Iraf Mansfeld den Kranz im Maufoleum am Sarge des entſchlafenen Monarchen niedergelegt. Berſchiekenes. „ Ladenburg, 7. Aug. (XII. badiſcher Feuerwehrtag und die Feier des 25jährigen Beſtehens des badiſchen Landes⸗Feuerwehr⸗Vereins am 4., 5. und 6. Auguſt 1888 zu Karlsruhe.) a Am Abend des 4. Auguſtes fand die Vorbe⸗ ratung der Delegirten der bad. Feuerwehren im Zirkus⸗Gebäude ſtatt. Darauf erfolgte Abendunter⸗ haltung im Eintrachts⸗Garten. Der Morgen des Sonntags begann mit Em⸗ pfang der auswärtigen Gäſte an den Bahnhöfen und Thoren. Ausſehen. Vom Babnhofe bis zum Schloſſe ziehen ſich, die ganze Karl⸗Friedrichsſtraße entlang, impo⸗ ſante Flaggenreihen. Um die Fahnenmaſte find Ge⸗ winde aus Tannenzweigen geſchlungen. Guirlanden ſchlingen ſich vor einen Seite der Straße zur andern. Schön geſchmückt iſt Waldſtraße. Gemäß ihrem Namen hat ſie ſich in einen Tannenwald umge⸗ wandelt. Mittelgroße Tannenbäume find in das Pflaſter eingepflanzt. Zwiſchen den Baulureihen befinden ſich Flaggenmaſte. Einen wohlthuenden Eindruck gewähren alle Straßen. Würdig wurden die Gäſte in der Reſidenz empfangen. Akußerſt be⸗ lebt find die Straßen mit Feuerwehrleute und ſon⸗ ſtigen Feſtgäſten. Jeder Bahnzug brachte ganze Scharen von Mannſchaften. Um 9 Uhr fand im großen Ratbausſale die Prämirung einer Anzahl Karlsruher Feuerwehrleute für 20⸗, 25. und 40. jährige Dienſtzeit ſtatt. Generalverſammlung des XII. badiſchen Feuerwehr ⸗ tages im Zirkusgebäude. Alles war ia der richtigen Feſtſtimmung entzündet, plötzlich öffnete um 11 Uhr der Himmel ſeine Schleußen. Ohne Erbarmen regnete es fort bis Abends 5 Uhr, um welche Zeit der Feſtzug in der Kriegsſtraße ſich in Bewegung ſetzte. Derſelbe wurde eröffnet durch eine Stand⸗ arte mit dem Stadtwoppen, umgeben von einem Zug Reiter. Die blanken Helme mit roten, weißen und ſchwarzen Büſchen, ſogar Feuerwehrmänner mit Schleppfäbel, ſowie die Uniformen machten einen impoſanten Eindruck. Die Korps waren nach Al⸗ phobet geordnet, ſo daß das Acherner den Zug er⸗ öffnete. Viele hatten ihre eigenen Mufiklapellen mitgebracht, welche im Zuge spielten. Derſelbe wurde programmäßig bis zum Schluſſe durchgeführt. Ueber⸗ all wurden die Gäſte mit Blumen und Sträußchen überſchüttet. Um 7 Uhr langte der Zug auf dem Die ganze Refidenz hat ein feſtliches Um ½ 10 Uhr begann die Feſtplaze an. Ein lebhafte Treiben entſpann fich. Die Artilleriekapelle begann ihr Konzert. Um 9 Uhr nahm das Feſtbankett in der Feſthalle ſeinen Anfang. Die vereinigten Karlsruher Männergeſang⸗ vereine trugen einige Lieder vor. Reden u. Toaſten wechſelten mit Mufikſtücken ab. Am Abende berrſchte auf dem Bahnhofe ein großer Trubel. Extrazüge mußten abgelaſſen werden, um die Gäſte befördern zu können. Die älteſte Feuerwehr in Baden iſt die von Durlach, welche im Jahre 1846 gegründet wurde. Die überraſchenden Erfolge dieſes Korps verdrängten nach und nach die Vorurteile und Abneigungen gegen die humanen Zwecke, ſo daß Baden jetzt über 200 Feuerwehrkorps zählt. . Nicht zu vergeſſen iſt die Ausſtellung, die mit dem Feuerwehrtage verbunden war und ausſchließlich Dinge enthielt, welche in das Gebiet des Feuerlöſch⸗ weſens gehbren. Die Ausſtellung war räumlich ſehr Vorteilhaft untergebracht, da man zu dieſem Zwecke die Zirkushalle benutzt hatte. Alle bedeutenderen Fabrikanten von Feuerwehr⸗Requiſiten hatten die Ausſtellung mit ihren Erzeugniſſen beſchickt. Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß dem Prä⸗ fidenten des Landesfeuerwehrvereins, Herrn Franz⸗ mann, Namens des Großherzogs das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens und Namens der Feuerwehr ein Geſchenk Überreicht wurde. Als Ort für den nächſten Landesfeuerwehrtag wurde Säckingen beſtimmt. Hoffentlich iſt ſo mancher gute Gedanke, ſo manche nützliche Anregung mit hinaus⸗ gegangen, ſodaß, wenn die Feuerwehrmänner fich wieder zuſammenfinden, ein weiterer Fortschritt kon⸗ ſtatirt werden kann. — Walldürn, 3. Aug. Geſt rn wurde hier der erſte Grünkernmarkt abgehalten. Trotz der ungünſtigen Witterung wurde eine große Menge zu Markte gebracht. Im ganzen wurden 450 Zentner verkauft. Für Hochprima wurden 30 bis 32 M., fur Sekunda 27 M. und für 3. Qualität 23 M. bezahlt, während die Höbe dieſer Preiſe im vorigen Jahre nicht erreicht wurde. Berlin, 5. Ang. Erſchreckend find die Meldungen über die durch die Regengüſſe der letzten Tage in Schleſien bewirkten Ueberſchwemmungen. Die Ueberſchwemmung in Schleſien machte die Bahn⸗ ſtrecken Hirſchberg⸗Lauban, Greiffenberg⸗Löwenberg, Greiffenberg⸗Langenöls, Lauban⸗Langenöls durch Un⸗ tetſpülung der Brücken und Dammrutſchungen un⸗ fahrbar. Der Bober ſteigt weiter, der Zacken fällt, die Katzbach trat neuerdings aus — Wien, 5. Aug. Die öſtereichiſche⸗Nord⸗ weſtbahn macht bekannt; Infolge ſtattgehabſen Un, wetters, find die Strecken der Südnorddeutſchen Verbündungsbahn: Raſpenau— Seidenberg, Sem Eiſenbrod und Eiſenbrod— Swarow feit geſtern un⸗ fahrbahr. Insbeſondere iſt in der Strecke Semil— 8. ſenbrod auch ein Umſtejgen der Reſſenden vorläuflg nicht möglich und dürfte die Herſtellung der letzteren Strecke längere Zeit beanſpruchen. Rudolfing bei Aigen im Mühlkreis ganz abgebrannt Faſt das ganze Vieh erſtickte; zwel gefährtete Men⸗ ſchenleben wurden gerettet. — Infolge eines Wel. lenbruches iſt die Vögla heute ausgetreten und über, ſchwemmte die Ortſchaften Gries und Hauchhorn, Die an der Vögla gelegenen Werke ſtellten vie Arheſ ein. — Tratenau, 5. Aug. Geſtern Nachmit⸗ tag deckte ein großer Sturmwind Häuſer ab und verurſachte Waldbrüche, Der Eiſenbahn⸗Laſtenber⸗ kehr zwiſchen Arnau und Pelsdorf mußte eingeſtelſ werden. Rom, 5. Aug. Auf der lipariſchen Inſel Vulcano hat ſich, wie der N. f. Pr. gemeldet wurde unerwartet ein Krater geöffnet, der Ranch der kleine Steine auswirft. Ein geſtern erfolgter neuerlicher Ausbruch erſchreckte die Einwohner. Der Präfel entſendete ein Schiff und Beamte zur Rettung. Die Telegraphenverbindung iſt unterbrochen. Man glaub die Telegraphenſtangenſeyen verbrannt. Nach den letzten Nachrichten berurfachte der letzte Ausbruch großen Schaden; doch iſt kein Menſchenopfer zu he⸗ klagen. Die Einwohner verließen die Inſel. — Vom Rodenſteinfeſt im Odenwalde wrd aus dem beſſiſchen Odenwald der „Kö. Zig,“ ge⸗ ſchrieben: Schon mehrfach iſt der erſprießlichen Be⸗ mübungen des Odenwaldelubs für die ſagenumwo⸗ bene, durch Victor v. Scheffel in den welteſten Kreſſen bekannt gewordene Ruine Rodenſtein, ſowie der Ab⸗ ficht gedacht worden, das zur Einweihung der Scheffel'ſchen Gedenktafel gefeierte Feſt als ein jüht⸗ liches Volksfeſt für den Odenwald auszubilden Dieſe letztere Abſicht iſt vom beſtem Erfolg begleſlet worden. Das diesjährige Rodenſteinfeſt wird Sonntag den 26. Auguſt, ſtattfinden und ſich zu einem großartigen Volksfeſt geſtalten. Aus dem Programm mag insbeſondere der von Fränkiſch⸗Crumbach aus nach der Ruine Rndenſtein beabſichtigte Feſtzug erwähnt werden, welcher dieſes Mal einen beſon⸗ „ich laſſe von Benigna Horſchel nicht und wenn ihr mir die Seele aus dem Leibe foldern laßt. Sprecht ihr heute ein väterlich Machtwort, ſo warte ich in Geduld auf mildere Zeiten; in wenig Tagen trete ich eine Reiſe ins gelobte Land an, die 75 ſchon ſeit Jahren geplant, und wenn ich heim⸗ ehre — —“ Wie ein Alp ſchien es bei dieſen Worten des ſtattlichen Mannes ſowohl dem Bürgermeiſter wie auch Horſchel von der Seele zu fallen; die Zeit heilte allgemach alle Wunden, wie manches konnte ſich in der langen Zwiſchenzeit ändern. „Es gilt, nickte der Bürgermeister, während ſein funkelndes Auge einen gewiſſen Triumph zeigte. „Du wirſt eine Bußfahrt ins heilige Land antreten und auch Eure Tochter, Meiſter Horſchel muß ſich fügen lernen. Geht jetzt, wir ſprechen ein ander Mal mehr über die Sache.“ Der alte Mann mit dem grauen Haare neigte ſich tief vor dem ſtrengen Herrn Bürgermeiſter während ſeine Lippen zuckten, dann ging er wankenden Schrittes N während eine heiße Thräne über ſeine Wange rollte. Heilige Jungfrau, welche ſchwere Stunde! Und er konnte einen alten Mann ſo ſchwer beleidigen indem er ſeine Tochter — eine Dirne ſchimpfte! 4 0 arme Benigna! Gott helfe ihr und uns en!“ „Drinnen aber ſchauten ſich Vater und Sohn noch ein Mal feſt und finſter ins Ange⸗ ficht, ein jeder unbeugſam auf ſeinem Willen be⸗ harrend. 2 Du kannſt in drei Tagen reiſen, mein Sohn ich habe Dein Wort, das Reiſegeld ſowie Empfehl⸗ ungsbriefe für den Biſchof von Jeruſalem ſollſt Du erhalten. Ich danke Euch Herr Vater, für dieſe Zuſage entgegnete ſchwer betonend Georg, weltliche Dinge kümmern mich wenig; bleibt doch das zuckende Herz zurück in Görlitz. i 5 „Er wandte ſich ab und verließ dröhnend das Gemach und Haus, um ſich zu feinem Schwager, den Landvoigt von Stein zu begeben der am Heinwald, unweit der ehemaligen alten Burg, deren Ueberreſte damals noch ſtanden, wohnte.“ . Bald darauf ſtand Georg inmitten des trau⸗ lichen Wohngemaches Gertraudens; Sie ſelbſt ſaß im Erker, ſpinnend und dazu ein Liedchen ſum⸗ mend: Beim Anblick des Bruders ſprang ſie fröhlich Grüß dich Gott, Georg! Du kommſt zum Nachtmahl zurecht, denn ich erwarte meinen Ehe⸗ herrn jede Minute. Georg, wie ſiehſt du aus? Du biſt todtenbleich und verſtoͤrt; ſage nur um Gottes Willen, was iſt geſchehen.“ Viel, Gertraude, und das in kurzer Zeit. Ich reiſe in 3 Tagen nach Jerulem. Du, George! rief die Junge Frau entſetzt, aber wie kam das ſo raſch? Ich begreife das gar nicht, doch erzähle —“ „Einige Worte werden Dir genügen, Ger⸗ traude, lächelte er bitter, mein Herr Vater hat mir mit Acht und Bann gedroht, wenn ich das Mäd⸗ chen, dem ich Treue geſchworen und das ich liebe, zum Altare führen werde. Sie iſt aus dem Hand⸗ werkerſtande, aber meine Seele kann nicht leben ohne ſie — ohne Benigna! So will ich dann an das Grab des Erlöſers und um ſeinen Segen . 75 1 5 bitten, damit ich bei der Heimkehr mein gelfebles Mädchen doch zum Altare führen darf.“ i Gertraude aber ward todtenbleich und faltet erſchrocken beide Hände: ſie war viel zu ſehr ein Kind ihrer Zeit, um auch nur an Liebe zwiſchen zwei äußerlich ſo vollſtändig getrennte Menſchen zu denken. Hatte ſie auch hier und da wohl eine Andeul⸗ ung vernommen, daß ihr Bruder an einem Mädchen des Bürgerſtandesgefallen finde, aber an elwaz Ernſtes zu denken war ihr nie auch nur in den Sinn gekommen. „Heilige Mutter Gottes,“ rief ſie enkeetzt, 785 nicht um jenes Mädchens Willen gehſt Du ort.“ „Gewiß, Schweſter, und wenn ſch heim⸗ kehre wird ſie mein Weib allem Wiederſpruch zum Trotz.“ f 8 Georg, bedenke doch wie ſchrecklich das it! Was wird der Vater, mein Gemahl, ja die ganze Stadt dazu ſagen.“ „Und was mein Herz dazu ſagt, wenn ich diejenige aufgeben ſoll, welche ich allein liebe, das frägſt Du nicht, Schweſter. Biſt Du ſo umgarn von den einſeitigen Auſichten Deiner bevorzugten Stellung, daß Du meinſt, ein Blürgermädchen könne nicht gleichfalls treu lieben und kreu geliebt werden. Fortſetzung folgt. — Bei dieſem abſcheulichen Wetter kann man wirklich nichs vernünfti f ; da werd ich halt ſtudiren! — Linz, 4. Aug. Vorgeſtern ſſt die Ortſchaft deubene Aren nebst 9e. i in J ahn den dice 0 f den fllt g nelſch kuren uach ſhwiergeren 6 Fonds ft den] kefctung der bi 115 zufall und A neh: enttater — — Satwaide * 1 b va Uuntag den? Tormitte u 1888/89 im N ih berpachtet. Schtisheim, Bürger Har Bkann N. 2240. Ar Zueitag, 10 vormitta did die Herſtel Raſers vor dem Wulde beranſchl af dem Rathau n Vehnigſtneh ſoſfnüberſchl nen jederzeit ber eingesehen 5 Abenburg, der Bürge A 1 g ah don 88, 90 pa Nund, Schindel eme arholine Draltstif