1102 1 derm Seat Doſſen eig us Ni. ictiges Alert 1 9 — 1 utſchem L 10 Bremen dſtaſien K . itralit! den bead, 10. Egling g im Unglücke. Wir haben auch kein Geld zum leren, ich war ſo froh daß Oskar von meiner Mitgift Ant leben Nittwoch und Samstag und koſtet viertelfahrlich 141 — A kuſttertem Anterhaktungsblaft 1 4 40 3 fed. Postet 15 Rate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Ühr in der eiten eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige nondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗Anzeigen mit 6 Pfg. anten mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Nr. 87. Politiſches. Berlin, 27. Okt. Kaiſer Wilhelm, welcher i ie Abordnung der ſtädtiſchen Behörde eme peach ſeine Freude über die Teilnahme aus, der die Haupſtadt ihn auf ſeiner Reiſe be⸗ ketete; das freundliche Entgegenkommen, welches überall gefunden, habe nicht bloß ſeiner Perſon, Adern guch dem Reiche und alſo auch ſeiner Haupt⸗ a gegolten, Weiter drückte Kaiſer Wilhelm ſeinen dank aus für die ihm bereitete Ueberraſchung, ins⸗ opdere freue er ſich darüber, daß ſie gerade am eigen Tage ihm dargebracht ſei, wo die Kirche, ie die ſein Vater ſtets das höchſte Intereſſe be⸗ een habe, ihre Vollendung entgegengegangen ſei. pheffe, daß bald noch mehr ſchöne Kirchen in Per⸗ then würden. Wenn er nun gern ſein Heim Ae güfſchlage, ſo müſſe er doch ſein Bedauern und een Unwillen darüber ausdrücken, daß während d e wo er nach Kräften ſich für die Intereſſen de Nies bemüht habe, in der Berliner Preſſe ee über die Verhältniſſe ſeiner eigenen Fa⸗ wille atsrannt ſei, wie ihn ſich kein Privatmann ge⸗ e loſſen könne. Kaiſer Wilhelm forderte die Miheder der Abordnung auf, an ihrem Teile da⸗ forgen, daß dieſe Ungehörigkeit aufhöre. Er wii gern als Berliner zwiſchen Berliner wohnen 9 ii von der Reiſe für das Reich die beſten Folgen. 9 8 Berlin, 27. Okt. Die feierliche Eröffnung i Einweihung der „Kirche zum heiligen Kreuz“ zu welcher weiland Kaiſer Friedrich am 18. April 1885 den Grundſtein legte, fand heute um 11 Uhr Gegenwart des Kaiſets und der Kaiſerin Auguſta Meloria ſtatt. Die Kaiſerin Friedrich hatte Vormit⸗ ig telegrophiſch ihre Teilnahme abſagen laſſen. Dos Gotteshaus war dicht gefüllt. Punkt 11 Uhr r — er für CLadenbu fuhr das Kaiſerpaar von Potsdam kommend unter dem Jubel des zahlreich auf den Straßen und Plätzen der Umgebung verſammelten Publikums vor dem Weſtportal der Kirche vor. Berlin, 29. Okt. Der deutſche Kaiſer hat heute die großartigen Anlagen, welche die Hanſeſtadt Hamburg bezüglich des Anſchluſſes an das deutſche Zollgebiet errichtet, dem offentlichen Gebrauche über⸗ geben. Dieſes wichtige Ereignis, das ſich auf dem wittſchaftlichen Gebiete Deutſchlands vollzieht, lenkt den Blick auf die kleinſtaatliche Miſère, die noch vor einem Vierteljahrhundert in unſerem Vaterlande herrſchte und zeigt uns den rieſenhaften Fortſchritt, welchen wir auf allen Gebieten des ſtaatlichen Lebens ſeit jener Zeit erreicht haben. Damals ſpielte Deutſch⸗ land auf dem Weltmarkte noch eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle, die Hanſeſtädte, welche haupt⸗ ſächlich den Verkehr Deulſchlands mit den über⸗ ſeeiſchen Staaten vermittelten, waren freilich ſchon damals mächtige. und blühende Handelsemporien. Deutſchland felbſt konnte aber kaum die Concurrenz⸗ fähigkeit des Auslandes beſtehen. Heutzutage hat mit der gewaltigen Macht und dem entſcheidenden Einfluſſe, gen Deutſchland in den Weltangelegen⸗ heiten erlangt, auch der nationale Wohlſtand in einem Maaße zugenommen, daß wir die vornehmſten Industrie und Handelsſtaaten, denen gegenüber wir dor einem Vierteljahrhundert kaum in die Schranken treten konnten, auf wichtigen Induſtriezweigen be⸗ reits überflügelt haben. Deutſchland iſt nicht blos ein mächtiges, ſondern auch ein reiches Land ge⸗ worden. Infolge der Fortſchritte, welche der deutſche Gewerbefleiß gemacht, haben die Erzeugniſſe deſſelben eine ſo große Vervollkommung erlangt, daß ſie den Mitfwoch, den 31. Oäkober Wetthetrieb auf allen ausländiſchen Märkten auf⸗ nehmen können. Die deutſche Einfuhr hat in vielen Nachſtehende Annoncen ; Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Bogler Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerale für uns an. . Inserate find von nachweisbarer Wirkſamleit. 5 Redaktion, Druck und Verlag von Rarl Molitor in Ladenburg Staaten die engliſche Einfuhr zurückgedrängt, wie die Statiſtik lehrt und die franzöſiſche Induſtrie iſt auf einem großen Teile des ausländiſchen Welt⸗ marktes von der deutſchen aus dem Felde geſchlagen. Dieſe für unſer Vaterland günſtige Entwickelung wird nach dem Zollanſchluſſe der Hanſeſtädte in noch ſchnellerer Weiſe vor ſich gehen. Der deutſche Kaiſer, der in den wenigen Monaten ſeit ſeiner Thronbe⸗ ſteigung der Welt bewieſen, daß er ſein Scepter mit Klugheit und Weisheit führt, wird Europa auf lange Jahre hinaus die Segnungen des Friedens ſichern, unter ſeinem Schutze werden die großartigen neuen Hafenanlagen in Hamburg, die auf der Welt ihres Gleichen nicht finden, dem deutſchen Volke zum bleibenden Segen gereichen. Wenn wir in dem nächſten Vierteljahrhunderte in gleicher Weiſe wie in den letzten 25 Jahren fortſchreiten, was wir bon der weiſen Führung des Kaiſers und der Hingebung des deutſchen Volkes für Kaiſer und Reich erwarten dürfen, ſo wird die deutſche Induſtrie auf dem Weltmarkte das geworden ſein, was Deutſchland heute auf dem politiſchen und militairiſcheu Gebiete in der Welt bedeutet. f i Hamburg, 29. Okt. Der Kaiſer traf heute in kleiner Generalsuniform Mittags 12 Uhr an der Lombartsbrücke ein und wurde empfangen von einer Abordnung des Senats unter Führung der Bür⸗ germeiſter Bersmann und Peterſen. Der Kaiſer reichte freundlich grützend vielen Anweſenden die Hand nahm ſodann in Alterluſt das bereitete Frühſtück ein und fuhr darnach in feſtlich geſchmücktem Dampfer über die Binnenalſter nach dem Jungfernſtieg. Hamburg, 29. Okt. Die Fahrt durch die Stadt nach dem Feſtplatz über die Brooksbrücke glich einem Jubelzuge. Wiederholt wurden Blumen von Kindern überreicht. Die Begeiſterung der Hun⸗ Nie Sünden der Väter. Novelle von R. Sturm. Nachdruck verboten. Foriſ. 8. Aber um Gottes willen, Heinrich, Du ſprichſt Ai ſo befremdenden Worten! Ich muß es wiſſen, um was es ſich handelt, Angſt und Sorge um Oskar hann mich bereits. Iſt es vielleicht gar eine For ⸗ ung zum Duell, die Du meinem Manne über⸗ beingſt?“ Forderung zum Duell! Nein, liebe Luiſe, dieſe inge ich an Oskar nicht, ſondern nur eine andere —fleine Forderung trage ich an ihn mit mir her⸗ um.“ „Alſo eine Geldforderung an Oskar haſt Du? fragte Frau Kerſtenz mit gedämpfter Stimme und keſchrecktem Antlitz. „Es find wohl Spielſchulden, die mein Mann gemacht hat. Es iſt ſchändlich über ſolchen Leichtfinn von Oskar. Mir hat er das Spielen Immer ſo harmlos hingeſtellt, ja ſogar öfters erzählt daß er meistenteils gewinne, nur Ludwig ſitze 1 er⸗ ein Rittergut ſchuldenfrel machen konnte, ſein Vater hatte leider nicht gut gewirtſchaftet, und nun kit wohl gar Oskar in die JFußtapfen ſeines beſſer überlegen ſollen, als er dem Herrn Schwie⸗ konnen. Steh mir doch Rede und Antwort, damit Oskar's Vaters und beginnt die Geldverſchwendung im Großen.“ Heinrich war es ſekundenlang ganz ſchwül ums Herz bei dieſen Klagen der Schweſter geworden, und auf einen Moment regte es ſich auch wie ein innerer Vorwurf in ſeinem Gewiſſen, daß die Rolle, die er gegenüber ſeinem Schwager und ſeiner Schweſter ſpielte eine ſchändliche ſei. Aber dieſe Mahnungen des Gewiſſens glitten raſch an der bodenloſen Hab⸗ ſucht Heinrichs und ſeinem kalt berechnenden Ver⸗ ſtande ab und er nahm ſeine ſchändliche Rolle bald wieder auf. Ja, ja, unſer guter Vater hätte es fich auch gerſohne ſo viel Geld zur Mitgift gab. Es wäre auch für dich beſſer geweſen, Luiſe, wenn die fünf⸗ zig tauſend Thaler, die Du Mitgeld erhielteſt, doch in den ſicheren Händen des Vaters ſich befänden, Du hätteſt dann einer ſicheren Zukunft entgegenſehen Aber ſo wird nun das Geld von Oskar vergeudet im Hazard verſpielt und in andern Paſſionen durchgebracht. „O, Heinrich iſt es wirklich ſo ſchlimm mit Oskar? Hat er wirklich ſo viel im Spiel verloren? entſetzlicher Spielwuth Einhalt gethan wird, flüſterte die Schweſter. 6 Aber ich kann doch nicht alles wiſſen, was e Oskar verſpielt hat,“ gab der Schändliche heuchleriſch zurück.“ . „Wochenlang lag ich im Krankenbette und wohl zwei Monate lang habe ich den Ort nicht beſucht, wo Oskar zu ſpielen pflegt. Ich weiß nur, was Dein Mann an mich ſchuldet und zum Theil an mich verloren hat. 85 O, ſo rede doch Heinrich! Was ſollen dieſe halbdunkeln Andeutungen. Welche Summe ſchuldet Dir Oskar? 3 5 „Dreißig kauſend Mark!“ ſtieß Heinrich . haſtig hervor und kniff dann die Lippen zuſammen. Dreißigtauſend Mark! ſeufzte ſeine Schweſter und rang die Hände. Dreißigtauſend Mark ſoll Oskar allein an Dich verloren? Wohin ſoll uns dieſer Spielwahnſinn führen? Dreißigtauſend Mark nahm ein Schwager dem andern im Spiele de Ich muß ſehr bitten, Luiſe, mir keine Vor⸗ würfe zu machen. Dein Mann iſt immer derſenige geweſen, der zum Spiele gedrängt hat, und der ſtets Revanche verlangte, wenn er verloren hatte. Da hat man eine förmliche Ehrenverpflichtung zu ſpielen. Im übrigen darf ich es Dir, als meine Schweſler, verraten, daß ich die dreißigtauſend Mark Deinem Manne nicht nur im Spiele abgewonnen, ſondern daß ich ihm die Hälfte da von in baarem Gelde geliehen habe. Hier 10 die Schuld⸗ ſcheine e gelie 3 hier i