maden Mhelung 2 ahefte erenzangeh Alreichtz e t Pfefferm ſowie 199 ucht-Srantun den Dualtttg n ſten Preſen General- Anzeig brſdeint jeden Irittwoch und Samstag und koſtet viertelſahrlich 1 — mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 &“ 40 b e 1 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in d Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und 5 05 die e Garmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. ( Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. — Rr. 91 85 Politiſches. Ladenburg, 13. Nov. Die Verſamm⸗ lung der nationalliberalen Partei Badens in Frei⸗ burg am vergangenen Sonntag war eine überaus zahlreich beſuchte. 5 bis 6000 Männer aus allen waren dem Rufe bewährter Führer der national⸗ Überalen Partei gefolgt. Nachdem am Sonntag vormittag eine Delegirten⸗ berſammlung abgehalten worden war, wurde nach⸗ mittags 2 Uhr in der Feſthalle. die bis auf den lehten Platz gefüllt war, die allgemeine Landesver⸗ ſummlung durch Rechtsanwalt Dr. Mayer⸗Freiburg mit einer herzlichen, patriotiſchen Begrüßung eröffnet. Den Vorſitz führte der Wicepräfident der II. hodiſchen Kammer, Abg. Friederich aus Durlach. Se. Königl. Hoheit den Großherzog und an De leider durch Krankheit am Erſcheinen berhinder⸗ ei ongjäbrigen verdienten Führer Lamy, Eckhard ind Direktor Baſſermann in Mannheim wurden Mgtamme abgeſandt. Hierauf beſteigt Landtags⸗ ekneter Kiefer, ſtürmiſch begrüßt, die Redner⸗ Ihe und liest zunächſt die Sätze vor, welche der gascchuß feſtgeſtellt und der Verſammlung als Be⸗ „ Kite und Bae ufer ſcht bin deutsche uu men die Reit e ſchlüſſe vorſchlägt. Dieſe Sätze lauten: Die Verſammlung der nationalliberalen Partei Fieiburg ſpricht vor allem ihren tiefen Schmerz Aber die erſchütternde Verluſte aus, welche die erſte elfte dieſes Jahres dem Deutſchen Reiche und un⸗ ſetem engeren Vaterlande gebracht hat. Sie ge⸗ denkt in unerlöichlicher Liebe und Trauer des greiſen Heldenkaiſers Wilhelm I., des erhabenen Gründers der Einheit Deutſchlands, und nicht minder ſeines Sohnes, des Kaifers Friedrich, des Genoſſen in der Sſegeslaufbahn des Vaters, des in hohen Kriegs⸗ thaten und im Erdulden unſagbaren Leidens gleich RNudolf Moſſe, Miltwoch, den 14. November mutigen Helden. Sie gedꝰnkt in treuer, ſtets be⸗ währter Liebe zu Badens erlauchtem Fürſtenhaus des frühen und tiefergreifenden Todes des hoffnungs⸗ vollen Prinzen Ludwig von Baden und widmet ihre 8 innigſte Teilnahme den geliebten Eltern, die in Fellen des Landes, aus allen Kreiſen des Volkes 5 raſcher Folge durch den Verluſt des Sohnes, des Vaters und Bruders ſo unendlich ſchweres Leid er⸗ litten haben. Den deutſchen Kaiſerthron hat nun⸗ mehr Kaiſer Wilhelm II. eingenommen. Wie in Ihm der hohe und edle Geiſt des Vaters und Groß⸗ baters eine neue Verkörperung erfahren haben, ſo übertragen wir auf ihn unſer Aller Liebe, Treue und unwandelbare Hingebung. Die Verſammlung der nationalliberalen Partei des Landes erklärt: I. Daß ſie unwandelbar feſthält an der Ein⸗ heit und Größe des Deutſchen Reiches, und daß ſie alles, was umſichtige Prüfung zu deſſen Sicherheit, Befeſtigung und Entwickelung zu höherer Wohlfahrt notwendig findet, ſtets willig gewähren wird. II. Sie wird getreu den liberalen Grundſätzen, jedem Rückſchreiten der Geſetzgebung entgegentreten, ſie ſieht nur im maßvollen Weiterbau derſelben auf freiheitlicher Grundlage den Weg zur Wohlfahrt des Reiches wie unſeres teuren Heimatlandes. Die Vollendung der ſocialen Geſetzgebung zur Sicherung der Zukunft der unbemittelten Volksklaſſen wird ſie nach Kräften unterſtützen und fördern. III. Eine beſondere Aufmerkſamkeit nimmt ſo⸗ wohl für die Intereſſen des Deutſchen Reiches ſelbſt als für unſer engeres Heimatland das Auftreten der ultramontonen Partei in Anſpruch. Die in ihrer Generalverſammlung angekündigte Agitation für die Wiederherſtellung des Kirchenſtaates bedeutet eine unzuläſſige Beanſtandung der Unabhängigleit eines mit Deutſchland vecbündeten Staates und Volkes und müßte, wenn erfolgreich, eine Störung der den er für Ladenburg und Amgegend. Nachstehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaur von Haaſenſtein und Vogler G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 1 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamteit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg des Deutſchen Reiches herbeiführen. fach feindſelig ihr geg⸗nübertreten ſoll, die fortgeſetzte, Störung des Friedens machen eine einige, entſchloſſene Verteidigung der Rechte des Staates und der Be⸗ völkerung zur ernſten, unabweisbaren Pflicht. anerkannt freifinnigen Grundsätze unſerer kirchlichen Geſetzgebung ſichern allen religibſen Gemeinſchaften in Baden freie Religionsübung zu. Der Staat ſelbſt gewährt den Kirchen reiche Unterſtützung zur Erfüllung ihrer ſegensvollen Aufgabe. Dieſe Grunn⸗ ſätze ſollen unangetaſt t bleiben. Dagegen halten wir es für eine Pflicht jedes Badeners, welcher Con⸗ feſſion er auch angehöre, aller weiteren Anmaßung der ultramontanen Partei kräftig entgegenzutreten und damit die Freiheit des Staates und des Ein⸗ zelnen gegen den tyranniſchen Druck zu wahren, den dieſe Partei immer energiſcher organiſtert. i IV. Die erfolgreiche, von ganz Deutſchland anerkannte Thätigkeit des badiſchen Staates auf dem Gebiete des öffentlichen Unterrichts — von der Volksſchule bis zur Hochſchule — macht es uns Allen zur heiligen Pflicht, das hohe Gut einer ſtets wachſenden und reicher geſtalteten Volsbildung zu ſchützen und nimmer zu dulden, daß unſere Jugend dem gehäſſigen. den Zwieſpalt der Confeſſionen er⸗ weckenden Geiſte der ultramontanen Gegner ſchutz⸗ los überliefert werde. Als grundloſe Verdächtigung vor minder unterrichteten Volkskreiſen muß es be⸗ zeichnet werden, wenn die Behauptung aufgeſtellt wurde, die badiſche Verwaltung, vornehmlich auf dem Unterrichtsgebiete, werde unter vorſätzlicher Beiſeite⸗ — Die Sünden der Bäter. Novelle von R. Sturm. Nach druk verboten. „Was ſoll das heißen, Heinrich! Willſt Du mich im Unglücke auch noch verſpotten oder kalt⸗ blütig martein? „Keins von beiden, lieber Oskar. Ich will gur möglichſt eine Deckung für meine Forderungen an Dich haben. Es iſt freilich immer unangenehm für den Schuldner, wenn der Gläubiger von ſein em Rechte Gebrauch macht. Als Du Geld von mir borg⸗ teſt, war es Dir freilich angenehmer als j tzt, wo Du es zurückzahlen ſollteſt. Das iſt ſo Schuld⸗ gerart. Erſt wird man um Geld und Lredit angebeitelt, und wenn man dann ſein Geld zu⸗ kückverlangt, werden Ausflüchte und Vorwülrfe ge⸗ macht.“ f „Du haſt mir nur den kleinſten Teil Deiner Forderungen an mich baar geliehen, die meiſten ind Spielſchulden und Du bönnteſt deßhalb wohl etwas rückſichtsvoller gegen mich auftreten.“ „Habe ich Dich vielleicht zum Spielen verleitet Oskar? Biſt Du nicht ſelbſt derjenige geweſen, der immer mit Vorliebe um die hoͤchſten Eimätze ſpielte? i ieſe Summen nicht von mir branſprucht, wenn Du ſie von mir gewonnen Kerſtenz ſenkte beſchämt das Haupt und ſagte kleinmütig: Ja, ja, Du haſt recht, ich habe mich Durch meinen tollen Leichtfiun ruinirt. Du wirſt mich aber nicht gerade zum Bettler machen wollen. Die Sache wind ſich ſchon in der vorgeſchlagenen Weiſe regen laſſen.“ a „Nicht ganz ſo, wie Du dir es denkſt,“ er⸗ wiederte Heinrich. Du haſt an mich insgeſamt neun⸗ zigtauſend Mark ſchulden und wie ich von Deinen anderen Gläubigern erfahren habe, betragen Deine übrigen Schuden mindeſtenz hundert und ſechzig tauſend zuſammen alſo zweihundert und fünfzig tauſend Mark. Deine andere Gläubiger wollen nun ſeit Deinem vorgeſtriegen großen Spielverluſte nicht mehr warten und verlangen ebenfalls Deckung. Ich ſtehe nun bereits ſeit geſtern mit dieſen Herren wegen der llebertragung ihrer Forderung auf mich in Verbindung, denn nur auf dieſe Weise wird Skandal und Nachteil für Dich und uns ver⸗ mieden.“ g merkte Kerſtenz haſtig. „Du willſt mein alleiniger Gläubiger werden. Was iſt Dein Begehr bezüglich der Deckung Deiner Geſamtforderung in dieſem Falle. a 0 „Sehr einfach iſt es, Luiſe und Du tretet Eure ganzen Erbanſprüche an den Vater an „Ich verſtehe, wohin Dein Plan zielt,“ be- mich ab und Du gewährſt mir außerdem auf Dein Rittergut eine Hypothek von hunderttauſend Mark. 5 5 Allerdings ſehr einfach, ſehr einfach,“ ſagte Kerſtenz mit einer Art Galgenhumor. „So wäre ich dann ganz in Deinen Händen, je Dein Sklave! Wenn Du meinſt, daß ein anderer Deine Schulden unter günſtigeren Bedingungen unternimmt und Dich bequemer aus der Verlegenheit zieht, ſo ſuche ihn Dir, entgegnete Heinrich mit eiſigem Spotte. Kerſtenz fand nicht gleich eine Antwort auf dieſe höhniiche Anſpielung und ſuchte offenbar nach günſtigeren Bedingungen. Ec lehnte mit feſtgeſchloſ⸗ ſenen Munde in der Fenſterniſche, dem vechaßten Schwager den Rücken zudrückend. Nach einer pain⸗ lichen Pauſe, während welcher Heinrich wie ein zum Spenge bereites Raubthier hinter Kerſtenz geſtanden hoͤtte, ſagte dieſer endlich mit erzwungener Ruhe: „Deine Forderung iſt bewilligt Heinrich! Ich werde das Nähere veranlaſſen, das alles gerichtlich in den nächſten Tagen geordnet wird. ſchiedete ſich Kerſtenz kurz von Heinrich und trat den Heimweg wieder an. e „„Ein Teufel, ein wabrer Teufel!“ iſt dieſer Schwager murmelte dann Kerſtenz zwiſchen den Zäbnen, als er wieder allein war. „Dieſer Schurke verſteht das ganze Malling'ſche Vermögen ſamt dem — Weltfrieden bis jetzt fichernden auswärtigen Politik Des Beſtreben der ultramontanen Partei einer fremden Autorität eine Gewalt in Deutſchland zu ſichern welche gleich⸗ wertig neben den Staatsgewalten beſtehen und viel⸗ nach erreichten Conceſſionen ſtets wieder erneute Die 3 Nach dieſer Inhaltsſchweren Erklärung verab-