ahl ul 80 Aut dueſeh Kae frſc kun d ben daß eien 1 22 8 18 0 B51. „ 5 . N * 9 7 * 1 1 Erſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet viertelfährli 15 Nachſtehende Annoncen Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 4 40 8 145 e 4 5 10 Aeiurg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Zuſergte, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der e Moſſe, 205 L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate ition i 1 ür uns an. Expedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpalti 8 f ; ; : Harmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Self- Angeigen uit . g 75 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Redaktion, Druck und Verlag von Rarl Molitor in Ladenburg —— 1888 Samstag, den 18. RAuguſt 3 eee — 5 1 a den bur g. Von Seiten des Vorſtands der g 1 1 9 , Nationalliberalen Partei Mannheim Ausflug nach der Ludwigshöhe bei Edenkoben. Der glänzende Verlauf der vorjährigen Fahrt nach dem Niederwald veranlaßte uns, auch in dieſem Jahre am Sedantag (Sonntag den 2. September) einen Ausflug unſerer Parteigenoſſen zu veranſtalten und iſt das diesmalige Ziel unſerer Fahrt die Ludwigshöhe bei Edenkoben. Hervorragende Parteiführer der Pfalz, mit welchen wir uns in Verbindung ſetzten, baben unſer Vorhaben freudigſt begrüßt und ihre Mitwirkung zugeſicherl. Einladungen ergingen an die Herren: Reichsrath Dr. Buhl, Vicepräſident des Reichstags, ferner Oberbürgermeiſter und Reichstagsabgeordneten Dr. Miquel, Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Bürklin und Dr. Klemm und Oberamtsrichter Kuhy in Edenkoben ꝛc, ſowie an unſere Parteifreunde im hiefigen Bezirk und an unſere vorjährigen Feſtgenoſſen in Mainz und Darmſtadt. Herr Reichstagspräſident Dr. Nuhl ſowie mehrere Parteiführer haben ihre Anweſenheit zugeſichert. Der wundervolle Platz, ſowie die Bereitwilligkeit, mit der ſich das Localcomite in Edenkoben zur Verfügung geſtellt hat, ſichern den Teilnehmern zum Voraus einen genußreichen Tag und wird der Außerdem zur Befeſtigung der freundſchaftlichen Beziehungen zu unſeren Parteigenoſſen in der Pfalz und in Heſſen dienen. Das Programm, welches noch in ausführlicher Weiſe feſtgeſtellt wird, iſt vorerſt wie folgt entworfen: Abfahrt von Ludwigshafen mittelſt Extrazugs um Sonntag den 2. Sept. morgens gegen 9 Uhr, Eintreffen in Edenkoben 10 ½ Uhr. Begrüßung durch die Pfälzer Parteigenoſſen im Hotel zum Schaaf in Edenkoben und gleichzeitiges Frühſtück. Um 11 ½ Uhr anderthalbſtündiger Spaziergang nach der Ludwigshöb'. 1—4 Uhr Feſtverſammlung im Walde auf dem vom Pfälz. Verſchönerungsverein angelegten Platze auf der Ludwigshöhe. Nedeakt, Geſang und Muſik. 4 Uhr Rückmarſch nach Edenkoben, woſelbſt un 5 Ubr für einen warmen Imbiß geſorgt iſt. Um 7 Uhr Rückfahrt mittelſt Extrazugs nach Ludwigshafen. An Unkoſten für Muſik ꝛc. erwachſen 70 Pfg. pro Perſon. rück ſtellt ſich auf Mk. 1.50 pro Perſon. Das ausführliche Programm ſowie das Billet wird Ihnen dann rechtzeitig zugehen. Wir zählen auf eine recht große Beteiligung unſerer Parteimitglieder, nicht zweifelnd, fahrt anreihen werde. „ 1 Der Fahrpreis mittelſt Extrazugs hin und daß ſich der diesjährige Auflug würdig der vorjährigen Feſt⸗ 2 5 Indem wir dies zur Kenntnisnahme unſerer hieſigen Partei⸗Freunde bringen, bitten wir diejenige Perſonen, welche ſich an dem Ausfluge nach der Ludwigshöhe bei Edenkoben am 2. September beteiligen wollen, ihre Anmeldungen längſtens bis zum 20. Auguſt an die Herren Haus von Soiron, Mannheim, O 6, 1 oder Carl Steingötter hier gelangen zu laſſen. 5 Spätere Anmeldungen können nur eventuell Berückfichtigung finden, i 3 1 — Der Ausſchuß der nationalliberalen Partei Jadenbur Der König von Görlitz Hiſtoriſcher Roman von H. v. Ziegler. Nachdruck verboten. „Fortſ. Das Abendgeläut war längſt verklungen, das Not am Himmel verblaßt und noch immer hielten ſich die Liebenden umſchlungen; o, daß ſie ſo hätten ſterben kennen! Da knirrſchten vom Wege her leiſe Schrittepeters Stimme flüſterte mahnend: Vorſicht, gnädigſter Junker, eine verhüllte Ge⸗ falt kommt des Weges daher! „So leb' denn wohl, meine Benigna, meine theure Braut. Gott ſchütze und erhalte uns Beide bis zum frohen Wiederſehen! Nimm her mein Kind, noch das äußere Zeichen unſeres Bundes Junker Georg, ſich aus den Armen der Ge⸗ lebten losreißend, eilte davon und halbohnmͤchtig brach Benigna über dem Grabe zuſammen; des Junkers klirrende Schritte verhallten in der Ferne, Elſeskälte rieſelte durch Benignas Glieder u. krampf⸗ haft preßte ſie den Ring, den er an ihre Hand ge⸗ ſchoben, an die Lippen. „Ach dürft' ich doch auch dort unten bei Dir schlummern, theuerer Ohm,“ flüſterte ſie jam⸗ mernd, „es iſt ſo kalt und einſam hier oben auf der Erde — nun er fort iſt, mein Ein und mein All!“ Jetzt rauſchte es leiſe neben der Unglücklichen, ein tiefer Seufzer drang an ihr Ohr, eine weiche Hand berührte ihre Schulter und eine ſanfte Stimme ſagte: Du biſt eine Heldin, Mädchen! Aber kannſt Du auch vergeben in dieſer ſchweren Stunde!“ Es war faſt dunkel geworden und Benigna hob ſcheu abwehrend die Hand empor, als die Spe⸗ cherin die Cabuze beiſeite ſchob und röͤtliches Haar um ihr totblaſſes Antlitz wehte. „Frau Agneta! Was wollt ihr bei Derjeni⸗ gen, die Ihr dreimal verfluchtet! rief Benigna er⸗ ſchrocken. 6 a „Ich will nur Deine Verzeihung, Benigna,“ bat die ſonſt ſo hochmütige Frau jetzt demutsvoll; ſieh, nicht für Dich allein beginnt jetzt ein an⸗ deres Leben, ſondern auch für mich — und um es anfangen zu können, muß ich wiſſen, daß Du mir jene unſelige Stunde der Leidenfchaft vergeben haſt.“ 1 „O, gnädige Frau“, ſtammelte das blonde Mädchen erſchrocken, „iſt es möglich — Ihr kommt — mich um Vergebung zu bitten — mich, die von der ganzen Stadt verleumdet und verurteilt wird!“ 8 Nicht doch, Benigna, entgegnete Frau Agneta ſanft, ich urteile heute anders wie damals, als mich die Leidenſchaft verblendete; Dein einziges Un⸗ recht iſt, daß Du den Junker Emmerich liebſt, und er liebt Dich auch wieder! O, Kind, für dieſe Ge⸗ wißheit hätte ich einſt mein Herzblut opfern und meiner Seele Seligkeit hingeben können. Deshalb habe ich Dir damals gegrollt und Dich gehaßt. Aber das iſt nun alles vorbei, ich habe meine Leiden⸗ ſchaft beſiegt, — hier im Angeſicht der ſtillen Todten frage ich Dich noch einmal, kannſt Du mir vergeben, Benigna ? Sie zögerte noch eine Sekunde, dann aber legte ſie ihre Hand in die kleine, feine der vornehmen Dame und zwei weibliche Herzen, die ſich bisher ſo fremd geſtanden hatten, ſchloſſen einen Freund⸗ ſchaftsbund. 55 Am nächſten Morgen frühzeitig begaben fich der Landvoigt von Stein und ſeine Ehefrau nach dem Emmerich'ſchen Hauſe, um den ſcheidenden Georg ein letztes Lebewohl zu ſagen. a Kalt und klar dämmerte der Morgen, glitzern der Reif lag auf den Dächern und den Wieſen und droben am Himmel zeigte das mattviolette Sonnenlicht, daß ein ſonniger Tag ſich allmählich Bahn brechen werde. . g 5 Georg ſchien ſich freilich wenig um das Wetter zu bekümmern; ruhig u. ernſt ſaß er am Tiſche, wo 3