idenbug f usmarſch Ur r. ſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und kostet vierteljährlich 1 & — 3 . aſſanen N mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 40 3 excel. Poſtproviſton. ng sat neh; Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 8 und dez Expedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige freundlicht „e SGarmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. Duniſheft Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. chershinn g, 5 Politiſches. Karlsruhe, 9. Mai. Ueber das Befinden Sr. K. Hoheit des Großherzogs, welcher am Mon⸗ tag von einem Unwohlſein befallen wurde, wird utit⸗ geteilt, daß die ſtarke katarrhaliſche Affektion der Luftröhren einen zwar longſamen aber regelmäßigen Verlauf nimmt. Fieber iſt picht vorhanden, doch muß der Großherzog das Zimmer böten. Berlin, 9. Maj. Das B finden des Kai ſers war Nachts ein ziemlich gutes, aber nicht ſo gut, wie in der Nacht vorher, geſtern Abend war das Fieber gering und hat heute Morgen ganz nachge⸗ laſſen; die Eiterung iſt geringer, als geſtern, die Koͤtperkräfte haben zugenommen. Der Kaiſer dürfte mit Erlaubnis der Aerzte heute das Bett einige Zeit mit dem Sopha vertauſch'n. u Berlin, 9. Mai. Se. Maj, der Kaiſer liegt ſeit 12 Uhr Mittags auf dem Sohpa im Arbeits- zimmer und empfing die Kronprinzeſſin mit ihrem älteſten Sohne. Um 11 Uhr nahm der Kaiſer den n nach den un Vortrag Wilmowski's entgegen. Der Kronprinz kam MMittags in's Schloß geritten, um ſich nach dem — f Befinden des Kaiſers zu erkundigen. Die Tempera⸗ — 2 8 tur betrug geſtern Abend 38,3 Gr., heute Morgen f 37,5 Gr. Heute Morgen fand ein Kanülenwechſel Um 8 Uht ſtatt. Nach Einigung der Aerzte unter ſich wird fort⸗ ſthaus zun W an Montags, Mittwochs und Freitags außer den ſtändigen Aerzten Bardeleben, und Dienſtags und Vorſtand. Donnerstags Prof. Senator an der Berathung Teil — nehmen. — Die Kaiſerin und die Prinzeſſinnen Töchter machten heute Morgen einen längeren Spa⸗ ziergang nach der Jungfernhalde. Bukareſt, 8 Maj. Geſtern Abend gegen 10 Uhr gab ein ehemaliger Polizeibeamter, welcher burg h allabendſch z 16 3 1 Samstag, ö mehrere Fenſterſcheiben des Bibliothekzimmers zer⸗ trümmerten. Derſelbe wurde alsbald verhaftet. Es heißt, der Verbrecher hätte als Grund ſeiner That angegeben, daß er keinen Fremden auf dem Throne dulden werde, und daß er gehofft, von Denjenigen unterſtützt zu werden, auf welche bei den agrariſchen Unruhen geſchoſſen wurde. 5 Verſchiebenes. — Mannheim, 8. Mai. Nachdem geſtern Nachmittag bereits ein Officier des hieſigen Leib⸗ regiments auf einem Spszierritte zur Stefanien⸗ promenade von ſeinem Pferde abgeworfen wurde und das Pferd entlaufend und in der Stadt bei O1 an der Straßenecke zuſammenbrechend ſich an einem Hinterfuß verletzte, erlitt heute Vormittag 8 Uhr beim Ausritt zum Exerzieren mit der Schwadron Herr Dragonerlieutenant Herr v. Holtzing in der Nähe der Fohlenwaide einen ſchwereren Unfall. Der⸗ ſelbe wurde gleichfalls abgeſetzt und ſcheint eine be⸗ deutende Berletzung erlitten zu haben, denn ſofort ritt ein Gefreiter zur Stadt und holte einen Wagen und bald nachher eilten Sanitätsſoldaten aus dem Mili⸗ tärlazaret mit einem Krankenwagen zur Unglücks⸗ ſtätte. (Herr v. Holtzing hat, wie nachträglich be⸗ kannt wird, einen Fuß gebrochen.) Das Pferd, welches auf ſeiner haſtigen Flucht ſchon auf der Kettenbrücke zuſammengeſtürzt war, ſprengte zum Schrecken der Vorübergehenden in wildem Lauf durch die Breiteſtraße zum Pfälzer Hof hin, wo es auf den Pferdebahnſchinen wiederholt zuſammenſtürzte, dabei ſich einige Schritte vorwärts ſchleifte und mehrere Verletzungen davontrug. Es wurde von da in ſeinen Stall geführt. — Geſtern fiel ein Maurerlehrling von einem Neubau aus dem dritten Stock in den Keller hinab und wurde ſchwer verletzt in's allgemeine Krankenhaus verbracht. Faſt zu Ladenburg und Amgegend. i Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate f Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg en 12. Mai ſale des ſonſt friedliebenden, arbeitſamen Mannes iſt eine allgemeine. für uns an. 1888 derſelben Stunde fiel Zimmermeiſter Bungert von einem Neubau G 7 herab und erlitt eine nicht un⸗ bedeutende Verletzung. a — Aus Säckingen wird gemeldet: Am Morgen des letzten Samstag wurde der ob ſeiner vielſeitigen Thätigkeit auch auswärts bekannte 60⸗ jährige Landwirt und Kohler Jakob Sandmann von Lochhauſern (Gemeinde Wehrhalten), etwa 300 Schritte von ſeiner Behauſung bei einem Kohlen⸗ haufen erſchlagen aufgefunden. Der zur Unkennt⸗ lichkeit mit einer Haue erſchlagene Kopf war in die blutgetränkte Erde zolltief eingedrückt. Die Gerichts⸗ behörde verfügte ſich ſofort zum Thatorte. Das Er⸗ gebnis der Vorunterſuchung iſt noch nicht bekannt. Als des Verbrechens verdächtig wurde ein Verwand⸗ ter (Geſchwiſter Kind) des Ermordeten gefänglich eingezogen. Die Teilnahme an dem traurigen Schick⸗ — Mannunheim, 8. Mai. In heutiger Sitzung der Strafkammer dahier wurde u. A. die Anklage gegen den ſtellen⸗ und erwerbloſen Kauf⸗ mann Mathias Wörner, 31 Jahre alt, von Au am Rhein, wegen Betrugs verbandelt. Derſelbe gab ſich hier bald als Polizeikommiſſär Werner, bald als Polizeikommiſſär Müller aus Karlsruhe aus, und erſchwindelte ſich bei zwei verſchiedenen Perſonen dahier Beträge von 1 M. und 6 M., ferner gab er ſich in Karlsruhe für den Polizeikommſſſär Meng aus Mannheim aus und erſchwindelte dort an 3 berſchiedenen Plätzen Beträge von 8, 6 und 10 M. Derſelbe wurde zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten verurteilt. — Aus Neubrandenburg wird über ein ſchreckliches Verbrechen, welches in der Näh dieſes Ortes an dem Schmied Lerin verübt wurd, 5 ram verurteilt geweſen, dann begnadigt worden iſt, zwei 2 Flintenſchüſſe auf das königliche Palais ab, welche und. Gebeugt, aber nicht gebrochen. ). Erzählung von C. Cornelius. a Nachdruck verboten. 2. Fortf f Verlag. Die Jagd war ein Thema, bei welchem er ſeine — ſonſtige Einſilbigteit und Schroffheit gänzlich ver⸗ gaß. Die gegenseitige Vorſtellung war bald gemacht und das Geſpräch im beſten Gange. Die Freunde erboten fich, den Rittmeiſter am Nachmittag an den Oct führen zu wollen, wo ſie die Enten geſchoſſen hatten. Dieſet nahm den Vorſchlag danlbar an und forderten die beiden jungen Leute auf, mit ihm zu gehen und den Tag bei ihm und ſeiner Tochter zu⸗ zubringen. — Dem Anerbicten wurde freudig Folge geleiſtet und die kleine Geſellſchaft brach auf. ö „Unerhört“, murmelte der Pfarrer, als er ſich verabſchiedet hatte, „er, der ehemalige heſſiſche Ritt⸗ meiſter ladet zwei angehende pleußiſche Beamte zu ſich ins Haus! Nun, es wäre auch gewiß nicht ge⸗ ſchehen, wenn ſie nicht ihre Taſchen doll fetter En⸗ ten hätten.“ N Das Haus des Rittmeiſters war bald erreicht. Die Freunde baten, ſich, bevor ſie dem gnädigen Fräulein vorgeſtellt würden, ein wenig menſchlich „ nen verlauft 15 of Ladenbunz 1 N nerin wies ihnen im oberem Stock ein Zimmer an. zu bringen. kopf, entgegnete der Freund. machen zu dürfen, und die herbeigerufene alte Die⸗ „Unerhortes Glück!“ rief Arnold, ſich behag⸗ lich in einen Lehnſtuhl werfend, wenn der brave Rittmeiſter erführe, was für Friedensſtör⸗r er in ſein Haus geführt hat, er würde uns gewiß ſchleu⸗ nigſt hinauswerfen. Jetzt laß uns aber vor allen Dingen höflich ſein und ſeine und ſeiner Tochter Gunſt zu gewinnen ſuchen, was vielleicht in meiner Angelegenheit nöthig ſein wird. Ich mochte nur, ich hätte die unangenehme Geſchichte erſt hinter mir. Heute Nachmittag mußt Du den Alten allein nach der Stelle locken, wo mir die Enten geſckoſſen haben, ich bin dann noch zu müde und bleibe bei dem Fräulein zurück, um meine Sache mit ihr ins Reine Vorläufig werde ich mich bei ihr lie⸗ benswüedig zu machen ſuchen, indem ich ihr meine Enten überlaſſe.“ Du biſt und bleibſt doch immer der alte Schlau⸗ „Jetzt müſſen wir uns aber beeilen, unſer Wirt erwartet uns gewiß ſchon.“ Nach einigen Minuten gingen beide hinunter in das Wohnzimmer, wo ein einladendes Frühſtück ihrer harrte. Der Rittmeiſter ſtellte ſie ſeiner Toch⸗ ter, einer ſchlanken, einfach, aber ſehr geſchmackvoll gekleideten Dame mit ernſten, aber noch auffallend ö jugendlichen Zügen vor. . „Eclauben Sie, gnädiges Fräulein, daß wir ihnen einen Teil unſerer Beute zu Füßen legen,“ oder war es das Thema, was den Rittmeiſter an⸗ e ſagte Arnold und öffnete ſeine Jagdtaſche, in der vier ſchöne, prächtige, grünſchillernde Enten ſteckten. 1 85 Adele nahm ohne langes Sträuben das Ge⸗ ſchenk an und lud in anmutiger Weiſe die beiden ermüdeten Jäger zum Stillen ihres Hungers und Durſtes ein. Hinter der Thür meldet ſich noch durch Kratzen u. Winſeln ein dritter Gaſt. Auch Nimrod, dem großen Jäger, wurde ſein wohlverdientes Früh⸗ ſtück zuteil. 8 Die Unterhaltung drehte ſich wieder faſt aus ſchließlich um die Jagd. War es der gute Wein, regte, er wurde nach und nach ſehr geſprächig. Gern ließen ſich die Freunde einige ſchwache Münchhau⸗ ſeniaden von ihm gefallen, um den Preis ſeiner wünſchenswerten Gunſt. Als jedoch Arnolds Wohr⸗ heitsliebe ihn einige unfreiwillige Zeichen der zu Ende gehenden Geduld machen ließ, welche der Freund nur zu gut kannte, war es ein Glück, daß der Rittmeiſter unterbrochen wurde. Ein kleiner Rot⸗ kopf zuckte ſchüchtern zur Thür herein. Komm nur her, Frieder, zeig mir einmal, was du geſchrieben haſt, ſagte Adele freundlich. Der Kleine näherte ſich, verſtohlen die Frem⸗ den anblickend und reichte ihr ſeine Schiefertafel. „Du haſt heute ganz hübſch geſchrieben, Frieder, aber, fuhr ſie lächelnd fort, indem ſie die andere