Prügelboh 15 enwaldhülter 0 Schönau, Sunn ichtung am bergang. en Schirm dil oft ität noh 4 untwein äuſer 9 3 90. 40 Pfg. h C. len U f ſo lange An npfiehlt F. Sten — — Kein ant bolſiillk EE ebrannt vol 0 5 ſeſten Quali la. n Alle wirlich pute co zu but, 5 Urſcheint jeden Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 * 8 mit illuſtiertem Anterhaltungsblait 1 4 40 J exel, Poſtproviſion. uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der pedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Harmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. f Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Kaiſer Wilhelm 11. und der europäiſche Friede. Während in Deutſchland nicht der geringſte Zweifel darüber herrſchen kann, daß Kaiſer Wilhelm II. getreu der Pflicht eines chriſtlichen Monarchen und getreu dem erhabenen Vorbilde ſeines erlauchten Großvaters und Vaters, nur ein Förderer der euro⸗ päiſchen Friedenspolitik ſein wird, ergeht ſich ein Teil der auswärtigen Preſſe in ſeltſamen Vermuth⸗ ungen hinſichtlich der auswärtigen Politik des jungen Kaiſers von Deutſchland. Bezeichnender Weiſe iſt es nur die franzöſiſche und die ruſſiſche Preſſe, die ſolchen Vermuthungen des Argwohnes Raum giebt, und wir erkennen daraus ſofort, daß es das böſe Gewiſſen der Kriegshetzer in Frankreich und Ruß⸗ land iſt, welches aus den argwöhniſchen Auslegungen jener Preſſe über die angebliche Kri⸗gsluſt des neuen deutſchen Kaſſers hervorgrienſt. Selbſt die lächer⸗ lichſten Purzelbäume auf dem Gebiete der Logik ſcheut die franzöfiſche Preſſe nicht, um die dem Kaiſer Wilhelm II. angedichtete Kriegsluſt zu be⸗ weiſen. So ſchreibt die vielgeleſene franzöſiſche Zeit⸗ ung „Figaro“: „Der neue deutſche Kaiſer liebt das Heer, a ſo liebt er auch den Krieg.“ Kann man ſich eine dreiſtere Unterſtellung und eine albernere Verkennung des hohen Amtes eines deutſchen Kaiſers denken? Muß nicht Kaiſer Wilhelm wie jeder pflicht ⸗ eifrige Monarch als Schutz⸗ und Schirmherr des Vaterlandes auch der Förderer und Freund des Heeresweſens ſein? Auch find ſolche Anſprüche ohne jede hiſtoriſche Berechtigung. Der preußſſche König, Friedrich Wilhelm I., der leidenſchaftliche Soldaten⸗ freund und berühmte Schöpfer der preußiſchen Armee, hat gar keinen Krieg geführt, während der fried⸗ fertigſte Herrſcher ſeiner Zeit, Kaiſer Wilhelm I., General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoneen Erpeditionen: Alois Herndl in Miez, Udelf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Pogles, 5 G. 8. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerale 5 im hohen Alter noch drei große Kriege führte. Waz geht aus dieſen hiſtoriſchen Thatſachen hervor? Offen⸗ bar doch nur die Schlußfolgerung, daß preußiſche Könige und deutſche Kaiſer das Schwert niemals aus Kriegsluſt lockern, ſondern nur dann zur ultima ratio, zum letzten Appell an das Schwert, greifen, wenn es zur Pflicht des Monarchen geworden iſt, wenn es die Exiſtenz und die Ehre des Vaterlandes erfordern. f Als echter Hohenzoller und aufgewachſen in der hohen Schule der Pflicht am Hofe Kaiſer Wil⸗ helms I. und Friedrichs III. kann und wird unſer geliebter Kaiſer Wilhelm II. niemals anders in der Kriegs⸗ und Friedensfrage handeln, als wie es Hohenzollernart, als wie es die Pflicht vor Gott und den Menſchen vorſchreibt. Weder die Politik der Kriegsluſt, noch die Politik der übertriebenen und deshalb ſchwächlichen Friedensliebe wird einen maßgebenden Einfluß in der Regierung Kaiſer Wil⸗ helms II. ausüben, ſondern der neue Herrſcher wird den Frieden halten und fördern als ſeine oberſte Pflicht, er wird aber auch den Fehdehandſchuh auf⸗ heben, wenn ein Gegner ihn vor Deutſchlands Kaiſer⸗ thron niederwirft. Kaiſer Wilhelm wird ferner keinen Augenblick zögern, feindlichen Anſchlägen durch entſprechende Gegenmaßregeln zuvorzukommen und ſtets über die Ehre der deutſchen Flagge bis in die fernſten Zonen wachen. Mit triftigſten Gründen dürfen wir auch an⸗ nehmen, daß Kaiſer Wilhelm II., der als Prinz von unſerem Reichskanzler ſelbſt in die diplomatiſche Kunſt eingeweiht worden iſt, und der in dem Fürſten Bismarck den großen Patrioten und bis zum Tode getreuen Diener des deutſchen Kaiſerhauſes ſchätzt und verehrt, die Bahnen billigen wird, welche Fürſt Bismarck für die auswärtige deutſche Politik ange⸗ Rupolf Moſſe, Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamleit. * Rebaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Labenbur Samstag, öden 23. Juni für uns an. tathen hat. Es iſt deshalb unter Kalſer Wilhelm auch keine Aenderung in den Bündniſſen welche das deutſche Reich mit andern Großmächten abſchloß, zu erwarten. Alle anderen Conſequenzen für die fernere Erhaltung des Weltfriedens ergeben fich aus den geſchilderten Verhältniſſen, und gegenteilige Schluß⸗ folgerungen auswärtiger Hetzblätter müſſen mit der verdienteu Verachtung zurückgewieſen werden. Kaiſer Wilhelm und das deutſche Reich leben dem Rechte und bauen auf das Recht im Frieden wie im Kriege! PVokitiſches. 8 Karlsruhe, 20. Juni. Die heutige Sitzung der erſten Kammer geſtaltete ſich zu einer erhebenden Trauerfeier für Kaiſer Friedrich zunächſt durch einen weihevollen Nachruf des Präſidenten v. Seyfried An ihn ſchloß ſich Geheimer Rat Dr. Schulze von Heidelberg, der in dem heimgegangenen Kaiſer die mannhaften Tugenden des Hohenzollernſtammes und den edlen Schönheitsfinn des weimariſchen Hofes, dem ſeine Mutter entſtammt, vereinigt findet. Mu⸗ ſterhaft und gewaltig im Kriege, leutſelig und lie⸗ benswürdig in treueſter Sohnespflicht ſich beſcheidend als Kronprinz, erfüllt von einem nie erlöſchenden Fortbildungstriebe, war Kaiſer Friedrich das mäch⸗ tigſte Bindeglied zwiſchen Süd und Nord. Seinem Geiſte und ſeinem Gemüt in erſter Reihe entſtammt die Wiedererſtehung der deutſchen Kaiſerwürde zu deren Neugeſtaltung er im Verein mit unſerem Großherzog zu Verſailles manches ſpecifiſch preuſiſche Vorurteil zu überwinden hatte. Vor ſeiner gemüt⸗ vollen und Siegreichen Heldengeſtalt ſchwand auch im deutſchen Süden die feſte eingewurzelte Vorein⸗ genommenheit. So ward er zum wahren Segen im Wendepunkt deuſcher Geſchicke. Gebeugt zwar find unſere Hoffnungen, doch nicht gebrochen; in freudi⸗ ger Treue ſchauen wir empor zu dem neuen, ju⸗ Gebeugt, aber nicht gebrochen. Erzählung von C. Cornelius. Nachdruck verboten. 12. Fortf. Iſt Fräulein Hertha noch nicht zurück, Marie? fragte ſie jetzt, die großen geiſtvollen Augen öffnend. Du erblickte ſie den Oberſörſter, der ſich eben zurück⸗ ziehen wollte. „Ach, verzeihen Sie, lieber Arnold, guten Morgen,“ ſagte ſie, ihm die Hand entgegenſtreck⸗ end. „Ich dachte, das Mädchen wäre hereinge⸗ kommen.“ Sie find doch nicht krank Adele ? Sie ſehen leidend aus. „O nein, ich bin nur matt u. habe ein bischen Kopfweh. Wollen Sie ſich zu mir ſetzen?“ Gern, wenn Sie es haben wollen. Ich habe Ihnen einen Strauß mitgebracht. Adele betrachtete mit wohlgefallen die darge⸗ botenen Buumen „Haben Sie wirklich mir dieſe Blumen mitgebracht, Arnold?“ ſagte ſie dann läch⸗ elnd und mit dem Finger drohend, „aufrichtig, haben Sie ſie für mich gepflückt und ſo ſchön ge⸗ ordnet?“ 5 „Ihnen kann man doch wirklich gar nichts vormachen. wollen: als i daliegen ſah, entſchloß Wenn Sie es denn durchaus wiſſen b ich mich, ſie Ihnen zu geben und ich thue es auch gern. Ich habe ihnen doch ſo oft Blumen mitge⸗ bracht, liebe Adele, wie wußten Sie, daß ich dieſe anfangs nicht für Sie beſtimmt hatte ?“ Erſt geſtehen Sie, für wen Sie ſein ſollten. „Nun denn,“ ſagte er langſam, für das kleine Fräulein Hertha, aber die kann ſich ja ſelbſt genug Blumen holen. Wollen Sie mich heute hier be⸗ halten? Es war mir ſo langweilig in meinem einſamen Hauſe, deswegen bin ich hergekommen.“ „Das freut mich, Sie wiſſen Arnold, daß ſie uns immer willkommen find. „Jetzt laſſen Sie uns hinunter gehen, ich glaube, ich höre den Vater und Hertha von ihrem Morgenritte heim kommen. Man hörte den Hufſchlag zweier Pferde, welche in den Hof geſprengt kamen. Arnold glaubte ein Bild aus der Ritterzeit vor ſich zu ſehen. Auf einem zierlichen, weißen Roß ſaß eine ſchlanke Mädchenge⸗ ſtalt im langen blauen Kleide, einen aufgeſchlagenen Sammethut mit weißer, wallende Feder auf dem blonden Lockenhaar. Der Frohſinn leuchtete ihr ans den klaren, blauen Augen, auf den jugendlichen Wangen lag ein friſches Rot. Sie nickte Arnold freundlich zu und ſprang nach ehe er ihr ſeine Hilfe anbieten konnte, behend vom Pferde, ſtreichelte es und gab ihm ein Stück Zucker. Arnold half nun dem Rittmeiſter von ſeinem Braunen. Trotz ſeiner ſiebzig Jahre drückte deſſen ganze Erſcheinung noch Feſtigleit aus, wenn auch die Feier anſehen. die Haare weiß waren und der Gefichtsausdruck ge⸗ mildert. f Hertha eilte raſch an Adelens Seite. Wie geht es dir, liebe Tante, fragte ſie teil nehmend, küßte Adelen auf die Stirn und ſteckte ein paar friſche Waldroſen ins Haar. Danke, mein Liebe, mir iſt beſſer, ich lann heute Nachmittag, wenn du es gern willſt, mitgehen und „Nachmittags um 3 Uhr bewegte fich ein bunter Zug durch die Gaſſen des Dörſchens. Der Bürger⸗ meiſter, ein behäbiger Bierbrauer mit ſchwarz⸗weiß⸗ rother Schärpe, ſchritt, die Fahne ſchwingend, an der Spitze. Ihm folgten drei weißgelleidete Ehren⸗ jungfrauen. Mit aller Ihnen zu Gebote ſtehenden Grazie legte ſie eine lange Eichengnirlande um den Fuß des in der Mitte des Doöͤrfchens ſtehenden Krie⸗ gerdenkmals, nachdem der Bürgermeiſter eine ſauer einſtudirte Rede hervorgeſtammelt hatte. Hierauf begab ſich der Zug nach dem Fiſch⸗ raſen, einer große Wieſe vor dem Orte, wo für eine würdige Feier geſorgt worden war. Hier winkten bunte Taſchentücher jugendlichen Kletterern zum Lohne dort luden große Bierfäſſer die Durſtigen zum Trin⸗ ken ein. In dem fröhlichen Gewühle waren 2 Menſchen welche ihre Feſtfreude erſt theuer erkaufen mußten. Es war der Schulmeiſter Kupfrian, dem dieſes Mal die hohe Ehre zuteil geworden, eine zweite