en bert 5 gwitte En erde ELI — Fortſ. 10. verträgt. Erſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und kostet vierteljahrli 1 * mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 40 1 e 4 nuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Abedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Jarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. Rellamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. National-Jiberale Vartei Ladenburg. Wir verfehlen nicht, unſere verehrl. Partel⸗ keunde hier auf die nächſten Sonntag den 11. d. Mets. in Freiburg ſtattfindende große nationalliberale andesverſammlung aufmerkſam zu machen. Die⸗ ſelbe wird jedenfalls aus allen Landesteilen des Großherzogtums beſucht werden und haben die badi⸗ ſchen Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten ihr Erſcheinen zugeſagt. Um eine große Beteiligung auch aus unſerer Gegend zu ermoglichen, wird am nächſten Sonntag ein Eztrazug von Mannheim nach Freiburg mit folgendem Fahrplan abgelaſſen. N nher: ab Mannheim 6 Min. Morgens. „ Friedrichsfeld 65 „„ „ Heidelberg 6“ „ Karlsruhe 8— an Freibueg 11— „ 05 Rückfahrt: 2 ab Freiburg 95 Min. Abends. Karlsruhe 1236 1 „ Heidelberg 25 „Friedrichsfeld 22 an Mannheim 2 „ „ ö Der er mäßigte Preis für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt III. Klaſſe (II. Klaſſe giebt es in dieſem Zuge nicht) beträgt für Angehörige des Mann ⸗ ſeimer Waßlkreiſes nur Mark 5.— f Anmeldungen von Teilnehmern hierzu müſſen jedoch unter Angabe der Station, an der einge⸗ fliegen werden will, bis morgen Mittwoch Mit⸗ Nachſtehend tag 12 Ahr bei unſerem Vorfitzenden Karl Steingötter hier geſchehen. Daß ſehr gewünſcht wird, daß auch unſere Stadt bei der Verſammlung vertreten iſt, bedarf keiner weiterer Erörterung und laden wir zu zahlreicher Beteiligung freundlichſt ein. 1 Ladenburg, 5. November 1888. * Ber Ausſchuß der nationallibtralen Partei Tadenburg. Holttiſches. Berlin, 4. Nov. J. Maj. die Kaiſerin Friedrich trifft am 17. d. M. in London ein. Der Prinz von Wales empfängt ſeine erlauchte Schwe⸗ ſter in Queesborough und geleitet ſie nach Winſor, wohin die Königin Viktoria von England am 17. November von Balmoral zurückkehrt. Hamburg, 4. Nov. Siebenhundert Ver⸗ treter deutſcher Handelskammern und Körperſchaflen waren, einer Einladung folgend, im feſtlich ge⸗ ſchmückten Fondsſaale der Börſe geſtern um 10 Uhr Vormittags verſammelt. Senator Oswald und der Präfident der Handelskammer, Meſtern, begrüßten die Gäſte. Oberingenieur Meyer erläuterte die Karten des Zollanſchluſſ's. Nach Beſichtigung der Bauten wurde ein Frühſtück auf den Dampfern „Frieſe“ und Blankeneſe“ eingenommen. Es folgte eine Fahrt nach der Schiffswerft von Blohm und Voß, wo um 4˙½ Uhr ein Stapellauf ſtattfand. Um 6 Uhr war Feſteſſen im Sagebiel'ſchen Lokale. St. Petersburg, 3. Novbr. Der Re⸗ gierungsbote meldet: Beim Bahnunfalle wurde der Kaiſer am Fuße verletzt, die Kaiſerin an der Hand verwundet, was die Majfeſtäten jedoch nicht ver⸗ hinderte, für die Unglücklichen zu ſorgen. Schere⸗ o vember chende Anronten - Erpeditienen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Unnonern⸗Bureaur von Haaſenſtein und Vogler Rupolf Moſſe, . L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſergte ſind von nachweisbarer Wirkſamleit, Druck und Verlag von Rarl Moliter in gadenburg metiew wurde ein Teil des Fingers abgerſſſen und die Bruſt gedrückt; Hoffräulein Marie Goleniſiſchew Kutuſow iſt am Fuße beſchädigt; Worontzow, Daſch⸗ kow, Wannowski, Generaladjutant Danitowſtſch und Tſcherewie erhielten erhebliche Verletzungen. Stim⸗ wall iſt derartig am Fuße verletzt, daß er auf einer Bahre in den Sanitätswagen gebracht werden mußte; von Pedienſteten find 21 getödtet, 37 mehr oder weniger ſchwer verwundet. Einer der letzteren iſt bald geſtorben. Ueber die Urſache der Entgleiſung berichtet der Regierungsbote, daß der Kaiſer an Ort und Stelle einem Gendarmerie⸗Offizier perſön⸗ lich den Teil einer verfaulten Schwelle eingehändigt habe, behufs Vorſtellung bei der Unterſuchung. St. Petersburg, 5. Nov. Nachdem der Kaiſer und die Kaiſerin geſtern ihren feierlichen Ein⸗ zug gehalten haben, erließ der Kaiſer eine Kund⸗ gebung, worin es heißt: Der Kaiſer teile mit dem Volke die Dankgefühle zu Gott für die wunderbare Errettung, und welche schließt: Die Vorſehung, welche unſer dem Wohle des geliebten Vaterlandes geweihtes Leben geſchützt hat, möge uns auch die Kraft ver⸗ leihen, die großen Pflichten, zu welchen wir durch ihren Willen berufen find, treu bis an's Ende zu erfüllen. Berſchiedenes. — Ladenburg, 5 Nov. Am Sonntag den 11. November findet in Freiburg im Breis⸗ gau eine große nationalliberale Landesverſammlung ſtatt. d 15 — Ladenburg, 5. November. Heute wurde die Landwirtſchaftliche Kreis winterſchule hier eröffnet und fanden ſich 30 Schüler ein, eine Zahl die von den anderen Landw. Winterſchulen des Landes kaum wird erreicht werden. Sünden der Väter. Novelle von R. Sturm. f Nachdruck verboten. ie N Iſt denn die Zuſammenkunft ſehr wichtig?“ ſrug die junge Frau mit ſcharfer Betonung. „Es wird ſich wohl nur um Eurer gewöhnlichen Zu⸗ ſammenkünfte im goldenen Hirſch handeln, wo, wie man hört mit Votliebe geſpielt wird, und manche Ehe⸗ männer dort mehr verlieren ſollen, wie ihre Kaſſe ö Bei den unerwarteten energiſchen Worten ſeiner Frau hatte Kerſtenz anfangs erſtaunt den Kopf hoch in die Höhe gerichtet, als ſie ſich aber dadurch icht in ihrer Rolle als Mahnerin ſtören ließ und auch noch die Bemerkung fallen ließ, daß im goldenen Hirſch mancher Ehemann im Spiel ſein Geld ver⸗ gende, ſenkte er betroffen das Haupt und biß ſich auf die Eppen. ö Hatte Heinrich den Verräter geſpielt und der Schweſter von den Spielſchulden des Schwa⸗ gers Mutheilung gemacht? Kerſtens zögerte eine Weile mit der Antwort, dann entgegnete er aber raſch: „Ich errathe den Sinn Deiner Worte, liebe Luiſe. Mein wackerer Schwager, an den ich das gentlich zugeſagt, ſoviel als moͤgli rige Affaire noch zu ſchweigen. Mir iſt jedoch das meiſte Geld im Spiele verlor, war hier und hat mich geſchwärzt. „Wenn er die Wahrheit über Dich geſagt hat Oskar,“ erwiederte die junge Frau bitter, „ſo iſt das kein Anſchwärzen. Ich habe zwar Heinrich ei⸗ über die trau⸗ Herz von Sorge über Dich und Deine Zukunft ſo erfüllt, Oskar, daß ich ſchon jitzt die Wahrheit wiſſen will. Heinrich behauptet, daß Du unſer Ver⸗ mögen im Spiel und anderen Pafſſionen vergeudeteſt eine Menge Schulden gemacht hätteſt und ihm allein dreitigtauſend Mark ſchuldig wärſt. Iſt das wahr, Oskar? Dieſe ungeſchminkte Aufdeckung ſeines boden⸗ loſen Leichtſinns aus dem Munde ſeiner bisher ſo vertrauensſeligen Frau packte Kerſtenz wie ein jäher Schreck. Wie taumelnd hielt er ſich an einer Stuhl⸗ lehne feſt und ſagte dann mit halb lauter unheim⸗ Du mich in dieſer Hinficht ein Närrin nennen, licher Stimme: Gelogen hat Heinrich nicht, aber übertrieben. Ich habe in letzter Zeit unglücklich geſpielt, das Glück kann ſich auch wieder zu meinen Gunſten wenden und ſchon morgen kann ich meinen Schulden los ſein.“ Das nennſt Du unglücklich ſpielen, in einer Nacht ein Vermögen zu vergeuden! jammerte die junge Frau und rang die Hände. „Wenn das mein braver Vater geahnt hätte, ſo hätte er mit meiner Mitgift Dein Rittergut nicht Schuldenfrei gemacht. Auf ſolch ſchändliche Art wird das Geld des fleißigen und ſparſamen Schwie⸗ gervater vergeudet. Es iſt ein frebelhafter Leichtfinn, der ſich furchtbar rächen muß, Oskar, wenn Du ihm nicht ſofort einhalt gebieteſt. „Du biſt eine Nährin und ſprichſt wie Du es verſtehſt, entgegnete Kerſtenz ſeine äußere Ruhe wie⸗ der zeigend. Man gewinnt und verliert Vermögen im Spiele wie im Geſchäft. Dein Vater ſpielt als Sp culant auch und wirdſchon manches hüches Sümm⸗ chen verloren und dann ſpäter auch doppelt und drei⸗ fach wieder gewonnen haben. So hoffe ich, wird es mir auch gelingen. f Luiſe war durch dieſe mit merkwürdiger Drei⸗ ſtigkeit abgegebene Erklärung ihres Mannes wie verblüfft. „Mir ſchwindelt es vor den Augen, ſagte ſie in heftiger innerer Erregung, „ich verſtehe von dem Spiel und Speculationen zu wenig und magſt Oskar. Aber das Eine ſagt mein ſchlichter Frauen⸗ verſtand, daß ein Spiel oder eine Speculation, wobei man in wenigen Stunden ein ganzes Vermögen, eine Summe, die eine ganze Familie vor Mangel beſchützen könnte, verlieren kann, daß das ein Wahn ⸗ finn, ein Frevel an der Vernunft iſt, und wenn Du dergleicken Spielen fröͤhnſt, ſo bitte ich Dich herzlich um Deinet⸗ u i llen dieſelb jetzt ab zu meiden. n 8 8