1 ten dale I Dun denbung t im fim Aht ag aft reicht vn. ndschaffe ämlich tm * Rellamen mit 20 Pf. berechnet. erscheint jeden Nittwoc und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 X — 3 mit illuſtiertem Anterhaktungs blatt 1 4 40 exel. Poſtproviſion. Ta welche am Tage vor dem Erſcheinen bits Mittags 12 Uhr in der pedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Jarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Nachſtehende Annoncen - Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Wolf in Hamburg 415 ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in gabenburg . L. Daube und J. Barck und Comp. 1 a nehmen 1 r uns an. 1 Folitiſches Berlin, 9. Jan. (Reichstag.) In der zweiten Berathung der einmaligen Ausgaben des Reichsheeresetats wurde der Titel des ordentlichen Etats, welcher für den Neubau einer Cavalleriekaſerne in Darmſtadt 500,600 Mk. fordert, auf den An⸗ trag des Abg. Boehm, der die Babenhauſener Caval⸗ leriegarniſon auch ferner in Babenhauſen belaſſen wiſſen will, an die Budgetkommiſſion zurückverwieſen. Die übrigen Titel werden nach unerheblicher Debatte nach den Anträgen der Budgetkommiſſion erledigt. Alle Titel des ordentlichen und außerordentlichen Heeresetats, ſowie die Etats des Reichseiſenbahn⸗ amtes, Rechnungshofes und Invalidenfonds werden unverändert genehmigt. Berlin, 9. Januar. Der Poſt zufolge wäre die Verlobung der Prinzeſſin Alix von Heſſen mit dem Großfürſten⸗Thronfolger von Rußland bevorſteh⸗ end: die Verlobung werde an Oſtern, wo der Groß⸗ berzog von Heſſen mit ſeiner Tochter ſich nach St. Petersburg begebe, verkündigt werden. Berlin, 8. Januar. Ueber die Stürke des deutſchen Geſchwaders in den Gewäſſern von Samoo macht die Nordd. Allg. Ztg. folgende Mitteilungen: Ueber die auf der auſtraliſchen Station befindlichen drei Kriegsſchiffe Olga, Adler, Eber, führt der älteſte Offizier, Korvettenkapitän Fritze, der Kommandant der Adler iſt, den Befehl. Die erſt vor Kurzem auf der auſtraliſchen Station aus Zanzibar aus einge⸗ troffene Kreuzerkorvette Olga (Kommandant Kor⸗ vettenkapitän Freiherr von Erhardt) iſt mit acht 15 Zentimeter⸗Stahlkanonen und zwei 8 Zentimeter Stahlgeſchützen bewaffnet, außerdem führt die Olga noch zwei Jagdgeſchütze kleineren Kalibers am Heck. Die Bemannung zählt etwa 260 Mann. Der Kreuzer Adler hat vier Geſchütze und 120 Mann. Das Samskag, den 12. Januar Kanonenboot Eber (Kommandant Kapitänleutnant Wallis) drei Geſchütze und einige 80 Mann Be⸗ ſatzung. Danach beziffert ſich die deutſche Streitmacht in Samao auf etwa 460 Mann und 19 Schiffs⸗ geſchütze. Berlin, 9. Jan. Die Samsa⸗Frage iſt durch den beklagenswerten Zwiſchenfall, der auf den Samoa⸗Inſeln ſtattgefunden, wieder auf die Tages⸗ ordnung geſetzt worden. Die Handelsbeziehungen Deutſchlands zu Samoa, bei denen bekanntlich die Deutſche Handels- und Plantagengeſellſchaft die Nachfolgerin des bekannten Hamburger Welthauſes Godefroh, die namentlich auf Samoa die bedeutendſten Plantagenanlagen befitzt, hauptſächlich beteiligt iſt, führten ſchon im Jahre 1878 dazu, daß ſeitens des Königs von Samoa Deutſchland das Protectorat über ſeine Inſelgruppe angeboten wurde. Die Mehr⸗ heit des deutſchen Reichstags verhinderte jedoch durch ihr ablehnendes Votum die Reichsregierung daran, von dem Angebote Gebrauch zu machen, mehrere Jahre darauf geſtaltete ſich die Haltung des Königs von Samoa, den Deutſchen gegenüber immer feind⸗ ſeliger und als ſich der König Malietoa ſogar zu Beſchädigungen der deutſchen Pflanzungen verleiten ließ, ſo wurde derſelbe am Ende des Jahres 1886 von Mannſchaften der deutſchen Kriegsſchiffe gefangen genommen und an ſeine Stelle ſein bisheriger Neben⸗ buhler, der deutſchfreundlich geſinnte Tamaſeſe zum alleinigen König von Samoa eingeſetzt. Die Herr⸗ ſchaft des Letzteren, der keineswegs bei den Ein⸗ geborenen beliebt war, vermochte jedoch nicht, neue Unruhen auf den Samoa⸗Inſeln zu verhindern, zu⸗ mal die Amerikaner, die auf den Samoa⸗Inſeln Beſitzungen haben, alle Hebel in Bewegung ſetzten, um den Deutſchen die größtmöglichſten Schwierig⸗ keiten zu bereiten. Es kam zu neuen erheblichen 1889. Verletzungen des deutſchen Eigenthum, welche zu harten Kämpfen zwiſchen den Aufſtändiſchen und dem Landungs⸗Commando der deutſchen Kriegsſchiffe führten. Hat die deutſche Marine auch ſchwere Verluſte erlitten, ſo hat ſie doch wie immer den Sieg an ihre Fahne zu feſſeln gewußt und die Auf⸗ ſtändiſchen zurückgeworfen. Ob die auf den Samoa⸗ Inſeln zur Zeit concentrirten Streitkräfte der deutſchen Marine (drei Kriegsſchiffe mit 19 Geſchützen und etwas mehr als 400 Mann) ſtark genug find, um alle Schwierigkeſten auf den Samoa⸗Inſeln zu über⸗ wältigen, wird unſere Marine⸗Verwaltung zu ent ſcheiden haben. Sollte ſich die Notwendigkeit der Verſtärkungen herausſtellen, ſo wird der deutſche Reichstag ſicher nicht zögern, die nötigen Mittel zu bewilligen. Denn was wir einmal erworben haben in Afrika oder Auſtralien, wird behauptet werden. In jedem Falle wird die endgiltige Regelung der Samoafrage in Folge der letzten Ereigniſſe auf Samoa Dank der Umficht und Entſchloſſenheit der deutſchen Marineverwaltung nunmehr in einer den deutſchen Intereſſen entſprechenden Weiſe erwartet werden dürfen, denn es iſt ſchwer anzunehmen, daß Deutſchland nicht einmal die Mittel und Wege fin⸗ den ſollte, um den beiden einzigen Mächten, Eng⸗ land und die Vereinigten Staaten von Amerika, die in Samoa Beſſtzungen haben und mit denen Deutſchland moͤglicherweiſe in Conflict kommen könnte, durch einen Ausgleich auf diplomatiſchem Wege zu⸗ frieden zu ſtellen. Madrid, 9. Januar. Auf der Hintertreppe des Koͤnigspalaſtes fand eine Petarden⸗Explofton ſtatt, wovon einigec enſterſcheiben zerſprangen weiterer Schaden wurde nicht angerichtet. Der Urheber der Explosion iſt bisher nicht entdeckt. London, 10. Jan. Das Bureau Reuter in Verhängnis. Novelle von F. v. Limburg. Nachdruck verboten. f 1 Schluß. „elſobeth frug er eines Tages traurig, „kannſt Du noch immer nicht — vergeſſen. Der junge Suuiter, begehrt Dich abermals zum Weibe.“ 5 „Vielleicht — bald, mein Vater,“ nickte ſie wehmütig, „ich kämpfe und ringe über die Maßen, aber — es geht noch nicht. Wenn die Haide blüht, dann — —“ „Dann liege ich längſt unter der Erde und möchte doch ſo gerne vor dem Tode Dich glücklich wiſſen; ſtirbt es ſich doch bitter ſchwer, wenn man weiß, daß das einzige Kind ſich im Gram und Weh verzehrt. „Nein, nein, mein armer lieber Vater ſei ruhig, ich bin ganz zufrieden, nur der Gedanke — von Dir ſcheiden zu müſſen, wird mir unſagbar ſchwer —“ Die Schwäche nahm mehr und mehr über⸗ hand, kopfſchüttelnd ſtellte der Arzt die 1 für dieſe Nacht in Ausficht und das Geſinde ſam⸗ melte ſich um den Heerd der Küche, denn ſie wollten alle nicht ſchlafen wenn. d Daidemgi der ewigen Ruhe einging. Er war ihnen wohl ein bitter ſtrenger, aber niemals ein ungerechter Herr geweſen und fie hingen an ihm totz ſeiner Wunder⸗ lichkeit. Eliſabeth ſaß beim Scheine des kleinen Lämpchen am Tiſche, mechaniſch überflogen ihre Blicke die vor ihr liegende Zeitung, fie wußte kaum, was ſie that der Gedanke an den ſterbenden Vater überwog jedes andere Empfinden. Da ploͤtzlich zuckte ſie zuſammen, ihre Augen öffneten ſich unnatürlich weit und ſtarrten auf eine Anzeige in der Zeitung; war es denn in der That möglich, täuſchte ſie ſich nicht? Nein? Ihre eiskalten Finger präßten ſich an die Schläfen, der Athem kam ſtoßweiſe, faſt keuchend aus der hochwogenden Bruſt, denn klar und deutlich ſtand es hier geſchrieben: Kurt von Marnow, Premierleutenannt bei den ten Huſaren, vermählt mit der Elfriede von Lingen am 20. April.“ Die Erde ſank nicht in Trümmer, die Lampe brannte ruhig weiter, aber der toͤdtliche Stoß hatte dies pochende Mädchenherz mit voller Gewalt ge⸗ troffen. Eine zeitlang blieb alles ſtill, eine Thräne rann über Eliſabeths totbleiche Wange, aber nur eine einzige, energiſch wiſchte ſie dieſelbe ab, erhob ſich und trat ans Lager des ſterbenden Vaters: er ſchlug langſam die Augen auf und lächelte ſein Kind an. Lack in. uten Stunde freu lich üb K Schönheit, den herben Schmerzzug um den Mund gewahrte er nicht. „Vater.“ ſagte das Mädchen leiſe, doch er⸗ ſchrack ſie faſt ſelbſt über ihre klangloſe Stimme, „ich will Dir noch etwas ſagen, was Dich viel⸗ leicht freuen wird, denn Du haſt es immer ge⸗ wünſcht.“ Erwartungsvoll hefteten ſich die großen blauen Augen des Heidemeiers auf ſein Kind, dann nickte er blos und ſie fuhr fort: „Mein Kämpfen und Ringen iſt zu Ende, ich — will — den Suuider heiraten.“ „O Kind,“ ſtammelte der Sterbende, „ich danke Dir für dieſe Worte — Gott ſegne Dich — nun werde ich Glücklich ſchlummern im Grabe!“ Schweigend Fete Eliſabeth nieder, ſie fühlte wie des Vaters Hand auf ihrem Scheitel ruhte, ſie Empfand den wilden Pulsſchlag, das Hämmern in ihren Schläfen und dennoch war es ihr wieder, als ſei ſie eine ganz, ganz Fremde hier, nur in Flam⸗ menſchrift ſtand ein Name vor ihrer Seele: Kurt von Marnow. Die Nacht ging weiter; der Heidemaier athmete ſchwächer und ſchwächer, zärtlich verſuchte er noch ein letztes Mal ſeinem Kinde zuzunicken, dann — wars vorüber mit ihm! Eliſabeth ſchrie durchdringend guf und ſank bewußtlos Über das ſtille Lager, und