Er Mich teilnehmen ließ an der Ehre und dem Ruhm des Heeres. Seiner Führung und Liebe und Gnade danke Ich ja Alles, was er Mir bis zu Seinem Tode vertrauensvoll erwies. Die treucſte Pflichterfüllung war Meine Auf⸗ gabe in liebender Dankbarkeit. Sie war mein Glück. Dem Konig, Meinem Vater, der Mir zugleich ein vertrauensvoller Freund war, konn Ich nie hin⸗ reichend für dieſe Stellung zu Ihm dankbar ſein. Wir haben ſchöne, aber auch ſchwere Zeiten zuſammen durchlebt, die Uns aber immer enger verbunden haben, vor allem in dem jüngſten Jahre, wo Verrat und Irrungen das teure Vaterland dem Abgrund nahe brachten. Seiner Gnade, Seinem Vertrauen danke Ich es, daß Ich in Deutſchland auf Seinen Be⸗ fehl Ordnung und Zucht herſtellen konnte, nachdem er im eigenen Lande dies Beiſpiel gegeben. iſt nach Gottes Weisheit nicht gering geweſen — finden hier Meinen heißen Dank und zugleich meinen letzten Dank für die Liebe, mit der ſie Mir begeg⸗ neten. Viele find Mir in's Jenſeits vorangegangen, wie wird unſer Wiederſehen ſein ? Allmächtiger, Du kennſt Meine Dankbarkeit für alles was Mir hienieden teures und ſchmerz liches begegnete. In Deine Hände befehle Ich Meinen Geiſt. Amen. Potsdam, 31. Aug. Die Taufe des jüngſt geborenen Prinzen Ihrer Majeſiäten des Kaiſers und der Kaiſerin wurde gegen 2 ½ Uhr in dem zur Taufkapelle eingerichteten ehemaligen Wohn und Schlafzimmer Friedrich des Großen durch den Ober⸗ hofprediger Dr. Kögel vollzogen. Der Taufrede lagen die Bibilworte zu Grunde: Es werden wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Herr, Dein Erbarmer.“ Während der Rede und der liturgiſchen Gebete wurde der hohe Täufling von der Königin von Sachſen, beim Taufakte ſelbſt vom König Oskar von Schweden erhalten, derſelbe erhielt die Namen Oskar Karl Guſtav Adolf. Von den fürſtlichen Taufzeugen waren außer der Königin von Sachſen und dem Konig von Schweden an⸗ weſend: in Vertreung der Kaiſerin und der Kron⸗ prinzeſſin von Oeſterreich⸗Ungarn die Erzherzogin Karl Ludwig, ferner der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, der Prinz Friedrich Leopold und der ellebten König und Vater genugſam danken, daß Prinz Alexander don Preußen, ——— ſowie der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburz⸗Schwerin, Ihre Maj. die Kaiſerin Viktoria Auguſta wohnte mit dem Kronprinzen Wilhelm und mit den Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert der Tauffeier bei, Ihre Maj ſtäten die Kaiſerin Augusta und die Kaiſerin Friedrich mit den Prinzeſſinen Viktoria, Sophie und Margarethe waren ebenfalls in der Taufkapelle an⸗ weſend. An die Tauffeier ſchloß ſich ein Defil ' cour vor Ihrer Majeſlät der Kaiſerin Auguſta Viktoria im Theezimmer Friedrich des Großen, wo Ihre Majeſtät neben Se. Maj. dem Kaiſer zur Seite der Wiege des hohen Täuflings auf einem Seſſel Platz genommen hatte. Nach Beendigung der Cour fond im Marmorſaale ein großes Prachteſſen ſtatt. i Ber ſchisdenes. „Ladenburg, 38. Sept. Am verfloffenen Samſtag und Sonntag feierte die Geſellſchaft „Unitas“ Alle, die mit Mir durch Freundſchaft und Wohlwollen in Verbindung traten — und ihre Zahl Gnade ſoll nicht von Dir weichen und der Bund meines Friedens ſoll nicht hinfallen — ſpricht der hier ihr VI. Stiftungsfeſt, verbunden mit Sedansfeier. In dem feſtlich geſchmückten Geſellſchaftslokal des Gaſthauſes zum Adler wurde das Feſt am Samſtag Abend durch einen Commers eingeleitet, derſelbe verlief in ſchönſter und feierlichſter Weiſe, Der gute Stoffs de Herrn Boſſert trug zur allge⸗ mein guten Stimmung nicht wenig bei. Mit dem vollſten Bewußtſein einen genußreichen Abend verlebt zu haben verließen die Anweſenden erſt in mitter⸗ nächtiger Stunde das Feſtlokal und fanden ſich am folgenden Morgen um / 11 Uhr bei einem ſolennen Frühſchoppen, verbunden mit muftkaliſchen Vorträgen wieder ein. Das Tanzkränzchen, welches am Sonntag abend im Gaſthaus zum Anker abgehalten wurde, war ſehr zahlreich beſucht und nahm einen äußerſt günſtigen Verlauf. Ein Teil des trefflich geſchulten Heidelberger Stadtorcheſters, der für dieſen Abend engagirt war, löſte ſeine Aufgabe in geradezu vor⸗ trefflicher Weiſe ſo daß demſelben die vollſte Aner⸗ kennung gezollt werden lann. Auch Küche und Keller des Herrn Heiß war lobenswert. Wir wünſchen der Geſellſchaft, welche noch von verſchiedenen Seiten in gehäſſigſter Weiſe angegriffen wird den beſten Erfolg und rufen Ihr von Herzen ein ewiges VIvat crescat floreat zu. r In Friedrichsfeld brachte am 31. Aug. der 17jährige Sohn des Landwirts Joſef Lutz ein Bein in die Dreſchmaſchine und wurde ihm das genannte Glied vollſtändig ausgeriſſen. Der Unglückliche ſtarb bald darauf. Heidelberg, 2. Sept. Geſtern begann der 9. Altkatholikenkongreß, zu dem 150 Delegirte etwa 20 mehr als auf den letzten Kongreſſeh, les ſchienen waren. Unter den Anweſenden ſind zu nennen Biſchof Dr. H. Reinkens, Generalvikar Prof. Dr. Knoodt, Geh Juſtizrat Prof. Ritter v. Schulte, Juſtzraf Wrede aus Bonn, Juſtizrat Thöͤnges aus Wiesbaden eine Anzahl Geiftliche, ferner aus Amerika Herr Biſchof Cleveland⸗Coxe, aus Holland Pfarrer von Santen⸗Dortrecht und Kanonikus v. Bock⸗Rotterdam außerdem noch Geiſtliche aus der Schweiz. In der geſelligen Unterhaltung toaſtirte zunächſt Stadtrat Heimbach auf von Schulte, den Präfidenten der bisherigen Kongreſſe, dann v. Schulte auf die Heidelberger Gemeinde, Oberregierungsrat Wülffing⸗ Köln auf Biſchof Reinkens, Dr. Stubenvoll (Pfarrer von Heidelberg) auf die Gäſte aus Holland und der Schweiz, Pfarrvikar Santen auf baldiges einheitliches Wirken der deutſchen und holländiſchen Altkathollken. Prof. Knodt auf Pfarrer Stubenvoll und Oberbür⸗ germeiſter Bilabel⸗Heidelberg auf Prof. Knoodt. Sonntag Morgen 9 Uhr hielt Herr Stubenvoll deutſches Hochamt, nach welchem Biſchof Reinkens unter Beihilfe mehrere Geiſtlicher etwa 50 Kinder firmte. In ſeiner Anſprache behandelte er den Wert der Wahrheit und die daraus folgernden Verpflicht⸗ ungen des Menſchen. Mit einem Tedeum ſchloß die wirklich erhebende Feier. N — Schwetzingen, 3. Septb. Nachdem nock jetzt die Mordthaten von Neckarau beſprochen werden, iſt in dem eine Viertelſtunde von hier ent⸗ fernten Oftersheim vergangene Nacht eine graufige That vollbracht worden. Der ledige Schreiner Geoeg Weber hat den gleichalterigen Fabrikarbeiter Pele Nickler erſtochen. Der Verletzte war nach elwa 4 Minuten eine Leiche. Der Grund iſt z. Z. noch in Dunkel gehüllt. Das hiefige Amtsgericht war bald zur Stelle und heute ſoll auch der Unterſuchungs⸗ richter von Mannheim dorthin kommen. Neueſte Nachrichten. Berlin, 3. Sept. Eine ſoeben ausgegebene 0 beſondere Nummer des „Reichsanzeigers“ macht bee kannt, daß heute in Potsdam mit Bewilligung des Kaiſers und unter Zuſtimmung der Kaiſerimmeg Friedrich und Auguſta die Verlobung der Prinzeſſin Sophie einer Schweſter des Kaiſers, mit dem Kron⸗ prinz von Griechenland erfolgte. Der Trauer wegen wurde von den ſonſt bei ſolchen Anläſſen üblichen Feierlichkeiten abgeſehen. f Opfer heim holen mitten unter ſonnigem Blüten⸗ chnee. Von Georg von Emmerich hört ſie ſeit ſeiner Abreiſe niemals ein Wort, doch Benigna vergaß ihn nicht; jeden Abend von dem Schlafen⸗ gehen zog ſie den goldenen Reif, den er ihr 9 5 hervor und betete über demſelben ein Vater⸗ unſer. Wenn dann auch Thränen floſſen, ſo ver⸗ mochte Benigna dennoch zu lächeln, weil ſie wußte 1 ihr Leid und Weh dauerte nun nicht mehr ange. Ach und wie froh war ſie darüber! Schlicht und fromm bereitete ſie ſich auf ihr Ende vor, ohne Angſt und ohne Groll wie eine echte, gläubige Chriſtin. Sinnend blickte ſie auch heute in die blaue Frühlingsluft; wie die Blätter ſproßten und keimten. Wenn Sie fielen, dann ſchlief ſie ſelbſt gewiß ſchon längſt. Nur einen Wunſch hegte ſie noch, aber der ſchien unerfüllbar: nämlich der, in Georgs Armen, an ſeinem Herzen zu ſterben. Sieh doch Baſe Benigna, ſchrie da plotzlich eines der kleinen Mädchen, da kommt eine vornehme Frau Benigna wandte gleichgültig den Kopf, fuhr aber plötzlich todtbleich zurück, denn vor ihr ſtand jetzt Frau Gertraude von Stein, Georg Schweſter. . Die ſchöne Landvigtin mit dem blühenden, heiteren Antli „umgeben von Glück und Reichthun na's mit den geiſterhaft großen, blauen Augen. Und Es wäre beſſer geweſen, wen! Du Georgs Weib hüttelte trübe den ſchaute entſetzt in das hohlwangige Geſicht Benig⸗ dieſes Mädchen liebte hr Bruder! Frau Gertraude hatte einſt Benigna gehaßt, ohne ſie zu kennen, aber dies Gefühl hielt jetzt dieſem traurigem unglücklichen Weſen gegennüber nicht mehr Stand. Seid Ihr Benigna Horſchel?, frug die Frau Landvoigtin unſtcher. „Jawohl. gnädige Frau und ich freue mich, Euch zu ſprechen, bevor — ich ſterbe.“ a Der ſanfte demütige Thon in Benigna's Stimme wirkte erſchütternd auf die ſtolze Dame und ohne ſich Rechenſchaft über ihr Thun zu geben ſtreckte ſie der Unglücklichen plötzlich beide Hände hin. be⸗ „Arme, arme „Nicht doch, gnädige Frau,“ lächelte dieſe, „ich bin nicht arm, hier auf Erden lernte ich ein großes Glück kennen, zu groß für ſolch ein armes Mädchen wie ich. — Nur wo das Glück ausge⸗ träumt — und die Sonne untergangen iſt — nimmt mich mein Gott zu ſich in den Himmel Ihr ſeht gnädige Frau, ich bin nicht zu be⸗ dauern.“ „O, Benigna,“ rief die junge Frau reuig aus „kannſt Du mir vergeben, Du edles Herz, denn ich habe Dich einſt auch gehaßt wie all die Andren.“ „Laßt es gut ſein, Frau Landvoigtin, es haben mir eben alle meine Liebe mißgoͤnnt.“ Und doch biſt edler und größer wie die andren. Benigna,“ flüſterte ſte wegt geweſen. Voll ſchꝛuer Ehrerbietung ſah die Frau des Thorwächters dem Geſpräch der vornehmen mit Benigna zu. Als die Frau Landvoigtin ſich zum Gehen anſchickte, bog ſie ſich tief zu Benigna herab und küßte ſte auf die Stien. Das war etwas gar Seltſames, Unerhortes! 5 Da plötzlich horch was war das! Aus der Ferne drang erſt undeutlich, dann immer vernehmlicher wildes Geſchrei, Lärmen und Rufen, eine große Menge Menſchen ſchienen ſich zu nähern und Benigna erhob ſich unruhig um zu gehen. Sie war heute ganz beſonders ſchwach, ihr Athem ſehr kurz, auch hatte die Unterredung mit Frau Gertraude ſie erregt. 5 „Bleibe nur noch ein kurzes Weilchen, Benigna, „ſagte die kleine Frau des Thorwächters, wenn Du jetzt gehſt, Kommſt Du gerade in den Lärm; nach⸗ her will ich Dich ſelbſt nach Hauſe bringen. Gewiß haben ſie wieder einen Haſſiten gefangen.. Der Menſchenſtrom wälzz ſich immer nüher heran. Kinder, Weiber, Männer mit Keulen und Stocken bewaffnet umdcängten ſchreiend einen ein⸗ zelnenen Mann, welcher mit gebundnen Händen in ihrer Mitte ſchritt. Er war todtenbleib, aber ſtumm und ſein Geſicht zeigte keine Spur von Angſt. 8 Nur einen Blick warf Benigna auf den: ſelben — dann zitterte ein Schiel der Verzwelflung durch die Luft. Peter, es iſt der Peter des Junkers Kuapp!“ 8 geworden.“ Fortſetzung folgt. Kopf, ich wäre zu niedrig und unbedeutend für ihn 5 100 den l Rath gegn 7050 det end . gte vi e * Miesen n ln Hel Aer! 12 Schön 1 0 10 Kale 5 10 und Gto bn zun und Je 80 Huhn Abu bis l Aer ie a 1 II. und ö I Sarl Ader in uh Ludnig K u Aer in ung Mümet 1 un Aer j em Ludwig . 1 55 9 Ke Fanlur und hen Wiese Al Herwig I. Anz 23 9 In Nei Kling 2 e en 89: abereinigun Ii di Viertel i euer, un An 35 Net iin Schrieshein ihriesheim f 222 131 Br A u n t. We in l un gefl. At 1