Nel 757 e Halhkin i ſic 10 Jutterhin; Jügelof len Valli gahnm zu if den kicht chret ung län neten neh in Barben genden Nez wahr zurdt. . Auguf oſa Herlag inn Mitt eue dinen 10 Pfund müht inge ellen . . 40 brſcheint jeden Mittwo. z und Sams ta Reklamen mit 20 Pf, berechnet. Politiſches. Ludwigshöhe b. Edenkoben, 2. Sept. In hellen Schaaren waren ſie herbeigeeilt, die von Liebe zum Vaterlande erfüllten Männer der Pfalz, Badens und Heſſens, mehr als 5000 Perſonen hatten ſich um die Mittagsſtunde auf den herrlichen, waldi⸗ gen Höhen um das Schloß Ludwigshöhe verſammelt und der prächtige, freundliche Sonnenſchein lachte dom Himmel herab Der Durchmarſch durch das auf das Reichſte geſchmückte Edenkoben glich einem Triumphmarſche. Unter den Feſtteilnehmern be⸗ fanden ſich zahlreiche badiſche, bayeriſche und pfälziſche Landtagsabg⸗ ordnete, ferner Herr Dr. M quel⸗Frank⸗ furt, der Vizepräſident des deutſchen Reichstages Dr. A. Buhl, Reichstagsabgeordneter Dr. Bürklin u. Am. Ein Muſikcorps hatte den Zug auf die Ludwigshöbe begleitet, woſelbſt Tiſche und Bänke in keſcher Zahl hergeſtellt waren, auch eine in den deutſchen Farben gezierte Rednerbühne war unter dem herrlichen Blätterbaldachin erbout. Gegen 1 Uhr wurde die Reihe der Reden von dem Vor⸗ lenden des Aufſichtsausſchuſſes, Oberamtsrichter De. Kuby eröffnet. Im Laufe der Feier wurden Hehrere Drahtb⸗grüßungen abgeſandt, zunächſt an Se. Maj. den deutſchen Kaiſer nach Berlin, in wel⸗ chem Tauſende deutſche Männer, welche von den Ufern des Mains und des Neckars ſich um ihre Führer Miquel und Buhl zur Feier des Sedantages geſchaart haben, dem deutſchen Kaiſer in Liebe und Verehrung ein Hoch darbringen, feſt entſchloſſen, allzeit zu Kaiſer und Reich zu ſt ehen. Ein weiteres Telegramm wurde an S. K. H. den Großherzog von Baden abgeſchickt, in welchem gleichfalls die auf den rebumkränzten Hohen der Ludwigshöhe bei Eden⸗ loben zur Feier des glorreichen Tages bei Sedan Verſammelten ihren ehrfurchtsvollen Gruß entbieten. S 6 und foſtet viertelſd mit illuſtiertem Anterhaltungsblalt 1 4 40 b 5 aſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bit Mittags 12 Uhr i i neden, finden ſofortige Aufnahme und 5 0 Be e Hermondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. 6 Vei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. 8 on. iktwo 8 — Endlich wurde auch an S. K. H. den Prinzregenten von Bayern, Prinzen Luitpold ein Ergebenheſtstele⸗ gramm gerichtet. a Landtagsabgeordneter Kuby⸗Edenkoben; begrüßt im Auftrage der Edenkobener Parteifreunde die Ver⸗ ſammlung, unter der ſich die Zierden der deutſchen Nation befünden. Schließt mit begeiſtert aufgenom⸗ menem Hoch auf die anweſenden Gäſte. Eine gewaltige deutſche Kundgebung, die ſowohl im In⸗ als im Auslande ihren Widerhall finden wird, iſt am heutigen Sedantage bei Edenkoben vor ſich gegangen; in wahrer Vaterlandsliebe haben dort deutſche Männer ein Feſt begangen zur Pflege des nationalen Bruderfinnes, zur Stürkung des leider immer noch maanigfach angefochtenen Reichsgedan⸗ kens, zur Ehre der auf Frankreichs blutgetränkten Schlachtgefilden den ewigen Schlaf ſchlummernden deutſchen Helden. Ein hohes, ein herrliches Feſt war es, ein Feſt des Friedens, der Verſöhnung, ein Feſt deutſcher Gefinnung, deutſcher Vaterlandsliebe! Von weit her waren die Schaaren der Feſtteilnehmer herbeigeeilt, aus Baden, aus Heſſen, aus der Rhein⸗ pfalz war man herbeigeſtrömt, Jung und Alt, Hoch und Niedrig, — Alles einte ſich in brüderlichem ö Geiſte, Alles war beſeelt von dem einen Gedanken: Hoch Kaiſer und Reich! Dem feſtgebenden Mannheimer nationalliberalen ö 1 ö 1 Vereine gebührt aufrichtiger Dank für die Veranſtal⸗ f tung dieſer machtvollen Kundgebung. Kein Mißton ſtörte den harmoniſchen Verlauf der riefigen Ver⸗ ſammlung, — frohen Sinnes war man auf die Ludwigshöhe marſchirt, frohen und gehobenen Sinnes ſtieg die vieltauſendlöpfige Schaar gegen Abend von des Berges Höhen wieder in die lachenden Fluren bei Edenkoben herab. Ein ſchöner, ein wahrer Feſtes⸗ und Freudentag !! in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Buxrkaux von Haaſenſtein und Boglet, Rudolf Moſſe, G. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamleit., Rebaktion, Druck und Verlag von Rarl Moliter in Sadenburg Sepfember 17 7 licher Fügung haben Leid und Freude im ſteten L. Daube und J. Parck und Comp. nihmen Inſera für uns an. —— Berlin, 4. Sept. Des Kaiſers Erlaß vom 31. Aug. an die Miniſter des Königlichen Hauſes lautet: Die letztwilligen Aufzeichnungen Sr. Maj. des Kaiſers und Königs Wilhelm I., Meines in Gott ruhenden Herrn Großvaters, enthalten ein herrliches Zeugnis erhabener Seelengröße und edlen frommen Sinnes, deſſen Kenntnis Ich Meinem Volke nicht vorenthalten will. Ich habe deshalb an Heutigem, für Mein Haus ſo bedeutungs vollem Tage beſchloſſen, den beikommen⸗ den Auszug aus dieſen Aufzeichnungen bekannt zu geben, als ein Denkmal zur Ehre des Entſchlafenen und als Vorbild für Mein Haus und Mein Volk. Der Auszug lautet: Koblenz, den 10. April 1857. Im Glauben iſt die Hoffnung! Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird es wohl machen! Herr dein Wille geſchehe, im Himmel wie auf Erden! Wenu dieſe Schrift in die Hände der Meinigen fällt, gehöre ich zu den Abgeſchiedenen. Möge es Mir vergönnt ſein, in Meinen letzten Lebens ſtunden Meinen Geiſt den Händen Meines Gottes zu empfehlen! Möge es mir vergönnt ſein, von Meinen teuren Mich Ueberlebenden Abſchied nehmen zu können! Sollte ein jäher Tod Mich ereilen, ſo moge Mein ganzes Leben eine Vorbereit⸗ ung für's Jenſeits geweſen ſein. Möge Gott Mir ein barmherziger Richter ſein! Ein viel bewegtes Leben liegt hinter Mir. Nach Gottes unerforſch⸗ Wechſel Mich begleitet. Die ſchweren Verhängniſſe, die ich in Meiner Kindheit über das Vaterland ein⸗ brechen ſah, der ſo frühe Verluſt Meiner unvergeß⸗ lichen teuren und geliebten Mutter erfüllte von früh an Mein Herz mit Ernſt. Die Teilnahme an der Erhebung des Vaterlandes war der erſte Lichtpunkt für Mein Leben. Wie kann Ich's Meinem heiß⸗ Der König von Görlitz Hiſtoriſcher Roman von H. v. Ziegler. Nachdruck verboten. 18. Fort. Sie ſenkte nicht das Auge, nur ein Seuf⸗ fe entrang ſich ihrer Bruſt und freimütig entgegnete f 4: „Ihr habt Recht, Nureddin, und warum ſollte ich leugnen, was mein höoͤchſter Stolz, meine größte Seligkeit und zugleich mein tiefſter Schmerz iſt. Ich liebe Ritter Georg von Emmerich ſeit meiner Kindheit Tagen, aber er wird mir nie angehören — denn ſein Herz gehört einem andren Weibe daheim.“ l „Armes Weib,“ mckte der Greis traurig, ich kenne ſolch unglückliche Liebe. Mein einziges Kind, Nurmahal liebte Ben Ibrahim und als er ſie nicht erwählte, ſtürzte ſich ſich von hohem Felſen herab — und war too. Wunderbares, Gewaltiges und ſchon manches Men⸗ ſchinkind ging an ihr zu Grunde. O Nureddin, murmelte Agneta bewegt, wenn Ritter Georg wüßte, da ich ihm gefolgt wäre bis hierher — er würde mich verachten und das allein könnte ich nimmer ertragen.“ N Von mir ſoll er Dein geheimnis nicht erfahren denn Du biſt groß in Deiner Liebe, 5 Weib, ſagte Die Liebe iſt etwas gar der Araber bewegt und legte ſeine Hand auf Agnetas Haupt, „Allah wird Dich ſegnen dafür, denn was Du gethan iſt nicht vergeſſen. Ihr glaubt ja wie wir an ein Wiederfinden nach den Tode, nun denn, Dein Lohn erwartet Dich dort. Du biſt eine Perle unter der Weibern und wohl dem, der eine ſolche man ſein Herz nimmt; er wird glücklich werden an ihrer Seite!“ 0 1 — 5 Der Frühling des Jahres 1469 zog ins Land. Er kam mit all ſeiner lichten Pracht, ſein farbenſchimmernden Glanze, begleitetet von goldnen Sonnenſtrahlen und jubelndem Lerchenſchlag, vom Murmeln des Waldquells und dem Dufte der erſten Veilchen. Auch das alte Görlitz ſchien ſich zu ver⸗ haß nichts anhaben konnte; ſie hatte im letzten jüngen und neu zu werden in dieſen erſten Mai⸗ tagen, überall regte ſich neues, fröhliches Leben des Frühlings. 40 Auch das Kreuzthor, durch welches wir Georg von Emmerich damals begleiteten als er von ſeiner erſten Reiſe in ſeine Vaterſtadt heimkehrte, ſchien verändert; Weib und Kind eingezogen und die alte Einſamkeit war nur von dort gewichen Da wo einſtmals der alte Lehmann zwiſchen ſeinen Feuerbohnen und Sonnenblumen umherwandete 0 a ein neuer Thorwächter war dort mit — ſpringen jetzt muntre Kinder um der Wollenknäul zu haſchen, mit dem die Katze ſpielte. Laute Stimmen, emſiges Treiben erfüllte das Stübchen des Thorwächters, und einem bleichen Mädchen dort auf der Bank an der Mauer gab das Alles immer wieder einen Stich ins erz. 0 Es war Benigna Horſchel, welche der Frau des Thorwächters, einer guten Bekannten mit ⸗ unter die Aufficht über deren lebhafter Kinder abnahm. Wie ſich Alles geändert hatte! i Vor zwei Jahren hantierte des Tuchmachers Toͤchterlein noch eben ſo flink umher, wie drinnen die junge Frau des Thorwächters und jetzt ſaß Benigna bleich und fröſtelnd im Sonnenſch' in. Sie war ein Seelenweib geworden, ſtill, treu und aufopfernd, ſodaß ihr auch tiefſter Menſchen⸗ Sommer bei furchtbaren Peſt pidemien Alt und Jung, Arm und Reich gepflegt und alle Kranken gepflegt und alle Kranken ſehnten ſich nach Schweſter Benignas leiſer, geſchickter Hand. Aber ſeit dem Winter vermochte ſie nicht mehr ihr barmherziges Werk zu üben, ſie wurde immer bläſſer und ſchwächer, huſtete ſtark und die ſcharf begrenzten Fieberroſen ihrer Wangen redeten eine furchtbare nur allzu deutliche Sprache. Des Todes kalte Hand würde ihn nicht allzu langer Zeit ein neues 1