z Mannheim, 19. Febr. Am Samſtag mittag verſank auf der Fahrt im Neckar, gegenüber der Lutherkirche — der mit 703 Ctr. Kies beladene Nachen des Schiffers Franz Weber von Ilvesheim. Veranlaßt wurde der Untergang des Nachens da⸗ durch, daß der Schraubendampfer „Neptun“ (der Firma Bernatz und Grün gehörend) in voller Kraft an dem tiefgehenden Fahrzeug vorüber fuhr und die entſtandenen mächtigen Wellen in dasſelbe ſchlugen. Die Bemannung des Kiesnachens, 5 an der Zahl, wurde durch 2 Scheffer, die in der Nähe der Un⸗ fallſtelle vor Anker lagen, mittelſt eines flott gemach⸗ ten Nachens gerettet. — Weinheim, 19. Feb. Ein ſcheußliches Verbrechen wurde dieſer Tage an einem neunjährigen Mädchen verübt. Ein hier anſäßiger Bürſtenbinder namens Kaſpar Steiner von überm Rhein wußte das Kind an ſich zu locken und zu vergewaltigen. Die Eltern des Kindes ſchoͤpften alsbald nach voll⸗ brachter That Verdacht und konnte der herbeigerufene Arzt ſofort konſtatieren, daß hier ein ſchweres Ver ⸗ brechen vorliegt. Das Scheuſal konnte jedoch nicht ſofort zur Haft gebracht werden, indem demſelben erſt kürzlich ein Bein amputirt wurde, von welcher Operation derſelbe noch nicht ganz hergeſtellt iſt. — Aus dem Bezirk Schwetzingen, 18. Feb. Im Laufe dieſer Woche hat es die Witterung endlich, ermöglicht, daß der Tabak abgehängt werden konnte und bald entwickelte ſich ein ziemlich reges Geſchäft bei ſtarker Nachfrage, aber geringem Preis⸗ angebot. Die Waare ſelbſt befriedigt im Durchſchnitt weder den Bauer, noch den Händler. Die ſpäte Anpflanzung und die frühen Fröſte haben auf Blattentwickelung und Farbe ungünſtig eingewirkt. Die Preiſe ſchwanken ſich zwiſchen 14 u. 24 Mark und dürfte 16 Mk. der Durchſchnitt ſein. Rechnet man 16 — 20 Ztr. auf den badiſchen Morgen und zieht die viele Arbeit und die mancherlei Koſten — abgeſehen von reichlicher Düngung der Tabaksäcker — vom wirklichen Erlös ab, ſo iſt der Reinge⸗ winn gegenüber dem Klee⸗ oder Gerſtenbau zur Tabakskultur nicht ſehr ermunternd. Tatſächlich hört man ſehr viele Landwirte bei der nun ſchon Jahre lang herrſchenden Uneinträglichkeit des Tabakbaues, „die ſich infolge hiervon mehr andern Zweigen des Anbaues zuwenden wollen. — Karlsruhe, 17. Feb. Am 4., 5. und 6. Auguſt d. J. wird der 12. badiſche Feuerwehrtag mit welchem die Feier des 25jährigen Beſtehens des bad. Landesfeuerwehr⸗Vereins verbunden iſt, in hie⸗ iger Stadt abgehalten. Im Anſchluß bieran findet eine Ausſtellung von Feuerwehrgeräten und Uni⸗ formen, ſowie bon Waſſerleitungsgegenſtänden ſtatt und zwar ſoll die Ausſtellung vom 29. Juli bis 6. Auguſt dauern. Der Stadtrat beſchließt, zu der Ausſtellung die Ausſtellungshalle unentgeltlich abzu⸗ geben, den Feuerwehren der Führer durch Karls⸗ ruhe zu behändigen, freien Zutritt in den Stadt · gatten zu bewilligen, ein Stadtgartenfeſt mit Be⸗ leuchtung zu veranſtalten und Sonderzüge nach Maxau an den Rhein zur Verfügung zu ſtellen; weiter ſoll eine Beſichtigung des unterirdiſchen Haupt⸗ entwäſſerungskanals (Landgraben) ermöglicht werden, ein Schulhaus zur Einrichtung von Maſſenquar⸗ tieren überlaſſen und aus der Stadtkaſſe ein barer Zuſchuß von 2000 Mk. zu dem Feſte in Ausſicht geſtellt werden. ö — Freiburg, 19. Feb. Wie man der Fr. Ztg. meldet, iſt Prinz Ludwig von Baden an einer Lungenentzündung hier erkrankt. — Straß burg, 18. Feb. Der Jäger Kaufmann in Zabern, bekannt durch die Grenzaffaire von Vexaincourt, wurde vom Kriegsgericht frei⸗ geſprochen. — Von einer Lawine verſchüttet. Zell am See, 17. Febr. wird geſchrieben: Von den unteren Gehängen der Schmittenhöhe löſte fich ge⸗ ſtern zwiſchen 1 und 2 Uhr eine Schneelawine los, welche mit furchtbarer Gewalt niederging und den Bauer Joſef Leimgruber und deſſen Sohn ver⸗ ſchüttete. Es iſt bis jetzt nicht gelungen, die Toten aufzufinden. — In der Nähe von St. Petersburg hinter dem Dorfe Korkine, hat unlängſt eine auf⸗ regende Bärenjagd ſtattgefunden. Dort war eine Bärin mit Jungen im Lager eingekreiſt worden. Einer der Jäger näherte fich dem Lager auf 15 Schritt und feuerte auf die Bärin einen Schuß ab, infolge deſſen das Thier auf den Rücken fiel. Die Jäger kamen 3 Schritte näher, als die Bärin ſich plötzlich erhob, aus dem Lager ſprang und dann, von mehreren Kugeln getroffen, dicht vor einem der Jäger zuſammenbrach. Im nächſten Augenblick ſprang ſie jedoch wieder auf, packte das Gewehr des be⸗ treffenden und warf dieſen zu Boden, ſich auf ihn ſtellend und ihn mit ihren Tatzen packend. In dieſer kritiſchen Lage befand ſich der Jäger 7—8 Sekun⸗ den, bis ein anderer Jäger auf 3—4 Schritt wieder einen Schuß abfeuerte, worauf die Bärin mit ihrer ganzen Wucht (9 Pod) auf dem Schützen zuſam⸗ Aus menbrach. Dieſer bal, da das rechte Auge bez Bärin nach geöffnet war, noch auf ſie zu ſchlehen Es wurden noch 2 Schüſſe abgefeuert und erſt jetzt konnte die Bärin als vollſtändig erlegt betrachtet und der Jäger aus ſeiner fürchterlichen Lage befreſf werden. — Großer Internationaler Wettſtreit für Kunff, Wiſſenſchaft und Induſtrie, Brüſſſel 1888. Die Erfinder aller Länder werden eingeladen, am Großen Wettſtreit, und zwar in einer beſonderen Internationalen Abtheilung “Genie industriel“ teilzunehmen. Dieſe Abteilung wurde gebildet, um in ihr all ſeit 1873 patentirten Erfindungen zu vereinſgeh Die Betheiligung iſt nur mit den denkbar geringſſeg Koſten verknüpft. Der Verwalter dieſer Abteilung wird alle Ausgaben für Platz, gleichmäßige Aug, ſtattung, für Ausſchmückung des Raumes, für Zu fuhr zur Ausſtellung, die Anſtellung des Perſonalg, welches für die Inſtandhaltung der Gegenſtände i wie für Auskunfterteilung an die Beſucher engagſh wird, übernehmen. Zu Laſten der Teilnehmer verbleiben auß dem an die Verwaltung zu zahlenden Pauſchalftxum, nur die Transportkoſten. Für dieſe Summe, d alle Ausgaben in ſich begreift, wird der Teilnehme auch davon entbunden, ſich perſoͤnlich zur Austellung begeben zu müſſen, um ſicher zu ſein, daß er gie würdig und ernſthaft vertreten wird. In ſeiner Eigenſchaft als Ausſteller kann er auf Wunſch a den Wettbewerbungen teilnehmen, jede Firma s im offiziellen Katalog verzeichn⸗t, ihre Erfindung der Prüfung eines kompetenten Preisgerichtes unker⸗ ſtellt und erhält überdies auf jeden Fall als E innerung an ihre Beteiligung am Wettkampf ehh Gedächtnisdiplom. . Wegen weiterer Auskunft wende man ſich an Herrn Raclot, directeur de la classe inter- nationale du Genie industriel (Invention brevetées), 22, rue des Palais, Bruxelles, — New⸗ York, 20. Feb. Einem Drahſhe⸗ richte aus Monnt⸗Vernon (Illinois) zufolge, ſchädigte ein Typhon über 500 Häuſer; eine wäht des Unwetters ausgebrochene Feuersbrunſt zer des Stadtteils, worin ſich die großen Läden Magazine befanden. 29 Perſonen ſind gelödtel, Ii 1000 verletzt. Der materielle Verluſt wird auf ein halbe Million Dollar geſchätzt. 1 3 „Und Du wirſt Dich nun Deines Kindes an⸗ nehmen?“ wandte die Kommerzienrätin ſich zu Faber deſſen Blick voll ſchmerzlicher Wehmut auf der ſchönen Gruppe ruhte. — „Ich gelobe es Dir!“ nickte er. — „Du kennſt ihren Verlobten, er ſcheint ein tüchtiger, ehrenfeſter Mann zu ſein; ich gebe meinen Segen zu dieſem Bunde.“ — „Ich kenne die Gründe die Dich bisher bewogen, Deine Ein⸗ willigung zu verweigern, er hat ſie mir genannt; überlaß es mir, die Schwierigkeiten zu beſeitigen.“ — „Glaubſt Du es zu kennen?“ — „Ich hoffe es! Denken wir jetzt nicht daran, ſondern an Dich! Ein Menſch, den Du zu fürchten Urſache haſt, kennt Deine Geheimniſſe, er ſtellt Forderungen an Dich, die Du vielleicht nicht erfüllen kannſt, dieſen Men⸗ ſchen müſſen wir zwingen.“ — „Er iſt hier,“ un⸗ terbrach ſie ihn, „heute Morgen noch war er bei mir. Er verlangt eine große Geldſumme und er hat mir gedroht, morgen bei dem Gericht Anzeige machen zu wollen, wenn ich bis dahin nicht ſeinen Forderungen nachkomme.“ — „So werde ich morgen ihn hier empfangen,“ fuhr Faber fort, „ſeinen Drohungen muß eine Ende gemacht werden.“ — „Wäre es nicht beſſer, wenn wir meinen Gatten in die Ereigniſſe einweihten?“ — „Nein, wozu auch! Er grollt mir, weil ich ihm mein Ver mögen nicht opfern will, und in der gereizten Stimmung in der er fich gegenwärtig befindet, darf man ein ruhiges und verſöhnliches Urteil von ihm nicht er⸗ warten. Ich rate nicht dazu, wenigſtens jetzt nicht, und es iſt auch unnötig, da ich wohl weiß, daß ich keine Rechte mehr geltend machen darf. Die Sorge für Hedwigs Zukunft übernehme ich, Du aber biſt es Deinen Kindern ſchuldig, Dich in Deiner jetzigen Stellung zu behaup n.“ f ſtehen vor dem Sturz.“ — „Vielleicht iſt es auch eine unbetriebene Befürchtung; vielleicht ge⸗ lingt es dem Kommerzienrat, den Schiffbruch zu verhüten.“ Daniel brachte in dieſem Augenblick einen Brief, die Kommerzienrätin öffnete ihn, und zornig blitzte es in ihren Augen, als ſie die wenigen Zeilen las, die er enthielt. „Schon wieder eine Erinnerung und Drohung zugleich!“ ſagte ſie entrüſtet. „Der unverſchämte Menſch will mich zwingen, ſeine For⸗ derungen zu erfüllen. Könnte und thäte ich es auch ſo würde er damit immer noch nicht zufrieden ſein und ſeine Erpreſſungsverſuche fortſetzen.“ — Faber hatte ihr den Brief aus der Hand genommen und in geleſen. „Der Elende!“ rief er. „Er ſoll er⸗ fahren, daß die Dinge doch anders liegen, wie er glanbt und daher auf die Erfüllung ſeiner Hoff ⸗ mit einem tüchtigen Advokaten reden; er wird mir einen richtigen Weg anzugeben wiſſen, auf dem ich dieſem Burſchen energiſch entgegen treten kann. Und nun genug für heute, Leonore; wir Alle bedürfen nach dieſer Aufregung der Ruhe und der Samm⸗ lung, um darüber, was nun geſchehen ſoll, ernſt und reifiich nachzudenken. Das Vergangene ſei ver⸗ geſſen, blicken wir getroſt, in die Zukunft! Gute Nacht!“ 5 Er bot ihr die Hand und blickte ihr einige Sekunden lang ſchweigend in die Augen, dann wandte er mit einem ſchweren und tiefen Seufzer ſich ab, um ſeine Tochter zu umarmen, die ihm mit bebender Stimme zuflüſterte, er moͤge alles auf⸗ bieten, um die Gefahren vom ihrer Mama abzu⸗ wenden. So ſchied er von ihnen, und die Qualen der Reue marterten ſeine Seele. Er dachte an das Glück, das er durch übereiltes Handeln verſche hatte, an ſeine freudloſe Vergangenheit und an die vielen, böſen Stunden, die er ſich hätte erſpateg können. Daniel öffnete ihm die Hausthür, der ail Hier trat hinaus und ſah ſich in der nächſten nute dem Adbokatenſchreiber gegenüber, der ii den Händen in den Rocktaſchen auf dem Trolle ſtand und auf eine Beantwortung ſeines Briefez h warten ſchien. Da der Schein einer Glaslaterne voll g ſein Antlitz ſiel, ſo erkannte Faber ihn augenblicklich und beim Anblick dieſes verhaßten Menſchen fie im das Blut heiß in Stirne und Wangen. „Worauf warten Sie?“ fragte Faber barsch — „Auf Sie,“ erwiderte Lange ruhig. „Der Lal ſagte mir, daß ein fremder bei der gnädigen Frag j ſei, und ich dachte mir gleich, daß Sie dieſer Herz nungen nicht zu rechnen braucht! Ich mochte daher ch dach gleich, daß Sie dieſer 9 — ſein müßten.“ „Und was wünſchen Sie von mir?“ — „Sie werden mir ſagen können, ob de Kommerzienrätin geneigt iſt, meine Forderungen z erfüllen.“ — „Sie wird es nicht thun!“ „Wiſſen Sie das ſo genau?“ — „Ich ſelbſt hob ihr davon abgeraten, Sie werden keinen Pfennig erhalten.“ — „Bah, das Geheimnis konnte auß noch für andere Perſonen Wert haben.“ — „Elen det Schuft, hüten Sie ſich, nur noch einen einzigen Schritt in dieſer Angelegenheit zu thun,“ ſagte Faber, unfähig, ſeinem Zorn und ſeiner Enteliſtung zu gebieten; „glauben Sie nicht, daß die Dame ſchutzlos ſei!“ — „Sie werden ſie nicht ſchützen können,“ ſpottete der Schreiber. „Das Geſet ber; langt, da das Verbrechen geſühnt werde. 1 Paortſetzung folgt. 05 —— — . 9 N far Linne 1 l And Inn Gottes nh Denk e Dio I. tꝛelss 0h — ue in b ren⸗ 6 ider erhalten em ſehr schöner 1 5 dumerztag, Terktaut, lh einladet b fische W einrie Laget in detzeug, Bat Beldrillic Bettdecken 00000000 dn gonſirma e id farbigen r — Aaäceiig mac rrſen. 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