5 N e de 4 7 5 —F: Erſcheint jeden Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 4 mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 4 40 8 0 e 7 3 „welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der tpedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Harmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, 9 General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. 2. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Pokitiſches. Karlsruhe, 4. Juli. Die unvergänglichen Verdienſte, welche Seine Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog um die Elnigkeit des Vaterlandes im Innern und um ſein Anſehen nach Außen neuerdings wieder erworben hat, haben in den Kreiſen der hieſigen Bevölkerung den lebhafteſten Wunſch erweckt, in feier⸗ Geſchäfte iſt bekanntlich die Lebensverſicherung, welche g den de „ Redaktion, Druck und Verlag von karl Molitor in Ladenburg für uns an. einen ungeahnten Aufſchwung genommen hat. Ob⸗ wohl die Lebensverſicherung erſt im Jahre 1864 in den Geſchäftslreis der Anſtalt eingeführt wurde, iſt doch in dem verhältnismäßig kurzen Zeitraum bis Ende 1887 die Zahl der Verträge auf 51,794 mit einem verſicherten Kap tal von rund 210 Millionen 5 0 licher Weiſe das Dankgeflühl kund zu geben, welches Mark angewachſen, ſo daß die Anſtalt zu den größten bnbört alle Deutſchen, mit beſonderer Innigkeitund beſonderem auf Gegenſeitigkeit beruhenden Lebensverſicherungs⸗ f Stolz aber alle Einwohner der Reſidenzſtadt Karls⸗ geſellſchaften in Deutſchland gehört. Das Kapital⸗ Nökraug tuhe Seiner Königlichen Hoheit entgegenbringen.] vermögen der Verſorgungsanſtalt hat Ende 1887 dich Herd Name und durch eine Abordnung ihrer dankbaren Geſinn⸗] Wilhelms mit dem Caren erwartet man in Wien vor dem Reichsgericht in Leipzig hat neuerdings ein der Nu ung Ausdruck zu verleihen. Zunächſt wurde eine nach einer Meldung des „Bureau Reuter“ von dort, erdrückendes Beweismaterial für die Beteiligung der -Uatl Anfrage an das Oberſtkammerherrenamt gerichtet, „daß, obwohl keinerlei politiſche Unterhandlungen franzöfiſchen Geheimpolizei an den Mühlereien in 85 ob und bezw. wann Se. Königl. Hoheit geneigt ſein zwischen den beiden Souverainen bevorſtehen, dieſelbe] Elſaß⸗Lothringen ergeben. Sl werden, die geplante Huldigung entgegen zu nehmen. zur Herſtellung eines Verhältniſſes zwiſchen Peters⸗ Leipzig, 3. Juli. Im Hochverratsproceß Rüti 8 Karlsruhe, 3. Juli. Nachdem Herr Prof. burg und Wien führen werde, welches Rußland und] gegen Dietz und Genoſſen wird die unbeeidigte Aus⸗ eine Ou Dienger ſein Amt bei der bieſigen Allgemeinen Ner-] Oeſterreich in den Stand ſetzen würde ſich gegen⸗ ſage der Frau Cabannes verleſen, wonach Cabannes ſorgungsanſtalt im Großherzogthum Baden nieder- ſeitig gut Dienſte zu leiſten und moͤglicherweiſe in mit Appell gemeinſame Sache gemacht und Appell p. Ef I gelegt hat, iſt heute der Abgeordnete Friderich von einem ſtillſchweigenden Geltenlaſſen des öſterreichiſchen fie nach der Verhaftung ihres Mannes mit Geld An Durlach auf ein Jahr zum Vorſtand der gen. Anſtalt ] Einfluſſes in Serbien und des ruſſiſchen Einfluſſes unterſtützt habe. Landrichter Munzinger⸗Straßburg 5 5 i gewählt worden. Die „Karlsr. Ztg.“ begleitet dieſe] in Bulgarien, ſowie auch in der Herbeiführung einer] beſtätigt als Zeuge dieſe Ausſage. Bürgermeiſter 17 Nachricht mit folgenden Worten: Im Intereſſe der Genugthuung für Rußland gipfeln könnte.“ Bancialis⸗Wertheim, Apotheker Klein und Baron ur rern Verſorgungsanſtalt kann man ſich nur ſehr freuen, Berlin, 4. Juli. Der Aufenthalt Sr. M.] Zorn von Bulach treten als Entlaſtungszeugen für Itum daß es gelungen iſt, einen ſo hochangeſehenen und des Kaiſers in Petersburg, wohin er ſich von Kiel ] Appell auf und bezeichnen ihn als einen guten, arnis lüchtigen Mann zu gewinnen. der ſicher beſtrebt ſein [aus auf der Pacht Hohenzollern begibt, wird etwa ehrlichen Charakter. Der Präſident verkündet, daß 7 wird, das große Vertrauen, welches ſich die Ver⸗3 bis 4 Tage dauern. — Der Beſuch Sr. M. des die Verleſung der an Frankreich verratenen Schrift⸗ nit 0 ſorgungsanſtalt durch ihre anerkannt ſoliden Grund⸗ ] Kaiſers am öſterreichiſchen und italieniſchen Hofe ist; ſtücke in nicht öffentlicher Sitzung erfolgt ſei. n o ſatze und ihre ausgezeichnete Geſchäftsleitung mit] für die zweite Hälfte des Monats Auguſt in Aus⸗ Leipzig, 4. Juli. Im Prozeß gegen Dietz vollem Recht erworben hat, zu erhalten und wo ſicht genommen. In Wien erwartet man, daß unſer und Genoſſen wegen Landesverrats wurde die Ver⸗ Laberkun möglich noch zu ſteigern. Der wichtigſte Zweig der T Kaiſer mit dem Kaifer von Oeſterreich dortſelbſt handlung heute unter Ausſchuß der Oeffentlichkeit denbit, 2 b 2. 2 5 Wie paßte das hierher ? 9 5 „Nein,“ ſagte der alte Thorwächter plötzlich a Der König von Görlitz Noch zuckte die Hand, welche vorhin in der] ſehr ernſt, „aber denn och kann ein Herz leicht auf 5 f des vornehmen Mannes mit dem ſchönen, gebräunten Irrwege geraten, wenn es nicht gut bewahrt wird; 5 Hiſtoriſcher Roman von H. v. Ziegler. Antlitz gelegen; Benigna atmete ſchwer und ihr J Vernunft hilft wenig dabei. Nachdruck verbaten. ] Blick ſtarrte in die lodernde Feuersglut, bis draußen „Ihr ſprecht gar ernſt, Ohm; habt ihr denn 10. 6 1. Fortf . Hufſchlag ertönte und gleich darauf des Thorwächters im Leben ſo trübes erfahren?“ 30, „So lebt denn auf heute wohl, Junker Georg, ſchlürfender Schritt ſich näherte. „Ha, Kind, das habe ich. Mein einzig Kind, 20, klef der alte Thorwächter gerührt, und vergeßt den Da raffte ſie ſich auf, und als er die Thür] meine Alix iſt auf und davongegangen mit einem ien deen Achtzigjährigen nicht, der wohl bald ins Grab ge⸗ öffnete, ſaß ſie ſchon wieder bei der ſurrenden] fremden Ritter und ich habe erſt wieder von ihr ge⸗ apienn legt werden wird. Habt Ihr einmal ein Stündlein [ Spindel, ſcheinbar gleichmüthig, als ſei nichts vor⸗ hört, als fie elend und verlaſſen, voll von bittrer frei, ſo kommt doch gütigſt noch einmal zum gefallen. Reue und Verzweiflung geſtorben war.“ zige, Kreuzthor und erzählt mir von Euren Reiſen.“ Nun Ohm, iſt der ſpäte Gaſt fort? frug fie Eine Weile blieb es ſtill im kleinen Stübchen, geſſaln Gewiß, wackrer Lehmann, ich komme bald wieder ſcheinbar unbefangen. dann mit einem Male kniete das junge Mädchen 1 . lebt denn wohl und Gott befohlen. „Ja, Kind, und Gott ſchütze den wilden Georg] neben dem alten, weißhaarigen Manne, preßte die Kr d Der alte war mit der Leuchte hinaus und denn er iſt treu wie Gold, trotz all ſeiner friſchen Lippen auf ſeine welken Hände und flüſterte lam f Emmerich nachgeeilt, ſo ſah Niemand, wie das blonde übermütigen Streiche und wird, ich bleibe dabei, innig: Armer, armer Ohm, was mögt ihr damals enden Mädchen die Hand auf ihr Herz preßte und in den ſeine Vaterſtadt noch einſt zu Ehren bringen.“ gelitten haben! Sicherem Vernehmen nach hat der Stadtrat, viel⸗ fachen Anregungen, eine ſolche Kundgebung zu leiten, gerne entſprechend, in's Auge gefaßt, die Einwohner einzuladen, bei nächſter Anweſenheit des Großherzogs dahier in feſtlichem Zuge vor das Schloß zu ziehen die bedeutende Summe von rund 56 Millionen M. erreicht. der neuen Direktion blühen und gedeihen, wie es ſeither der Foll war. Berlin, 4. Juli. Von der Begegnung Kaiſer . Möge dieſe wohlthätige Anſtalt auch unter und nicht in Gaſtein zuſammentreffen werde. — Der offizielle Beſuch Sr. K. H. des Prinzen Hein⸗ rich an den nordiſchen Hofen dürfte, der Kreuzzeit⸗ ung zufolge, vor der P⸗tersburger Reiſe unſeres Kaiſers erfolgen. In Koppenhagen wird Prinz Heinrich mit dem ſächſiſchen Königspaare zuſammen⸗ treffen, welches zur Eröffnung der deutſchen Abteilung der dortigen Ausſtellung, daſelbſt einzutreffen gedenkt. Berlin, 2. Juli. Zum Staatsminiſter und Miniſter des Innern iſt der bisherige Unterſtaats⸗ ſecretair in dieſem Reſſort, Herfurt ernannt worden. Herr Herrfurth führte ſeit dem Abgange des Mini⸗ ſters von Puttkamer die Miniſterial⸗Geſchäfte vertret⸗ ungsweiſe. Berlin, 4. Juli. Der Landesverratsprozeß Schemel ſank, während eine Thräne langſam über ihre blühende Wange rollte. Wos war geſchehen? Vorhin als der Fremde gekommen, hatte ſie dem alten Pathen die Geſchichte von Ruth und Naemi erzählt, wie ſie dieſelbe von den Paters ver⸗ nommen und jetzt ſtanden die Worte der frommen Aehrenleſerin abermals mit flammendem Schein vor ihrer Seele: Dein Volk ſei mein Volk, dein Gott ſei mein „So ſtolz wie ſein Vater, unſer Herr Bürger⸗ meiſter, iſt er nicht, ſonſt hätte er nicht auch mir die Hand gegeben. „Haſt Recht, doch Kind nimm Dein Herz zu⸗ ſammen, der Junker iſt gar ſtattlich u. keck anzuſchauen ſo daß ichs begreifen könnte, wenn ich ſolch junges Blut wie du — — — f „Pathe, was denkt ihr von mir,“ unter⸗ brach ihn hier haſtig daß Mädchen, während dunkle Röthe ihr Antlitz färbte, „ich bin keine leicht⸗ Volt u wo du ſurbſt, da ſterbe ich auch, denn nur] ſinnige Dirne, welche emem Hertenſohn nachlaufen 30 der Tod ſoll uns ſcheiden! würde.“ * . 1155 3 8 „Ach ja, Benigna,“ nickte derſelbe wehmütig, „der Allmächtige gab mir ein ſchweres Kreuz zu tragen und ich habe es nicht immer geduldig hin ⸗ genommen, ſondern oft gemurrt und gejammert wie ein Heide. Aber nun iſt Alles vorbei, die Wunde 1 5 nicht mehr und mein Ende iſt nicht mehr ern.“ Draußen am Thor pochte es abermals und die Beiden ſchracken empor; Benigna wehrte liebevoll dem Greiſe, der ſelbſt hinausgehen wollte, um nach⸗ zuſehen, wer Einlaß begehre. „Bleibt immer ſitzen, Ohm,“ meinte ſie, haſtig