heel A Haſſelbal —— Iderh D. Steig debe ſelbat . 0 5 Erscheint; Nachſtehend bringe ich ein mir zugeſandtes Allerhöchſtes Handſchreiben Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs Friedrich von Baden zur Kennt⸗ nis der hieſigen Einwohner. Ladenburg, 14. Jun 18888. a. Suben, e . Bürgermeiſter. 1 Mein lieber Herr Nürgermeiſter! Die Hauptſtädte und andere Gemeinden des Landes haben der Erbaroßherzogin und mir einen ſilbernen Tafelaufſatz als Hochzeitsgeſchenk gewidmet. Durch Ab⸗ ordnungen der Geber wurde uns am 28. September 1885 dieſes Geſchenk unter Vorlage der Entwürfe des damals erſt begonnenen Werkes dargeboten und am 28. Mai dieſes Jahres die nun vollendete Gabe überreicht. durch ſeine künſtleriſche Anlage und Aus⸗ führung, ſowie durch die Anmuth und den Reichthum ſeiner Ansſtattung hervorragend ſchönes Werk, das durch ſeine ſinnigen Formen die wohlwollende Geſinnung der Geber zum bleibenden Ausdruck bringt. Wiewohl wir bereits den Vertretern der Hauptſtädte und Gemeinden, welche bei der Ueberreichung des Geſchenkes perſön⸗ lich erſchienen waren, unſern tiefgefühlten Dank ausgeſprochen haben, iſt es der Erb⸗ großherzogin und mir doch noch Bedürfniß, 82 0 e Der Tafelaufſatz iſt ein adenbu 1 General-Anzeiger für⸗ eden duittwoch und Hamstag und koſtet viertelfährlich 1 x — 8 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 40 J exel. Poſtproviſton. a Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal ⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. 0 . ret Samstag, den 16. Zuni auch jenen Gemeinden, welche ſich gleich⸗ falls bei dieſer Widmung betheiligt haben, bei der Ueberreichung des Tafelaufſatzes aber nicht beſonders vertreten waren, aus⸗ zuſprechen, welch' herzliche Freude dieſe werthe Gabe uns bereitet hat und mit welch' aufrichtigem Danke wir dieſelbe ent⸗ gegen genommen haben. Ich bitte Sie, lieber Herr Bürgermeiſter, den Inhalt dieſes Schreibens zur Kenntniß Ihrer Gemeindeangehörigen zu bringen und ver⸗ ſichere Sie meiner vorzüglichen Werth ſchätzung. 15 Freiburg, den 9. Juni 1888. Friedrich, Erbgroßherzog. An den Herrn Huben, Bürgermeiſter in Ladenburg. PPPPPGGTTTGVTTTTTTTTTbTbT Pokitiſches. Karlsruhe, 11. Juni. Nach dem neuen Gebührengeſetz beträgt die Sportel für Endentſcheid⸗ ungen auf vorgängiges Verfahren bei einem Bezirks⸗ amt 6, bei dem Bezirksrat und Landeskomm ſſair 10, bei einer Centralmittelſtelle 14, bei einem Mi⸗ niſterium und bei der Oberrechnungskammer 20, bei dem Staatsminiſterium 24 Mk.; ferner bei dem Verwaltungsgerichtshof 20, 40 oder 60 Mk., nach jeweiliger Beſtimmung des Gerichtshofs ent⸗ ſprechend der Ausdehnung des Verſahrens oder der Schwierigkeit des Falls. Auch die anderen genannten Behörden können bei weitläufigem Verfahren oder bei beſonders ſchwierigen Fällen eine Verdoppelung f Nachſtehende Annoncen Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. 8. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. A nedaktion, Drun und Verlag von Karl Molitor in Labenzurg mäßigem Grade; hoffentlich bewahrheitet ſich die Amgegend. für uns an. oder Verdreifachung der Sportel anordnen. Durch das neue Geſetz iſt die alte Einrichtung des Stem⸗ pels bezw. der Stempelmarke auch aus dem ganzen Vewaltungsgebiete beſeitigt und geldlich teilweiſe er⸗ ſetzt durch die neue ſog. Verfahrensſportel, drei Zehntel der für die Endentſch⸗idung feſtgeſetzten Sportel, eventuell auch nur ein Zehntel derſelben. Berlin, 14. Juni. Die längere Ruhepauſe, welche in der Krankheit unſeres Kaiſers dem letzten ſchweren Anfalle folgte, ſcheint leider wieder vorüber zu ſein. Wenigſtens tragen die ſeit einigen Tagen aus Schloß Friedrichskron einlaufenden Nachricht en über das B' finden des erlauchten Kranken einen recht ernſten Charakter und ſind ſie nur zu geeignet, das deutſche Volk mit neuer ſchmerzlicher Sorge um ſeinen geliebten Kaiſer zu erfüllen. Die Schlingbe⸗ ſchwerden, welche ſich bei Kaiſer Friedrich ſchon in früheren Stadien ſeiner Krankheit zeigten, find in jüngſter Zeit von Neuem und zwar ſehr heftig auf⸗ getreten, die dem Monarchen die Aufnahme von Nahrung außerordentlich erſchweren. Auch das ſeit etwa drei Wochen völlig verſchwunden geweſene Fieber hat ſich wiederum eingeſtellt, wenn auch nur in fernere Meldung nicht. wonach ſich das Grundleiden des Kaiſers auf die Speiſeröhre ausgedehnt haben ſoll, welcher Fall die ſchlimmſten Befürchtungen recht⸗ fertigen würde. Eine aanz unmittelbare Gefahr für das Leben des hohen Kranken erſcheint allerdings nach den officiellen Bulletins als ausgeſchloſſen. So beſagt z. B. das am Mittwoch Vormittag ausge⸗ aebene Bulletin, daß beim Kaiſer nach aut verbrachter Nacht die Athmung leicht und ruhig war, daß die Ernährung leichter von Statten ging und der Kräfte⸗ zuſtand ſich gebeſſert hatte, aber trotz dieſer augen ⸗ blicklich wieder etwas beſſer klingenden Meldungen Gebeugt, aber nicht gebrochen. Erzählung von C. Cornelius. Nachdruck verboten. „Daß ſie ihn haßte, glaubte ich gar nicht. Ihre Verſuche es zu thun, waren nur ein Tribut, den ſie ihrem Aberglauben zollte, nach welchem der Joſef wegen ſeines ungewöhnlichen Aeußern der Hölle angehörte. Es war kein Kunſtſtück, ihr dies auszureden, wir geben einen Aberglauben, den uns nachteilig iſt, gern auf. Ich glaube, ſie hat den Joſef im Grunde gern, daher ließ ſie ſich ihren Wahn gern ausreden. Ich darf mir nicht ſchmeicheln ſte wirklich überzeugt zu haben, ſie glaubt meinen Worten blindlings, teils, wie geſagt, weil ſie ihr aus der Klemme halfen, teils auch weil ſie mich. für eine Autorität hält. vor, ihr dieſe mittelalterlichen Anſchauungen auszu⸗ treiben, aber ich ſagte mir, daß fie dann vielleicht nur ſcheinbar aufgeben würde, aus Furcht, meine Gunſt zu verlieren und das wäre ja nichts wert ge⸗ weſen. Die Lisbeth iſt überhaupt mit Worten nur zu überreden, aber nicht zu überzeugen, da ihr lei⸗ dentſchaftlich's G müt ihr bei ſoſchen Gelegenheiten kaum erlaubt, folgerichtig zu denken. Sie iſt durch⸗ aus Gefülsweſen und kann nur langſam durch per⸗ ſönliche Erfahrung überzeugt werden. Ich denke mit Ich hatte ſchon früher 1 hingeben, iſt vielen ein leichtes. der Zeit wird es dahin kommen. „Es muß ein ſchönes Gefühl ſein, Fräulein Adele, einem Menſchen in dieſer Weiſe wohl gethan zu haben. U'berflüſſiges Geld für milde Zwecke Ein Herz für an⸗ dere zu haben, für ſie zu denken und ihnen Zeit und Mühe zu opfern, iſt ein ganz anderes Ver⸗ dienſt.“ g . „Sie legen mir als Verdienſt aus, was nur Lieb- haberei iſt. Anfangs nahm ich mich der Lisbeth und ihres Kindes ein wenig an, um das drückende Gefühl eines nutzloſen Daſeins zu beſänftigen und daß mein Vater meine kleinen Bemühungen oft belächelte, reizte mich, ſie zu doppeltem Eifer fort⸗ zuſetzen. g g „Aber, Fräulein Adele, Sie hätten doch ficher⸗ lich keinen Grund ein Gefühl eigenen Unwertes zu empfinden, wenn Sie nur bedächten, was Sie den Ihrigen waren ünd find! Wie lieb, wie unendlich wert ſind ſie mir nicht ſchon in den wenigen Stunden geworden, die ich mit ihnen genoſſen! — Und nun ſoll dies das letztemal ſein, daß ich in ihrer Nähe bin. „Ich bin zum Oberförſter ernannt und nach Oſtpreußen verſetzt und muß in kurzer Zeit meinen Dienſt dort antreten. Noch vor wenig Monaten wäre ich mit Freuden gegangen. Was mich hier feſſelt, was mir meinen Abſchied ſo bitter macht, iſt meine Liebe zu ihnen, Fräulein Adele. Wenn ich die Ausſicht hätte, einſt wieder bei ihnen ſein zu können, mit Ihnen der erſten und einzigen die ich wahrhaft liebe, einſt für immer vereint zu fein, dann wäre mir das Herz nicht ſo ſchwer!“ Daß Arnold ſolche Gefühle für ſie hegen könne war Adele nie in den Sinn gekommen. Sie erwie⸗ derte leicht erröͤtend: f „Reden Sie nicht ſo, lieber Arnold, es iſt vielleicht ein augenblickliches Gefühl, welches Sie hinreißt. Wenn es ihnen aber ein Troſt iſt, ſo mögen ſie wiſſen, daß es mir ſehr leid ſein würde, den Freund, den ich in ihnen gefunden, zu verlieren Sie werden es mir noch dereinſt danken, daß ich ihre Worte mit kühlem Verſtande erwogen habe. Ich will ihnen nicht weh thun, aber glauben Sie mir, die Verbindung eines ſo jungen Mannes wie Sie, mit einem älteren, zeitweiſe lebensmüden Mäd⸗ chen iſt unnatürlich und kann daher nicht glücklich ſein. — Ich weiß ihre Gefühle zu ehren, aber ich bin feſt überzeugt, Sie werden bald abgekühlt ſein. Sie werden mich vielleicht achten und wie eine Freundin lieben können, aber ich glaube nicht, daß 1 ſo lieben können, wie ſich Ehegatten lieben ollen. „Eine Thräne glänzte in Adelens Auge, als Sie ſo zu Arnold redete und ihm die Hand reichte. 0 Arnold drückte ſie leidenſchaftlich. „So ſoll es denn nicht ſein,“ ſagte er leiſe.