kein Bier meht derabreſchen wollte, ſebensgeführlich verletzt. Außerdem trugen mehrere Gäſte, welche dem Wirte zu Hilfe eilten, nicht unbedeutende Verletz⸗ ungen davon. Einer der Gäſte, welcher den Rauf⸗ bolden nacheilte, wurde von dieſen in die Straßen⸗ rinne geworfen und ſchwer verwundet. Die Sache fand heute ihre gerichtliche Erledigung. Die Thöäter heißen Rollnus, Ratzel, Allbrecht und Zopf. Der erſtere erhielt zwei Jahre und der zweite und dritte ſechs Monate Gefängnis. Hopf wurde freigeſprochen. — Baden, 20. Aug. Die großen Inter⸗ nationalen Pferderennen werden am 26., 29., 31. Auguſt und 2. September jeweils Nachmittags 2 Uhr ſtattfinden. An jedem Tage find fünf Preiſe zu erringen und zwar am erſten Tag in der Höhe don 34 000 Mk., am zweiten 55 500 Mk. (nebſt Goldpokal von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Baden), am dritten 20 900 Mk. und am vierten Tag 23 500 Mk. Den Glanzpunkt bildet der zweite Tag mit dem Jubiläumspreis von 34 000 Mk. Die Annahmen in den Handjſcaps find ſehr be⸗ friedigend ausgefallen. Zu bemerken iſt noch, daß für die Beſucher des Rennplatzes eine Fahrermäßigung auf den badischen Eiſenbahnen in der Weiſe eintritt, daß einfach gelöſte Billete zur taxfreien Rückfahrt berechtigen, wenn dieſelbe am Rennplatz abgeſtempelt worden find.“ ö — Triberg, 22. Aug. Vor einigen Tagen iſt in der Uhrenfabrik „Unſon Clock Komp.“ in Furtwangen ein junger Arbeiter Namens Ketterer dadurch verunglückt, daß er aus Unvorfichtigkeit dem Treibriemen einer im Gange befindiichen Maſchine zu nahe kam, von dieſem erfaßt und an die Decke geworfen wurde, ſo daß er den rechten Arm mehr⸗ mals brach. — In Hornberg iſt am 19. d. Mts., Abends, auf der Straße vor dem Mohrenwirtshauſe ein abſcheuliches Verbrechen verübt worden. Zwei ledige Arbeiter, ein Schreiner und ein Zimmermann, geriethen wegen einer geringfügigen Urſache in Wort⸗ ſtreit, in Folge deſſen der Erſtere dem Letzteren einen Dolch mehrmals in den Unterleib ſtieß, ſo daß der verletzte Zimmermann Wolber lebensgefährlich dar⸗ nieder liegt, während der Thäter, Schreiner Emil Hügel aus Brötzingen, in das Amtsgefängnis ver⸗ bracht wurde, allwo er Gelegenheit hat, dieſen Banditenſtreich zu bereuen. — Adelsheim, 22. Aug. In dem benach⸗ barten Dorfe Hohenſtadt wurde bor einigen Tagen in dem Keller des Landwirts J. G. Baumann eine in der Erde vergrabene Schachtel aufgefunden, lichen Geſchlechts, enthielt. Die Leiche, welch das Kind der ledigen Koraline Baumann von dort ſein ſoll, lag ſchon 14 Tage unter der Erde und war dieſelbe bereits in Verweſung übergegangen. Man vermutet, daß auch die Mutter der Karoline Bau⸗ mann an dem Verbrechen beteiligt iſt. Beide ſind verhaftet worden. — Altdorf, 19. Aug. Ein lediger Tag⸗ löhner Namens Philipp verzehrte ſein Mittageſſen ganz heißhungerig. In Folge des raſchen Eſſens brachte er ein Stückchen Fleiſch ſtatt in die Speiſe⸗ röhre in die Luftröhre und mußte erſticken. — Pfarrkirchen, 19. Aug. In Neu⸗ hofen wurde vorgeſtern Nachts der Pfarrer Joſef Pieringer ausgeraubt und ermordet. — Nürnberg, 21. Aug. (Hopfen.) Heute hat die neue Woche mit lebhaften Einkauf begonnen. In 1887er Hopfen wurden wieder für bohmiſche Sorten beſtehend zu 28—37 Mk. andere große Partieen zu 18, 20, 24, 30, 38 bis 40 Mk. ge⸗ handelt, ſodaß 300 Ballen vorjährige und 50— 60 Ballen neue zum Abſchluß kamen. Letztere meiſtens aus Württemberg, Baden und der Hallertau ſtammend, wurden je nach Trocknung u. Pflücke zu 80, 90 u. 100 prima konnten noch 105 Mark aufbringen. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß faſt alle neue Hopfen ſo ſchlecht gepflückt und ſo nachläßig getrocknet zu Markt kommen, daß die Preiſe den ohnehin niedrigen Stand nicht behaupten können. Die ſchlechte Be⸗ ſchaffenheit der Waare, die übereilte Behandlung beſonders die unredliche, ſchlechte Pflücke find allein die Urſache, daß der Preis von 95 — 100 Mk. auf 80-75 Mk. zurückging. Viele Käufer ſind ge⸗ zwungen, den erkauften Hopfen nachpflücken und trocknen zu laſſen. Die Stimmung des Marktes iſt feſt, die Geſchäftsbewegung ſteigend. 0 — Landau, 22. Aug. Vor einiger Zeit er⸗ trank das 2jähriege Kind der Wtw. G. M. Fiſcher von Mörzheim in der Dunggrube des Barbirs J. Geropp dortſelbſt, welche ſich indeſſen mit einem Lat⸗ tenzaune abgeſchloſſenen Hof befindet. Das hieſige Landgericht verurteilte ihn deßhalb zu 8 Tagen Ge⸗ fängnis wegen fahrläſſiger Tödtung. — Man kann alſo auch beſtraft werden, wenn ohne Aufſicht gelaſſene Kinder in einem abgeſchloſſenen Raume wo ſie nichts zu ſuchen haben, verunglücken, was namentlich auf dem Land zur Vorſicht mahnen dürfte. welch die Leiche eines neugeborenen Kindes, männ⸗ Rechnung allein über 100 Ballen, aus verſchiedenen Mark gehandelt; nur etliche Ballen Württemberger N iſt ſehr groß. ging über mehrere Ortſchaften im Bezirk Kronenburg tauſend Häuſer abgebrannt, die größtenteils boh eſth, 22. Aug. In der Gemeinde lag,, e haben unbekannte Thlter de 1 1 ö ö untergraben und vollſtändig ausgeraubt. Der Schaden — (Ein furchbarer Wolkenbruch) in Niederöſterteich nieder und richtete großes Unglück an. Etwa 15 Perſonen, darunter eine Wiener Familie, find ertrunken, 50 Häuſer eingeſtürzt, mit Frucht gefüllte Scheuern weggeſchwemmt und vieles Hausvieh und viele Pferde ſind in den Fluthen um⸗ gekommen. Die Leute flüchteten auf Bäume und Dächer, die unter ihnen zuſammenbrachen, daher find nach der „Frkfr. Ztg.“ auch zahlreiche ſchwer e Verletzungen vorgekommen. — Paris, 22. Aug. Im Lolxre⸗Departe⸗ ment fanden geſtern Abend große Wolkenbrüche ſtalt; die dadurch herbeigeführten Ueberſchwemmungen rich teten große Verherrungen an. In Givors ſilürzte mehrere Häuſer ein; die Lokomotive eines durch d Tunnel von Givors fahrenden Zuges wurde durch einen Erdrutſch verſchüttet und die Bedienung konnte nur mit Mühe gerettet werden. Der Bahnverkehr zwiſchen Lyon und St. Etienne iſt gesperrt. — Aus Schreck geſtorben. b Kaunitz, der 27jährigen Majoratserbe des ausge⸗ dehnten Fideikommiſſes, früher Attachs in London, verunglückte am Dienſtag in Payerbach in der Villa ſeiner Schweſter, der Fürſtin Egon Hohenlo im Garten durch einem Sturz vom zohmen Ma tier, welches plötzlich bockte. Kaunitz blieb ſo f todt. Die Aerzte mutmaßen einen Herzſchlag aus Schreck. 5 — New⸗York, 22. Aug. Im Ohloth zerſtörten heftige Stürme viele Brücken der Ba more-Ohiobahn. Die Landwirtſchaft in den Staalen Mat hland, Virginia, Pennſylvania und Newjerſey litt großen Schaden. Auch mehrere Fabri wurden ſogar zerſtört und viele Perſonen ſoll 45 umgekommen ſein. An der Oſtküßſe der Ver⸗ 90 Staaten traten ebenfalls heftige Stürme auf. . Petersburg, 23. Aug. Einer Meldung aus Orenburg zufolge find in dieſer Stadt über 10 Aniiigten Prei fernt unter iin dn Bnzfi Fembläſt einlade. en — — Gro fal fl H t u i iußerſt billig Handwerkern und Arbeitern bewohnt waren. In folge des furchtbaren Brandunglücks finden ſich gegen 10,000 Perſonen obdachlos. 4 1 zeigen, den die Welt nicht kennt, der aber hoher iſt als alle Vernunft. „Ich will bei Euch mein Leid vergeſſen, gute Mutier!“ „Sei ruhig, Benigna Horſchelin, ich weiß es wohl. Sah ich Dich doch am Sterbelager des alten Thorwächters zum erſten Male in ſeinen Armen, 9 ſtieg mein erſtes Gebet für Dich zum Himmel auf. Ja, am Kreuzthor, murmelte Benigna ſehn⸗ ſüchtig, dort wo ich ſo glücklich — und ſo elend wurde! Ach dort moͤchte ich dereinſt wenn ich ge⸗ ſtorben bin, begraben werden!“ 25 0 giaſt ſenkrecht fielen die Strahlen der Tropen⸗ ſonne herab auf die öde Wüſte; nirgends ringsum ließ ſich ein Baum oder Strauch erblicken, noch weniger ein Quell, um daraus den quälenden Durſt zu löſchen. Lautlos, niedergeſchlagen und furchtbar er⸗ ſchöpft zog die kleine Karavane dahin, an ihrer Spitze Georg von Emmerich und der Dolmetſch 5 die Führung der Schaar übernommen atte. Erſt ſeid vierundzwanzig Stunden hatten Junker Georg und ſeine Begleiter Aſtens Boden betreten und die ſchlimmſten Beſchwerden der Reiſe begannen nun für ſie. Dieſer Wüfſtenritt bildete freilich einen ſtarken Gegenſatz zu Venedigs üppigen Leben und dem ewig belebten Treiben Alexandrias. die mühſelige Fahrt über die Alpen ſchien leicht gegen Ja ſelbſt Georg von Emmerichs ſchönes Antlitz war auf der ganze Reiſe unverändert, ernſt und traurig geblieben, obſchon manches dunkle Frauenauge ihm entgegengeleuchtet, manches verführeriſches Lächeln ihm gegolten hatte. ö Der Junker ſah es nicht, denn ſeine Seele war erfüllt von einem anderen Bilde, von dem des ge⸗ liebten deutſchen Mädchens mit blondem Haar und blauen Augen. Im Hintergrunde der kleinen Karawane hielt ſich ein Mönch beinah ängſtlich fern von den an⸗ dern. Seine hohe ſchlanke G⸗ſtalt vermochte die Kutte zu verbergen. Die Kapuze behielt der Mönch, aber auch bei größter Hitze über dem Haupte zugezogen 855 nicht etwa eine verräteriſch rote Locke hervor⸗ ehe. Stundenlang war die Karawane ſo dahinge⸗ zogen, aber noch immer wollte ſich die er fehnte Oaſe nicht ſehen laſſen, es blieb öde und ſtill rings⸗ umher. 8 . Da plötzlich hielt der Dollmetſch ſein Roß an, ſprang aus dem Sattel und warf ſich platt zur Erde und lauſchte mit dem Ohr. „Was thut ihr Ali?“ frug Junker Georg erſtaunt, es iſt ja weit und breit nichts zu hören.“ g Doch, Herr, nickte der Dolmetſch geheimnisvoll es findet ein Kampf ſtatt, wahrſcheinlich dicht an der Oaſe — und wir müſſen vorſichtig ſein, um nicht hine inzugeraten. Nicht doch, Ali, gab der Junker mutig zurück laßt uns immerhin vorwärts, vielleicht ſind unglück⸗ liche in die Hände räuberlſcher Beduinen gefallen und die Beſchwerden und Gefahren, die fich in der Wüſte rings um ſie her erhoben. %»C wir können ihnen beiſtehen. Vorwärts Brüder, laßt unz ellen! ⸗ 1 Höher hob ſich Junker Georgs kräftige Geſt im Sattel, ſein Auge blitzte, alle Müdigkeit ſch von ihm gewichen und er gab ſeinem Roſſe die Sporen, daß es hochaufbäumte und dann wie Pfeil dahinjagte. Jetzt erſt ſchien Georg von Em⸗ merich ſich in ſeinem Elemente zu befinden, er lebt förmlich auf bei der Ausſicht auf Kampf und rit⸗ terliche Thaten. Sinnend und ſehnſichtig ſchaute der einſaue Mönch zu ihm hin, eine Thräne rann in das hören Gewand, ein Seufzer drängte ſich über die feſtgeſchloſſene Lippen und ſeine kleinen Hände umſpannten feſter den Pilgerſtab. „Gott ſei Dank, daß ich in ſeiner Nähe bin und ihm beiſtehen kann, wenn die feindlichen Pfeile ſchwirren,“ flüſterte der Mönch. Die Reiter jagten im Galopp dahin, de Mic f in gut aſſortirt zu d dufibe, Baum großer Ausw en Reb Gachlſpaten, Hat fiat, een alete, Kinde geräthe. Oaſe entgegen, während die Fußgänger der Kara⸗ R wanne in beſchleunigter Gangart ſo raſch als möglich E folgten. ö 4 n mm fenen Kaum zehn Minuten ſpäter unterſchied man hanttz d auch in der That fernen Hülferuf und ſchmetternd ö ſtießen der Junker und die Seinen in das Hüft⸗ g horn, um der Bedrängten die nahe Hülfe zu der⸗ künden. 8 Ali, der Dolmetſch war indeſſen ſehr unruhig geworden. 1 Vorficht, mein Herr und Gebieter, mahnte er wiederholt, Ihr kennt die räuberiſchen Beduinen der Wüſte nicht, deren vergiftete Pfeile ſelten oder nie⸗ mals ihr Opfer verfehlen. Laßt mich voran, ich will auskundſchaften. i Man F af 52 9 Fortſetzung folg