Gen ſung des Königs wachgeworden waren, grauſam enttäuscht. Nicht nur, daß die bisherigen Krankbeits · ſymptome ſich gleichgeblieben find, wie die Mattig⸗ it des hohen Patienten, oder ſich geſteigert haben, ie das abendliche Fieber, welches die natürliche Mattigkeit noch vermehrt. es haben ſich auch zu den unruhigen Nächten beunruhigende Erſcheinungen bei Tage geſtellt und den bisherigen Symptomen hat ſich nun noch die Appettitlofigkeit angereiht. Man darf es ſich, zumal wenn man die vorſſchtige Faſſung von hoͤfiſchen Bulletins kennt, nun nicht mehr ver⸗ hehlen, daß die Krankheit des Königs einen ſehr ernſten Charakter trägt und ſchon Beſorgniſſe ein⸗ floͤßen müßte, ſelbſt wenn der, wie ſchon bemerkt, an und für ſich ſehr delikate Geſundheitszuſtand des Koͤnigs gar nicht in Betracht käme. Im Publikum ſelbſt gibt ſich landauf landab aufrichtige Theilnahme kund und mit der Erkrankung des Deutſchen Kron⸗ prinzen iſt es nunmehr auch die Liebe zum ange⸗ ſtammten Herrſcherhauſe, welche die Blicke aller nach dem Süden lenkt. In der Preſſe find auch ſchon warmempfundene Gedichte laut geworden, welche der Hoffnung auf baldige Geneſung des Königs Aus⸗ druck verleihen. Verſchiedenes. * Ladenburg, 18. Feb. Die Geſellſchaft „Ladenburger Narrenklub“ veranſtaltete am letzten Dienſtag Abend im Gaſthaus zum Anker einen wohlgelungenen Moskenball. Masken waren wohl nicht ſehr zahlreich vertreten, aber dieſelben waren größtenteils ſehr ſchön und originell. Der angekün⸗ digte Jahrmarkt bot ein lebendiges Bild von dem regen Treiben bei einem ſolchen und machte die Er⸗ öffnung desſelben den natürlichſten Eindruck. Ar⸗ rangement war ſehr gut. Eine Schießbude mit hoch⸗ feiner Bedienung,] Schnellph otographie, Menogerie mit Aff, Hund, Geis, und Maus und die Erklär ung dazu über alle möglichen und unmdalichen Er⸗ eigniſſe, ſowie das Panorama mit Ausficht in tiefe Dunkelheit und endlich die pomphafte Ankündigung des Puzanellenkaſtens machten auf alle Anweſenden einen erheiternden und befriedigenden Eindruck, welcher auch in finanzieller Hinſicht zum Ausdruck kam. Der übrige Teil des Abends verlief ganz gut und waren die Teilnehmer in beſter Stimmung bis Feierabend beiſammen. — Eine entſetzliche Bluthat, die ſich nach allem Drum und Dran als ein Naubmord charakteriſtrt welch et Mitte better Woche auf eine eintretende ii nach amfiicher Meldung der dorkigen Polizelbe⸗ hörde, die ihre Recherchen bis nach Berlin ausdehnt, am verfloſſenen Sonntag nachmittag in Mainz verübt worden. — Nach dieſer Quelle wurde nämlich um die angegebene Zeit eine in der Neuſtadt, Schlangenweg Nr. 57, wohnende 72 Jahre alte Frau, namens Göckel, in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Der Ermordeten, die ſich in Abweſen⸗ heit ihres Ehemannes allein in der Wohnung be⸗ fand, war durch mehrere wuchtige Hiebe, wie es ſcheint mittels eines Beiles, der Hinterkopf vollſtändig zertrümmert worden, was den Tod auf der Stelle zur Folge haben mußte. Das gebrauchte Werk⸗ zeug, an dem ſich Blutſpuren befunden haben müſſen, war bislang nicht aufzufinden. Die Ermordete muß rücklings überfallen worden ſein und zwar in der Abficht der Beraubung, denn man fand die Kommode⸗ ſchublade geöffnet und durchwühlt, und die Thüre des Kleiderſchranks offen. Soviel bis fetzt feſtgeſtellt werden konnte, wurden entwendet; 1) ca 140 M. in Gold⸗ und Silbermünzen, 2) eine ſilberne Cy⸗ linderuhr mit römiſchen Zahlen, ſchmalem Goldrand, Fabriknummer 3559 und Rö paratur Nr. 433, am Rande eine unſcheinbare Delle, im Innern der Name „Rettig“ oder „Redig“, und wahrſcheinlich der Vor⸗ name Philipp, 3) eine filberne Schuppenkette, an der ſich eine römiſche Silbermünze als Berloque be⸗ fand, 4) eine ſchwarze, runde Broche mit blauem gelber und ein blauer Streifen, 5) eine kleine alt⸗ modiſche, verſchlungene goldene Broche. Die Mainzer Behörde erſucht alle Polizeibehörden um Veranlaſſung eingehender Recherchen. — Caſſel, 15. Feb. Das Schwurgericht verurteilte den Züchtling Stein wegen Attentats auf den Oberaufſeher und den Direktor der Straf⸗ anſtalt Wehlheiden zu zehn Jahren Zuchthaus, als ſchuldig des verſuchten Mords und Totſchlags. — Kaiſerlautern, 16. Febr. Geſtern Abend fand eine Grubenerploſion in der Tiefbau⸗ grube Kreuzgraben, nächſt Camphauſen (Saargebiet) ſtatt, wodurch 40 Grubenarbeiter getödtet wurden. Weite re 36 hat man gerettet. — Faſt aus allen Theilen der öſterreichiſchen Alpen kommen Nachrichten über anhaltenden Schne⸗⸗ fall und Lawinengänge. In Radſtadt liegt der Schnee auf den Dächern der Hänſer bereits anderthalb Meter hoch. Der Verkehr ber Bahn und auf der Straße iſt dort gehemmt, die Tauernſtraße vollſtändig verſchneit; in Obertauern ſollen 15 Fremde auf den Stein in der Mitte, um die Broche befindet ſich ein Eintritt günfligerer Witterung warten, um wel zu kommen. Lawinen richten in allen Thülern große Verheerungen an. In Zauchenthal wurden bier Holzknechte verſchüttet und konnten trotz aller Az ſtrenaungen nicht gerettet werden. Am Tauern liegt ein Viehtreiber unter einer Lawine; in Untertauern iſt ein Gut beinahe gänzlich verſchlättet worden. Aut die Poſſage über den Pyrn iſt, wie aus Spital am Phyrn gemeldet wird, unterbrochen und mußt', da das Schneegeſtöber auch noch bis vor wenigen Tagen anhielt, die Poſtverbindung über Lienz hergeſfteſſt werden. — Hof⸗Gaſtein, 13. Feb. In dem eſne Stunde von Wildbad⸗Gaſtein entfernten Bockſtein find, lt. Fkf. Ztg., infolge des außergewöhnliche Schneefalles furchtbare Schneelawinen von den Bergen herabgerollt und haben nebſt mehreren Heuſtadelg auch 3 Häuſer ganz verſchüttet. In dem Hauſe dez alten Böckſteiner Briefträgers Schattauer ſaßen deſſey Weib und Kinder bei Tiſche, als ſich die Lawine mit furchtbarer Wucht über das Haus ftürzte und daſſelbe ganz verſchüttete. Das Weib und die Kinder wurden durch den Lufldruck unter den Nich geſchleudert und konnten nachher gereftet werden, e Paris, 15. Febr. Um 2 Uhr nach brach Feuer in der Geflügelabtheilung der Markte halle aus. Man mußte ſich darauf beſchränken, den Herd des Feuers durch Umzügelung an weilere Ausdehnung zu hindern und zu dieſem Zwecke die Unterkellerungen und die die Glashallen bedeckenden Leinentücher mit Waſſer zu begießen. Nach großen Schwierigkeiten gelang dieſe Beſchränkuna. Dabel wurde ein Feuerwehrlieutenant im Geſicht berletz, Ein Feuerwehrmann lebte iu Erſtickungsgefahr. Mag ſchätzt das im Feuer zu Grunde gegangene Gefſge auf 100,000 Stück. — Ein Frankfurter bejahrter Millfone betrat am Mitwoch, wie das Int.⸗Bl. erzählt, daz feuerſte und diebesſichere Gewölbe, das er vor einige Zeit in ſeiner Villa hatte herſtellen laſſen, schlag aber aus Verſehen die dicke eiſerne Thüre hinter ii zu. Er blieb bei ſeinen Schätzen eingeſperrk, bis d Dienerſchaft den alten Herrn vermißte, ihn im ganze Hauſe ſuchte und, nachdem ſie endlich ſeinen Auen halt entdeckt hatte, Hilfe herbeiſchafte. Als die beide Schloſſer die man herbeigerufen, ſich lange vergeblich bemüht hatten, die Thüre zu öffnen, blieb nichts Anderes übrig, als ein Loch durch die Mauer brechen. 9 5 ſchon geſchloſſen. Daniel der ihn an der Hausthür in Empfang genommen hatte, fübrte ihn die Treppe hinauf in das Boudoir der Rätin. — Einige Se⸗ kunden lang ſtanden die Beiden ſchweigend gegen⸗ Über. Leonore war ſcheinbar ruhig und gefaßt, Faber aber konnte ſeiner furchtbaren Erregung nicht gebieten, er bedeckte die Augen mit der Hand und ſank in einen Seſſel nieder. „Wer von uns hätte an dieſes Wiederſehen gedacht!“ begann Faber mit zitternder Stimme. „Die furchtbaren Errinnerungen werden wieder le⸗ bendig in meiner Seele!“ — „Und Ihre Schuld allein iſt es. daß die Erinnerungen ſo furchtbar find“, unterbrach die Kommerzienrätin ihn. „Sie ließen mir damals keine Zeit, mich zu verteidigen, der Schein genügte Ihnen, mich zu verurteilen, mich an deren Liebe und Treue Sie unerſchütterlich hätten glauben müſſen! Wollen Sie mich jetzt an⸗ hören?“ — „Ich will es“, nickte er, und obgleich er noch immer ſich in ſeinen Rechte glaubte, wagte er doch nicht ihrem Blick zu begegnen, der, wie er inſtinktib fühlte, mit zürnendem Ausdruck auf ihm ruhte. — „Als ſie zum erſten Mal das Haus meiner Eltern betraten, hatten wir Beide ſchon an einem andern Orte einander kennen gelernt, und ich durfte wohl mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß Sie meinetwegen kamen und um meine Hand wer⸗ ben würden. „Mein Herz beſaßen Sie ſchon, meine Eltern wußten das bereits, ich hatte keine Geheimniſſe vor Ihnen. Die Erkundigungen, die mein Vater einzog, ergänzten das, was zich bereits wußte; Sie waren in guten Verhältniſſen, ein ehrenfeſter Charakter u. in politiſcher Beziehung der Regierungspartei mit 5 ald und Seele ergeben. Ihr Valer ein koͤniglicher Beamter, hatte Ihre Etziehung nach ſeinen ſtrengen Grundſätzen geleitet, Ihnen Haß gegen jede der Regierung feindliche Partei eingeflößt, und ſie ſelbſt geizten nach dem Titel eines Hoflieferanten, nach Orden und Würden.“ — „Das war eine Schwäche die aus meiner Erziehung entſprang,“ ſagte er, „man konnte ſie um ſo mehr entſchuldigen, als in jener ſturmbewegten Zeit der Thron hart bedrängt wurde.“ „Im allgemeinen teilten meine Eltern Ihren Standpunkt, wenn auch meine Anſchauungen weni⸗ ger ſchroff ſich geltend machten. Aber ich hatte einen Bruder, der nicht ſo dachte; er war ein Brauſekopf, der alls Beſtehende umſtürzen wollte und nur die Republick als die einzig richtige Staatsform betrach⸗ tete. Da wir Ihre ſtrengen Grundſätze kannten, ſo beſchloſſen wir, die Exiſtenz meines Bruders, der in einer andern Stadt weilte, lichen; wir fürchteten und vielleicht mit Recht, daß die Abneigung gegen den Republikaner ſtärker ſein würde, als Ihre Liebe. Der glühende, unverſöhn⸗ liche Haß, mit dem die Parteien damals einander gegenüberſtanden, rechtfertigte dieſen Entſchluß, und es gelang uns auch, ihn auszuführen. Selbſt nach unſerer Hochzeit wagte ich noch nicht, über diefen Bruder mit Ihnen zu reden; ich fürchtete, unſer Glück könne dadurch dauernd betrübt werden. Der Revolution folgte die Zeit der Verfolgung, eines Abends trat Georg in unſer Wo nzimmer, ein ge⸗ hetzter Flüchtling, der bei mir S utz ſuchen wollte. „Er war die Nächte hindurch gewandert, am Tage hatte er ſich verſteckt gehalten,“ führt die Kom⸗ merzienrätin fort „ wenn er ergriffen wurde, durfte er auf lange Kerkerhaft rechnen. Freunde, bei denen er Zuflucht ſuchen konnte, beſaß er nicht, in unſerem Ihnen zu verheim⸗ Elternhauſe hatte man ihn bereits geſucht, bel mite glaubte er ein ſicheres Verſteck zu finden, da mein Mann als ein treuer Anhänger der Regierung be⸗ kannt war. Was ſollte ich thun 2 Konnte ch den eigenen Bruder herzlos hinausſtoßen und den Häſcherm überliefern? Mein Gatte würde es gethan hoben, wenn ich ihm meine Sorge und meine Angſt an vertraut hätte, ſo mußte ich allein die ſchwere Va tragen und ſchweigen. Georg wollte nur einige Tage bleiben, um ſich auszuruhen und neue Kröte z ſammeln; von allen Mitteln entblötzt, bedurfte et außerdem einer kleinen Summe Geldes um die Flucht fortſetzen zu können. Wir hatten ein Zimmer une dem Dache, das nicht benutzt wurde; ſo gu ez ging, richtete ich es für den Unglücklichen ein, er ſollte ſich dort verborgen halten, bis er die Reife fortſetzen konnte. Nur am Abend wenn mein Gale ausgegangen war, kam er zu mir in's Wohnzimmer, um über ſeine Pläne mit mir zu reden und mich zu fragen, ob unſer Vater noch kein Geld für ih geſchickt habe. Einige Mal ging er auch am Abend aus, trotz meiner Warnungen; er wollte ſich nur Bewegung machen und friſche Luft ſchöͤpfen. Das Geld war endlich angekommen; Georg ſaß bel mit, um Abſchied zu nehmen, in der nächſten Stunde wollte er aufbrechen. Wir weinten Beide, meine Arme hielten ihn umſchlungen, eine dunkle Ahnung, der ich nicht entrinnen konnten, ſagte mir, daß ſeine Hoffnungen ſich nicht erfüllen würden; mit 155 als ob ich nun Abſchied für immer bon ihm nehme. 55 Fortſetzung folgt. neu zunbien der burg. 1 4 beaenber 1 5 urch Siege g un Ruff 1 r. nn 1rd et bung: 12 urlen. 1 1 dun Baun eee Karl % L. Magdalena. dum en Georg 905 ohne Vornan peer Ab ronder 112 Ann Adelheid. Ee Jalob Sche 1 n georg Frey Ae briſtan 1 Jahre alt. E bgniſer Georg Ae ohne Vorname. e bah ohne Beru 11. Nat dieses Au im 1. Februar Sunderbeamte. 1 biben. Nets Anirter Jeinſpri! a l enpfieblt C. L. Ste Jeeſcheere nen empfehlt Mit. Blä Wan 15 1 ſchnm Dampfer deg llc Noyd d ö Amen nach Raſten 5