Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden Ar. 103. General-Anzeiger für Hadenburg 2 Nachstehende Annonten in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein Rudolf Moſſe, G. Erſcheint jeden Nittwoch und Hamstag und koſtet vierteljd ali 1 *·ͤ — mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 40 3 n ee 1 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Harmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rebellin 0 15 und die einſpaltige Samstag, den 29. Dezember Amgegend. Grpeditionen: Alois Herndl in Wien, Ade 3 ogler 8. Daube und J. Varck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. N Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1888. „55 7 ͤĩði§U“nͤh‚ Ahonnementseinladung. Mit dem 1. Januar 1889 beginnt ein neues Quartal unſerer Zeitung und laden zu Neubeſtell ⸗ ungen ergebenſt ein. Unferen Gönnern ſagen wir für die ſeitherige Unterſtützung beſten Dank und bitten um fernere Gewogenheit. Der Abonn⸗mentspreis iſt am Kopfe des Blattes erſichtlich. Beſtellungen werden ſowohl in der Expe dition wie bei den Trägern entgegengenommen. — Inſerate finden pünktlichſte Aufnahme und werden billigſt berechnet. Gleichzeitig laden wir zur Beſtellung auf das „Ikuſtrierte Anterhaltungsblatt“ ein, das einen äußerſt reichhaltigen Inhalt an Erzählungen und Illuſtration bietet. 7 Ladenburg, im Dezember 1888. 5 Der Verlag. Die nächſte Nummer d. Bl. erſcheint nächſten Montag Abend und beliebe man : an mne nen, Iunſerate bis längſtens Mittags 12 Uhr aufzugeben. 5 Die Expedition lamas Mit der heutigen Nummer kommt kein Anterhaltungsblatt zur Ausgabe da der Jahrgang nur 52 Nummern ent⸗ man hält, welche bereits erſchienen ſind, was — — mir hiermit zur gefl. Kenntnis bringen. Volitiſches. Karlsruhe, 17. Dez. Vor einiger Zeit ſprach der Hamb. Korr. die Drohung ous, daß die deutſche Preſſe, wenn die ruſſiſchen Zeitungen in ihrer verletzenden Schreibweiſe fortführen, Verträge zwiſchen Oeſterreich und Rußland veröffentlichen würde, welche der gegenwärtigen Orient⸗Politik Oeſterreich⸗Ungarns zu Grunde liegen. Die ruſſi⸗ ſchen Blätter antworten nun. Aus ihren Aeußer⸗ ungen iſt zu entnehmen, daß ſolche Verträge that⸗ ſächlich beſtehen. Nowoje Wremja und die Mos⸗ kowscija Wjedomoſti meinen, es wäre eine grobe Verletzung des gewöhnlichſten politiſchen Anſtandes, dieſe Verträge zu veröffentlichen. Das letztgenannte Blatt ſchreibt überdies: „Es iſt Jedermann bekannt, daß die Grundlage der öſterreichiſchen Orient⸗Politik nicht in einem Einvernehmen zwiſchen Oeſterreich und Rußland, ſondern in einem deutſcherſeits Oeſter⸗ reich erteilten Rathe beſteht, ſich für das in Deutſch⸗ land Verlorene durch den Einfluß auf der Balkan⸗ Halbinſel zu entſchädigen, eine Politik, welche die Berliner Regierung unmittelbar unterſtützt. Wer Anderer als Fürſt Bismarck hat den Rat erteilt, den Schwerpunkt der Habsburg'ſchen Monarchie von Wien nach Peſth zu verlegen? Wer Anderer hat ſeine Unterſtützung zur Erlangung von „Kompen⸗ ſationen“ in den Balkanländern für das Bündnis mit Deutschland vorgeſchlagen ? Seit dem Abſchluſſe des Bündniſſes mit Oeſterreich⸗Ungarn hat Fürſt Bismarck noch thätiger die Orient⸗Politik unterſtützt. Das öſterreichiſch⸗ruſſiſche Einvernehmen hatte ſofort jede Kraft verloren, wie der erſte Schuß an der Donau gefallen war. Der Berliner Hof, welcher damals als Verbündeter Rußlands galt, war in das Geheimnis des Vertrages eingeweiht, freilich Die Veröffentlichung des Vertrages in dem Augen⸗ blicke, wo Oeſterreich und Rußland es nicht für nötig halten, wäre, was die Franzoſen nennen, ein Abus de conſiance im ſtrengſten Sinne des Wortes. — Die Veröffentlichung der betr. Ver⸗ träge dürfte nun wohl nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Stettin, 22. Dez. Kaiſer Wilhelm traf heute Mittag auf dem feſtlich geschmückten Bahnhof hierſelbſt ein. Zum Empfange hatten ſich die Spitzen der Civil und Militärbehörde eingefunden. Eine zahlreiche Volksmenge begrüßte den Kaiſer mit lautſchallenden Jubelrufen. Kaiſer Wilhelm zeichnete den kommandirenden General v. d. Burg, den Ober⸗ präfidenten v. Behr, den Oberbürgermeiſter Haren durch huldvolle Anſprache aus, ſchritt darauf die Front der Ehrenkompaanie ab, welche das pommeriſche Füſilierregiment Nr. 34 geſtellt hatte. Sodann be⸗ gab ſich der Kaiſer im offenen vierſpännigen Wagen unter unausgeſetzten ſtürmiſchen Hoch- und Hurrah⸗ rufen der Kopf an Kopf gedränkten Menſchenmenge welche die beflaggten Straßen füllte, zwiſchen den Gaſſen bildeten Militär⸗ und Kriegervereinen nach dem Königsplatz. Auf dem Königsplatz, wo das Grenadierregiment König Friedrich Wilhelm IV. (1 pommeriſches Nr. 2) in offenem Viereck aufgeſtellt war, fand die feierliche Ueberreichung der neuen Fahnenbänder mit einer kurzen Anſprache des Kaiſers ſtatt. Nach derſelben ſprach der Regimentskomman⸗ deur Oberſt v. Lundblatt dem Kaiſer ſeinen Dank aus. Hierauf erfolgte der Vorbeimarſch des Regiments in Paradegliederung. Kaiſer Wilhelm begab fich ſodann nach Bredow um der feſtlich geſchmückten Werft des „Vulkan“ einen Beſuch abzuſtatten. Kaiſer Wilhelm traf Mittags kurz vor 1 Uhr Die Expedition. unter der Bedingung, das Geheimnis zu hüten. auf der Werft des „Vulkan“ ein und wurde am Emin Paſcha und ſein Reich. Dieſelbe gehörte gleich den übrigen Sudan⸗ lündern Sennaar, Kordofan und Chartum, ſeit eiwa 1820 zum egyptiſchen Reiche, welches ſich durch die Eroberung der Landſchaften ſüdlich vom Gazel⸗ lenfluß nunmehr bis zum Equator bis zum Albert. die Provinz gegen Sennaar und das Sultanat Darfor, gegen Oſten das ſterille Steppenland, wel⸗ ches ſich vom Weißen Nil bis nach Abyſſinien hin⸗ überzieht, im Süden, wo freilich die Beſitzverhält⸗ niſſe vielfoch verworrene waren, ſtieß die Provinz in die großen Seen und im Weſten verliefen ſich je Grenzen der Aequatorialprovinz gegen die Ge⸗ bete verſchiedener centralafrikaniſcher Voͤlkerſcha ften namentlich der menſchenfreſſeriſchen Niam Niam. Im Ganzen mochte ſich das der Verwaltung Emin Paſchas unterstellte Gebiet auf einen Flächenraum von etwa 8000 Quadratmeilen erſtrecken, zu dem die Bevölkerung des Landes indeſſen in keinem Ver⸗ ſtand, denn nach den Schätzungen Schwein⸗ 1 furts, der dieſe Gegenden am oberen Nil erſt 1871 ö 5 näher durchforſchte, belief ſich die Bevölkerungszahl überwiegend Negerſlämme — auf kaum drei Millionen Köpfe. Früher ſollten die Länder des Hot⸗ctat⸗Eſb van allerdings ftärker bevölkert geweſen ſein, aber die „ſchwunghaft“ betriebene Sklaven⸗ ioagden der Gellaba, der arabischen Sklavenhändler und zum Victoriaſee ausdehnte. Im Norden grenzte entvölkerten dieſe Gebiete mehr und mehr und noch bis in die Zeit vor dem Amtsantritte Emin Paſchas war die Aequatorialprovinz beſonders in ihren ſtidlichen und weſtlichen Teilen, wo die egyptiſche Herrſchaft eigentlich nur dem Namen nach er ſtirte eine der wichtigſten Domaionen des Sklaven⸗ handels. Der Hat⸗et-Elſtivan gehört überwiegend zum großen centralafrikaniſchen Bergland und weiſt neben weiten Gebieten von grasſteppenartigem Charakter auch ſehr fruchtbare Gegenden auf und in den Uferwaldungen des Bar el Abiad oder Weißen Nils, des Gozellenfluſſes, wo gegenwärtig der rät⸗ ſelhaſte „weiße Paſcha“ hauſen ſoll, und ihre Neben⸗ flüſſe herrſcht eine wunderbar üppige Vegetation, die Fauna des Londes gleicht im Allgemeinen der des übrigen Mittelafrikas. Die ursprüngliche Neger⸗ bevölkerung des Landes zeichnet ſich durch eine ſanfte Gemütsart aus und beſchäftigt ſich vorzugsweiſe mit Ackerbau, aber ſie war unter ihren früheren Gouverneuren infolge der Bedrückungen der ver⸗ ſchiedenen im Lande ſeßhaften egyptiſchen Handels⸗ geſellſchaften, wie der vielen, aus Kordofan ſtam⸗ menden Fremden, hauptſächlich aber der Sklaven⸗ händler, in einen traurigen Zuſtand verſetzt worden. Die letzteren durchſtreiften von ihren Niederlaſſungen (Dém's) aus weit und breit das Land, Alles auf fortſchleppten, verwüſtend, überall hin Noth und Unglück bringend; die wenigen egyptiſchen Beamten aber ſahen dieſem Treiben müßig zu, vielleicht be⸗ kamen ſie noch von den Sklavenhändlern ihre Pro⸗ zente. Mit dem Amtsantritte Emin Paſchas kam ein neuer Geiſt in die Verwaltung des Hat⸗el⸗Eſt van und mit kräftiger Hand ſuchte Emin den zahlreichen Mißbräuchen, welche die egyptiſche Herrſchaft mit ſich gebracht, zu ſteuern. Von ſeiner Refidenz Lado am linken Ufer des Weißen Nil's und unweit der ſüdlichſten egyptiſchen Militärſtation Gondokoro ge⸗ legen, aus unternahm der neue Gouverneur Reiſen nach allen Richtungen hin in das Land und lernte ſo deſſen Nöthe, Bedürfniſſe und Wünſche kennen Die ganze Art und Weiſe, wie Emin Paſcha auf⸗ trat, unterſchied ſich zu vorteilhaft von derjenigen ſeiner Vorgänger, als daß der Unterſchied von der armen Negerbevölkerung nicht empfunden worden wäre und zumal das energiſche Vorgehen des Gou⸗ verneurs gegen die Sklavenjäger erwarb ihm jenes Vertrauen und jene Liebe der eingeborenen Neger⸗ ſtämme des Landes, auf welche Eigenſchaften ſich Emin Paſcha noch jetzt ſo ſehr ſtützen kann. Aller⸗ dings vermochte Emin Paſcha den Sklavenhandel in ſeiner Provinz nicht vollſtändig auszurotten, aber er erſchwerte doch den Sklavenjägern ihr „ſauberes ihren Streifzügen nach den friedlichen Negerdörfern deren Bewohner die Banden der Händler mit fich Geſchäft“ ungemein, wodurch er ſich freilich den Haß und die Rachſucht dieſer fanatiſchen Chriſten 5