Reklamen mit 20 Pf. berechnet. ſch mit inuſtiertem Anterhaktungsbkakt 1 Sarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., ch und Samstag und koſtet viertelſahrlich 1 = 3 , A i exel, Poſtproviſion, Kuſergte, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in 0 Exbedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpalti Lokal“ Anzeigen mit 6 5 Bei größeren e Wa eee N ag, d 60 hun es ptuung 1 0 8 1 A I Nn Geben 9 Adier, e . K derkzerg b igeſcift u. in füt Harz te in Ati gulen Sn iger Nart h ern Finn 8edingungn 1 far schweren J ul. 0a f nden 1 We genüber dem bisherigen Zuſtände, Alles dem Staate zu übelloſſen, abe ganz und voll b⸗wußt zu werden. Mehandlungen werden trotz der Ar. 55. Wokttigcheg. Karlsruhe, 9. Juli. Die Huldigung, welche die Stodt Karlstuß⸗ S, K. H. dem Groß⸗ Ferzog darzubringen gedenkt, dürfte den 18. d. Mis. Abends ſtaftfinden. An dieſem Tage findet voraus⸗ ſichtlich der Schluß des Landtags ſtatt und wird aus dieſem Anlaß S. K. H. der Großherzog ich hier befinden. 1 Karlsruhe, 7. Juli. Zu den wichtigſten bon der Zweiten Kammer angenommenen Anträge De der Verhandlung über die Lage des Kleingewerbes hört neben einer Anregung zur Beſteuerung der Detailreiſenden und zur Heranziehung der Hauſtrer hei der Gemeindebeſt⸗uerung J) eine polizeiliche Con⸗ Role der Werkſtätten und Schlafräume der im Klein⸗ gt werbe heſchäf tigten Lehtlinge und Geſellen; ſowie Pberbaupt eine umzaſſendere Fürſorge für dos ge⸗ Jundheitliche und fitkliche Wohlergehen diefer Perſonen; 2) die Vermehrung der Zahl der Gewerbeſchulen, Nebaupt eine ſach⸗ und fachgemäßere Organiſation Iſelben binſichtlich der Ausbildung der Lehrer und 7 Prüfungen, endlich d ren einheſtliche Unterſtellung Aer das Miniſterjum des Innern, mit gleichzeitiger E abrung von Gewerbeſchulinſpektoren; 3) weitere Ausbildung des Submiſſſonsweſens, wobei die Be⸗ Alfichtigung der Gewerbetreibenden, insb ſondere gemeint iſt. Stgatsminiſter Turban tritt mit beſonderer Wärme ur Hebung des Lehrlingsweſens ein und richtet einen kinſten Mabnruf an die freien Innungen, nicht ſondern ſich ihrer ohen und gerade auf dieſem Gebiete praktiſchen Die Maßnungen des Pfuüfidenten Friderich auch an dieſem dritten Ver⸗ * stage noch in ziemlicher Brekte gefühtt. Ja- doch erhebt fich zu den letzten 3 von 11 Cömmiſſions⸗ ankträgen kein Redner mehr, ſomit find dieſelben ſämtlich ohne Schlußaßſtimmung angenommen. (12.) Armeccorps unterſtellt iſt, ernannt. werden wird. gnädigen Handſchreiben ſowohl dem Kriegsminiſter General Bronſart v. Schellendorf, wie dem bisherigen täriſchen Kreiſen unterliegt es keinem Zweifel, Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Albis Gerndl in Wien, in Hamburg und 1 98 Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. N Inſerate find von nachweißbarer Wirkſamkeit. 0 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Laden rg Daube und J. Barck und Comp. für uns an. 0 In ich 835 11. Dult? — Berlin, 7. Juli. Der Kaiſer hat am Vormittag das 3. Garde Ulanen⸗ R: giment auf dem Bornſtedter Felde zu Potsdam für ein faſt andert⸗ halbſtündiges Exereſren unter ſein directes Commando genommen, mit ihm die verſchiedenartigſten Uebungen durchgeritten und es zum Schluß im Parademarſch im Galopp dem Regiments⸗Commandeur, Oberſt⸗ lieutenant von Kleiſt, vorgeführt. Berlin, 7. Juli. Der Kaiſer hat den Prinzen Georg von Sachſen, den Bruder des Königs und vorgusſichtlichen Thronfolger, unter Beförderung zum Generalfeldmarſchall zum Inſpecteur der zweiten Armeeinſpeetion, der auch das königlich ſächfiſche Es bleibt alſo jetzt nur noch die erſte Armeeinſpection zu be⸗ ſitzen, die, wie man annimmt, dem Generalfeld⸗ märſchall Prinzen Albrecht von Pteußen übertragen Der Kaiſer hat in einem beſonders Chef der Admiralität. General v. Caprivi, in An⸗ erkennung ihrer bisherigen ausgezeichneten und er⸗ folgreichen Thätigkeit für Heer und Flotte das Groß⸗ ketuz des Rothen Adlerordens verliehen. In mili⸗ daß der Kaiſer Caprivi trotz der jetzigen Verabſchiedung ſchon in allernächſter Zeit im Heere an hervorragender Stelle wieder verwerten wird. Berlin, 7. Juli. Nach den bisherigen An⸗ ordnungen reiſt der Kaiſer Freitag den 13. Juli, Abends, nach Kiel, von wo aus er nach einem Tage Aufenthalt die Seereiſe nach Petersburg antritt und am 18. Juli Abends dort ankommen dürfte. Auf rr ·cc zum kommandirenden Admiral Behufs Vertretung des Admiralitätschefs zur Admiralität kommandirt; General Albedo wird noch im Laufe des Sommers 144 Paragraphen. Die Wartezeit bei der Altersrente iſt auf 30 Jahre, bei Invalidenrente auf 5 Jahre für die Arbeiter ausgelegte Hälfte einziehen. 8 3 5 1888 ———ꝙ— der Seerei, wird den Monarchen nur ein ganz kleines Gefolge begleiten, darunter Graf Herbert Bismarck, Generaladjutant v. Witch, die Flügel⸗ adjutanten, ſowie der hier attachirte ruſſiſche General b. Kutuſow, das übrige Gefolge begibt ſich am 17. Juli Morgens mit einem Hofzuge über Eydtkuhnen nach Petersburg. ö Berlin, 9. Juli. Die Nordd. Allg. Zig. meldet: Vizeadmiral Graf Monts iſt unter. vorläu⸗ figer Belaſſung in feiner Stellung als Chef der Marineſtation der Nordſee und unter Ernennung oder Herbſtes ein Armeekorpskommando übernehmen; als Chef des Militärkabinets iſt General Hahnke in Ausſicht genommen. Berlin, 7. Juli. Die Ausſchüſſe des Bun⸗ destates ßiellten den Geſetzentwurf der Alter⸗Invali⸗ denverficherung der Arbeiter fertig. Derſelbe enthält feſtgeſetzt. Die Koſten tragen zu 3 Teilen das Reich im Wege des Umlage verfahrens und der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer im Wege des Prämienver⸗ fahrens, wobei Beträge nach Wochen gewährleiſtet werden und zwar 21 Pf. für Männer, 14 Pf. für Weiber in der Woche. Der Arbeitgeber bezahlt den Betrag ganz, kann aber bei jeder Lohnzahlung die Die Errichtung verſchiedener Beitragsſtufen innerhalb der einzelnen Anſtalten für einzelne Betriebe iſt geſtattet Der Betrag der Rente bei Männern iſt auf 120 Mark, bei Weibern auf 80 M. feſtgeſetzt. Nach Ablauf der erſten 5 Jahre ſteigt die Invalidenrente N während der nächſten 15 Jahre um äährlich een een, 5 Der 5 von Görlitz. Hiſtoriſcher Roman von S. v Biegler. Nachdruck verbaten. 2. Fort * „Er iſt noch nicht heimgelehrt, gnädiger Junker ſol dern wohl noch im Ratskeller mit den Herren in Rot zuſammen, aber zur Abendfuppe findet er ch ſtets ein, Nur die, edle Jungfrau Gertraude iſt rufe ich heraus, aber laß Ninnen im Zimmer.“ Nun gut, Friede, H nichts anmerken, hörſt Du!“ 5 Strahlend und ſo raſch ihn ſeine Füße nur Augen ging der Alte hinein, gleich darauf bernahm 5 beg eine weiche, tiefe Altſtimme ganz verwundert rogen: Mich will Jemand ſprechen, Friede, und ſo Pi Warum ſagtes Du nicht, der Voter ſei aus⸗ gegangen? „ech durfte es nicht anders ausrichten, gnä⸗ diges F äulein, ſeht doch ſelbſt, wer es iſt. Und mit zitternden Händen ſchlug er die hohe Fgeltt ür weit zurück, daß die laugſam heraus⸗ lende Dame gerade dem langentbeheten Bruder Kegenüb efand; eine Sekunde nur starrte fie 9 ungläubig in ſein männliches, gebtäuntes Antlitz dunn aber flos le aul jabelnd in fine weten Arme. — 17 1 5 lieber, theurer Bruder, kommſt Du endlich heim? O, welch ein Glück, daß Du da biſt und ich Dich wieder habe. „Gelobt ſei Gott und die heilige Jungfrau!“ Gertraude bon Emmerich war eine auffalle nd ſchöne, vornehme und doch echt weibliche Erſcheinung hoch und ſchlank gewachſen, trat ihre ebenmäßige Figur beſonders vorteilhoft durch das zimmtfarbige über hellblauem Unterkleide emporgeraffte Sammek⸗ gewand hervor, die weiten Sammetärmel fielen, hoch aufgeſchlitzt, daß das blaue Futiter hervor⸗ ſah, über den durch. dichte Tüllpu ffen verhüllten Arm. Das Haupt mit den dunklen Zöpfen trug ſie als Jaängfrau unverhüllt, nur eine funkelnde Bril⸗ lantnadel don elner e Arb: it ſtack darin. „Nach der erſten Vida trat Georg etwas zurück und betrachtete ſtolz bewundernd ſeine Schweſter, welche dunkelerröthend ſich aßwendete. Biſt Du es denn in der That, Gertraude, oder täuſchen mich meine Sinne? Das hochaufge⸗ ſchloſſene fünfzehnjäheige Mädchen mit den unge⸗ ö lenken, ſpitzen Gliedern und dem mageren, braunen Geſichtchen hat ſich ſo beränderte Es iſt faſt nicht möglich!“ So meinſt Du a ſo, Gtorg, daß es gar nicht Deine Schweſter Gertraude iſt, die Du e um⸗ armt und geküßt? 0 585 wird man Dich nicht im Vaterhauſe laſſen!“ der Erde. „Schweſter, Du biſt ſchön geworden! Lange Gertraude errötete abermals heftig bei ſeinen Worten legte die Hand ſchamhaft vor die Augen und hauchte befangen „Heute ſind es acht Tage, daß ich mich mit Erlaubnis des Herrn Vater und aller Verwandten dem Landvoigte Georg von Stein anverlobte, denn — ich habe ihn lieb wie ſonſt keinen Menſchen auf „O, alſo ſchon eine Braut, rief der ſchöne Bruder erſtaunt und zog noch ein Mal die heftig erregte Schweſter an ſein Herz. „Gott ſegne Dich und Deinen Bund, meine Gertraude! So biſt Du, das achtzebnſäßrige Mädchen dem nun drei⸗ ßigjährigen Beuder zuvorgekommen, denn ſch bringe noch immer keine Braut in unſer Eltern. haus!“ Wie ein Traumgedilde tauchten bei dieſen ſchwermutsvollen Worten ſanfte, blaue Augen vor ſeiner Seele auf, doch er wollte dieſe Erinnerung abſchütteln wie eine Thorheit. „Und nun laß Dich in Dein Gemach geleiten liebſter Bruder, es ſtand immer bereit für Dich und Du biſt ſiche rlich todtmüde. „Haſt Recht, Schweſterlein, müde und naß, ich will mich doch vor des Heren Vaters Heimkunft etwas zurecht machen.“ „Armer Georg! Wie naß Dein Mantel iſt