kttauſende iſt und ſchreiblch. Der Kaiſer grüßte immerwührend. Nachdem S. M. die Tribüne be⸗ egen hatte, hielt Bürgetmeiſter Versmann eine Anſprache. Ec ſagte: S. Majeſlät wolle den Dank des Senats und der Einwohnerſchaft Hamburgs ent⸗ gegennehmen, daß es Sr. Majeſtät gefallen habe, die Stadt durch ſeine Gegenwart zu Ehren und der Feier durch Seine perlönliche Teilnahme die rechte Weihe zu geben. Hierauf wurde die Schlußſteinur⸗ kunde verleſen, worin die Bedeutung, Entßehung und Vollendung des großen, ſt⸗benjährigen Werkes des Zollanſchluſſes geſchildert wird. Herr Versmann ſchloß: Mit Eurer Mafeſtät gnädiger Erlaubnis wird die Inſchrift des Steines noch den ſpäteſten Geſchlechtern unſerer Nachkommen Kunde geben. Sodann wurde dem Kaiſer Kelle und Hammer über⸗ reicht. Mit Worten zur Ehre Gottes, zum Beſten des Vaterlandes und zu Hamburgs Wohl führte der Kaiſer den Möͤrtelwurf und die Hammer⸗ ſchläge aus. Dann folgten Moltke, Versmann, Pe⸗ terſen und Bötticher. Nach Beendigung der Feier erfolgte eine Hafen⸗ und Elbefahrt. Sofia, 27. Okt. Prnz Ferdinand eroͤffnete die Sobranje mit einer Anſprache, worin er ſeine Befriedigung darüber ausdrückte, daß im Lande volle Ruhr herrſcht. Auf Grund ſeiner Rundreiſen ſtellte feſt, daß die Bevölkerung fich überall friedlicher Arbeit hingibt. Er hebt ſodann die Ergebenheit des Herres und ſeinen Eifer in der Ausbildung hervor und kündigt verſchiedene Geſetzvorlagen an, darunter eine über den Bau einer Eiſenbahnlinie Jamboli⸗Burgas. a i Berſchiedeues. 925 — Ladenburg, 29. Okt. Eine gehörige Schlägerei fand am Sonntag Nacht von halb 12 Uhr ab auf der Hauptſtraße zwiſchen jungen Leuten von hier und Neckarhauſen ſtatt, wobei ganz kräftig dreingeſchlagen wurde; der Unfug dauerte nahezu dreiviertel Stunden. Die Nachtwache betraf die Ruheſtörer, vermochte aber nicht, die Raufbolde zur Ordnung zu bringen. — Ladenburg, 29. Okt. Die Handels- dener Blätter, an das Reichsamt des Innern eine Bittſchrift gerichtet, in welcher dieſelbe um Erricht⸗ ung von Handelskammern im Auslande erſucht. Es werden drei Arten von nationalen kaufmänniſchen Koͤrperſchaften im Auslande unterſchieden: freie Ver⸗ deutſchen Handelsintereſſen zu pflegen und zu ent⸗ keit unſerer Landsleute im Auslande an das Mutter⸗ kammer zu Mannheim bat, nach Meldung derſchie — Doſſenheim, 27. Oktober. 1 eigenen Verfaſſang, ſonſt aber in unmettelbarer Füh- lung mit der Regierung des Mutterlandes. Die ſe Kammern hätten die Aufgabe, die gemeinſamen wickeln und den Handel und Verkehr mit Deutſch land durch berathende und aufklätende Thätigkeit zu fördern. Ihr hauptſächlicher Wert beſtände darin, daß ſie ergänzend der konſulaziſchen Thätſgkit zur Seite treten und insbeſondere eine verläſſige Unter⸗ lage für die Konſularberichte bilden würden. Sie würden ferner beitragen, das Gefühl der Angehörig⸗ land kräftig zu ſtärken und würden endlich berufen ſein, für Kandidaten des Konſulordienſtes, wie für Verwaltungsbeamte jun In- und Auslande eine gute Schule zu bilden. ö 5 ö — Mannheim, 29. Okt. Mit dem Ein⸗ kauf von 1888 r Tabaken bei den Produzenten wird, lt. M. A., in bisheriger Weiſe fortgefahren. Die Preiſe im Breisgau und Bühlerthal bewegen ſich von 28 —35 M., in der Rheinpfalz von 25 bis 30 M. In Lampertheim wurde auch etwas' zu 30 M. verkauft. Alles für 50 Kilo ausſchließ⸗ lich Steuer. Die Stimmung für 1887er Tabake iſt auch recht ft und finden darin fortwährend Um⸗ ſätze ſtatt. — Heidelberg, 28. Okt. Geſtern Nach⸗ mittag 8 Uhr ſtarb, wenige Tage nach ſeiner Rück⸗ kunft von Karlsbad, der Geh. Rath Prof. Dr. jur. v. Schulze dahier. Der Verblichene war am 23. Sept. 1824 zu Jena geboren. Vertreter der hiefigen beſchüftigte 35jahrige B.hnarbeſter Johann Siegle von Trillfingen glitt von dim am Rand: des Tunels entlang laufenden Ventilationsrohr herab und wurde zwiſchen dieſem Rohr und einer ankommenden Lo⸗ komative eingekeilt, ehe es moglich war, dieſelbe zum Stehen zu bringen. Stenle, welcher in ſeſner Heimath eine Witwe und drei Kinder hinterläßt, erlitt so ſchwere Verletzungen, daß nach einigen Tagen der Tod infolge einer Lungenlähmung eintrat. Oberachern wurd: anläßlich einer Dienſtpiſſtatlon die Entdeckung gemacht, daß eine 40 jährige Perſon (Kretin) in einem ſtallähnlichen Gelaſſe eingeſpertt war; die Perſon war nackt und auf einem ver⸗ faulten Lager gebettet, ſo daß ſie einen jammer⸗ vollen Anblick gewährte. gegen dieſe unmenſchliche Behandlung energiſch dor⸗ zugehen, umſomehr als dieſe Perſon Vermoͤgen be⸗ itzt 9 50 — in Verpflegung ſich befand. Nacht brach auf dem Zentralbahnhof zu Poſen in Univerſität in der bad. 1. Ständekammer, Syndikus der Krone Preußen und Peofeſſor des Völkerrechts an hiefiger Unſverſität. verliert die ſtudtrende Jugend in ihm einen für Vaterland und Fürſt begeiſterten Lehrer, die Univerſität einen warmen Vertreter ihrer Jatereſſen, ſeine Familie einen liebevollen Vater. — Handſchuchsheim, 27. Okt. Dieſer Tage wurde einem Landwirte ſeine Kommode ge⸗ offnet und der Baarbetrag von 362 Mark ent⸗ wendet. Von dem Thäter hat man bis jetzt keine Spur. Geſtern hatte der Jagdpächter Herr Metzgermeiſter und Wirt Weidner das ſeltene Glück außer einem präch⸗ tigen Fuchs eine Wildkatze von 22 Pfund zu er⸗ legen. — Schopfheim, 28. Okt. Vor einigen einigungen; regierungsſeitig errichtete mit ſtaatlicher Unterſtützung; ſolche mit einer gewiſſen Freiheit der Tagen hat ſich beim hieſigen Tunnelbau ein be⸗ dauerlicher Unglücksfall zugetragen. Der im Tunnel — Achern, 29 Oktbr. In dem nahen Es wäre wohl am Platze 2 b B Mann . 1 21 Oktobe und bei ihrem Schwagrr — einem gewiſſen — Berlin, 28. Oktbr. Die vergangene der Hauptwerkſtatt großes Feuer aus, vernichtete 1 ein Gebäude faſt gänzlich, ferner 50 darin befind⸗ 5 liche Wagen und viel Material. Der Schaden be⸗ 1 trägt angeblich eine halde Mlion Mark; 400 Il beiter find 9 905 de Nag iter eueſte Nachrichten. Hamburg, 30. Okt. Die Abfahrt dez — Kaisers erfolgte geſtern Abend 7 Uhr. Die Ah 10 zatz friſche leuchtung der Stadt war überaus großartig. gte 2 Friedrichsruh, 30. Okt. Der Kalſer u un beliebte geſtern Abend hier eingetroffen und auf dem Bahn i it farbig hofe vom Reichskanzler empfangen word n. d nns Bahnhof war feſtlich geſchmückt und d Ruch er Muſter m ebenſo die Poſt und mehrere Privathäuſer. 40 Feuerwehr mit Fackeln bild te Reihen. Der Kalſer Ble von N begrüßte den Reichskanzler herzlichſt mit wiederhol 5 ö tem Händeſchütteln und begob ſich mit demſſlben 5 unter begeiſterten Hurrahrufen der zuſammeng ſtrömten Menge olsbald nach dem Schloß. St. Petersburg, 30. Oki. Ein Mea bericht dis Hofminiſters von geſtern 2 Uhr Natz mittags aus Station Taranowa (Kursk Charſeg, Di Azow Eisenbahn) meldet, daß auf der Station Bol . derſekben Bahnlinie im kaiſerlichen Zug die zweite ſwirthe 0 Lokomative und die auf dieſe folgenden 4 Wag r 11 2 entgleiſt ſeyen. Die Kaiſerfam lie und das Hees 1 find gänzlich unverſehrt geblieben. Die Stalſon E unt in erhalten ranowla iſt Nachbarſtation von Borki. die Ehrenſcheine über die Beträge, die er an mich verlor.“ i „O Gott, ſo weit iſt es bereits mit Oskar gekommen! Er verſpielt nicht nur Unſummen ſondern macht auch noch Schulden. Womit ſoll das enden! 5 a a „Wie es bei allen ſolchen Leuten muß, mit Bankerott und Schande,“ erllärte Heinrich trocken. „O, ich werde meine Sorge dem Vater an⸗ vertrauen, er wird ſchon noch einmal Rat ſchaffen, ſagte Frau Kerſtenz reſignirt. Der Vater iſt in ſeine Schulden bezahlt. Das thut Oskar nicht, dazu hängt er zu ſehr an dem vom Vater geerbten Gute N Und an dem vom Vater geerbten Leichtſin erglänzte Heinrich ſarkaſtiſch. „Wenn ſo ein junger Mann ein Rittergut im Werte von hunderttauſen Thalern geerbt und es durch die Mitgift ſein Frau ſchuldenfrei gemacht hat, ſo glaubt er, daß er wie ein Fürſt leben kann und daß das Vermögen bei ihm nie zu Ende gehen kann. Aber das leicht⸗ finnige Rechenexempel ſtimmt eben nicht. Nach ſo manchen fröhlichen Tagen kommt das Ende mit ſolchen Dingen freilich ſehr ſtreng,“ ſetzte ſie dann nachdenklich hinzu, und was er dem Sohne nicht verziehen hat, wird er auch dem Schwiegerſohne nicht verzeihen.“ „Und zwar mit vollem Rechte,“ fiel ihr der ränkevolle Bruder in die Rede. Von uns hat noch keiner den Vater fünfzigtauſend Thaler gekoſtet wie dem er es toll getrieben hat. zahlen, eher nimmt er Dich ins Vaterhaus zurück und überläßt den leichtſinnigen Schwiegerſohn ſeinem Schickſale.“ Aber was ſoll donn aus Oskar werden? frug die junge Frau mit entſetzter Geberde. 5 Wer kann das wiſſen? bemerkte Heinrich achſel⸗ zuckend. Es muß jeder Menſch in letzter Linie für ſich ſelber ſorgen.“ Aber weißt Du denn gar keinen Rat, Heinrich Schulden los werden kann? s Das einzige Mittel beſteht wahrſcheinlich darin daß er Kaffenberg verkauft, und von der Kaufſumme . 1 5 Luiſe, und ich thue deßhalb desgleichen mit ihm. der Herr Schwiegerſohn, auch Ludwig nicht, trotz⸗ Spielſchulden wird der Vater für Deinen Mann wohl ſchwerlich be⸗ wie meinem Manne zu helfen iſt, wie er ſeine 2 . 75 Schrecken. Uebrigens rege ich mich da ohne Not in einer Sache auf, die mich nur wenig interreſſirt. Dein Mann kümmert ſich nicht ſonderlich um mich Nur dreiſigtauſend Mark, die er mir ſchuldet, möchte ich mir ausbitten, dann mag er thun und laſſen, was er Luſt hat. ö „Aber um Gotteswillen, Heinrich, Du wirſt doch nicht der erſte Gläubiger meines Mannes, Deines Schwagers, ſein, der ihn drängen will? „Ja, meine beſte Luiſe, in Geldſachen hört nicht nur die Gemütlichkeit ſondern auch die Freund⸗ ſchaft auf. Dein Mann bekommt es fertig und bringt mich um die dreißigtauſend Mark oder gewährt, von anderen Gläubigern gedrängt, dieſen f 1 und hinterläßt mir nur das leere Nach⸗ ſehen.“ f „Ich bitte Dich, Heinrich, ſei nicht zu miß⸗ trauiſch. So ſchlimm, wie es nach Deinen Anſpiel⸗ ungen ſcheint, ſteht es wahrſcheinlich um Oskar noch nicht. Die Schuld, welche er an dich hat, iſt vielleicht ſeine einzige.“ 5 Wenn ich Dir aber s ale, daß dieß night 17 17 ** 7 der 7 Nen Fall iſt und daß er noch Schulden ſoll dann geſchehen? — (Drollige Grab⸗Inſchriften Jemand, der auf ſeine Reiſetour durch Theel ber ſchiedene dortige Friedhöfe beſuchte, ſtudierte au „Privatvergnügen“ die Grabinſchriften, worünte manche folgenden drolligen Inhaltes find? „Hier liegen begraben Von Dunder derſchlagen. Drei Schaafe a Kalb und a Buah 1 Herr gib ihna die ewige Ruah ö Aan beſnusgeftatt Aalen, Pane Jandſchu dicchmüt Frünpf ant enpfehlend „Hier liegt Elias Gfahr Geſtorben im 60ſten Jahr; g Kaum hat er das Licht- der Welt erblich Hat ihn ein Wagen erdrückt. 0 „Hier liegt Maria Zundner „Eine geborene von Grunder, „Welche in ihrem Leben hat laffen 0 8 Den Altar in Gold einfaſſen. N Sie ſtarb im Monat Auguſtus 7 0 Gelobt ſer Jeſus Chriſtus 14 tes vil „Hier liegt Andreas Kunz ſmdet soch st n 6 Der Weiber, Kind und Orgel ſchlug f dies f 6 s lein e angebot r in jede