Zwang zu enigehen, den Kalſer zu erſchießen, wozu das Loos beſtimmt worden ſey. das Geſtändnis zufällig mit angehört, wurden ſofort verhaftet, ſpäter wieder freigelaſſen. Offizier wiederholte ſpäter das G ſtändnis vor. den Behörden. Weiteres iſt nicht bekannt geworden. Maſſauah, 1. Feb. a zano iſt morgens mit dem Generalſtab der Infan⸗ teriebrigade und einer Gebirgsbatterie nach Sahati abgegangen. Der Feind wurde jenseits Ghinda wahr⸗ genommen. Ber ſchiedenes — Schwetzingen, 1. Feb. Am 20. näch⸗ ſten Monats werden zwei Niederbronner Kranken⸗ ſchweſtern ſich in hiefiger Stadt niederlaſſen. find für dieſelben Räumlichkeiten im ehemals Metz⸗ ger Ritter'ſchen Wohnhauſe gemietet und zweckenk⸗ ſprechend ausgeſtattet. Die Mittel find aus freiwil⸗ ligen Beträgen unſerer Bürger gefloſſen, die fich dadutch ein unvergängliches Verdienſt erworben haben. deutſchen Hiſtoriker Direktor Prof G. Weber. begeht am 10. Feb ſeinen 80. Geburtstag in voller Geiſ⸗ tes⸗ wund Köͤrperfriſche, nur daß ein Augenleiden ſeinem Schaffen engere Grenzen zieht. Da er zu den erſten Mitgliedern des 1863 gegründeten hiſtori⸗ ſchen Vereins gehört, wird der Verein ſein eigenes Feſt des 25jährigen Beſtehens mit einer beſcheidenen Feier ſeines bejahrten und verdienten Mitgliedes verbinden und am 13. Februar eine Feſtſitzung halten, der ein gemeinſchaftliches Abendeſſen folgt. — Sins heim, 21. Jan. Vom 23. d. käufe ſtattgefunden. In Reihen und Rohrbach ging der Kauf recht flott und wurden daſelbſt, je nach Beſchaffenheit der Ware, 16— 22 Mark für den Ctr. bezahlt. Selbſtverſtändlich konnte für berhagelten Tabak nur etwa die Hälfte dieſer Preiſe erzielt wer⸗ den. In Steinsfurth, Dühren und noch einigen Orten wurden noch kleinere Parthien verkauft, weil der meiſte Tabak noch nicht abgehängt war. — Karlsruhe, 1. Feb. Wie berichtet, iſt einer der Burſche, die dieſe viel Aufſehen erregenden Raubanfällen verübt haben, in Offenburg von der Polizei aufgegriffen worden. Der Mann leugnet hartnäckig, aber bei ſeiner Confrontirung mit der angefallenen Frau wurde er ſo beſtürzt, die Frau bei ſeinem Anblick ſo erſchrekt, daß ſchon dieſe er als Mitglied einer revolutionären Geſellſchaft durch 2 Aerzte, welche Der ſterbende General San Mar⸗ Es — Heidelberg, 2. Feb. Der Neſtor der M. an haben in unſerem Bezirke die Tabaksber⸗ Zeſchen für ſeine Schuld ſprechen, auch wenn, was in der That der Fall iſt, die Frau mit nicht pofi⸗ tiver Gewißheit den Mann recognoseirt hätte. Sein Syſtem beſtand bei der Akte in Schweigen, als ihn der Gendarm aber zum Sprechen gebracht hatte, da erkannte die Frau ihn auch an der Stimme als den Thäter. Er iſt geſtern hierher transporttirt worden und ſoll ein ſehr gefährlicher Burſche ſein, dem das Zuchthaus ſchon von innen bekannt. Er heißt Fix und iſt aus Neuenburg; doch hat er ſich vielleicht einen falſchen Namen beigelegt. — Freiburg, 1. Feb. Heute vor 17 Jahren trat das lite noch geſchloſſene Heer Frankreichs, den heimatlichen Boden verlaſſend, nachdem 2 Tage vorher deſſen Oberbefehlshaber Bourbaki, der furcht⸗ baren Verantwortung und dem Grame über das Elend ſemes Vaterlandes erliegend, vielleicht auch um ſich der Vertheidigung gegen moͤgliche Anklagen zu entziehen, im Selbstmorde ſeine Erlöſung geſucht hatte, auf Schweizergebiet über, um unter dem ſchir⸗ menden Banner des neutralen Landes Rettung und Zuflucht zu ſuchen. Hiermit endete das an Helden⸗ mut Tapferleit und Ausdauer, an Opferwilligkeit, Ruhm und Ehre, wie an Blut und Thränen ſo Überreich: Drama — ein Krieg, der an Großartig⸗ keit der Anlage, wie an glänzender Durchführung und über alles Erwarten reichen Erfolgen, in der Weltgeſchichte vergebens ſeines Gleichen ſucht. Denn in weniger als 7 Monaten haben die deutſchen Heere 17 große Schlachten geſchlagen, 156 Gefechte geliefert, 26 feſte Plätze erobert, 3 Marſchälle 11,650 Off ziere und 363,000 gefangen genommen über 6700 Geſchütze, 120 Adler und Fahnen er⸗ beutet und — den ſehnſüchtigen Wunſch von Mil⸗ lionen Deutſchen erfüllend —, zwei herrliche, vor Jahrhunderten uns geraubte Provinzen mit ihren ſtarken Bollwerken wieder mit dem Mutterlande vereint und dadurch unſere Grenzen gegen neue Einfälle von Weſten her ſicher geſtellt. — Aus Baden, 2. Febr. In der Rhein⸗ hafenmündung zu Mannheim iſt ein hoͤlzernes Kohlen⸗ ſchiff mit einem eiſernen Kahn zuſammengeſtoßen, infolge deſſen erſteres ſank. Das geſunkene Schiff hat eine Tragfäh gkeit von etwa 6000 Zentner., gehört der Witwe Weißenfels in Ruhrort und wurde vollſtändig zertrümmert. d — In Bochum wurden 2 Knappen auf einer Zeche lebendig begraben. Dieſelben waren am letzten Donnerstag nachmittag in der Grundſtrecke eines Flötzes mit Anbau beſchäftigt, als plötzlich die der Pfeiler etwa 10 m in der Streichtichtung 1 Floͤtzes einſtürzte, infolge deſſen die beiden Hauer den bereits abgebauten Flötzteil eingeſperrt wurde Die Rettungsarbeiten wurden ſofort mit aller Reg aufgenommen, und es hatte anfänglich den Anſche als ob dieſelben von Erfolg gekroͤnt werden fol da man wiederholt Lebenszeichen, welche die Abgz ſchnittenen durch Klopfen gaben, vernahm. Noche jedoch 3 m weggeſchafft waren, ſtürzten neue deutende Maſſen herab, und von dieſem Augenbl vom Sonnabend zum Sonntag iſt es nun nach ih abläſſiger angeſtrengteſter Thätigkeit endlich gelung den erſten der Verunglückten, vermutlich denfenigeg welcher anfänglich die Lebenszeichen gegeben ha zwiſchen Kohlenmaſſen eingeklemmt aufzufinden. Da gegen hat man von dem zweiten noch immer ke Spur und iſt anzunehmen, daß derſelbe ſogleich he erſten Zuſammenbruch zu Tode gekommen it immer noch ein angenehmerer Tod als der feige Kameraden, der zuvor lange Stunden in qualpolg Ungewißheit zu durchleben hatte. 5 — In Glogau vollführte kürzlich der Seal meiſter Barthelmes ein erwähnenswertes Nei Bravourſtückchen. Derſelbe ritt ein junges unde brücke vor der Preußiſchen Thor⸗Poterne ſchellz Barthelmes trieb das Pferd energiſch vor with Ozteres ſprang p ötzlich ſeitwärts über das Ball geländer in den Hauptgraben hinunter. Alles glaußh Pferd und Reiter verloren. Abr beide langten wohl behalten auf der tiefen Grabenſohle an. Der Nei warf das Pferd herum und ritt wohlgemut die Ram am Hauptgraben nach der Brücke wieder hinauf, London, 2. Februar. Heute Vorm wurden in Inderneß und Bermingham, ziemlich he tige Erderſchütterungen wahrgenommen. — Mannheim, 2. Feb. Wiederum erbliche ein neues Inſtitut der Humanität das Licht der Wi Während den Wintermonaten erhalten arme Schl, kinder, vom 6. ds. Mts an, jeden Morgen halß Uhr ein warmes Frühſtück, beſtehend in Milch ii Brot. Durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſes e die Stadtkaſſe einen jährlichen Betrag von 280) Mk. Den größten Zuſptuch erfreut ſich dieſe Anh in den Vorſtädten. Auf dieſem friedlichen Wi hofft man bier die ſoziale Frage löſen zu könn — Nicht in Worten, ſondern auch in der Thal sagt ſich hier die neue Stadtverwaltung ſehr rührig. noch mehr Perſonen in das Geheimnis eingeweiht werden.“ „Doktor Weiſe iſt bereits eingeweiht, er hat mir Verſchwiegenheit gelobt. Aber warten ſie damit, er Stellung, die Sie hier gefunden haben, zu⸗ rieden?“ — „Ich verlange keine b.ſſere.“ — Wird ie von Dauer ſein, die Aktiengeſellſchaften ſtehen ugenblicklich auf ſchwankendemn Boden —“ „Daran habe ich auch ſchon gedacht; es wäre für mich gewiß ſehr unangenehm, wenn meine Geſell⸗ 5 in allgemeinen Sturz hineingeriſſen würde. ndeß ſehe ich noch keine Veranlaſſung dies zu be⸗ “ — „Es konnte plötzlich kommen,“ ſagte aber, der j tzt vor einem Gaſthofe ſtehen blieb, die reigniſſe der letzten Tage haben uns ja bewieſen, ie faul hier die kaufmaͤnniſchen Verhaltniſſe find. Was würden Sie in dieſem Falle thun? — Nun, ch müßte mich nach einer neuen Stellung umſehen. — „Sie find jetzt Chemiker, würden ſie dieſe eue Laufbahn weiter verfolgen?“ — „Allerdings, orausgeſetzt, daß mir Gelegenheit dazu angeboten werde!“ . . „Sprechen ſie engliſch?“ — „Jawohl ich habe mir deshalb Mühe gegeben, dieſe Sprache zu erlernen weil es ſtets in meiner Abſicht lag, nach England zu reiſen, um dort meine Kenntnis in der Chemie zu erweitern.“ „In Amerika würden Sie ein ſehr weites und dankbares Feld finden,“ ſagte Faber, „ich könnte ihnen dort nützlich ſein und ihnen ſehr bald eine angenehme, ſelbſtſtändige Exiſtenz ver⸗ chaffen.“ 2 Schritt entſchließen könnten.“ — „Wenn Hedwig mich als Gattin begleitete, ſo würde ich nicht das werde.“ Es fragt ſich allerdings, ob ſie ſich von dieſem mindeſte Bedenken hegen, im Grunde genommen iſt es ja gleichgiltig, wo man den eigenen Herd gründet, wenn man nur ſein Auskommen hat und mit ſeinem Loſe zufrieden iſt.“ — „Nun, wir reden ſpäter darüber, warten wir einſtweilen ab, wie die Ver⸗ hältniſſe ſich hier geſtalten werden. Ich wohne hier, wenn Sie mir eine Mitteilung zu machen haben, ſo könne ſie mich in dieſem Hotel finden.“ — „Siegfried erwiederte den Gruß des allen Herrn und ſchritt. in Sinnen verſunken, von dannen; er glaubte zuverfichtlich die Hoffnung zu hegen zu dürfen, daß alles ſich nun zum Beſten wenden 0 Zwölftes Kapitel. Der Kommerzienrat befand ſich in ſehr gereiz⸗ ter Stimmung, als Faber ihn verlaſſen hatte, ſein ganzer groll richtete ſich gegen ſeine Gemahlin, und ö das Bedürfnis, dieſem Groll Luft zu machen, war ſo unabweisbar, daß er ſich ohne Verzug in ihr Boudoir verfügte. „Die letzte Hoffnung an die ich mich lammerte, iſt zertrümmert,“ ſagte er mit her⸗ bem Vorwurf. „Faber mußte ja erkennen, daß er in dieſem Hauſe —“ — „Ich bitte Dich deingend, verſchone mich jetzt mit Vorwülfen,“ unterbrach fie ihn erregt; „ſie find ungerecht, und ich habe mit meinen eigenen Sorgen, die mich niederdrücken, Leonore,“ fuhr er fort. „Wenn Du nur in dem Salon erſchienen wäreſt und einige freundliche Worte an ihn gerichtet hätteſt, ſo wücde er ſicher miinen Wünſchen entgegengekommen ſein. Er kam nicht mit dem Entſchluß, meinen Antrag abzulehnen; er faßte Dich weigerſt —“ dieſen Entſchluß erſt dann, als er hoͤrte, daß Du — — „Sagte Daniel Dir mch daß ich Beſuch hatte?“ „Das war wohl nur ein Vorwand.“ „Durchaus nicht, der Verlobte Hedwigs war mir, er hat mich ſoeben erſt verlaſſen.“ — „No berg iſt in der Reſidenz?“ fragte der Kommerieh rat überraſcht. „Was will er hier?“ — „Er hier eine Stelle gefunden.“ „So gieb ihm Dei Tochter, damit iſt dieſe Angelegenheit erledigt. St hal uns Aerger genug bereitet, Hedwig iſt dann det ſorgt, ich wollte nur, ich könnte von uns allen dag; ſelbe ſagen. „So iſt der Bankerott unvermeidlich ?“ frage die Kommerzienrätin mit ſcharfer Betonung. — „Ich fürchte es.“ — „Und was ſoll aus une Kindern werden?“ — „Ich weiß es nicht,“ fag er achſelzuckend. — „Hedwig iſt jitzt zu beneideſ, daß Sie im Notfalle ſelbſt ihr Brot berdlenhe kann; unſere Kinder, die im Wohlleben i Ueberfluß erzogen find —“ — „Aber Du kal doch nicht alles gewagt und verloren haben ?“ Der Kommerzienrat, der in fieberhafter Erne; ung auf und abwander te, zuckte abermals mit dig Achſeln. „Es trifft eben alles zuſammen,“ erwidele er; vollſtäudige Entwertung der Aktien, die Zahlungs einſtellung vieler Häuſer, mit denen ich in Geſchͤfts⸗ verbindung ſtehe, und die Notwendigkeit, früher ein gegangene Verpflichtungen jetzt ohne Verzug zu füllen. Hätte Faber mir ſeine Kapitalien anvertraut ſo konnte ich dieſen Verpflichtungen nachkommen, und mein Kredit würde ſich dadurch wieder befeſtigh haben.“ anſtehenden Kohlenmafſen ins Rutſchen kamen aut an hörten auch die Lebenszeichen auf. In der Na ſirtes Vollblutpferd, welches auf der Hauptgraße 9 e 5M 3 5 7 2 6