„ eerſcent jeden Mittwoch und Hamstag und lotet viertel 4 0 Fonzeit F mit illuſtiertem Anterſactungsblalt 14 5 8 1 3 1 4 15 auc Mp Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bit Mittags 12 Uhr in der 4 . 1 R dolf Außen 05 Arbedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige i . 15 Amgne Sarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 pig 7 6 95 Rellemen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren uuftrgen Nabattbewilligung. Repaktion, ig nh b Midge r 8 0 r m. ren Berlin, 22. Okt. Der Reichsanzeiger ver⸗ un. Iffentlicht die Berichte des deutſchen Generalkonſuls W Zanzibar, Michahelles, welche beweiſen, daß 1 diſiue arabiſche Ariſtokratie mit ihren ſklavenhändleriſchen Dr Une Autereſſen die eigentlichen Gegner Deutſchlands in Oſtafrika ſeyen. dle dem git u H . Derlin. 24. Ol. (Die Sllaberei und die Gim Deutſchen in Oſtafrila.) Die Vorgänge an der oſt⸗ 5 ö 1 ofrikaniſchen Küſte haben ſchon ſeit geraumer Zeit die Aufmerkſamkeit des deutſchen Publikums in hohem Grade auf ſich gezogen. Der Wiederſtand, weſchem die Deutſchen in Oſtafrika in ihren Beſtreb⸗ ungen den culturfeindlichen Arabern gegenüber, dort bender l. A in Nane 7 die Segnungen der Civiliſation auszubreiten begegnen, 5 4 und namentlich dem in Zanzibar ſo ſchwunghaft 1 uu betriebenen Sklavenhandel entgegenzutreten, wird f K 5 ſelbſtverſtändlich ſo lange andauern, als die Deutſch⸗ 1 „ Ifafrikaniſche Geſellſchaft ſich nicht im Beſitz vollig düsreſchender Mittel befindet, um das was ſie be⸗ kelts erworben dauernd zu behaupten, um von ihren dort bereits eingenommenen Pofttionen aus im In⸗ lekeſſe der allgemeinen Civiliſation weitere Fortſchritte zu machen. Die Deutſchen in Oſtafrila ferner zu unterſtützen, will uns als die Pflicht der deutſchen Nolion erſcheinen und es wird ſicherlich nicht an dem hierzu erforderlichen Schutz ſeitens der deut⸗ ſchen Regierungen fehlen. Man darf dies um ſo mehr erwarten, als der deutſche Reichstag nicht da mit ſeinen Mitteln geizen wird, wo es ſich um lichem und t fen, l. 1888. ſtetant. bel. ian Betellgle l alt ds 8 don La f b General Anzeiger für Sadenß gemachten Erfahrungen zweifelhaft erſcheinen. Erſt wenn der Befitz der Deutſchen in Oſtafrika hinreichend gefichert iſt, dann iſt der Moment ge⸗ kommen, um nach Centralafrika vorzudringen und den Sklavenhandel zu unterdrücken — bis dahin werden Miſſinen und ſelbſt mit großen Mitteln und Kräften ausgerüſtete Expeditionen nur von ganz untergeordneter Bedeutung ſein. Die Abſchaffung der Sklaverei iſt weſentlich durch die Erweiterung der Machtſphäre der civilifatoriſchen Mächte bedingt, die in Afrika bereits feſten Fuß gefaßt. Der ge⸗ meinſamen Aetion dieſer Mächte wird es ſchließlich gelingen, den Widerſtand der Araber zu brechen und den Sklavenhändlern in Afrika ihr Handwerk zu verleiden. Dieſe Action würde allerdings geſtört werden, wenn die Mächte ſich ſelbſt in Afrika und an den Küſten des Mittelmeeres bekämpfen wollten. Wenn beiſpielsweiſe die Italiener darauf ausgehen wollten, die Franzoſen aus Tunis zu verdrängen, weil die Anweſenheit der letzteren ihren Plänen be⸗ züglich ihrer Stellung im Mittelmeere hinderlich iſt. oder die Franzoſen die Italiener daran verhindern wollten, ſich in Tripolis feſtzuſetzen, ſo würden bei einer ſolchen einſeitigen Machtpolitik nur die In⸗ tereſſen der allgemeinen Civiliſation leiden können und der Zeitpunkt der endlichen Abſchaffung der Sklaverei in Afrika nur noch hinausgerückt werden. Hoffen wir, daß dieſe Rivalitäten aufhören und die Mächte nur von dem Beſtreben geleitet werden, an Stelle der Barbarei in Afrika europäiſche Bildung, Toleranz und Geſittung zu ſetzen. Hamburg, 22. Oktober. Nach hier einge⸗ gangenen Mitteilungen wird Kaiſer Wilhelm bereits am Sonntag Nachmittag die Reiſe nach Hamburg zu den Zollanſchluß⸗Feierlichkeiten antreten, dem Reichskanzler zunächſt einen Beſuch abſtatten, in Nach ſtehende Annoncen - Erpebitienen: Alois Herndl in Wie, Ubelf Steer in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Bogler Moſſe, . L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Inſerate find von nachweisbarer Mirkſamleit. Druck und Verlag ven Karl Moliter in Ladenbur tenſtück des Metropoliten, womit die am 5. Ok erklärt wird. für un an. Friedrichsruh übernachten und am Montag mit dem Reichskanzler und dem beiderſeitigen Gefolge hie eintreffen. Die Vorbereitungen zu einem glänzenden Empfang aller zu der Feier offiziell Erſcheinende find bereits in vollem Gange. Hamburg, 25. Okt. Das Programm zur Kaiſerfeier lautet: Um 12 Uhr Ankunft des Zuge an der Lombardsbrücke, Begrüßung in dem errichteten Empfangszelte, Frühſtück in der gegenüber liegende Alſterluſt, um 12 ſ⅝ Uhr Alſterfahrt mit Dampf ſchiff, Außenalſter und Binnenalſter, Landung am Jungfernſtieg und Wagenfahrt bis zur Brooksbrücke. Der Hauptfeſtakt erfolgt durch die Schlußſteinlegun Seitens des Kaiſers und der übrigen Teilnehmer Um 1ſ% Uhr findet eine Barkaſſenfahrt durch di Zollkanäle bis zur Elbbrücke, ſodann eine Wagen⸗ fahrt über die Elbbrücke, Beſteigung des größeren Dampfers zur Elbfahrt durch den neuen Freihafen und Landung an der St. Pauli⸗Landungsbrück ſtatt. Hieran ſchließt ſich eine Fahrt durch Stadt bis zum Jeniſch'ſchen Hauſe, zum neuen Jungfernſtieg und eine kurze Raſt. Nach der Wag fahrt nach der Kunſthalle erfolgt um 5 Uhr ein großes Eſſen. Hierauf beginnt die Beleuchtung des Alſterbaſſins. 5 a Belgrad, 24. Okt. Das Amtsblatt veröf⸗ fentlicht das begründete Erſuchsſchreiben des Königs worin er den Metropoliten als Oberhirten der Autokephalen der ſerbiſchen Kirche erſucht die Ehe⸗ ſcheidung auszuſprechen. Hierauf folgt das Ak tober 1875 zwiſchen dem ſerbiſchen König und Natalie eingegangene Ehe für gelöſt und geſchieden Berſchiedenes. — Mannheim, 26. Okt. Geſtern Morgen ha pembet b große, gemeinnützige culturelle Aufgaben, wie die 7 1 Beſeftigung der Sklaverei in Afrika, handelt. Eine 5 2 Alt andere Frage iſt die, ob die Regierungen und die aha Deutſche Volksvertretung ihre Zustimmung zu iſt Hatt loffſpieligen Expeditionen nach Innerafrika obe , geben werden, deren Erfolge nach den bisher eue i wa 5 5 „ Die Sünden der Väter. 46 iN Novell? von R. Sturm. 1 500 0 Nachdruck verboten. detſeitz Foctſ. 7. debug 1 Ludwig, der Bender und Miterbe und N ben⸗ 1200 buhler um die ſchöne Martha Wenzinger war fort, rden d war fort über den weiten Ocean nach dem fernen obe 188 Amerika, wohin ſo viele ziehen und ſo wenige wie⸗ al. derkommen. Heinrich hätte in ſeiner hoͤlliſchen Schadenfreude über dieſe Wendung des Scheckſals laut auf⸗ jubeln mögen, wenn er nicht hätte. Nun war es ja viel leichter für ihn, ſeine Habſucht zu befriedigen und die sämtlichen väterlichen o gut wie verſtoßen und würde ihn ſicher nicht glaclicher Spieler war, hoffte Heinrich dereinſt wegen der Erbſchaft ſeiner Schweſter, die überdies eine 5 0 Mitgift ſchon erhalten, ſich bequem abzu⸗ inden. den Zorn des Vaters und die Verachtung ſeiner Schweſter gefürchtet 5 darauf Fabriken, Niederlagen, Häuſer und Wirt⸗ ſchaftshöfe, Beſiszthümer dereinſt in ſein: Hände zu bringen, denn Ladwig war fort und wird ſobald nicht wieder den heimatlichen Boden betreten, der Vater hatte Ludwig Vergnügt rieb ſich der verſchlagene Menſch die Hände als er jetzt in den Nachmittagsſtunden im Gartender väterlichen Villa noch einige Sonnnenſtrahlen zu erhaſchen ſuchte. Es war ja eine ganz vorteil⸗ hafte Situation jetzt für ihn. Auch der Vater war jitzt auf ihn allein angewieſen, mußte ihn bei zu⸗ nehmendem Alter mehr ins Vertrauen ziehen und die Leitung der Geſchüfte mit übertragen. Wie bequem konnte da Heinrich immer ſeinen Vortheil iun Auge haben und ſeine unerſättliche Habgier be⸗ friedigen. Er ſtieg jetzt auf einen kleinen Hügel, der im Garten künſtlich angelegt war und von wo man einen Rundblick über die ganze Malling'ſchen Beſitzungen hatte. So weit ſeine Augen reichten, ſah Heinrich väterlichen Grund und Boden und und dies alles ſollte dereinſt, vielleicht ſogar bald ihm gehören, ja ihm allein ge⸗ hören. 1 Wie ein Raubthier richtete ſich der habgierige Menſch in die Höhe und ſeine Augen leuchteten in unheimlichem Glanze, als ſie über die umliegenden dum Univerſalerben einſetzen. Und mit dem famoſen Beſttzthümer ſchweiften. Schwager Kerſlenz, der ein leichtſinniger und un⸗ „Alles, Alles dein, dir allein!“ jubelte es in ſeinem Innern und Hunderte dieſer Menſchen ſollen dann von dir kriechen! Heinrich freute fich wie ein Teufel, aber dieſe Freude konnte ja nicht rein, nicht ungetrübt, nicht por. Mit dem Inſtinkte Argwohns und des eigenen da zu trieb, harmoniſch ſein. N Wie ein düſteres Geſpenſt ſtieg vor Heinrichs geiſtigem Auge plötzlich ſein Schwager Kerſtenz em⸗ böſen Gew ſſens fühlte Heinrich heraus, daß der leichtfertige Spieler Kerſtenz, wenn in die Noth ebenfalls viel riskiren konnte, um ſich in den größten Theil der Beſitzthümer⸗ ſeines „ des alten Herrn Malling zu etzen.“ „Hah, wenn Kerſtenz ſich in den Kopf geſetzt hatte, daß für ihn vorzugsweiſe die Malling'ſchen Reichthümer da ſeien, oder wenn Kerſtens gar hin⸗ terliſtig und rückſichtslos nach dem Ziele trachtete allein der Erbe ſeines Schwiegervaters zu werden? — Wer hatte überhaupt den Schuß auf ihn abge⸗ feuert? Der Bruder Ludwig oder der Schwager Kerſtenz? Kerſtenz konnte es noch eher geweſen ſein als Ludwig, denn Kerſtenz ſchuldete ihm, ſeinen Schwager Heinrich, dreißig Tauſend Mark, theils Spielſchulden, worüber Heinrich Ehrenſcheine beſaß theils Borgſchulden, worüber er Schuldſcheine von Kerſtenz hatte. So ein einziger Schuß hätte des Schwagers Schulden von Heinrich tilgen können. Wer hätte denn Kerſtenz, wenn er, Heinrich, todt auf dem Platze geblieben wäre, gezwungen die Schulden an ihn anzuerkennen. Außerdem hät ten ſich ja die Erbverhältniſſe dann ſehr zu Gunſten von Kerſtenz geändert. Das große Malling'ſche Vermögen