Erſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 Kc — — mit illuſtiertem Auterhaltungsblatt 1 4 40 exel, Poſtproviſion. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, ſ 8. und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate machn a 1 0 4 95 vor 18 4 bit e 1 Uhr in der ee . 55 125 l 5 f N ition ingehen, finden ſoforti 1 ie ei i N ; i lung eint Seen, deren Nan 10 Pf. Sagt. Augen u b ll Juſerate ſind von nachweißbarer Wirkſamkeit. 40 eh Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bie größeren Aufträgen Rabatthewilligung. 4 im und d 0 f * 2 8 5 nee Mr. 17. Mittwoch, den 29. Februar 1888 mk in de a — — s b e a Folttiſches, Regiment nach Karlsruhe begeben, um dem dahin⸗ Königlichen Hoheit der von den Unterzeichneten in r Haß g Karlsruhe, 26. Jeb. 8 Uhr 45 Min. geſchiedenen Prinzen die letzte Ehre zu erweiſen. Vorſchlag gebrachte Geheime Rat Prof. Dr. Kuß maus Faden Abends. Die feierliche Beiſetzung der Leiche des Berlin, 27. Feb. Ein Sonderblatt des aus Straßburg zur Konſulation hierher berufen 5 icht wurde Peinzen Ludwig, zu welcher eine große Anzahl hoher Armeeberordnungsblattes bringt folgende Kabinets⸗ worden. 5 mernehmeng Trauergäste von Auswärts eintreffen werden, findet ordre des Kaſſers an den Kriegsminiſter: Des all⸗ San Remo, 26. Februar, 9 Uhr 20 Min. befehl nächſten Mittwoch um 10 Uhr ſtatt. mächtigen Gottes Wille berief meinen lieben Enkel⸗ Abends. Profeſſor Kußmaul aus Straßburg iſt heute ihein—5t⸗ Berlin, 27. Feb. Zur Beiſetzung der Leiche ſohn Prinzen Ludwig von Baden aus dieſem Leben, Abend bier eingetroffen und hat die Aerzte⸗Conferenz beshennd des Prinzen Ludwig treffen von Berlin außer dem indem er die Freude der Eltern, Großeltern und bereits ſtattgefunden. im Ou Prinzen Wilhelm auch Fürſt Solms und 8 Offi⸗ Angehörigen, ſowie Aller, die in kannten, und ſchöne Berlin, 26. Febr. Nach einem Petersburger t ols ste ziere in Karlsruhe ein; ferner Baron Frederiks] Hoffnung für die Zukunft war, ab. Meine Armee, Privattetegramm des „Berl. Tagebl.“ erſchoß ſich beſin “ (Rußland), Fürſt Hohenlohe⸗Langenburg, die Erb- die jederzeit Freude und Leid mit mir teilt, wird dort geſtern im „Hotel de France“ der Botſchafts⸗ auch dn prinzeſſin von Reuß, Jocelin (England), Baron auch dieſen tiefen Schmerz mit mir empfinden, wird Sekretär Prinz Hohenlohe⸗Oehringen, Sohn des nen ud Seckendorff als Vertreter des Prinzen Heinrich, der in ihrem Herzen mit mir um dieſes junge, hoff⸗] Herzogs von Ujeſt. Die Gründe ſind nicht be⸗ n. nach st“ Erbprinz von Hohenzollern, Prinz Ferdinand von nungsvolle Leben trauern. Ganz beſonders wird kannt. 5 nützt, Hohenzollern, Prinz Radziwill und Prinz Hermann dies bei den Regimentern geſchehen, denen mein Paris, 25. Feb. Bei der hieſigen deutſchen ede Bahn, bon Sachſen⸗Weimar. Die geſtrige öffentliche Leichen⸗lieber Enkelſohn mit ſeinen warmen, kameradſchaft⸗ Botſchaft find in den letzten 14 Tagen über 2000 ſes Pu, aufſtellung wurde von Tauſenden beſucht und viele lichen Empfindungen mit ſeinem ganzen Herzen an⸗ Briefe aus allen Teilen Frankreichs eingelaufen, in gesetz ul Tauſende mußten zurückkehren, ohne die Leiche ge⸗ gehörte und wünſche daher, daß dieſe Regimenter welchen den wärmſten Sympathien für det er⸗ der Ai, ſehen zu haben. Sonntag früh um 10 Uhr war auch äußerlich ſich bei der Trauer betefligen, indem krankten deutſchen Thronfolger Ausdruck gegeben en gegn Gottesdienſt für die Fürſtlichkeiten. Prälat Doll ich hierdurch beſtimme, daß die Vorgeſetzten und] wird. . here 8ſt: hielt die Predigt, welcher er das Bibelwort zu Grunde Offiziere aller badiſchen Truppenteile neun Tage — Rom, 26. Feb. Der Oberkomandirende der Alita, legte: „Herr, wärſt Du da geweſen, mein Bruder Offiziere des 1. badiſchen Leibgrennadierregiments italieniſchen Truppen in Maſſauah, General San binnen 1! wäre nicht geſtorben.“ Nach dem Gottesdienſt legte] Nr. 109 und des 2. Garde⸗Ulanruregiments aber [Marzona, zeigte dem Kriegsminiſter an, daß der das Fürſtenpaar Blumen und Kränze aus San Remo nieder. Der Erbgroßherzog kommt nicht, die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen, die Schweſter des Verblichenen, hat am Sonntag vor⸗ mittag um 9 Uhr die Reiſe von Kopenhagen aus fortgeſetzt und dürfte nunmehr in Karlsruhe ange⸗ langt ſein. Befohlen iſt bis jetzt eine Deputation des 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiments, beſtehend aus dem Kommandeur mit dem Regimentsadjutanten, dem etatsmäßigen Stabsoffizier, einem Rittmeiſter, einem Lieutenant und einem Wachtmeiſter. Außer dieſer Deputation werden ſich noch andere Offiziere vom 1. Garde⸗Regiment zu Fuß, vom Garde⸗Huſaren⸗ 14 Tagen trauer (Flor um den linken Oberarm) anzulegen haben. Berlin, 27. Febr. Der Reichsanzeiger ver⸗ öffentlicht folgendes Bulletin aus San Remo vom Heutigen, vormittags 10 Uhr 30 Minuten: Der Schlaf des Kronprinzen war gut, Huſten und Aus⸗ wurf geringer, letzterer weniger gefärbt, das Allge⸗ meinbefinden iſt befriedigend. i San Remo, 25. Feb. Die Nacht brachte Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit dem Kron⸗ prinzen einen mehrſtündigen erquickenden Schlaf. Wegen Fortbeſtehung des Huſtens und Auswurfes iſt mit Höchſter Genehmigung Sr. Kaiſerlichen und Negus am 22. Feb. mit ſeinem Heer in Godofelaſſi angelangt ſei, wohin er ſich infolge der Nachricht von dem Vormaſch der italieniſchen Truppen auf Ailet, Sabarguma, Ambatocan und Baresca begeben haben ſolle. i 88 BVBerſchiedenes. * Ladenburg, 26. Febr. Auf die Beileids⸗ adreſſe des hieſigen Gemeinderats an JJ. KK. Hoheiten den Großherzog und die Frau Großherzogin wegen Ableben Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden iſt unterm heutigen dem Gemeinderat folgendes Telegramm zu⸗ gegangen: a Roman von Ewald Aug uſt König. 38. Fortſ. 3 ſeine Schulden nicht bezahlen kaun, nimmt man tete Daniel achſelzuckend; „heute Morgen iſt er in mögen Sie hundetmahl ſagen, er mache eine Ge⸗ Aufſehen machen werde, und man mülſſe den Flüchtling energiſch verfolgen. „Glauben ſie nun, daß ich Recht hatte, als ich von ſchlimmen Ereigniſſen ſprach?“ fragte Siegfried leiſe. Herbert Faber wiegte ſinnend das Haupt und hefte e den Blick erwartungsvoll auf das ernſte Ge⸗ ſicht Daniels, der am Fuße der breiten Treppe ſie in Empfang nahm. „Was iſt hier vorgefallen?“ forſchte er. — „Es iſt gut, daß ſie kommen,“ er⸗ widerte der Lakai. — „Wollen Sie meine Frage nicht beantworten?“ — „Was vorgefallen iſt? Lieber Gott, es ließ ſich ja vorausſehen, wenn man Reißaus.“ — „Was wollen Sie damit ſagen?“ — „Der Kommerzienrat iſt verſchwunden,“ antwor⸗ aller Frühe abgereist, und unten im Comptior ſchäftsreiſe, niemand glaubt es ihnen. — Aber das iſt noch nicht alles,“ fuhr der Lakai fort, indem er im Korridor ſtehen blieb und eine ſehr „Na, ich wills ja nicht behaupten, meinen Herren; ich hörte aber die Leute davon reden, und unſer Hausarzt wird es ganz genau wiſſen. Als der Herr Kommerzienrat geſtern Abend heimkehrte, brachte er einen Mann mit, der früher und auch geſtern die gnädige Frau mit unverſchämtem Betteln beläſtigt hat. Mit dem iſt er ziemlich lange in ſeinem Ka⸗ binet geweſen, dann ging der Vagabund wieder, und beim Abſchied ſagte er mir, heute würden die Puppen hier ins Tanzen kommen. Später iſt der Herr Kom⸗ merzienrat in das Schlafzimmer der gnädigen Frau gegangen, und dort kam es zu einem Wortwechſel wie ich ihn nie in dieſem Hauſe gehört habe.“ „Jakob Lange!“ ſagte Siegfried mit heiſerer Stimme „Sie ſehen jetzt, wie ſehr meine Befürchtungen begründet waren.“ Der alte Mann fuhr mit der Hand über Stirn und Augen, der Diener ſchritt wieder voraus und öffnete die Thür des Boudoirs. Mit dem Rufe: „Vater!“ eilte Hedwig in die Arme Fabers, der ſie lange umſchlungen hielt. Was der Diener be⸗ geheimnisvolle Miene annahm, „die gnädige Frau iſt tot.“ ö Herbert Faber preßte die Hand aufs Herz u. „So ſehr leicht wird ihr die Trennung nicht l. werden, denn es iſt eine Trennung für immer, und Seu ſie weiß, daß Armut und Entbehrungen fortan ihrer 5 Mutter Los ſein werden.“ — „So glauben Sie, Puund! daß der Bankerott wirklich ausbrechen wird?“ — „Ich kann leider nicht daran zweifeln, die Mitteil⸗ F. 9. En ungen, die der Kommerzienrat ſelbſt mir gemacht — dat, loſſen das ſchlimmſte befürchten. Wäre ich, wie e man zu glauben ſcheint, ein Kröſus, ſo würde ich größe aus alter Liebe zu der Mutter meines Kindes den Jagel Verſuch machen, den Schlag abzuwenden, aber thöricht in An und unverantwortlich würde ich handeln, wollte ich huhn, mein ſauer erworbenens Vermögen für dieſen Ver⸗ eue Bell, ſuch hingeben. Mit kleinen Summen kann hier nicht geholfen werden, der Kommerzienrat hat ins Tolle 4.2 % hinein ſpekuliert, und es ſind noch jetzt enorme Ver⸗ 200 pflichtungen zu erfüllen.“ — „Von Ihnen kann 12 „er nicht Verlangen, daß Sie dieſe Verpflichtungen 5% A erfüllen ſollen. Ich könnte es auch nicht ſelbſt wenn atlet. 1 ich es wollte.“ 1775 Sie waren jetzt vor dem Haufe des Kommerzienrats 1. angekommen; die Thür ſtand offen, ſie horten, wie mehrere Herren, die eben herauskamen, ſich dahin äußerten, es ſei ein ſchlimmer Fall, der großes . blickte ihn ſtarr an, während Siegfried einen leiſen im Bett gefunden,“ nickte Daniel, und man mun⸗ kelte von Gift.“ — „Lüge!“ fuhr Faber auf. — hauptet hatte, war leider nur zu wahr. Hedwig hatte in der vergangenen Nacht ebenfalls die zornige Stimme ihres Stiefvaters vernommen und mit ern⸗ ſter Beſorgnis dem Morgen entgegengeſehen. Als Ausruf der Beſtürzung und des Schreckens nicht unterdrücken konnte. „Sie wurde heute Morgen kot die Mutter nicht zum Frühſtück erſchien, war ſie ins Schlafzimmer gegangen, und beim Anblick der Leiche hatte ſich ihr ſofort die Vermutung aufgedrängt, daß hier ein Selbſtmord vorliege. Und dieſe Vermutung ——