Darauf erhob ſich Herr Biſchof Reinkens und ge⸗ dachte der traurigen Wirren, von denen die Gemein⸗ n Heidelberg und Ladenburg heimgeſucht wurden nd ſprach den Pfarrern der Gemeinden und den irchenvorftänden ſeinen biſchöflichen Dank aus; ſein Hoch galt dem treuen Präſtdenten des hieſigen Kir⸗ chenvorſtandes, Herrn G. Scola, der trotz der Laſt ſeiner Jahre noch immer freudig ſeines Amtes walte. Herr Stadtpfarrer Steinſtepe dankte den erſchſenenen Gaſten, dem Herrn Bezirksrat Steingötter, Herrn für ihr freundliches Erſcheinen, ebenſo den Herren us den Nachbargemeinden Heidelberg, Mannheim Leimbach aus Heidelberg gedachte der lieben Firm⸗ lingen, wünſchend, daß die durch den Herrn Biſchof vollzogene hl. Handlung für ſie eine wirkliche Firm⸗ ung, namlich eine Befeſtigung im Glauben ſein und Steingbtter und erklärte, daß er und die übrigen auch beim heutigen Mahle gehört habe, den Schluß ziehen. daß die Altkatholiken die Pflege aufrichtiger, ungeheuchelter Vaterlandsliebe auf ihre Fahne ge⸗ ſchrieben und das müſſe jeden Patrioten mit Freude erfüllen, daher gelte ſein Toaſt der altkatholiſchen Sache und ihren Beſtrebungen. Zum Schluß wurde vom Herrn Stadtpfarrer Bauer aus Mannheim ö armer Dank ausgeſprochen der Synodal⸗Repräſen⸗ anz und den treuen Räten, die dem Hrn. Biſchof n ſeinem ſchwierigen Amte zur Seite ſtehen. Gegen 4 Uhr begab ſich der Herr Biſchof, begleitet von em Herrn Pfarrer und den Mitgliedern des Kirchen⸗ orſtandes, zur Bahn um ſeine Abreiſe anzutreten, mit dem freudigen Bewußtſein und der feſten Ueber⸗ eugung, daß die Gemeinde Ladenburg feſt ent⸗ chloſſen iſt, treu und unentwegt zu ihrem Biſchofe nd der altkatholiſchen Sache zu ſtehen. i — Mannheim, 29. Okt. Auf dem Gute des Frhrn. v. Roggenbach (bekanntlich intimer Freund und Ratgeber Kaiſer Friedrich's) bel Faarenau hat heute eine Hausſuchung ſtattgefunden, wobei aber be⸗ üglich der Geffcken'ſchen Sache nichts Belaſtendes entdeckt wurde. Auch die Tochter Geffcken's in Baſel ſollte vernommen werden. Angeblich aber 8 verweigert das dortige Gericht, dem Antrag des den ſollte, ſondern daß es aus tlefſter Stele komme. bleſben möge. Darauf erhob err Bezirksrat b . b er werde, falls er wieder ſo ſpät heimkehre, ausge⸗ Herren mit Freuden der Einladung Folge gegeben hätten. Man müſſe aus ollem, was man am geſtti⸗ gen Abend in der glänzenden Verſammlung und ö dortigen Berliner Unterſuchungsricters ſtatt zugeben. — Aus Baden, 1. Nov. Bei Eberbach wurden geſtern durch einen Fiſchzüchter 1000 Perl⸗ muſcheln in die Itterbach eingefetzt, um die Ge⸗ winnung von Perlmutter zu ermoglichen. Die Eberbacher Fiſchereigeſellſchaft hat das Verdienſt, dieſe nutzbringende Anordnung getroffen zu haben. — Zaiſenhauſen, 30. Okt. Geſtern wurde ein 17jähriges Mädchen wegen Kinds mord verhaftet. Die unnatücliche Mutter hatte das Kind in eine Abtrittgrube in der Nähe des Bahnhofes Bürgermeiſter Huben und Herrn Ratſchreiber Betz — — und Szhwetzingen; ſein Hoch galt der Eintracht nter den genannten Gemeinden. Herr Stadtrat geworfen, wo es gefunden wurde. — Köln, 30. Oct. Ein ſcheußliches Ver⸗ brechen wurde der „Köln. Ztg.“ zu Folge in ber⸗ gangener Nacht in einem Hauſe in Lindenthal ver⸗ übt. Ein dort zur Miethe wohnender Witwer, wel⸗ cher häufig ſpät in der Nacht nach Hauſe kam und ſeinen Mitbewohnern durch ſein Benehmen vielfach Aergernis gab, wurde in vergangener Nacht von ſeinem Hausherr, einem Sattlermeiſter dieſerhalb zur Rede geſtellt. Als derſelbe ihm zugleich erklärte, ſpertt, zog er ſein Meſſer und brachte jenem vier Stiche bei, einen in die Bruſt, einen in die Seite und zwei in eine Hand. Ein in dem Hauſe woh⸗ nender Schneidermeiſter, welcher dem Sattler zur Hülfe eilte, erhielt einen Stich in die Lunge. Der Verbrecher enifloh nach der Verübung der entſetz⸗ lichen Blutthat. Seine beiden ſchwerperletzten Opfer wurden nach dem Bürge rholpital geſchafft. e Kaſſel, 31. Ott. Ein tragiſcher Vor⸗ fall wird lt. „Fr. J.“ aus Fritzlar gemeldet. Der Hauptmann Hoffbauer erſchoß ſich geſtern Abend vor dem Abſchiedseſſen, welches die Offiziere des Artillerieregiments anläßlich feiner Verſetzung nach Königsberg veranſtalteten. That ſind unb kannt. 7 — Hünfeld, 29. Okt. Von dem durch eine Feuersbrunſt heimgeſuchten Hünfeld ſteht, lt. Frkf. Ztg., zur Zeit nur noch ein Drittel. Die Stadt bietet einen überaus traurigen Anblick dar, ſie iſt ein rauchender trümmerhaufen. Heute früh 7 Uhr entſtand das Feuer beim Kronenwikte und griff ſo ſchnell um ſich, daß bis heute Abend 6 Uhr, zu welcher Zeit man des verheerenden Elementes Herr wurde, nicht weniger als 150 Wohnhäuſer, ohne Scheunen und Nebengebäude, in Aſche ſanken. Das Rathaus, die Poſt, die Apotheke und beide Steuer⸗ g ämter find ein Raub der Flammen geworden. Etwa 1000 Menſchen find obdachlos. Die meiſten abge⸗ Die. Beweggründe zur brannten find derfichert, aber viele guch uſchl. Die Letzteren liegen in den Gärten bei ihren wenigen Habſeligkeiten. Für die obdachloſen Menſchen konne der vom Feuer verſchonte Reſt des Ortes nicht Un⸗ terkunft bieten, es find daher viele nach Fulda, Hersfeld und anderen Orten gegangen, um dort die Nacht zuzubringen. Die Feuerwehren von allen Orten der Umgebung waren anweſend, von Hers⸗ feld trafen 80 Mann Militär ein, welche größten⸗ teils zur Wach', teils auch zur Hilfe hierher beor⸗ dert wurden, Die Wirtſchaften, es find deren noch 4 geblieben, ſind überfüllt, die Aufregung iſt unbe⸗ ſchreiblich. Faſt ſämtliche Bäckereien find abgebrannt ſo daß von Fulda Brod hierher geſandt werden mußte. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht zu be⸗ klagen. Nur ein Feuerwehrmann aus Fulda ſtürzte von einer brennenden Scheune herunter und wurde ſchwer verletzt. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Die Stadt liegt auf einem Hügel; was auf demſelben lag, iſt niedergebrannt. Es iſt lediglich der günſtigen Windrichtung zu danken, daß der Ort nicht gänzlich ein Raub der Flammen wurde. Die Kirche iſt vom Feuer verſchont geblieben Der beſſere Theil der Stadt iſt abgebrannt, insbe⸗ ſondere ſind alle beſſeren Geſchäfte zerſtört. — Paris, 31. Okibr. Die Akademie der Wiſſenſchaften nahm in ihrer geſtriegen Sitzung Kenntnis von einem Berichte des Militärarztes Ybert über Behandlung der Cholera und Beſchütz⸗ ung vor derſelben mit täglichen Doſen von 2—4 Gr. Qnueckſilberchlorid (biehlorure de mercure). Dieſe Behandlung ſetzte die Choleraſterblichkeſt in Tonkin von 66 auf 9 Proz. herab und bewahrte neuangenommene, krank geweſene Soldaten vor der Seuche. f — Rom, 31. Okt. Im Quirinal Flach in vergangener Nacht aus unbekannter Veranlaſfung Feuer aus, das erſt nach dreiſtündiger Oöſcharbeit unterdrückt wurde. Einen erheblichen Schaden hat es nicht angerichtet. Das Feuer währte bereit dreiviertel Stunden, als die Feuerwehr erſchien. Allerfeelen. MWazs wallen ſie dort in Schaaren Zu des Friedhofs Hügeln hin, Die thränenfeuchten Auges 5 Zu den ſtillen Gräbern ziehn? Sie legen auf's Totenbette Der Cypreſſe dunkles Gewind, Der jungen Frau ſchienen dieſe Vorſtellungen des Bruders aber doch nicht ganz einzuleuchten, denn ſte ſagte: 5 Du magſt ja von Deinem kühl berechnenden Standpunkte recht haben, aber es iſt ſchwer für eine Frau, dem Manne gegenüber davon noch wo⸗ chenlang zu ſchweigen, wovon ihr das Herz ſpringen mochte. Oskars kann, wenn ich nicht bald mehr Ein⸗ fluß auf ſein Thun erlange, in kurzer Zeit auch noch Vieles ſchlimmer geſtalten. 5 O, wochenlang brauchſt Du ſchließlich nicht auf die Auskunft von mir zu warten. Ich werde es ermöglichen, daß ich Dir bereits übermorgen Abend mitteilen kann, wie viel Dein Mann eigentlich Schulden hat.“ ſtändiges Schweigen auferlegen, erwiederte Luiſe ob⸗ wohl ich auch keine Garantie dafür übernehmen mochte, denn ich brenne förmlich von dem Verlangen 1 57 von dem ihm drohenden Abgrunde zurück zu reißen. Miene. „Ich will deshalb auch gar nicht Oskars Rückkehr von der Jagd abwarten, er könnte ſich ſehr verſpäten und ich möchte vor einbrechender Dunkel⸗ heit wieder zu Hauſe ſein. Vergebens bemühte ſich die junge Frau, den Bruder bis zur Aukunft ihres Gatten und bis zum Abendeſſen zurückzuhalten. Es gelang ihr aber nicht Heinrich wies alle Einwendungen der Schweſter mit allen möglichen Gegengründen zurück, und fuhr nach dieſer Unterredung direkt zurück in die Villa des Vaters. Als 5 kehrte ſein Schwager Kerſtenz von der Jagd heim. Er hatte einen ſtattlichen Hirſch erlegt, den ihm un⸗ vergnügt aus. Mit lauten Zurufen verkünd⸗te er ſchon beim Eintritt in der Gutshof ſeiner Gattin, welche herr⸗ liche Jagdbeute er gemacht. Fr⸗undlich lächelnd kam ihm dieſe entgegen und gab ihrer Freude Über das „In dieſem Falle kann ich mir vielleicht voll- Ich auch, entgegnete Heinrich mit erheuchelter Heinrich Malling ungefähr eine halbe Stunde den Gutshof von Kaffenberg verlaſſen hatte ſcharfer Beobachter hätte bei dieſer Scene feſtzuſtellen vermocht, daß dennoch die Sorge um die Zukunft des Gatten Luiſens Herz erfüllte und auch manchmal in einem leicht umdüſterten Blick ihrer ſchönen blauen Augen flüchtig zum Ausdruck kam. „Heinrich war hier um Dich zu beſuchen,“ flocht die junge Frau dann in das Geſpräch ein, „er hat wohl faſt zwei Stunden auf Dich ge⸗ wartel, und fuhr dann ſchließlich zurück, da er glaubte, Du würdeſt erſt in der Nacht heim⸗ kehren.“ Bedaure, daß Heinrich nicht mehr da iſt, er hatte ſich ſicher über den erlegten Hieſch gefreut und ihn dem Vater zum Geſchenke mitnehmen können,“ bermerkte Kerſtenz kurz und wie mit einer fatalen Empfindung kämpfend. Seiner jungen Frau, die jetzt mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit den Gatten beobachtete, war es indeſſen nicht entgangen, daß derſelbe ſchon beim bloßen Nennen des Namens „Heinrich“ leicht zuſammen gezuckt war. Sie deutete dies natürlich in dem Sinne, daß Heinrich hinſichtlich der Schulden ihres Mannes nur zu recht habe, und daß dieſer die wahre Urſache des Beſuches ſeines Schwagers erraten. „Es wird kühl hier in der Abendluft, be⸗ ter Anführung des Förſters ein Bauersmann im Wagen nachfuhr, und der glückliche Jäger ſah ſehr Jagdglück des Gatten herzlichen Ausdruck. Nur ein merkte dann die junge Frau, „wir wollen ing Haus gehen.“ Und als ſie dann mit dem Gatten in das trauliche Wohnzimmer eingetreten war, ſagteſte; „Du bleibſt heute Abend doch zu Hauſe Oskar? Du wirſt von der Jagd ermüdet fein, und es plaudert ſich auch ſo hübich beim dampfen⸗ den Thee. Willen Dir nicht Geſellſchaft leiſten, entgegnete Ker ſtenz, mit nachdrücklicher Betonung. Ich habe meinen Freunden verfprochen, heute Abend in der Skadi zu ſein. Fortſetzung folgt. ea — Ein Bonmot des Kaiſers i Wilhelm, das derſelbe gelegentlich ſeiner Anweſenheit in Frankfurt aussprach, wird vom „B. B. C.“ mitgeteilt; Man erſtenmale nach der Annexion die ehemalige fteihe Reichsſtadt beſuchte, er keineswegs von den Sp⸗ pathien der Bevölkerung begrüßt worden iſt. Im Gegenth eil war die Aufnahme, die er vor einem Jahrzent bort fand, eine beinahe feindſelige. Anders jetzt, wo die Bezeugungen der Sympathie einen durchaus ſpontanen Charakter trugen und ſehr groß⸗ artige Dimenſtonen annahmen. Da ſoll denn nun der Kaſſer geäußert haben „„Jetzt ſehe ich allerdings ein, daß Frankfurt ein außerordentlich bedeutender Wechſelplatz iſt.“ i „Heute Abend kann ich leider beim beſten weiß duß, als der Kaiſer vor zehn Jahren zum ihnen genoſſe li uh L0• . 7 fennugterlebe 91 9 n ſchw 1 Schmerz e hon treuer N innen und emp un. 3 Plüſe lern Auswahl au Nite zum Selbſtanfe utter sch. 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