Same ſeide frei per dn Perſan lofhklee g. . 80 ckſiſche — denlache reißen 1 —— e lern-Lager beck in Alton gegen Nachnahnt fe gute neu: Bellſt . 1.2 3 nen 1.60, % Irſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 4x — 8 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 „ 40 excl. Poſtproviſion. en welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der pedition ingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeiele oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. ( Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Vie größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Nr. 24. Samstag, den 24. März Folitiſches. Berlin, 22. März. Bei der heutigen Ge⸗ dächtnisfeier für Kaiſer Wilhelm im Dom hielten die Hofprediger Beyer die Liturgie, Kögel die Haupt⸗ predigt, Stöcker das Schlußgebet. Kaiſerin Viktoria mit ſämtlichen Prinzen und Prinzeſſinnen des Königs⸗ hauſes, JJ. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin von Baden, das Kronprinzenpaar von Schweden, das Erbprinzenpaar von Meiningen wohnten dem Gottesdienſte bei, welcher mit dem Choralgeſang: „Wenn ich einmal ſoll ſcheiden“ ſchloß. Von hier begaben ſämtliche allerhöchſte und höoͤchſte Herrſchaften ſich nach Charlottenburg, wo mittags ein Trauergottesdienſt in der Schloßkapelle ſtatt⸗ fand; demſelben wohnte auch die Abordnung des ruſſiſchen Regiments Kaluga bei, welche geſtern am Sarge Kaiſer Wilhelms zwei Kränze niederlegte. Hofprediger Schrader hielt die Gedächtnisrede. Berlin, 22. März. Der Kaiſer ließ heute den Leibärzten des verſtorbenen Kaiſers, und zwar dem Dr. v. Lauer das Großkomthurkreuz, dem Dr. Lenthold das Komthurkreuz, dem Dr. Timann das Ritterkreuz, des Hohenzollern'ſchen Hausordens mit ſehr gnädigen Handſchreiben zugehen. Nachmittags empfing der Kaiſer die als Abgeſandte an die frem⸗ deu Höfe Auserſehenen, um denſelben mit den betr. Hoandſchreiben noch weitere Weiſungen zu erteilen. Berlin, 21. März. Der Kaiſer hat befohlen daß das neue Palais in Poisdam unverzüglich inſtand geſetzt werde, auf daß er ſofort beim Eintritt wärmerer Witterung mit ſeinem Hofhalte von Char⸗ lottenburg dorthin überſiedeln könne. Wie das Wolff ſche Telegraphenbureau meldet, war die Kai⸗ ſerin heute Vormittag einige Stunden in Berlin. Auch daraus ſchließt man, daß das Befinden des Kaiſers zu unmittelbarer Sorge keinen Anlaß bietet. — überſicht. — Der Pariſer Zahnarzt Evans iſt geſtern nach Paris zurückgekehrt. 5 a Berlin, 20. März. Im Reichstag verlieſt der Präſident den Adreßentwurf. Derſelbe dankt da⸗ für, daß Kaiſer Friedrich alle Hinterniſſe überwindend die Kaiſerwürde mit allen ihren Pflichten ſofort über⸗ nommen, ſowie ferner für die gegebene Zuficherung. Der Entwurf drückt die Trauer um den großen Herrſcher aus, dem Deutſchland ſeine Wiedervereinig⸗ ung dankt, deſſen Leben der Stärkung der deutſchen Machtſtellung gewidmet, der ein Hort des Friedens geweſen, der bemüht war für aller Klaſſen Wohl. Der Reichstag verſichert den Kaiſer ſeiner nie wan⸗ kenden Treue bei Löſung aller Aufgaben, die Kaiſer Wilhelm ſich geſtellt und als Vermächtnis dem deut⸗ ſchen Volke hinterlaſſen hat. Das Haus nimmt den Entwurf unter großem Beifalle und ohne Erörter⸗ ung und einſtimmig an. Darauf wird in derſelben Weiſe der Antrag, betreffend die Einbringung einer Vorlage über die Errichtung eines Denkmals für Kaiſer Wilhelm genehmigt. Die auf der Tagesordnung ſtehenden dritten Leſungen werden faſt debattelos erledigt. Der Präfident giebt die herkömmliche Geſchäfts⸗ Staatsſekretär v. Bötticher verliest ſodann die kaiſerliche Ordre, welche den Reichstag ſchließt. Der Präfident ſchließt die Sitzung mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer. Berlin, 20“ März. Ackermann und Genoſſen brachten im Reichstag einen ſchleunigen Antrag ein, der dahin lautet, den Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichstage in nächſter Tagung eine Vorlage Behufs Errichtung eines Denkmals für den Kaiſer Wilhelm, den Begründer des deutſchen Reichs, zu machen. Nachstehende Annoncen - Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaur von Haaſenſtein und Vogleer Rudolf Moſſe, G. L. Daube Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Rarl Molitor in Ladenburg 24. November 1887 bis zum 20. März zuſammen 118 Tage verſammelt. Sitzungen der Abteilungen, 128 Sitzungen von Kom⸗ miſſionen haben ſtattgefunden. Seitens der verbün⸗ deten Regierungen wurden folgende Vorlagen ge⸗ macht: 19 Geſetzentwürfe, 6 Verträge, eine allge⸗ meine Rechnung über den Etat für 188485, 1 U-berficht der Ausgaben und Einnahmen für für 1885/86, 1 Bericht der Reichsſchuldenkommiſ⸗ ſton, 3 Anträge auf Erteilung der Ermächtigung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung wegen Beleidigung des Reichstags, 10 Denkſchriften, Berichte u. ſ. w. 18 Geſetzentwürfe, 6 V⸗träge haben die Zuſtimmung des Reichstags erhalten, 1 Nachtragsetat, iſt durch Aufnahme in den Etat erledigt u. ſ. w. Unerledigt bleiben: 1 Antrag, 1 Geſetzentwurf, die allgemeine Rechnung über den Etat für 1884/85. Von Mit gliedern wurden 12 Entwürfe, 4 Anträge einge bracht. Die hauptſächlichſten der von ihr angenommenen Be⸗ ſtimmungen lauten: 5 10 und J. Barck und Comp. nehmen Inſerat“ für uns an. 1888 Berlin, 20. März. Der Reichstag war vom 59 Plenarſitzungen, 125 1886087, 1 Rechnung der Oberrechnungskammer Paris, 21. Mürz. Die Armerkommiſſion des Senats beendigte die Diskuſſion der Militärgeſetze Für alle Franzoſen wird d gleiche Militärdienſt in der Dauer von 25 Jahren in Frankreich feſtgeſetzt. Die Sohne fremder Unter thanen, die in Frankreich geboren find, werden den Stammrollen einverleibt und find der Dienſtpflicht unterwor fen. g Verſchiedenes. * Ladenburg, 23. März. Die Landwirt ftliche Kreiswinterſchule hier beendete am letzte Mittwoch den 20. Unterrichts kurs mit einer öffen lichen Prüfung, welche unter Leitung des Herr 8 Das Jiſchermädchen von Genug. Novelle von Moritz Lilie. 3. Fortf. Eine heftige Handbewegung Marietta's, als wolle ſie dadurch den Hauch, den ihr dieſe Worte zutrug, aus ihrer Nähe verſcheuchen, war die Ant⸗ wort, während die Augen des jungen Mannes mit lauerndem Ausdrucke auf dem jungen Mädchen ruhten um den Eindruck, den ſeine Worte machten, zu be⸗ obachten. „Du ſchweigſt, Marietta, du biſt einverſtanden? fuhr Pietro fort, indem er die Hand des Mädchens faßte und dieſes an ſich zu ziehen ſuchte. Aber mit kräftigem Rucke machte ſie ſich los und auf ihrem Geſichte war deutlich der Wiederwille zu erkennen, den ſie vor ihrem Begleiter empfand.“ „Wo iſt Leonardo?“ fragte ſie mit feſter Stimme. „Sie müſſen es wiſſen, Signor, Sie ſein Sekretär und Vertrauter. — Ich will zu Ihm, will Ihn ſehen und ſprechen und, wenn es ſo iſt, wie Sie ſagen, ihm noch einmal den lieben, bleichen Mund küſſen.“ 6 Leiſe, faſt unhöͤrbar, kamen die letzten Worte von ihren Lippen und die Augen füllten ſich mit Thränen. „Laſſ' die Todten ruhen, Mädchen und ſei vernünftig!“ erwiederte der Mann in ärgerlichem Tone. „Dem Dahingeſchiedenen magſt Du immer⸗ hin ein freundliches Gedenken weihen, dann aber kehre zu den Lebenden zurück, denn ihnen nur ge⸗ hört die Welt. Du biſt jung und ſchön, Marietta“ fuhr er in ſanfterem Tone fort. „Du haſt ein Recht das daſein zu genießen. Benütze es, man lebt nur einmal, erfaſſe die Hand, die dir alle Annehmlich⸗ keiten des Lebens zu bieten vermag, und Du wirſt glücklich ſein. Noch einmal: mein mußt Du werden Marietta, und ſollte ich mit den Mächten der Holle um Dich ringen müſſen!“ Seine Wangen glühten und in den Augen brannte ein unheimliches Feuer. Plötzlich faßte er das Mädchen um die Hüften und zog es mit ſtar⸗ kem Arm an ſich. Sein Mund ſuchte den ihrigen, in leidenſchaftlicher Erregtheit wollte er ſie küſſen, aber mit einem leiſen Aufſchrei ſtreckte Marietta beiden Hände vor ſich hin, um den Zudringlichen abzuwehren. Aber ihre Kraft war der Pietro's nicht gewachſen, er preßte ſie immer feſter an ſich, während ihr wiederſtand ſchwächer zu werden begann, Sie fühlte, daß ſie unterliegen müſſe, und doch wagte ſie nicht um Hülfe zu rufen, aus Furcht, daß dieſe nächtliche Zuſammenkunft mit einem fremden Manne bei den Dorfbewohnern zu übler Nachrede führen werde. Noch einmal verſuchte ſie es mit Aufbietung aller Kraft, ſich von dem Verhaßten zu befreien, ſie rang mit dem Mute der Verzweiflung mit dem ſtarken Manne, deſſen zuckende Lippen jenes ſeltſame Ende, in wenigen Minuten mußte ihr Ueberwind Etwas, Kuß genannt, zu rauben trachteten, da wenn es die wahre, reine Liebe bietet, köſtlichſt Nektar iſt, aber von der Gewalt erzwungen oder von der Falſchheit gewährt, zum Gifthauch wird. f Da, ſie empfand es, war ihre Gegenwehr z 2 80. triumphiren. Eine unenbare Angſt überkam ſie, der Athem des Sekretärs ſtreiſte ihre Wange, jetzt — jetzt mußte ſie unterliegen. „Hilfe!“ gellte es von den Lippen des Mäd⸗ chens durch die ſtille Nacht. Es war der Schreckens ruf der Verzweſflung, ausgepreßt von höchſter Seelenangſt, von tiefſter, peinigendſter Herzensqual. Pietro ließ einen Augenblick erſchreckt na Wenn die handfeſten Fiſcher herbeieilten und dem Mädchen Erlöſung brachten, war es um ihn ge⸗ ſchehen. Das wußte er. Das feurige ſüdliche Blut überlegt nicht lange, bevor es den köͤdtlichen Stahl zückt, der eine ſchwere Beleidigung an der Ehre eines der Ihrigen rächt. 5 8 „Marietta, Marietta!“ rief in dieſem Momen eine Mannesſtienme in einiger Entfernung, und das Mädchen antwortete mit freudigem Aufſchrei. Mit einem Fluche ließ ſie der Sekretär los, während Marietta wie eine aus den Klauen des Tiegers d freite Gazelle davoneilte. 8 8 „Ich ſehe Dich wieder, Mädchen, bei Gott, Du entgehſt mir nicht!“ knirrſchte der Mann, dann 9