damit beſchäftigt, die Ankkageſchrift auszuarbeiten. Die Verhandlung in L pz'ig wird vorausfichtlich ſchon Mitte Januar ſtaufinden. R London, 14. Dez. Meldung des Standard Osmann Digma richtete ein Schreiben an den Be⸗ fehlshaber der engliſchen Truppen in Suakim, worin mitgeteilt wird, daß die vom Mahdi gegen Emin Paſcha entſandten Truppen endlich einen Erfolg aufzuweiſen hätten. Emin Paſcha aber habe ſich tapfer verteidigt; ſeine Truppen aber hätten ge⸗ meutert und ihn ſamt dem weiſen Reiſenden, der muthmaßlich Stanley ſei, den Mahdiſten aus⸗ geliefert. Osman habe ſeine Angaben mit Beweiſen delegt. 5 5 Berſchiedenes — Ladenburg, 18. Dez. Nach kurzem Krankenlager verſchied geſtern Abend halb fünf Uhr in Neckarhauſen Graf Alfred von Obern⸗ dorff im 85. Lebensjahre. Tag und Stunde der Beiſetzung iſt, wie uns von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wurde, noch nicht beſtimmt. f — Murg, 16. Dez. Auf dem hieſigen Bahnhofe ereignete ſich geſtern dadurch ein ſchwerer Unglücksfall, daß ein Bahnwärter beim Wagenſchie⸗ ben zwiſchen die Puffer zweier Wagen kam und hierdurch förmlich zerquetſcht wurde. Der Verun⸗ glückte hiaterläßt eine Witwe und zwei Kinder. ö — Elſenz, 15. Dez. Der Tabak wurde hier für 20 bis 35 Mark pro Centner verkauft. Der Viehpreis iſt ein ſehr niedriger, ſo daß in dieſem Winter noch häufiger wie in früheren Jahren die Viehbefitzer ſelbſt ſchlachten und das Pfund fettes Rindfleiſch zu 40 Pfennig verkaufen und dabei ihre Rechnung finden. — Der Abſatz von Getreide geht zußerſt langſam, obſchon hier die Ernte meiſtens ſehr gut unter Dach gebracht wurde und namentlich viele hundert Zentner der ſchönſten, für Bierbrauer wohl geeignete, Gerſte zu haben find. Auch nach dem Heu, das ſehr gut eingeheimſt wurde, wäre eine regere Nachfrage ſehr erwünſcht. — Endigen, 15. Dez. Vergangene Nacht brach in unſerem Orte ein Brand aus und fielen dem verheerenden Elemente 8 Gebäude und zwar 9 Wohnhäuſer und 5 Scheunen zum Opfer. Es wird Btrandſtiftung vermuthet. — Frirdrichs ruhe, 17. Dez. Geſtern Nachmittag entſtand aus unbekannten Urſachen im Landhaus „Gaſtwirtſchaft“, dem Eigenthum des Flürſten Bismarck Feuer, welches ſich raſch verbreitete und Haus und Scheuer einäſcherte. Mobilien und Vieh wurden durch die thätige Mithilfe der Frled⸗ richsruher Feuerwehr, der Kriminalpolizei und des Bahnhofsperſonals gerettet. — Es giebt keine Kinder mehr, das heißt, es giebt zwei Kinder, ſo wird aus Poſt geſchrieben, Emilie S., vierzehn Jahre jung, und Karl M., ein Bankhauspraktikant von ſiebzehn Lenzen, die liebten fich gar inniglich und wurden, weil ſie gar ſo lange auf die Hochzeit warten ſollten, lebensüberdrüſſig und beſchloſſen deshalb vereint in den Tod zu gehen. Sie gaben ſich zu dieſem Behufe ein Rendezvous, das letzte in dieſem Leben, hinter dem Zollamt. Dort umarmten und küßten ſie fich, um dann den — Weg ins Jenſeits anzutreten, wobei der junge Herr der jungen Dame rep ctvollſt den Vortritt ließ. Das Dämchen that auch ſogleich und ſehr beſorgt dieſen verhängnisvollen Schritt, nur einen einzigen kurzen Schritt vom Uferrande in die eiskalten Donau⸗ wellen, die über ihr zuſammenſchlugen. Die Kleine abet, eine tüchtige Schwimmerin, kam alsbald wieder mit dem verdrehten Köpfchen zum Vorſchein und ſchrie aus Leibeskräften und mit Erfolg um Hilfe. Sie wurde herausgezogen und vernahm dabei o Schrecken! drei krachende Revolverſchüſſe, die ihr Anbeter auf ſich abgefeuert, mitten — zwiſchen Bruſt und Arm hindurch, ſo wie ſich in den Paro⸗ dien die tragiſchen Liebhaber dolchen. Die naſſe Kleine und der ſchlechte Schütze wurden in unlieb⸗ ſamſter Vereinigung in einen und demſelben Wagen von einem Conſtabler zur Polizei gebracht, wohin man die „Herren Eltern“ rufen ließ. Was weiter folgen wird, mag Familiengeheimnis bleiben. ö — Paris, 11. Dez. Die hier verſtorbene Herzogin von Galliera, welche vorzugsweiſe dadurch bekannt iſt, daß fie ihrer Vaterſtadt Genua 25 Millionen Lire zum Ausbau des Hafens, 7 Milli⸗ onen zur Errichtung von Krankenhäufern und den von ihrem berſtorbenen Gatten b'wohnten Palaſt nebſt ſeinen reichen Kunſtſommlungen (in Werte von 6 Millionen) zum Geſchenke machte, hat auch Paris, wo ſie in den letzten Jahren nahezu ſtändig wohnte, in reichſter Weiſe bedacht und iſt durch lange Jahre eine wirkliche Wohlthäterin der Armen ge⸗ weſen. Unter ihren zahlreichen Stiftungen iſt nament⸗ lich hervorzuheben das große Waiſenhaus und Aſyl für greiſe Perſonen in Meudon, deren Bau 14 Millionen Franken gekoſtet hat und zu deren dau⸗ erndem Unterhalt die Herzogin weitere 10 Millionen ſtiftete. Em Krankenhaus in Clarmart koſtete 11 Millionen und der Bau von drei großen Arbeiter⸗ —— 2 — häuſern, in denen Arbeſter unentgeltlich zur Meet aufgenommen werden, 2 Millionen. Man berechnet daß die Herzogin im Ganzen nahezu 100 Millonen für derartige Zwecke ausgegeben hat. Das Ver⸗ mögen ihres Gatten, der dasſelbe vorwiegend dei großen Eiſenbahnunternehmungen gewonnen hatte, wurde bei ſeinem Tode auf 220 Millionen veran⸗ ſchlagt. Als Wohlthäterin im großartigſten Maß: ſtabe kann die Herzogin der Frau Boucicault, der bekannten Eigenthümerin des Bon Marche an die Seite geſtellt werden, wenngleich letztere ihren Stift? ungen ein ganz eigenartiges, mehr ſozialiſtiſches als rein wohlehätiges Gepräge zu geben verſtanden hat. — Ein Mord auf offener Bühne iſt, wie den „Wiener Fremdenblatt“ aus Neapel telegraphirt wird, 9 f dort am 13. Dezember verübt worden. Im Teatro Bellini in Neapel hat ein Choriſt zur Schlachtſcene in einer Oper von Delibes ſtatt eines Theaterge⸗ wehres eine ſcharf geladene Flinte mitgenommen und damit einen Collegen, mit welchem er Tags vorher Streit gehabt hatte, niedergeſchoſſen. Derſelbe ver⸗ ſchied augenblicklich. Das Theaterperſonal verließ panikarteg die Bühne, worauf auch im Publikum . eine Panik ausbrach. Der Mörder floh, von der Volksmenge verfolgt, in ſeinem Theatercoſtüm durch die Straßen und wurde ſchließlich verbaftet. Das Weihnachtsfeſt nahr wieder; die Herzen 1 ul die berehtl. aller Menſchen, zumal die der Kinder, ſchlagen dem Feſte erwartungsvoll entgegen und die der Eltern nach den Zeiten zurück, als ihnen ſelbſt das gleſche ö Gefühl innewohnte. Ein eigentümlich beſeligender Duft dringt durch 9 . das Zimmer, in welchen der Weihnachtsbaum ſteht. Geſchmückt in vollem Lichterglanze, behangen mit prächtigen Süſſigkeiten: Hunderte von derſchie⸗ dene Vögel, Sterne, Blumen aus Zucker zieren buntfarbig den Christbaum, und alle dieſe Sache, ohne welche kein Weihnachtsbaum zu denken iſt, bringt in vollkommenſter Ausführung die Firma Hugo Wieſe, Dresden, Kaul bachſtraße zum Ver⸗ ſandt. Jedermann, Wiederverkäufer oder Privatmann, ſich ſchicken laſſen und wird ficher ſehr zufrieden ſein. In vorigem Jahre hat das Verſand⸗Geſchäft von Hugo Wieſe in Dresden über 17000 ſolcher Kiſten verſchickt und viele Anerkennungsſchreiben dar⸗ 9 über erhalten. Die Comteſſe ſpielte ſchwermüthige Weiſen anzuſtmmen. Nachdem er Laſſen's „Vorſatz; „Ich will Dir's nimmer ſagen, wie ich ſo lieb Dich bab',“ vorgetragen, intonitte er als Letztes ein Volkslied, das er von ſeiner Mutter oſt fingen hörte, als fie noch im Vollbefitz ihrer ſchönen Stimme war. Es ſchien ihm ſo recht geeignet 15 dieſen Tag; es war das bekannte Rückert 'ſche ied! Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar. O wie liegt ſo weit, o wie liegt ſo weit, Was mein einſt war! Was die Schwalbe ſang, was die Schwalbe ſang, Die den Hecbſt und Frühling bringt, Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang Das jetzt noch klingt? „Als ich Abſchied nahm, als ich Abſchied nahm, Waren Kiſten und Kaſten ſchwer: 35 Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War Alles leer.“ 1 Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalb kehrt, Und der leere Kaſten ſchwoll: Iſt das Herz gekehrt, iſt das Herz gelehrt, Wirds nicht mehr voll. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt, Dir zurück, wonach Du weinſt, Doch die Schwalbe fingt, doch die Schwalbe fingt Im Dorf wie einſt. und Welling vermochte es nicht, ein luſtiges Lied „Als ich Abſchied nahm, als ich Abſchied nahm, Waren Kiſten und Kaſten ſchwer: Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer!“ Bei der Einleitung ſchon ging mit Grafen eine Veränderung vor; er erhob ſich halb, wie um beſſer g gab mir Gewißheit.“ hören zu können, und als Welling jene oft gehörte nie vergeſſene Weiſe mit den traurigen Worten zu fingen begann, da barg der Graf das Geſicht in den Händen, um ſeine Erregung nicht zu zeigen. Des jungen Mannes Stimme hatte wirklich gezittert bei den Worten: „Keine Schwalbe beingt, keine Schwabe bringt Dir zurück, wonach Du weinſt und ſchien ihm vollends zu verſagen, aber nie hatte er beſſer und inniger geſungen, wie an dieſem Abend. Lautlos hatten der Graf und ſeine Tochter zugehört; überwältigt von ſeiner Bewegung sprang 1 Welling auf, um ſich zu verabſchieden, als er von dem Grafen aufgehalten wurde. „Sie müſſen der Sohn von Hedwig Lichtenberg ſein, mein junger Freund, rief er, nur ſie konnte dies Lied in ſolcher Vollendung fingen. Erſtaunt ſah Welling in des Grafen erregtes und erwartendes Geſicht. „Allerdings, das bin ich, doch, erlauben Sie die Frage, Herr Graf: kannten Sie meine geliebe Mutter? „Sie war meine erſte und einzige Liebe: ich will Ihnen die traurige Geſchichte erzählen, Welling auch Du Hedwig, ſollſt ſie hören. Ich hatte die Aehnlichkeit gleichs anfangs herausgefunden, aber etſt dies Lied, das ſie mir beim Abſchied mit von Thränen erſtickter Stimme zum letzten Male ſang Er erzähle nun den lauſchenden jungen Leuten 4 die fich zu ihm geſetzt, die kurze Geſchichte ſeiner Liebe und die lange ſeines Schmerzes und ſchloß 4 mit den Sorten: „Nie werde ich der Liebe eines meiner Kinder hindernd in den Weg treten, da ſie dann eben ſo elend werden müßten, wie ich es ge⸗ 1 worden.“ 4 Welling wagte es, bei dieſen Worten einen Blick auf die Comteſſe zu werfen, die tief erröthend auf ihre Hände niederſah. Sie trennten ſich bald darauf, um die Ruhe zu ſuchen, aber Ke nes konnte dieſelbe sobald finden. 1 Am Vorabend des Geburtstages der Comteſſe ſollten die wenigen Gerüſte, die noch aufgeſchlagen waren, abgenommen und aus der Kapelle entfernt werden, damit der alte Martin zeitig mit dem Aus⸗ ſchmücken beginnen könnte. Die Kränze hatte Lisbeth ſchon angefertigt, wobei ihr Hoͤrig glückſelig die nöthigen Handreichungen machte. Welling Rath mußte vorzüglich geweſen ſein Beider Geſichter glänzten in lauter Glückſe ligkeit und die eifrige Arbeit wurde durch die ſtürmiſchen Liebkoſungen Hörigs wiederholt unterbrochen. Welling weilte den ganzen Tag in der Kape um bei der Wegräumen zugegen zu ſein, dam nichts verſtoßen würde; auch Comteſſe Hedwig hatkte ſich eingefunden. Um dabei zu ſein, wenn der letzte Balken hinausgetragen wird, ſagte ſie zu Willing in der That aber nur, um einige Stunden länger ſeine Gegewart genießen zu können. Sie war etwas bleich und die großen Augen blickten verſchleiert und unendlich traurig drein. Schluß folgt Für 3 Mark circa 440 Stück in einer Nile (Kiſte und Verpackung wird nicht berechnet) kann 0b erldi 30 zahlreicher — UMittwo⸗ 4 Haphaus zum Chr IB. 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