte das Lied fingen. Es iſt lange her, ich war damals noch jung.“ — Janko lächelte leiſe vor ſich hin, dann ra er ſeine letzten Kräfte zufammen, 5 dann 105 115 8 1 5 war eine rührende, ſehn⸗ ge Weiſe, geiſterhaft toͤnte fie d i N fie durch das ſtille Magnus begann bitterlich zu weinen. Das Licht einer kleinen Lampe fiel f den alten 1 ſpieler, der noch einmal mit aller Begeisterung ſich ſeiner Kunſt hingab, bis die Töne immer weicher, Seligleiten einſt zu ſchauen während andere glaubens⸗ leiſer wurden und endlich das Inſtrum f Händen entfiel. Inſtrument ſeinen „Iſt es vorbei, es geht nicht wi; Janko traurig, und reichte Magnus die He Ich will fie Dir ſchenken, Magnus du mag im Sommer damit nach der Haide gehn, wo ſo oft zuſammen geſeſſen; Du kannſt dort i de Einſamkeit die alte Melodien ſpielen, die ich gelehrt, denn auf dem Schloſſe wirſt Du ſpielen dürfen. Halte die Geige in Ehren, aa wenn Du einmal groß und berühmt gewoe Und nun geh, die Nachbarin mil ihrer Krankenſuppe wird bald kommen. Es braucht Dich Niemand e linahne ! zu ſehen. Juzibre Magnus hielt die Geige in den zittert Händen und in all ſeinem Schmerz und Ta N ſagte 1 0 Jupfbr 2444 „ 8 — Nr zpſthle um den alten Freund, fiel doch ein heller Freude b kn fh ſtrahl. Die Geige war ſein! Das dünkte en J 0 jungen Künſterſeele ein großes übermöchlig 8 Glück.“ im „Tauſend, tauſend Dank, Janko,“ ſagie 0 9021 voll tiefer Rührung, und nahm die arbeils hatten, 1 kalten Hände des alten Schäfers und ſeine eh lelen warme Hand.“ Es macht mich ſo glücklich 1 101 0 auchimmer an Dich denken, wenn ich dat dag N. piele. „Du haſt mir nicht zu danken, Magni . unh erwiederte Janko „ich gebe Dir ja nur elwas, w J ich doch nicht dorthin mitnehmen kann. Ich aber u Jerk habe Dir zu danken, für viele, viele glächh baücingl Stunden; Du warſt das Sonnenlicht meiner alen che f Tage. hein bei 1 f 5 Vi