40,000 Franken für die durch die jüngſten Ueber⸗ ſchwemmungen in Deutſchland Betroffenen zuſtellen; beigefügt war ein Schreiben des Miniſters des könig⸗ lichen Hauſes, worin der Wunſch des Königs aus⸗ geſprochen iſt, Deutſchland ſeine Dankbarkeit auszu⸗ drücken für die vielfachen Beweiſe von Sympathie, welche die deutſche Nation bei den verſchiedenſten Gelegenheiten für Italien bekundete. Crispi übergab die erwähnte Summe dem deutſchen Botſchafter, welcher ihn erſuchte, dem Könige Namens der deut⸗ ſchen Regierung zu danken. Rom, 3. April. Den Offiziöſen zufolge find die Verhandlungen mit dem Negus geſcheitert. Ein Angriff der Abeſſynier wird wiederum gehofft. Rom, 4 April. Ras Allula hat mit dem abyſſiniſchen Heere den Rückzug angetreten: das iſt die neueſte überraſchende Nachricht, die aus Afrika kommt. Seit Dienstag iſt die Ebene von Sobar⸗ auma faſt vollſtändig geräumt. Es heißt, daß der Negus, welcher am Montag in Ghinda übernachtete, den Rückzug angeordnet habe. General Manzano ſchätzt die Streitmacht der Abyſſinier auf 70 000 bis 80 000 Mann. a g Verſchiedenes. N Weinheim, 5. April. In Großſachſen holten ſich vier Burſche Wein aus einem Keller, um die Oſtertagen nicht trocken verbringen zu müſſen. Die Gendarmerie kam aber hinter die Sache und brachle die Diebe in das Trockene. Einer davon hing ſich im Gefängnis ſofort auf, wurde aber rechtzeitig abgeſchnitten, und wird ſomit dem weltlichen Richter nicht entrinnen. f — Karlsruhe, 6. April. Heute ſind es 89 Jahre, ſeit ein Theil der badiſchen Truppen — ein Bataillon des damaligen 4. Infanterieregiments unter Kommando des Oberſtleutnants v. Porbeck — zum erſten Male ſeit dem Jahre 1815 im Feuer gegen einen äußeren Feind ſtand und ſich im Gefechte bei Ulderup gegen die acht mal ſtärkern Dänen blutige Lorbeern errang. Es war ein heilig wichtiger Tag — Charfreitag! Es hatte ſich darum gehandelt, den Hannoveranern, welche im Sundewitt (gegenüber der Inſel Alſen) ſeit morgens 11 Uhr in heftigem Gefechte gegen die Dänen ſtanden, aber ſchließlich der Uebermacht hatten weichen müſſen, den Rückzug zu decken was das Bataillon auch, wie der Erfolg bewies und die Anerkennung des komman⸗ direnden Generals von Wyneken, ſowie die Zeichen taillons beſtätigte, in glänzender Weiſe durchführte. Der Verluſt des Bataillons an dieſem Tage betrug 38 Mann an Todten und Verwundeten, derj nige der 6 Bataillone Hannoveraner 170. Wir erwähnen dieſes Gefechtes an dem heutigen Tage, weil wir der Meinung find, daß man über die glorreichen Ereigniſſe des Feldzuges 1870/71 die Thaten früherer Jahre nicht vergeſſen ſoll, ſowie ferner zum ehrenden Andenken ſowohl an Diejenigen, welche damals für die ſchleswig⸗holſteiniſche Sache ihr Blut und Leben geloſſen haben, als auch an die übrigen Theil⸗ nehmer des die badiſchen Truppen ehrenden Gefechtes. — Tauberbiſchofsheim, 4. April. Ein gräßliches Unglück hat ſich im benachbarten Dittig⸗ heim ereignet. Es verſuchten daſelbſt nämlich vor⸗ geſtern einige Kinder in ihrem jugend ichen Ueber⸗ mute einen Gartenſtein umzureißen. Ihr Vorhaben gelang denn auch ſchließlich, jedoch fiel der Stein ſo unglücklich auf eines der Kinder, daß dieſem der Schädel zerſchmettert wurde. Der arme Kleine iſt der 6jährige Sohn des Herrn Hellmuth. Die Eltern find über den jähen Verluſt ihres Kindes untröſt⸗ lich. Anderen Kindern dürfte dieſer traurige Vor⸗ fall eine ernſte Mahnung zur Vorſich bei ſolch ge⸗ fährlichem Spiele ſein. — Lahr, 2. April. Die 1887er Jahres⸗ rechnung des hieſigen Reichswaiſenhauſes ſchließt ab mit einem Vermoͤgensſtande von 816988 Mk. 84 Pfa. und weiſt eine Vermögensvermehrung bon 9600 Mk. nach. — Aus Wilhelmsbad wird berichtet: Ein empörender Meuchelmord iſt dieſer Tage früh halb ſechs Uhr an dem landgraͤflichen Revierförſter Mangold von Wachenbuchen durch Wilderer verübt worden. Derſelbe wurde aus dem Hinterhalt im nahen Walde durch einen Schuß in den Kopf ge⸗ toͤdtet; der Tod muß ſofort erfolgt ſein. — Göppingen, 4. April. Heute Abend fand hier eine ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung ſtatt, in welcher einſtimmig beſchloſſen wurde, für die Errichtung eines Nationaldenkmals für Kaiſer Wilhelm auf dem alten Kaiſerberg Hohenſtaufen mit allen Kräften einzutreten. b — Berlin, 4. April. Für die Ueber⸗ ſchwemmten wurden bis heute an der Berliner Börſe rund 85 000 Mk. gezeichnet. — Die im Februar v. J. eingerichtete deutſche Poſtagentur in Kamerun hat bereits im erſten Jahre ihres Beſtehens einen der Achtung Seitens der Hannoveraner und die Verleihung mehrerer Orden an Angehörige des Ba⸗ recht anſehnlichen Verkehr vermittelt. Die Geſamt⸗ zahl der von der Agentur behandelten Sendungen belief ſic auf rund 11 700 Stic. am ih merun, er umfaßte 4300 Briefe und Poſtkatten 2250 Druckſachen⸗ und Muſterſendungen, 84 eln ſchreibſendungen und 295 Packete. — Landsberg a. d. Marthe, 4. Apt. Durch den Bruch des Poſtumwalles bel Amme find in der Sonneburger Neuſtadt 40 Gehöfte, durch einen Dammbruch an der Netze die Dörfer Alt⸗ 1. Neugqurkowſchbruch, Eichenwperder, Friedebergſchbrut Gottſchimmerbruch und Schöningsbruch unter Waſſer geſetzt, zahlreiche Gebäude eingeſtürzt. — Weltaußſtellung Brüſſel. — Zum eren Male wird Deutſchland auf einer Weltausſtellung die erſte Stelle unter den vertretenen fremden Na jonen einnehmen. Die deutſche Abteilung beanſprußz in Brüſſel mehr wie Zehntauſend Quadrafmelg Raum, welche ſich wie folgt vertheilen: Induſtriehalch Sechstauſend, Maſchinengallerie Dreitauſend, Gare mehr wie Eintauſend Quadratmeter. Das Buech der deutſchen Abtheilung verſendet ſoeben an ae Ausſt⸗ller ein Rundſchreiben, in welchem das elt um Einſendung einer Skizze jeder Speclalausſelung erſucht, um an der Hand dieſes Materials ein recht geordnetes und überſichtliches Arrangement e zu können. Die Dekoration der Abteilung wird recht reiche und Nationale, und find dem Delegſeſ für Deutſchland wirkliche Prachtſtücke zur Verpeh dung bei der Dekoration zur Verfügung geſtellt Je deutſchen Abtheilung auch recht lebhaften Beſuch zu ſichern, darauf arbeitet zur Zeit das Comits Sohläſtig und ſchädlich ſich bei den voraufgegangege Ausſtellungen zu zahlreiche Verkaufsſtellen erwſeſeg haben, ſo läßt ſich doch nicht läugnen, daß de ſtarke und anhaltende Beſuch der italieniſchen A theilungen auf Ausſtellungen vielfach in den reich Verkaufsſtellen von Majoliken, B jouteriewaxen, Broncen etc., ſeinen Grund gefunden hat. Freilich vertrauen die Italiener ihren Verkauf nicht ſog nannten Vertretungsfirmen an, welche 60, ja 100 Ausſteller vertreten, ſondern leiten und Überwoch ſelbſt ihre Verkauftsgeſchäfte. Wir find Uberzeſ daß für deutſche Kunſtgewerbe⸗ Artikel in Bei ein großartiges Abſatzfeld frei iſt. Die Welauze lung bietet eine ausgezeichnete Gelegenhelt dai dieſe Artikel durch Verkauf in der Austellung J pulär zu machen und dauernd in Belgien ei führen. Die deutſche Abtheilung 168, eue Rog Brupelles iſt gerne bereit diesbezügliche Beſtrebungen deutſcher Induſtriellen zu unterſtütze n, der andere iſt ein ehemaliger Garibaldianer, der nur das Unglück hatte, einſt in einem Hohlwege der Abruzzen einer engliſchen Herrſchaft zu begegnen, dem Lord, oder was er ſonſt war, aus Verſehen eine Kugel durch den Kopf zu ſchießen, und, da ihn die beiden Töchter des Ermordeten nicht daran hinderten und der Führer gemeinſchaftliche Sache mit ihm machte, die Geldtaſche des Engländers an ſich nahm und damit verſchwand. Einige Monate darauf erwiſchte man ihn und war ſo rückſichtslos, ihn als ſchweren Verbrecher nach Gasta ſchicken u. ihm eine Kette an den Fuß zu ſchmieden; dort mag er ſo an die fünfzehn Jahre zugebracht haben, bis er bei der letzten großen Amneſtie frei kam. Das find Kerls, mit denen ich den Teufel aus der ſie genau auszukundſchaften, wenn das Mädchen allein im Hauſe iſt; nach dem was ſie mir von dem Alten erzählt haben, wörde es einen 1 auf Leben und Tod geben, wenn er dazu ame.“ „Seien Sie unbeforgt, Signor Pietro,“ per⸗ ſetzte jener, das Geld zu ſich ſteckend, „wir haben ſchon ſchwierigere Aufträge durchgeführt. — Aber Sie müſſen uns Zeit laſſen, die günſtige Gelegen⸗ heit zu erſpähen, Voreiligkeit kann Alles verderben. Petrenz hatte ſich erhoben und drückte den Hut tiefer in die Stirne. „Selbſtverſtändlich Signor, nur keine Ueber⸗ ſtürzung,“ ſagte er, „es kann auf einige Wochen Holle hole; dieſe Sorte finden ſie aber nicht im 195 1 5 in der Strade Ovada, und ſie begreifen jetzt, Signor, weshalb ich ſie hier⸗ her geführt habe.“ g 11 Der Sekretär nickte. „Ich ſehe, Sie faſſen die Sache richtig an,“ ſagte er lächelnd, „ich habe volles Vertrauen zu Ihnen. Geben Sie mir ihre Hand, und die Sache iſt in Ordnung.“ Ohne Zögern ſchlug Sello in die dargebotene Rechte ein. So, das wäre gemacht, fuhr jener fort, indem er eine dicke Brieftaſche hervorzog, „jetzt zu dem Kaſſengeſchäfte.“ f Er entnahm der Taſche drei und gab ſie dem Kommiſſionär. „Zweihundert Lire Anzahlung, wie berabredet, das dritte Hundert verwenden ſie um den Leuten Handertlire⸗Scheine wo zwei Menſchen die Früchte mehr oder weniger nicht ankommen, Ich habe übri⸗ gens große Luſt, mich an dem Ausfluge perſönlich zu betheiligen. Und jetzt Addio, wir ſprechen uns ja wieder.“ Er verließ das Lokal und ſchritt die enge, ſchlecht gepflaſterte Straße abwärts. „Genua iſt groß, wer ſoll mich hier finden 2“ flüſterte er zu ſich ſelbſt. „Mit Beharrlichkeit das Ziel verfolgt, es lohnt ſich wahrlich, deswegen die Geduld nicht zu verlieren. Und iſt ſie erſt mein, dieſe Perle, um die ich ſo viel wage, dann wird ſich gewiß auf der weiten, Wel! ein Fleckchen ſinden Ihrer Anſtrengun⸗ genißen können.“ hereingebrochen, Straße trat. In gen in ungeſtörter Beſchaulichkeit „Die Dunkelheit war längſt als der geweſene Sekretär auf die Gedanken verſunken, rief ihn der Inhaber eines Trödelgeſchäftes an u lud ihn zum Kaufen ein, aber er hörte es eben wenig, wie den betäubenden Lärm, der aus den Schnapskneipen drang. Seine Gedanken waren de Marietta, dem armen Fiſchermädchen, das ſein ganz's Denken und Sein erfüllte, deſſen Befitz er ſo heiß erſehnte, daß er vor keinem Mittel zurlckſchreahl um dieſes Ziel zu erreichen. W. Unweit des fürſtlichen Schloffes zu Mone ſteht eine kleine aber elegonte Villa, deren Feuer die Ausſicht auf den herrlichen Park gewähren, der den Wohnſitz der Familie Grimaldi umgiebt, Diele Villa hatte Graf Rowen für die Dauer feines Auf enthaltes in Monaco gemietet. Das obere Stocken benutzte er ſelbſt, während das Parterre der Diener ſchaft angewieſen war. Die Etage umfaßte einen Salon und vier oder fünf Zimmer; von erſleren führte eine Glasthüre nach einem geräumigen, von Säulen getragenen Altan, der durch exotiſche Tobe gewächſe in einem kleinen Garten umgewandelt worden war. Hier ſaß der Graf in einem weichen, mit violettem Samt Überzogenen Fauteull und eg mit Behagen die balſamiſche Lufl ein, die dong Parke herüberwehte. Sein Antlitz war bleich und trug die deutlichen Spuren eben überſlandenes ſchwerer Krankheit, aber in den blauen, glänzenden Augen ſtrahlte neue Luſt am Leben und die Felde an der ihn umgebenden herrlichen Natu⸗ Fortſetzung folgt. ſchritt er langſam vorwärts, und die matten Lichtſtreifen, die aus den Verkaufs⸗ gewölben und durch die ſchmutzigen Fenſterſcheiben Luſt zu machen,“ erklärte er. „Aber noch einmal: gehen Sie vorfichtig zu Werke und vor Allem ſuchen der Schankwirtſchaften auf das hellten ihm nothdürftig den Weg. Pflaſter fielen, er⸗ Hin und wieder — Zweierlei. „. . Ich habe meine Fial erſt ein Vierteljahr vor der Hochzeit kennen ge; lernt!“ — „Und ich die meine erſt ein Vierteljaht nach der Hochzeit.“ f 5 0 2 war natürlich der Verkehr aus Europg naß z — ——— „3. r 27