laufenden Jahres bildet, zeichnet ſich dasſelbe durch n dem ſchwarzen Erdteile aus. Die Bewegung für ie Ciwiliſirung Afrikas iſt in dieſem Jahre in Fluß erathen und dies gehört jedenfalls nicht zu den chattenſeiten dieſes bewegten, unvergeßlichen Jahres. Voliiiſches. Rom, 29. Dez. Der Paſt richtete unter dem 25. d. an ſämtliche Biſchöfe der römiſch⸗katholiſchen irche die Enziklika: Am Jahresausgang. Er dankt arin Gott für die Tröſtungen, welche ihm durch die Jubelfeier geworden ſeien, und ſpricht uneigung und Ergebenheit aus. In dieſer Enzy⸗ klika wolle er die Aufmerkſamkeit auf die Pflichten des chriſtlichen Lebens lenken, denn der Glauben ohne die chriſtlichen Tugenden und Werke ſei eitel. Leider wichen die Sitten unſerer Zeit von den evangeliſchen Prinzipien ab. Die Tendenz des Jahr⸗ underts ſei auf materielle Jatereſſen gerichtet, aus welcher Richtung der Hochmuth, die ſchlechte Preſſe, die ſchlechten Theater, die Demoraliſirung der Künſte as Betreten falſcher Bahnen beim Unterrichte in den Schulen, die materialiſtiſchen und atheiſtiſchen Tendenzen, die Verdunkelung des wahren Rechts be⸗ griffs, ſowie die Schädigung des privaten und öffentlichen Lebens ent prängen. Auch Sozialismus, Nihil smus und Kommunismus ſeien Früchte dieſer auf materielle Genüſſe gerichteten Tendenz. Das Heil liege allein im Chriſtenthum. Der Papſt em⸗ pfiehlt zum Schluß die Wiederherſtellung des chriſt⸗ lichen Ledens in Demuth, Selbſtverleugnung, Er⸗ gebung und mutvoller Uebung der Tugend, und be⸗ tont die beſondere Notwendigkeit der Tugendhaf⸗ tigkeit für den Klerus. Er erfleht den Frieden für das Menſchengeſchlecht, damit alles zur Ruhe und Ordnung zurückkehre. — Der Papſt ſpendet für die armen Roms 50.000 Franken, ebenſoviel für ſür die italieniſchen Seminare, er wird im nächſten Konfiſtorium insgeſamt 3 italieniſche Kardinäle er⸗ nennen. Berſchicben ez. — Offenburg, 28. Dez. Geſtern Abend kurz vor 6 Uhr wurden wir durch einen Feuerlärm erſchrickt. Es brannte in dem Glaſer Wacker ' ſchen Hauſe in der Ritterſtraße. Das Feuer konnte auf ſeinen Herd beſchränkt werden, ſo daß nur der Dach⸗ ſtuhl abbrannte. Das Feuer ſcheint durch ein etwa vierjähriges Kind, das auf den Speicher geſchickt ie Bewegung für die Abſchaffung der Sclaverei dem Episkopat und allen Katholiken ſeinen Dank ö für die ihm zu Teil gewordene Bekundung ihrer worden, um Hobelſpähne oder Holz zu holen, der⸗ urſacht worden zu ſein. Leider iſt auch das Kind verbrannt. Alle Verſuche das Kind zu retten, waren bei dem raſchen Umfichgreifen des Feuers vergeblich. Neuenheim, 29. Dezbr. Vorgeſtern Nachmittag ſtürzte in der Römerſtraße der weſtliche Giebel eines Neubaues, deſſen Dachgebälk vor wenigen Tagen aufgeſchlagen worden war, zu⸗ ſammen. Auch die Straßeafront zeigt Ausbiegungen. Der ganze Bau wird wohl abgetragen werden müſſen. Schwere Konſtruktionsfehler, wie Mangel an jeder Verankerung und hafſtige Aufmauer⸗ ung ſcheinen die Urſachen des Einſturzes zu ſein. — Berlin, 28. Dez. In einer Feſte bei Meſſina iſt eine Granate geplatzt, wodurch ſchreck⸗ liches Unheil angerichtet wurde. 20 Soldaten wur⸗ den getbotet, viele vrrwundet. g — Berlin, 28. Dez. Aus den Kreiſen der deutſchoſtafrikaniſchen Geſellſchaft verlautet, daß man beabſichtigt, aus den kriegstüchtigſten Stämmen Oſtindiens, den Sikhs und Mahratten, das Material für die zu errichtende Kolonialtruppe anzuwerben, nach europäiſcher Weiſe — auch mit Artillerie — zu bewaffnen und unter die Führung einer Anzahl deutſcher Offiziere, Unteroffiziere und älterer Solda⸗ ten zu ſtellen. Man glaubt, daß von Seiten Eng⸗ lands der Anwerbung in Indien Schwierigkeiten nicht in den Wig gelegt werden dürften und will, ſo bald die Anwerbung vollzogen iſt, vom Nord⸗ rande des deutſchen Schutzgebietes aus den Aufſtand aufzurollen berſuchen. Man glaubt dabei um ſo eher auf einen Erfolg rechnen zu können, als der Hauptführer der Auſſſändiſchen, Buſchiri, gerade in der nördlichen Hälfte des Schutzgebietes ſein Un⸗ weſen treibt und nach ſeiner Beſiegung die Auf⸗ ſtändiſchen in der ſüdlichen Hälfte zu einem gütlichen Ablommen wohl geneigt ſein dürften. — Ham burg, 27. Dez. Wie die Hamb. Nachr. mitteilen, hatte der Raubmörder Dauth neuer⸗ dings wieder Verhör zu beſtehen. Er beharrt dabei, kurz vor dem Attentat mit Hülſeberg einen Streit gehabt und in Folge deſſen im Affekt gehandelt zu haben. — Die Verteilung der auf die Ergreifung des Mörders ausgeſetzten Belohnung von 1000 M. iſt inzwiſchen ebenfalls vor ſich gegangen. Die Hälfte der Summe iſt nach Karlsruhe geſandt zur Verteilung an dortige Perſonen. Nachdem die hieſi⸗ gen Beamten, welche in der Sache thätig waren, auf einen Anteil verzichtet hatten, ſind die hier ver⸗ bliebenen 500 M. an Privatberſonen, welche ſich — u die delung des Mörders berdlent gemah, noch vor im Weihnachtsfeſte verteilt worden. Mlle verlautet, Alen 1 00 die hiefigen Beamten beſonden ergütungſ erhalten. 0 1 85 (0 verſuchter Raubmord.) Aus Rralau vom 26. Vz. wird uns geſchrieben! Geſtern Vor, mittags kaſein Podgorze kel Krakau wohnpafſz ehemaliger ferdebahn⸗Kondukteur zu einem eben⸗ falls in Poſhorze wohnenden Wechsler Namens Birnbaum. der Kondukteus fragte den Wechsler, ob ihm dieſeſeinen anſehnſchen Betrag deuſſchg Marknoten, F er von einen Verwandten erhalfch babe, gegen ſerreichiſches Geld eintauschen wog Der Koncukter fügte hinzu daß er die freue Noten nicht bſ ſich habe, unh erſuchte den Wechsler, mit ihm nach paufe zu geh Als Biendaum die Wohnung is Kondukteurß kam, perſperrte del die Thür des Zimmers, zaß hierauf ein long Meſſer unter de Rock hervir und drohte, mit den ſelben den Wechler zu ermoden, wenn dieſer ihm die mitgebrachte Brieftaſche nit dem in derſelben befindlichen Geld nicht gutnillig ausfolgen werde Da Birnbaum dſſer Drohung ſich nicht fügen wollte, verſetzte ihm der ondukteur einige Meſferſſche den Kopf, woral es zwiſcen Beiden zu eien furchtbaren Kamfe kam, dem Birnbgum g junger, kräftiger ſtann dem Angreſfer khatkrafge Widerſtand leiſteteſ Als in folge der Hilferufe des um ſein Leben käßpfenden slers einige Ein⸗ wohner des Hauſe herbeieilſß, riß der Kondutee raſch die abgeſperſe Thüre ſeines Wohn nme auf und ergriff dis Flucht, ne daß die ihn per⸗ folgenden Leute ihi einholen konnten. Birnbaum i lutete, wurde in Zuſtand war ſehr der aus einigen Wunden ſeine Wohnung gebocht. bedenklich, hat ſich edoch bi, nach Aussage dez Aerzte, weſentlich gb ſſert. Der geflüchtete Ber⸗ brecher iſt nun gefätzlich einezogen und wurde dem hiefigen Strafgerichtefübergebz Gideng ß —— gehauchter Buchen, teils umrahmt von ernſtem, dunklem Nadelholz. Schön iſt doch das geſegnete Weſtfalen, finden ſie es nicht auch, Herr von Marnow? „Gegend und — Menſchen meine ich,“ bemerkte Herr von Lingen halblaut, mit einer bezeichnenden Geſte auf das voranſchreitende Mädchen. „Hm ja,“ lautetete die etwas gedehnte Antwort wenn nur jener Heidemeier gut wohnt. „Ja ſo, Sie machen zum erſten Mal unſere Mandver mit, Kamerad und können die hie⸗ figen Maierhöfe noch gar nicht. Miſſen Sie, wie ſo ein Meierhof beſchaffen? Nein, wie ſollte ich es auch wiſſen, die ganze Gegend iſt mir noch völlig fremd. 2m, unſere liebliche Führerin ſpricht ganz rein Hochdeutſch und konnte uns manches berichten. Sie iſt ohne Zweifel ein Kind hieſtger Gegend Sehen Sie den ländlichen Anzug! 1 „Still, Kamerad, wir ſcheinen am Ziel zu ein.“ Das ſchlanke Mädchen wandte ſich zurück und ein fein ironiſches Lächeln ſchwebte um ihre Lippen als ſie auf ein großes maſſives Bauernhaus deutend ſich nun höher aufrichtete. „Wir find angelangt, meine Herren,“ ſagte ſie mit glockenheller Stimme, „dies iſt der Hof des Haidemelers — mein Vater wird ſich eine Freude daraus machen, Sie als Gäſte b.i ſich aufzunehmen.“ Voll hoͤchſten Erſtaunen, ja faſt erſchrocken, ſtanden die beiden Offiziere, welche aus dem Sattel geiprungen waren, vor dem ſchlanken Madchen, deſſen zartes Geſicht ſich kaum hoher gefärbt hatte. „Aber, mein Fräulein,“ ſtotterte der ältere der beiden, „wir hatten keine Ahnung — auf Ehre — und find ſehr beſtürzt — nicht eher gewußt zu haben, daß Sie die liebenswürdige Tochter unſers Wutes find.“ „Bitte ſehr, meine Herren, Sie konnten ja unmöglich ahnen, daß ich die Tochter des Haide⸗ meiers ſei, u. ich beabſichtigte die kleine Taͤuſchung.“ öffneten und mehrere Knechte den Ankömmlingen entgegentraten, um die Pferde der Offtziere in Em⸗ pfang zu nehmen. „Alſo nochmals willkommen, meine Herren,“ rief das junge Mädchen höflich, „ich will meinen 79 1 benachrichtigen, damit er Sie ſogleich auf⸗ ucht.“ 1 Als ſie ſich allein ſahen, erſtaunt umher. Es war ein ſo eigenartig 's Bild, das ſich ihnen bot; ſie ſtanden auf der „Deel“, dem überwölbtem Vorflur der weſtfäliſchen Bauern⸗ häuſer. Rechts lagen die Pferdeſtälle, links die übrigen Viehſtälle, mit den Thüren alle auf den mächtigen Vorderraum mündend, und ganz im Hintergrund erhob ſich, beinah direkt an denſelben anſtoßend, eine elegonte Villa, vollſtändig im Siple der Neuzeit erbaut. „Marnow, ich bitte Sie, haben Sie dieſe Gegenſätze bemerkt?“ frug Lingen halblaut, „ein Bauer, der in dieſem entzückenden Hauſe lebt und von ſeinen Fenſtern aus Pferde, Kühe und Schweine beaufſichtig:! Und dieſe Tochter!“ Der Angeredete antwortete nicht, unter dem Huſarendolman pochte ſein Herz ungeſtlüm, als er drüben hinter der geſchnitzten Thüre das ſchoͤne Mädchen verſchwinden ſah; er hatte keinen Blick ſchauten die Freunde von dem rofigen Geſichte verwandt, er meinte im Sie ſchellte und kaum war der ſchrille Ton der Glocke verklungen, als ſich die beiden Thüren am morgigen Taſe unter unermndlichen, 1 bei ſchlimmſter Käle, grüz ite, de dich⸗ i tem Nebel und ſtrönmenden egen pflich getreuer Briefträger; den oft ſehnſu erwarteten bei Geldſendungen un Ties holſchaften, wenn 1 auch nicht bei Wechſel den ku beſoldeten und er⸗ 2 freuet dieſelben durch an Neuzjahrsgſſhens f ein Jedes nach ſeinen Verhünſfen l hn Traume zu wandeln e nicht zu athmen, 4 aus Angſt den ſchönen 1 verſcheuchen. l Jetzt öffnete ſich abermaldie Thüre, ein breite ſchuldiger Mann mit intellige eh, aber ſtarken Zz f gen in weißem Rock und dir Weſſe egt de ien d den die Schwelle und ſchritt deſt kaigregoffgieren eh gegen. 1 5 „Willkommen meine He „meine Tochter hat mir geſc quartirt find, und ich hoffe, Hauſe behagen. Wollen Si die Burſchen find ſchon im und meine Tochter Eliſabeth Abendeſſen bereiten.“ 0 1 Die Off ziere folgten de Staunen wuchs, als fie ein Haus betraten, in dem nichtſ Befitzer erinnerte. An den deutſche Teller, Krüge, Humpe h Stühle ſtanden um den Tiſch dem Damaſt gedeckt war und Huͤngelampe hell beſtrahlte. oll Ihnen in meinem icht näher kommen, ile bei den Pferden uns gleich das forderung und ihr voll eingerichtetes den bäuerlichen den hingen alt⸗ lehnige geſchnißzte mit ſchimmern⸗ hen eine elegante Der Hademeier ſchau fi belag e 1050 15 Weile ſeine Gaſte und deren ſtaunte Geſichter au, 15 1 dann lachte er kurz auf undſelng heiter „Sie 0 wiſſn wohl nicht, wie Se Dauer don Haider 0 1 8 hof mit der eleganten Villa! Einklang beuge Sah in gl ſollen, meine Herren? Aber aß alles in Hedge, an die! Vom Fenſter meines ebenſo ſaß N l mers kann ich die Knechte ur Mate beobachten und überwachen, kinn, gut beſorgen. Fortſetzung