Foritiſches. Berlin, 6. Dez. Die Nordd. Allg. Ztg. derlt g weist darauf hin, daß die Behauptung, deutſche che in Offiziere weilten als Spione in Frankreich, eine enmel i n Mhihe ſei, der jede, auch die geringſte thatſächliche nnz Unterlage fehle. Das Kanzlerblatt führt dem gegen⸗ zeit über mit Namen 13 franzoͤſiſche Offiziere des ak⸗ Apen franzöfiſchen Heeres auf, welche in der Zeit dom 22. September bis 17. November aus Deutſch⸗ land ausgewieſen wurden, wohin ſie angeblich ge⸗ kommen waren, um Sprachſtudien zu machen. Hierzu geſelle ſich Oberſt Stoffel, welcher in der Nähe der Grenze geſchichtliche Studien über Cäſar's Krieg gegen die Germanen vornehmen wollte. Die Nordd. Ag, Zig. bemerkt ſchließlich: Franzöſiſche Offiziere Ind, wie wir wiſſen, maßgebenderſeits darauf auf⸗ werkſam gemacht worden, daß ihre Anweſenheit in Deutſchland nicht erwünſcht ſei. Wir hoffen, ſie werden dieſem berechtigten Wunſch künftig mehr AWtung bezeugen, als dies ſeither geſchehen iſt. Berſchiedenes — Ladenburg, 7. Dez. Bei der gestern dier fiattgehabten Bürgermeiſterwahl erhielt Herr A. uden von ca. 300 abgegebenen Stimmen, von denen 6 ungiltig waren, 290. Abends wurde dem nunmehr zum fünftenmale zum Ortsvorſtande Gewählten von den Vereinen „Feuerwehr“, „Geſang⸗ berein „ „Sänger⸗ Einheit“, „Kriegerbund“ und „Turnverein“, ſowie einem großen Teile der Be⸗ bölkerung mit einem Fackel⸗ und Lampionszug eine großartige Ovation dargebracht. Der Geſangverein krachte die Lieder „Das deutſche Lied“ und „Steh jet du deutſcher Eichenwald“ zum Vortrage. Herr Gemeinderat Scharnberger bielt eine ausgezeichnete nt leden Arittwoch und Santsta und boßet viertel i mit illuſtiertem e 1 * 40 Tc ee 5 nſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der pebition eingehen, finden sofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Ferwendtelele oder deren Raum mit 10 Pf., getal- Anzeigen mit 6 Pfg. ( Nellamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. wunſch darbrachte. Herr Dahlmann jun. trug auch Anfprache, in welcher der Redner die hohen Ver⸗ dienſte des Herrn Bürgermeiſters Huben pries und General- Anzeiger Sadenburg und 1 — die edlen Eigenſchaften erwähnte, die unſer hochver⸗ ehrter Ortsvorſtand in ſich vereinige, und den Wunſch ausſprach, daß es Herrn Huben noch recht lange ge⸗ gönnt ſein moge, ſeines Amtes walten zu können. Mit Thränen erſtickter Stimme dankte hierauf Herr Huben dem Redner für ſeine warme Anſprache und der Bevölkerung für das große Vertrauen und die Anhänglichkeit, die fie durch die Wiederwahl und die dargebrachte Huldigung bezeugte. Auch die „fahrenden Künſtler“ Ladenburgs ließen ſich die Gelegenheit nicht entgehen, unſerm Herrn Bürgermeiſter ihre Sympathien zu bezeugen, indem einige Orgelſtücke vorgetragen wurden und Herr G. Schäfer einen etwas wankelmütigen Glück ein Soloſtück auf der Trompete vor, welchem allge⸗ meine Aufmerkſamkeit gezollt wurde. — Heddesheim, 4. Dez. Am Sonn⸗ tag wurde im Saale des H rſchwirtshauſes dahier eine landw. Beſprechung über Pferdezucht abgehalten. Oberregierungsrat Dr. Lydtin von Karlsruhe leitete dieſelbe durch einen höchſt intereſſanten und belehren⸗ den Vortrag ein, in welchem er, ausgehend von der Pferdezucht in Ungarn, Preußen und in der Nor⸗ mandie, darlegte, in welcher Weiſe und unter wel⸗ chen Bedingungen die Pferdezucht bei uns richtig und mit Erfolg betrieben werden könne. Gutes, fehlerfreies Zuchtmaterial hinfichtiich beider Zucht⸗ tiere, Haferfütterung, freie Bewegung im Stalle Nachſtehende Annonten ⸗ in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaur von Rudolf Moſſe, G. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamleit. 2 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg oder noch beſſer auf der Fohlenwaide bezeichnete er als die Haupterforderniſſe. Bezirkstierarzt Fuchs von Mannheim führte in Anknüpfung an den Vor⸗ trag aus, daß die Pferdezüchter der Pfalz ſich ver⸗ einbaren müſſen zu dem Ziele, durch fortgeſetzte Zucht der gleichen Raſſe und Farbe ein brauchbares Pferd zu gewinnen, welches willige Käufer finde. Er machte heim den Vorſchlag, ſtatt der einzeln erſtellten Zuch⸗ hengſte in Grozſachſen, Ladenburg und Seckenheim, 4—5 Zuchthengſte der gleichen Raſſe und von ver⸗ ſchiedener Schwere und Größe in Mannheim zu vereinigen und dann die Fohlenwaide in Mannheim zu benützen, wofür nach beiden Richtungen der landw. Bezirksverein Mannheim bereit ſei, bedeutende Geldmittel aufzuwenden. des Landespferdezuchtvereins, Hauptmann a. D. Fiſcher von Baden, unterſtützte dieſen Vorſchlag in lüngerer Rede und ſprach ſeine Anſicht dahin aus, daß die übliche Prämiirung von Zuchtſtuten auf⸗ hören und das jetzt in kleinere Prämien zerſplitterte Geld zum Ankauf von Aufzuchttieren verwendet werden ſollte. Ueber dieſe Vorſchläge äußerten fich noch mehrere Redner. hengſte in Mannheim, fand bei den Pferdezüchtern, die von den berſchiedenen Orten der Bergſtraße er⸗ ſchienen waren, keinen rechten Beifall. weil ſte den Weg nach Mannheim und den damit verbundenen Koſtenaufwand ſcheuen. Am Schluſſe der Beſprech⸗ der diesjährigen Prämiirung zuerkannten 5 Prämien welches in einem Schuppen entſtand, griff ſo raf Amgegend. Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner Haaſenſtein und Vogler L. Daube und J. Varck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Namens Der anweſende Vorſtand Die Vereinigung der Zucht⸗ ung wurden die den Befitzern von Zuchtſtuten bei von je 40 M. ausbezahlt. — Heidelberg, 5. Dez. Heute Mittag iſt auf dem „Bierfelderhof“ — etwa 1 Stunde von hier im Stadtwalde in der Nähe des Speyererhofe — eine Feuersbrunſt ausgebrochen. Das Feuer, * um fich, daß binnen einer halben Stunde die neben⸗ anliegenden Oekonomiegebäude in hellen Flammen ſtanden und in einem Zeitraum von kaum 3 Stunden vollſtändig niederbrannten. Das dicht daran gren⸗ zende Wohnhaus, in dem eine Wirtſchaft betrieben wird, wurde zum Glück von den Flammen verſchont. — — — Die Kapelle obelle von H. Waldemar. Nachdruck verboten. it Klar uli 4. Ain Fortſ. 2. Er warf noch einen halb bedauerlichen Blick in nee zurück, dann ſtieg er mit dem Freunde die Treppe 81 bie empor, wo elbſt ſie von einem alten Diener empfangen 2 und angemeldet wurden. 4 „Der Herr Grof erwartet die Herren!“ Mit diefen Worten kehrte der Diener zurück und öffnete ihnen die FFlügelthüren des Zimmers. Graf v. Hohenfels erhob ſich aus einem Seſſel der an ſeinem Schreibtiſch ſtand, und bewillkommnete die eintretenden Herren. Welling war überraſcht von der prächtigen und f doch ſo gemütlichen Ennrichtung des Zimmers. 5 Dunkel waren die ſchweren Garden, dunkel die Täfelung, die Möbel, ſogar der Teppich und der Möbelbezug, alles etwas düſter, aber um ſo behag⸗ licher, zumal ein helles Feuer im Kamin einen tothen unruhigen Schein darüber warf und den Geſichtern eiwes Geſpenſtiſches gab. Der nämliche alte Diener brachte Licht und zog die ſchweren Gar⸗ digen zu, dann erſt wendete fich der Graf zu ſeinem Gaſte. Es freut mich, Hert Welling, Sie kennen zu lernen, und noch mehr, daß Sie ſich hierher be⸗ mühten und die kleine Arbeit übernehmen wollen,“ ſagte er verbindlich. „Sie find zu gütig, Herr Graf, erwiederte der junge Mann, es iſt für mich eine große Ehre, Ihnen dienlich ſein zu können; außerdem ich geſtehe es offen — reizte mich der Auftrag. Einen verfallenen Bau durchzuſtöbern, Alterthümer aufzufinden, die⸗ ſelben richtig wieder zu verwenden, daran habe ich beſonderes Vergnügen, und ſpecell von Ihrer Kapelle erwarte ich Vieles, da ich im Vorübergehen unten in der Halle ſo viele Schönheiten entdeckte, die jedenfalls in der Kirche noch viel reichlicher vorhanden find.“ „Meinem Freunde erging es nicht beſſer, wie mir Herr Graf,“ warf Höorig ein, auch ich ſtand ſprachlos in der Halle, und bewunderte den großen Fleiß und die unermüdliche Sorgfalt, mit welcher deſelbe ausgeſchmückt wurde. Der Graf lächelte. Kennen Sie denn auch für erſte Mal, daß ich ſolche Seiten an Ihnen entdecke ich glaubte, Sie ſchwärmen nur für Landwirtſchaft. Sie leiſten darin auch ungeheuer viel, noch nie war ich ſo ruhig in Bezug auf die Verwaltung meiner Güter, als ſeitdem Sie da find, ſagte er und reichte Hörig die Hand. Herr Graf, Sie machen mich überglücklich durch Ihre anerlennenden Worte, rief Hörig. Es iſt mein haben. Die Einrichtung iſt auch ziemlich die nämliche Alterthümer ſchwärmen, Herr Hörig? Das iſt das ſelbſtverſtändlich mein Gaſt während Ihres ganzen eifrigſtes Beſtreben Sie zufrieden zu ſtellen, und es gereicht mir zu beſonderer Ehre, daß Sie es wirlich find.“ „Alfo Ihnen, Herr Welling, wendete ſich der Graf zu dieſem, hat die Halle ſo gut gefallen?“ Das freut mich, freut mich ſehr. „Ja, die Beſiz⸗ ung iſt ſchön, für mich um ſo ſchöner, als meine Vorfahren ſchon ſeit Jahrhunderten hier gehauſt geblieben, der Ahnenſaal, die Bibliothek, der große Speiſeſaal und manches andere zeugen heute noch den alten, gediegenen und doch ſo einfachen Geſchmack nur die Wohnräume mußten je nach dem Jahrhun⸗ dert und der herrſchenden Sitte und Mode eine Um⸗ änderung erfahren. Nun, Sie werden ja Gelegenheit haben, ſich Alles mit Ruhe anſehen zu koͤnnen und zu finden, daß meine Tochter vielen alten Kram vom Sbller heruntergeholt und unten untergebracht hat. Jedes hat eben ſein Steckenpferd. Sie find Hierſeins. Ich habe zwei Zimmer für Sie ein⸗ richten laſſen; ich bitte Sie, fich wie zu Hauſe betrachten zu wollen und jede Abänderung, die Sie wünſchen ſollten, mit dem Haushofmeiſter zu besprechen.“ Welling verbeugte ſich; er hatte nicht den Muth,, dieſe liebenswürdige Einladung abzulehnen; er hoff einmal darauf zurücktommen zu