gl — schein jeden Arittwoch und Samstag und loſtet vierteljährlich 1 — mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 & 40 e e 0 aſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bit Mittags 12 Uhr in der bebition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Darmonpzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗Anzeigen mit 6. Pfg. 0 . Rellamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Nabattbewilligung, d fag, den 1. 9 kling“ durch alle Gaue, du hohes Lied von j er Schl n deren blut gem Kampfgewüble erſtand des neuen Reiches Macht. Nun wieder künd's mit vollen Tönen vom Alpenfirn zum Nordſeeſtrand, Daß einſt auf Sedans weiten Fluren der Deutſche ſich zum Deutſchen fand. Wohl zittert in des Tages Feier ein wehmutsvoller Ton hinein b Zwei deutſche Helden ſollten nimmer in ihres Volkes Mitte ſein — Sie, die vorangeglänzt den Deutſchen ſo reckenhaft in großer Zeit, Die uns ein leuchtend Vorbild waren — ſie gingen ein zur Ewigkeit! „Doch ſtrahlen fürder ihre Namen in Deutſchlands Heldenbüchern fort, Wie ihre Thaten weiterleben in deutſchen Volkes Herzenshort — Und feſt ſteht. was ſie uns erſtritten, ſei's auch im Sturm und Weltenbrand: b Ein herrlich Reich in Glanz und Ehren, ein einig deutſches Vaterland! . Und was auf fränk'ſchen Schlachtgefilden errungen ward ſo hoch und hehr Ein einig Reich den deutſchen Stämmen vom ſchwäbiſchen zum balt'ſchen Mee Das ſei gewahrt für olle Zeiten, dies ſchirm' kraftvoll das deutſche Schwert, Und möoͤg' es bei uns immer heißen: Die Enkel ſind der Väter werth! So weht denn ſtolz, ihr deutſchen Fahnen, zu Eures Volkes Ehrentag, So glüht, ihr Feuer auf den Höhen, daß man euch freudig ſchauen mag, Und donnert über Berg und Thale vom Watzmann bis zum Eiderſtrand s Ruf zum heut gen Tage: Hoch Kaiſer Reich und Vaterkand! Nachſtehende Annoncen · in Hamburg und fämtliche Nuvolf Moſſe, G. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Druck und Verlag von Rarl Molitor in Ladenburg Erpeditionen: Alois Herndl in Mien, Adolf Annonten⸗Bureaux von Haaſenſtein und Wogler L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Jnſer al . für uns an. 2 volitiſges. Karlsruhe, 28. Aug. Die perſönliche Lie⸗ benswürdigkeit des Kaſſers Wilhelm erwirbt demſelben immer mehr die Verehrung und Liebe der deutſchen Bevölkerung. Hatte der junge Monarch bereits auf ſeiner großen nordiſchen Rundfahrt gezeigt, welch einen herzgewinnenden Eindruck ſein Auftreten auf fremde Fürſten und Völker gemacht hat, ſo iſt es nicht zu verwundern, daß demſelben auf ſeinen Reiſen in deutſchen Landen allüberall die deutſchen Herzen in heller, froher Begeiſterung entgegenſchlagen. Des Kaiſers Reiſe in das Sachſenland hat den berrlichſten Verlauf genommen, nicht nur der ſüchſiſche Hof, ſondern die geſamte ſächſiſche Bevölkerung bat dem Kaiſer einen überaus herzlichen, warmen Empfang bereitet, — ein erfreulſcher Beweis für die fieghafte Kraft des Reichsgedankens. Der Kaiſer wird dem⸗ nächſt auch andere deutſchen Bundesländer beſuchen und wir find überzeugt, daß weder die Bayern, noch die Württemberger, am aller wenigſten aber die durch und durch reichs⸗ und laiſertreuen Badener den Sachſen nachſtehen werden. Wo immer unſer neuer Kaiſer badiſches Gebiet beireten wird. wird ihm der Geiſt, den unſer deutſch gefinnter Landesherr ſo tief in ſeines Volkes Seele geſenkt hat, der Geiſt der deutſchen Einigkeit und Treue das Geleit geben. 8 5 Berlin, 28. Aug. S. M. der Kaiſer iſt vergangene Nacht 12 Uhr von ſeinem Beſuch am königl. ſächſiſchen Hofe nach Potsdam zurückgekehrt. Bereits heute früh 8 Uhr weilte der Kaiſer auf dem Bornſtedter Felde, um die Beſichtigung der zweiten Gardekavalleriebrigade vorzunehmen. Gegen Abend kam der Kaiſer nach Berlin, um den König von Griechenland zu begrüßen. Nachmittags trafen die Der König von Görlitz. Hiſtoriſcher Roman von H. v. Ziegler. Nachdruck verboten. Fort. „Ihr habt wohl Recht, Herr Großcomthur,“ hickte der Angeredete, indeß die Krankheit muß eben warten, biß ich unter die Ritter des heiligen Grabes gufgenommen bin, dann wird ſie mich wohl be⸗ wͤltigen.“ Im Hintergrunde ſtanden die drei Getreuen des Görlitzer Junkers, der ſtille Mönch, deſſen Namen Niemand wußte, Peter, des Junkers Knappe und end⸗ lich der alte Araber Nurreddin, in ſeinen wallenden Seidengewändern, den Turban um das weißhaarige Haupt geſchlungen. Wie bleich unſer Gebieter heute ausſieht wandte ſich letzterer zu ſeinen Begleitern, ich fürchte er bekommt das Fieber. „Gott verhüte es,“ hauchten des Möͤnches bleiche Lippen, unhoͤrbar, o Gott, die Hand, welche das Barett hält zittert furchtbar; armer, armer Georg. 5 Nach und nach hatten die Deutſchen und Araber von Emmerichs Gefolge ſich unter einan⸗ der zu verſtändigen gewußt und gegenſeitig die gebräuchlichſten Worte arabiſch und deutſch gelernt, ſo⸗ daß ſie ſo und mit Hülfe einer Art Zeichenſprache ſich moͤglichſt gut verſtändigen konnte. — Jetzt erſcholl feierlicher Poſaunenton durch die dichtgefüllte Kirche, die ganze Gemeinde ſtimmte andächtig in den Lobgeſang ein und dann trat der Biſchof langſam zum Altare! mit tiefbewegter Stimme, oft unterbrocken von der eignen Rühr⸗ ung, hielt er eine Anſprache an jene drei Männer denen die Feier insbeſondere galt. Er ermahnte fte, der Ehre eines Ritters vom heiligen Grabe ſtets würdig zu bleiben und das Kreuz des Erlöſers nicht nur äußerlich, ſondern vielmehr im Herzen zu tragen. a a Dann winkte er den Großcomthur und noch einen anderen Ritter zu ſich heran und dann nahten die drei zum Ritterſchlag auserkornen Männer, Junler Georg voran. Sie mußten das ihnen vom Biſchof vorge⸗ leſene Ordensgelübde nachſprechen und ſodann niederknieen; in dieſem Augenblick warf ihnen der Großcomthur den Rittermantel über die Schultern und der Biſchof befeſtigte eine goldene Kette um ihren Hals, woran das Kreuz vom heiligen Grabe hing. Dann reichte jener vorerwähnte Ritter dem Biſchof ein kuczes Schwert und er berührte mit deſſen blanker Klinge dreimal leicht den Nacken des Knieenden, indem er feierlich ausrief: Ich ſchlag dich Ri hochgelobt Herzen. Heilands. Sei ein Schutz und Schirm den heiligen Städten da Er wandelte und ein Schrecken für die Ungläubigen. Im Namen des dreieinigen Gottes, ich ſage Dir ſtehe auf! Die erhabene Feier dauerte nur kurze Zelt, aber ſie machte einen tiefen Eindruck auf die neuen Ritter und die ganze Verſammlung; heller Sonnen⸗ ſchein fiel durch die bunten Scheiben der Kirche über die Knieenden und die Weihe veredelte ihre All die Mühen und Gefahren der weiten Reiſe verſanken vor der erhabenen Größe dieſes einen Augenblicks, der ſie alle dem Himmel näher zu bringen ſchien. Aber gerade dieſer übermächtige Eindruck verbrauchte Georgs durch die Fieber geſchwächte Kräfte auf ein Mal; vor ſeinen Augen zuckten rothe Flammen auf, es ſauſte und brauſte ihm in den Ohren und ein wilder Schmerz ſtach in ſeiner Bruſt. Mit faſt übermenſchlicher Selbſtbeherrſchung hatte er ſich bis jetzt aufrecht erhalten, als er ſich aber wieder erheben ſollte, taumelte er wie ein Trunkener und wäre unfehlbar geſtürzt, wenn nicht ſogleich ein weicher und doch kraftvoller Arm ihn umfaßt und liebevoll geſtützt hatte. Es war der ſtille Mönch, den Niemand kannte. Schon im nächſten Moment d Nureddi n der Seite des ſtanden auch Peter eliebten Herrn der