a 5 90 rden g ben Tadenburger General-Anzeiger für Laden 1 Al- Anzeiger für Ta 5 5 Deti Erscheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet viertelj 8 7 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner zent jeden 2 5 juhrlich 1 K f 5 Feknſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bie Mittags 12 Uhr in der für uns an j 1 211 * 8 * * 2 7 5 kpedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und a i 5 htung, . oder deren Raum mit 10 Galel, Umgehen e 1 1 0 %% f dan Fellamen mit 20 Pf. berechnet. Vei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, * e „Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg — — r. 74. 7 — — 5 en Folitiſches. eigert. Berlin, 13. Sept. S. M. der Kaiſer, 9 Set. 18 Erzherzog Albrecht, die Prinzen Arnulf und Alfons Weſemwän don Bayern, die Prinzen Heinrich, Leopold, der 8. Era. Rronprinz von Griechenland, der Prinzregent von Braunſchweig, der Fürſt von Hohenzollern, der suffoſh * derzog von Holſtein, das geſamte militäriſche Haupt⸗ Schah l quartier, Generalſtabschef Graf Walderſee, Feld⸗ anti Unie 9 arſchall Graf Blumenthal, der Kriegsminiſter, die emdländiſchen Offiziere, der Oberſtallmeiſter Rauch keisten um 8 Uhr 44 Minuten mittelſt Sonderzugs zum UHebungsgebiete bei Müncheberg; ein zahlreiches Publikum erhob begeiſterte Zurufe. Berlin, 12. Septbr. Bei verſchiedenen Militärbeamtenſtellen, die früher mit verſorgungs⸗ berechtigten Unteroffizieren beſetzt wurden, gelangen gemäß böherer Beſtimmung für die Folge nur in⸗ dlſve Offiziere, alſo nur ſolche, welche durch aller⸗ böchſde Kabinetsorde mit Penſion und der Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt verabſchiedet find, zur Auſtelung. Zu dieſen Stellen gehören u. A. in der Garniſonsverwaltungspartie: die Stellen als Direktoren, zum Teil auch die Stellen der kontrol⸗ führenden Inſpektoren; in der Proviantamts partie: die Stellen als Proviantmeiſter, zum Teil auch die Nontroleur⸗ und Rendantenſtellen; in der Lazareth⸗ berwalkungspartie: die Stellen als Oberinſpektoren, zum Teil auch die Inſpektorenſtellen. Regiſtraturen bei den Generalkommandos werden ür die Folge nur mit inaktiven Offtzieren beſetzt. Neuenhagen, 13. Sept. Der Kaiſer und die fremden Prinzen ritten auf das Uebungs⸗ eld. Die Uebung begann um 10 Uhr. Das Ge⸗ ſecht drehte ſich um das Dorf Neuenhagen; daſſelbe endete um 12 ⅝ Uhr mit einem umfaſſenden An⸗ geiff der fünften und ſechsten Diviſion auf die linke 4. Sedt. 1888 Gemeindelaft, Pilget. l. Falter, dag Meint fähig & fold Ties, Neuwiel —— — rmielſ Auch die eee Kolonne des angedeuteten Feindes, welche durch Umgehung des 35. Regiments teilweiſe abgeſchnitten wurde. Bei dem darauf folgenden Parademarſch führte Prinz Arnulf das 52. Regiment, Prinz Alfons das zweite Dragonerregiment vor. Wilhelmshafen, 11. Sept. Die Pacht „Hohenzollern“ mit Sr. Maj. dem Kaiſer an Bord hat ſich heute Nachmittag dem Mandvergeſchwader angeſchloſſen. Wilhelmshafen, 12. September. Das Flottenmanöver begann geſtern Vormittag 11 Uhr in Gegenwart des Kaiſers unter der Leitung des Gegenadmirals Knorr auf der Jade. Die Verteidig⸗ ung führte Gegenadmiral Frhr. v. d. Goltz. Nach⸗ mittags ging das feindliche Geſchwader bei Schillig⸗ hörn zum Angriff vor. Das Verteidigungsgeſchwader zog ſich wegen der Uebermacht nach der Schilligreede zurück und nahm Aufſtellung hinter der Minenſperre. Eine Abteilung Boote der feindlichen Flotte machte einen Angriff auf die Signalſtation Schillighörn; dieſelbe wurde indeſſen abgeſchlagen. Nachmittags 6 Uhr trat ein Stillſtand im Gefecht ein. Die kaiſerliche Jacht Hohenzollern ging bei der Minen⸗ ſperre vor Anker. Nachts wurde ein Angriff auf letztere gemacht, wobei es zu einem lebhaften Ge⸗ fecht kam; heute Vormittag wurde ebenfalls in hafen gemacht, der Nachmittags fortgeſetzt wurde. An denſelben ſchloß ſich ein Landungsmandver. Nach 7 Uhr Abends beabſichtigt der Kaiſer an das Land zu kommen und das Abendeſſen im Marine⸗ Offizierskaſino einzunehmen. Die Stadt iſt auf's Reichſte geſchmückt; eine große Menſchenmenge be⸗ wegt ſich in den Straßen. Straßburg, 12. Sept. Se. Kgl. Hoh. der Großherzog von Baden wird als Generalinſpekteur Gegenwart Sr. Majeſtät ein Angriff auf Wilhelms⸗ Samstag, den 15. Sepfember —— 1888 der 5. Armeeinſpektion an den Diviſionsmandöver der 31. Divifton vom 14. bis 16. d. Mts. bei Hochfelden teilnehmen, trifft lt. Str. Poſt zu dieſem Behufe morgen Abend 10 Uhr 47 Min. hier ein und wird im Hotel „Stadt Paris“ Aufenthalt nehmen. Die Abfahrt nach Hochfelden erfolgt Frei⸗ tag Morgens 6 Uhr 30 Minuten und trifft de Großherzog an jedem Nachmittag 4 Uhr 23 Min hier wieder ein. Einen amtlichen Empfang hat de Großherzog ſich verbeten. N Konſtantinopel, 13. Sept. Geſtern Abend gegen 10 Uhr ſtießen vor Buynkdere, nahe am Quai die kleinen Dampfer der deutſchen und der engliſchen Botſchaft zuſammen. An Bord befanden ſich Mitglieder der beiderſeitigen Botſchaften auf dem deutſchen Fahrzeuge auch der Botſchafter von Rado witz nebſt Gemahlin, welche anläßlich des Alexan⸗ derfeſtes zur ruſſiſchen Botſchaft ſich begeben wollten Der deutſche Dampfer ſank ſchließlich, die darauf befindlich geweſenen Perſonen blieben jedoch ſämtlich unverſehrt und wohnten auch dem Empfange auf der ruſſiſchen Botſchaft bei. 5 5 f Berſchiedenes — Mannheim, 12. Sept. Hopfen. In den meiſten badiſchen Produktionsorten fand auch geſtern ein äußerſt lebhaftes Geſchäft ſtatt. In den beſſeren Lagen zahlte man für ſchöne Waare bis zu 200 Mark. Vielfach wird von den Händlern über naſſe Waare geklagt, weil ſolche noch 1020 pCt. dekalirt. s — Stockach, 12. Sept. Am 9. d. M., Nachts, hat in der Kranzwirtſchaft zu Hoppetenzell ein Fabrikarbeiter aus Zizenhauſen mit einem Re⸗ volver hantirt, nachdem er vorher mehrere ſcharfe Schüſſe zum Fenſter hinaus abgegeben hatte. In der Waffe befand ſich aber noch eine Patrone, welche Zimmer, unt ſolide Leut, wis bezogen weden Der König von Görlitz. wi 8 Hiſtoriſcher Roman von H. v. Ziegler. — b—W Nachdruck verboten. Haufen Schluß. ö Die Stadt iſt vielfach verändert, die Genera⸗ tionen haben gewechſelt und auf dem hochgelegenen ſchattigen Friedhofe ſchlummern gar viele, der⸗ * die bei Beginn unſerer Erzählung noch gelebt. 114 des alten Thorwächters Lehmann Meiſter Horſchel geben ſeiner Gattin und auch der Baſe Hirche ihr Grab befindet ſich nicht weit davon. Die Gräber ſind alle gut erhalteu und bepflanzt denn der einſtige Knappe Ritter Georg von Em⸗ Eltern. Doch iſt er nicht mehr Knecht ſeines Herrn des nunmehrigen Herrn Bürgermeiſters, ſondern wohl⸗ bestellter Cuſtos an der Kirche zum heiligen Grabe, welche an der Stelle, wo Benigna Horſchel beerdigt lag, erbaut und im Jahre 1490 feierlich eingeweiht wurde. Zwei Monate nachdem die irdiſche Hülle der Geliebten, feierlich als ſei ſie aus fürſtlichem Ge⸗ ſchlechte, beigeſetzt worden, und zwar ihrem Wunſche gemäß unter einer alten Linde dicht beim Kreuz⸗ ſhor, war Grorg von Emerich ein zweites Mal f N Schlicht und einfach wie er gelebt ruht unweit merich, Peter, ſorgt für ſie wie für die der eigenen ins heilige Land gereist, diesmal verſöhnt mit Vater und Schweſter, welche beide dem Sarge der Tuchmacherstochter als Leidtragende gefolgt waren. In ſeiner Begleitung befand ſich abermals jener Baumeiſter, der ſich ihm ſchon zuerſt ange⸗ ſchloſſen und noch einige geſchickte Handwerker, welche genau ſämtliche Entfernungen, Größen⸗ verhältniſſe u. ſ. w. aufzeichnen mußten, welche zur Nachbildung jener heiligen Stätten nolhig waren. Und als das Werk, das Denkmal für Benigna wie kein zweites exiſtiren ſollte in der Welt, endlich fertig daſtand und der feierlichen Einweihung nur noch harrte, da faltete Ritter Georg, deſſen Haar inzwiſchen ergraut, feuchten Auges die Hande und ſprach leiſe vor ſich hin: mich, daß ich auch bald nachkommen und bei Dir ſein darf! Und in der That, der König von Göclicz, wie man den Bürgermeiſter Georg von Emmerich ſeines fabelhaften Reichthums halber wohl zu nennen pflegte, hatte ſich in dieſem herrlichen Werk mittelalterlicher Frömmiglrit ein Denkmal begründet wie eigent⸗ lich nirgends ein zweites exiſtirt und ſich einen Namen gemacht, der über alle Jahrhunderte fort⸗ beſteht. 1 Als die Kirche zum heiligen Grabe eingeweiht worden, tral der Bürgermeiſter, auf deſſen Lippen miliengruft. Biſt Du zufrieden, Benigna, o, ſo bitte für von Todesſehnſuct, den man nie mehr ein Lächeln geſehen, zu Peter, der tiefbewegt, entblößten Hauptes ſeitwärts ſtand und ſagte laut: 8 „Du aber, mein vielgetreuer Knappe ſoll Hüter über dies mein Eigenthum ſein und dafür ſorgen, daß keine muthwillige Hand die Schoͤpfun langer Jahre zerſtört, auch die Pilger umherführen und ihnen alles zeigen, was ihre Andacht zu ſehen begehrt — um ihretwillen, die hier ruht,“ fügte er ganz leiſe hinzu, daß keines der umſtehenden ihn verſtand. 5 Auch Nureddin, der treue Araber, ruhte ſchon längſt im Sarge von allen Müheſalen des Lebens aus und zwar auf ſeinen Wunſch, da wo einſt auch ſein Herr liegen würde: in der Emmerich'ſchen F Der Frau Landvoigt von Steins einziges Soͤhnchen, Hans Georg, wurde Erbe und Adop⸗ tivſohn des Oheims, ſo daß der Name desſelb nicht ausſtarb. Er ſelbſt, Georg von Emmeri der Ritter vom heiligen Grabe und berühmte Bürgermeiſter von Goͤrlitz blieb unvermählt, er konnte die todte Braut nimmer vergeſſen. — — Ueber der Erde lag ein herbſtfahler Oktober ⸗ tag, die Sonne neigte ſchon ſtark nach Weſten, ein kühler Wind raſchelte in den bundgefärbten Bäumen und durch die ganze Natur ging ein Hauch ch der alte ehrwürdige