gehörigen Marthaſchulen in Karlsruhe (Waldſtraße und Leopoldſtraße finden weitere confirmirte Mädchen welche ſich für Haushaltung oder Dienſt ausbilden wollen, unter günſtigen Bedingungen ſofortige Auf⸗ nahme. Näheres bei Pfatrer Walter in Karlsruhe. — In Haus Salem) in Lichtenthal bei Baden finden für den Winter wieder mehrere er⸗ holungsbedürftige Gäſte freundliche Aufnahme. Näh. bei der leitenden Diakoniſſin dafelbſt. . — Freiburg, 23. Spt. Vor dem hieſigen Schwurgericht wurde geſtern und vorgeſtern die An⸗ von Neuweiler i Elſ. wegen Mordes, Verbrechens gegen die perlönliche Freiheit und gegen die Sitt⸗ lichkeit verhandelt. Der Thatbeſtanz iſt laut „Freib. Ztg.“ kurz folgender: Am 4. Juni d. J. wurde die Frida Wehrle von Gundelfingen von dem An⸗ geklagten entführt und unter Drohung in den Wald geſchleppt, wo das Kind ihm aber wieder entkam. Am andern Morgen wurde Bilger als Thäter ver⸗ haftet. Alsbald lenkte fich der Verdacht auf den Angeklagten, daß er es ſei, der am 6. Aug. v. J. in Baſel ein Kind Namens Bertha Brunner entführte deffen leibliche Ueberreſte erſt am 14. Januar d. J. im Binninger Walde — eine Stunde von Baſel — gefunden wurden. Wegen beider Verbrechen und lichkeit hat ſich der Angeklagte vor dem Schwurge⸗ richte hier zu verantworten. Die Einvernahme ſowohl des Angeklagten hinſichtlich der ganzen Anklage, als deſſen Mutter fand bei geſchloſſenen Thüren ſtatt⸗ gegen 6 Uhr am Barfüßlerplatz durch einen Mann angelockt und durch Verſprechen und Schenken von Obſt verleitet, mit ihm zu gehen. In der Binnin⸗ gerſtraße begegnete eine gewiſſe Ida Flink dem ſchon eine ziemlich geraume Zeit vorher in der Theaterſtraße begegnet war. Nachdem das Verſchwin⸗ den des Kindes angezeigt war, wurden alle moͤg⸗ lichen Nachforſchungen angeſtellt; allein es ergab ſich kein Reſultat. Am 14. Januar d. J. wurden, wie ſchon erwähnt, Ueberreſte eines kindlichen Leich⸗ nams im Binninger Walde aufgefunden. Die Mutter des Kindes erkannte an den Haaren und den Schuhen In den beiden, der evangeliſchen Diakoniſſenanſtalt. Die That in Baſel betreffend wurde die 5 Jahre alte Bertha Brunner am 6. Auguſt v. J. Abends U — (Haushaltungsſchule für Junge Mädchen) ihr Kind. An einer Haſſelnußſtaude fand ſich eine Schnu⸗, geknolet mit einer Weide von 18 em., enkſprechend der Halsweite eines Kindes. Es wurde unterſtellt, daß das Kind erdroſſelt worden ſei. Nach klage gegen den verheirateten Maurer Lorenz Bilger in beiden Fallen wegen Verbrechens wider die Sitt⸗ auch des in Gundelfingen entführten Kindes und Manne mit dem Kinde und ſah dabei beſtimmt, daß es derſelbe Mann ſei, dem ſtie mit dem Kinde Verhaftung des jetzigen Angeklagten wegen der That in Gundelfingen trat die Staatsbehörde mit der Basler Behörde in Verbindung und wurde Bilger eines Tages nach Baſel verbracht, wo die genannte Ida Flink denſelben beſtimmt als denjenigen erkannte dem ſie 2 Mal am 6. Auguſt v. J. mit dem Kinde begegnet ſei. Bilger hatte damals ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt. Die Beweisaufnahme war eine ſehr umfangreiche. Die Geſchworenen erkannten, den Angeklagten der ihm zur Laſt geleaten Verbrechen für ſchuldig, worauf Bilger vom Gerichtshofe zum Tode und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Eiſenach, 20. Sept. Die Feuerwehren unſerer Umgegend wurden geſtern Nachmittag durch zwei Kanonenſchüſſe von der Wartburg alarmirt. Das Feuer war in dem 5 Stunden von hier ent⸗ fernten, ca. 250 Einwohner zählenden meiningen⸗ chen Dorfe Witzelroda bei Saltungen ausgebrochen und legte trotz der großen Bemühungen der herbei⸗ geeilten Feuerwehren in der Zeit von Nachmittags 2 bis Abends 7 Uhr 10 Wohnhäuſer und 12 mit Eentefrüchten reich gefüllten Scheunen in Aſche. Um 8 Uhr war der Feuerſchein noch immer von der Wartburg aus ſichtbar. 5 — Geſcher (Weſtphalen), 22. Sept. Die hieſige Provinzial⸗Zwangserziehungsanſtalt „Haus Hall“ wurde zweimal von den Zöglingen in Brand geſteckt. Das erſte Mal brannte das Wirtſchafts⸗ gebäude ab, das zweite Mal ein Flügel des Schlaf⸗ ſaales. 5 — Ein großer Juwellendiebſtahl wurde in ber Nacht zum jüngſten Freitag in dem Laden des Goldwaarenhändlers und Juweliers Mar⸗ bach, Colonnaden 64 in Hamburg wohnhaft, aus⸗ geführt. Der Dieb muß — wie aus Hamburg ge⸗ ſchrieben wird — bei ſeiner „Arbeit“ keinerlei Stör⸗ ung erlitten haben, denn ſonſt wäre es ihm wohl nicht moglich geweſen, Goldſachen, Juwelen, Uhren, Ketten u. ſ. w. im Werte von 40,000 Mark zu erbeuten. Da ihm die Fortſchaffung ſo vieler Gegen⸗ ſtände wohl Schwierigkeiten bereiten mochte, hat er ſämtliche Wertsachen aus den Etuis heraus genommen und letztere zurückgelaſſen. Auch ſcheint er ſich da⸗ bei in aller Gemütsruhe eines Lichtes bedient zu haben. Um zu den im Schaufenſter liegenden Sachen gelangen zu können, hat er die Glasthüren von zimmer gefunden. regent ſpendete den Armen von Kaiſerslautern DDr innen erbrochen, desgleichen die guf deim Ladentiſch befindlichen Glaskaſten. Die Dieb swerkzeuge wur⸗ den ſpäter in dem zum Laden gehörigen Hinter⸗ Wie es dem Dieb moglich ge. weſen iſt, ſich Eingang in den Laden zu detſchaffen und dort ungeſtört arbeiten zu können, iſt bei der in dieſer Straße in Folge der umliegenden Cafés, Reſtaurants und ſonſtigen Lokalitäten auch wührend der Nachtzeit dort herrſchenden lebhaften Paſſage, ſowie der ſtarken Conſtablerpatrouille, Allen, auc der Polizei und Beſtohlenen, ein Rätſel. 1 — Die kleine Störung. Am 6, da. ſollte die Vermählung der ſiebzehnjährigen Gertrude Joffe mit dem Geldwechsler Lovenberg in Newyork ſtattfinden. Eine große Geſellſchaft derſamme lte fich im Hauſe der Braut; dieſe ſelbſt ſtand im ſchoͤn Schmucke, den Gäſten die Honneurs machend. Pl lich wurde der Vater abberufen und bald dar holte man auch die Braut in ein Nebengema Nach einer Pauſe von 5 Minuten kehrte Gert in den Empfangsſalon zurück und ſagte den ſammelten: „Mein Bräutigam hat ſich erſchoff ſomit fällt die Trauung, zu der wir Sie gelad weg, Diner und Ball aber, zu welchen bereits umfaſſendſten Vorbereitungen getroffen worden, den ſtattfinden und bitten wir Sie, ſich durch kleine Störung nicht an dem Vergnügen hind zu wollen. — Edenkoben, 24. Sept. Der Pri Ludwigshafen je 2000 Mark, von Pirmaſens Edenkoben je 1500 Mark, von Kirchheimbonlan St. Ingbert, Frankenthal, Landau und Germ heim je 1000 Mark. Neueſte Nachrichten. Metz, 25. Sept. Die Korpsmanöver der und der 38. Diviſion haben geſtern bei Anweſenheſt des Großherzogs und des Erbgroßherzogs von Baden zwiſchen deutſcher und franzöſiſcher Nied ſtattgefunden, Die Rückreiſe JJ. KK. HH. des Großherzogs und des Erbgroßherzogs nach Karlsruhe erfolgt heute Mittag von Remilly. Berlin, 24. September. Kaiſer Miſhelm wird morgen nach Detmold, Kaiſerin Victorig nach Prinkenau abreiſen. Berlin, 24. Sept. Der Kaiſer wird ſch nicht von Detmold nach Köln und von doe nach Koplenz begeben, ſondern den direkten Weg dh Stuttgart nehmen. und Blandine heirathete den ſchönen Opernſänger. Das neuvermählte Paar nahm natürlich ſeine Wohnung in der Reſidenz, b⸗zog eine Bel⸗Etage im feinſten Stadtviertel und machte ein großes Haus. Poſeck ſchüttelte dozu den Kopf, aber er dachte, Blandinens Geld wird ſchon reichen und mein Schwiegerſohn bezieht ja auch eine ſchöͤne Gage als Opernſänger. So lebte das junge Paar ein ganzes Jahr herrlich und in Freuden, gab große Geſellſchaften beſuchte die feinſten Circel und machte eine weite Reiſe nach der Schweiz und Italien. Blandine kehrte mit ihrem Gemahle im Herbſte nach der Refidenz zurück und man ſetzte das li xuriöſe Leben fort. 1 Da geſchah es, daß eines Tages Gruber mit dem Theaterdirektor wegen angeblicher Zurückſetzung im Streit geriet. ſeiner Frau verließ, löſte das Engagementsverhältnis und lebte nur noch als Rentier. Dies wurde ihm aber bald zu langweilig und er, der in Geldan⸗ gelegenheiten wenig erfahrene ehemalige Sänger, wurde Börſenſp culant. Blandine vertraute ihrem Gatten, der ihr von den Börſengeſchäften Wunder⸗ dinge erzählte, ihr ganzes Vermögen, den Gewinn des großen Looſes an, und ihr Vater wurde nicht weiter um Rat gefragt. Er ſchüttelte zwar wieder ſehr bedenklich den Kopf, als er von Blandinens Bankier erfuhr, daß deren Gatte jetzt Borſenſpeculant geworden ſei, er dachte aber in ſeiner treuherzigen Einfalt: „Nun wenn Blandinens Geld vergeudet iſt, dann wird es ihr vielleicht wieder in des Vaters kleinem Landhauſe gefallen und Gruber zieht vielleicht dann auch mit in mein Haus und dann iſt das Glück vollkommen!“ Aber das Glück und das Gold ſchi das Gruber, der ſich auf das Geld junge Ehepaar nicht zu verlaſſen. Gruber lebte mit ſeiner jungen Gemahlin noch luxusriöſer als zuvor und als ihn Blandine im dritten Jahre der Ehe mit einem Söhnchen beſchenkte, ſo feierte er ein ſo herrliches und koſtſpieliges Tauffeſt, daß faſt die ganze Stadt davon ſprach. Blandinens und Grubers Glück ſchien groß, ſicher und vollſtändig zu ſein, doch kaum war noch ein weiteres Jahr verfloſſen, ſo war eines ſchoͤnen Tages Gruber verſchwunden und hatte Blandine und ſeinem Söhnchen nur Schulden hinterlaſſen. Der unglückſelige Mann hatte das große Vermögen ſeiner Frau an der Börſe verſpeculirt und konnte nicht einmal ſeine Schulden decken. Die unbarmherzigen Gläubiger nahmen Alles, was ſie in Grub ers Hauſe fanden und Blandine flüchtete mit ihrem Söhnchen zu ihrem Vater. a f „Da biſt Du endlich wieder, Bland ine!“ ſagte Poſeck, als er Tochter und Enkel umarmte. „Der Reichthum hat Euch nur in's Verderben gelockt. Man braucht nicht reich zu ſein, um glücklich zu ſein! Aber wo iſt Ferdinand, Dein Gatte!“ Unter Schluchzen erzählte Blandine dem Vater daß Ferdinand geflohen ſei, um ſeinen Gläubigern zu entgehen. als Waſchpulver und zwar eine ſtarke Hundvoll auf „Daß er Dein Geld verloren hat, verzeihe ich f ihm,“ ſagte Poſeck ernſt „aber daß er Weib und Kind verloſſen hat, das werde ich ihm nicht ver⸗ zeihen können, wenn er nicht bald etwas von ſich hören läßt.“ Gruber ließ Jahr und Tag nichts von ſich hören. Aber das Jahr darauf an einem dunkeln Herbſtabende da klopfte es leiſe an das Gartenthor von Poſecks Hauſe und Blandine die im Gartenhauſe g mit ihrem Söhnchen war, trat an das Gitter des Thores. Vor demſelben ſtand ein bleicher Mann von heruntergekommenem Ausſehen. Es war Gruber, 8 Blandinens Gatte. ö f Ic ge Mit einem Freudenſchrei öffnete Blandine dag Thor und ſiel dem unglücklichen Gatten mit den de neu Worten um den Hals: „Da biſt Du endlich, Fee . . dinand! Wir haben mit Schmerzen ſo lange auf fach Dich gewartet!“ dert Wollt Ihr einen Elenden aufnehmen in dieſes ſtille Haus der Einfamkeit und des Glückes?“ feug Wolke Gruber mit zitternder Stimme. „Komm nur herein!“ rief der alte Poſe, der mit freundlichem Lächeln ebenfalls herdeigekeige men war. Hier können wir All- gehcklech ein 1e e Und ſo geſchah es auch. — Der ſchönen weißen Wäſche wegen find Holland und Belgien bekannt. Die Wäſcherlnnen dort gebrauchen ſtatt des Sodas gereinigten Borax 30-40 Liter Waſſer. Sie er'paren hierdurch fast die Hälfte der Seife. Alle großen Wäſchereien in Ahn Holland wenden dieſes Verfahren an. Für Spitzen p J und andere feine Stoffe ſetzt man mehr Borax zu, eule der, weil er ein neutralcs Salz iſt, die Wüſche der d nicht im Geringſten angreift. Er macht das här bee e nit Waſſer weich. Manche im Handel vorkommenden n Schöͤnheitsmittel enthalten ſchwache Aufloſungen J lag von Borax mit einem Zuſatz von Glpcerin oder AN 4 Benzos 90 1 1 „