nur die geringſte Ahnung von dem berhängnisvollen Vorhaben hatte. — Weinheim, 24. Jan. Ein ſtattlicher Leichenzug gab geſtern dem dahingeſchiedenen hoch ⸗ verdienten Landwirt und früheren Landtagsabgeord⸗ neten Heinrich Föoͤrſter in Weinheim das letzte Ebren⸗ geleite. In anſprechender Rede und treffender Schil⸗ derung zeichnete Herr Deckan Guth das Lebensbild des Entſchlafenen als eines treuen Dieners und Hausbalters über die mancherlei Gaben Gottes, dem Viele zu innigem Donk ſich verpflichtet fühlen. Ein treues Dienen war des Entſchlafenen Wirken, ebenſo in der väterlichen Fürſorge für ſeine Familie, ie in ſeiner umſichtigen und tüchtigen Thätigkeit m Beruf und in den verſchiedenen kirchlichen und politiſchen Ehrenämtern, welche er, durch das Ver⸗ trauen ſeiner Mitbürger berufen, lange Jahre hin⸗ durch begleidete. — Bruchſal, 26. Jan. Herr Oberamts⸗ chter Armbruſter wurde ſoeben zum Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Bruchſal gewählt. 0 — Karlsruhe, 23. Jan. Heute vormittag zwiſchen 10 und 11 Uhr wurde dabier ein Ver⸗ brechen verübt, das nach Anlage und Ausführung lebhaft an dasjenige erinnert, welches durch die hieſ, Staatsanwaltſchaft amtlich bekannt gemacht wurde. Zu der bezeichneten Zeit erſchien nämlich ein junger Mann bei der Leibbauskommiſſionärin, Frau Ober⸗ eier in der Waldhornſtraße No. 32 dabier und verlangte auf eine alte ſilberne Uhr ein Darlehen von 10 Mark. Auf die Entgegnung der Frau Obermeier, daß ſie ſo viel Geld nicht geben konne, da die Uhr dies nicht wert ſei, ſoll der Unbekannte geſagt haben: „ſo, dann werde ich mir das Geld nehmen.“ Mit dieſen Worten ſoll er der Frau ein Fläſchchen unter die Naſe gehalten haben, das eine Flüſſigkeit mit betäubendem Geruch enthielt, worauf Frau O. bewußtlos zu Boden fiel. Der Verbrecher nahm nun eine baare Geldſumme an fich, deren Höhe bald auf 17, bald auf 22 Mark angegeben wird. Auch ſoll er ſämtliche verſchloſſene Möbel erbrochen und Mancherlei an ſich genommen haben. Schließlich ſchnitt er, gerade wie der Raubmöͤrder bon der Wielandſtraße, ſeinem Opfer den Haarzopf ab. Ein Criminalſchutzmann, der zufällig die Ober⸗ meier'ſche Wohnung betrat, um ſich nach etwas zu erkundigen, kam bald nach der That hinzu und fand Frau Obermeier noch bewußtlos. Er reichte ihr die elwa 20 Jahre alt ſein, ein ſchwarzes Schnurrbärt⸗ chen und bohe Stiefel tragen. Ob er mit dem Ver⸗ brecher der Wielandſtraße, der noch nicht ermittel geſagt werden. — Aus Külsheim, wird berichtet: Dieſer Tage bat ſich bier ein ſchwerer Unglücksfall ereignet der tiefe Trauer in eine Familie brachte. Der ver⸗ heiratete Spengler Hartmann hat ſeit 2 Tagen ausgereutete buchene Klötze mit Pulver geſprengt u. dabei die nöthige Porſicht nicht außer Acht gelaſſen. Als er nun geſtern wieder einen ſolchen mit Pulver geladen und ſich hinter eine Arche Holz ſtellte, ging der Schuß los, Hartmann, welcher ſich im ſelben Augenblicke empor richtete um nach der Zöͤgerung des Schuſſes zu ſehen, erhielt ſofort einen ca. 10 Pfund ſchweren abgeſprungenen Theil des Klotzes an den Kopf, ſiel um und ſtarb 8 Stunden dar⸗ nach an der erhaltenen Verletzung. — Aus Baden, 26. Jan. Der Kaſſier der Aktiengeſellſchaft Tatterſall in Mannheim, Buch⸗ halter Günther, iſt wegen Unterſchlagung und Rech⸗ nungsfälſchung im Betrag von über 5000 Mark verhaftet worden. — In Mosbach hat ſich der Geſchäfsreiſende Kaver Jakob erſchoſſen, der wegen Unterſchlagung verhaftet werden ſolte. — In Lahr geriet beim Schlittſchuhfahren auf der Schutter ein Knabe mittelſt Einbrechens unter das Eis, wurde aber durch den Sohn des Wirts Auguſt Kieſer mit eigener Lebensgefahr gerettet. Ehre dem wackeren Knaben! — Der verheiratete Landwirt Friedrich Etſpüler von Günzgen wurde beim Fällen von Bäumen im Walde bei Hohenthengen von einer ſtürzenden Tanne erſchlagen. e Ludwigshafen, 25, Jan. Mit dem um halb 7 Uhr Abends von Neuſtadt hier eintref⸗ fenden Zug brachte ein Gendarm einen Transport von zwei Gefangenen, die mittelſt einer Kette zu⸗ ſammengeſchloſſen waren und mit dem ſchon bereit⸗ ſtebenden Zug nach Frankenthal transportirt werden ſollten. Während des kurzen Weges gelang es einem Arreſtanten ſeine Hand aus der Schließkette zu ziehen und begünſtigt durch die gerade wegen der Abfabrt bezw. der Ankunft der vorgenannten Züge im Bahnhof anweſende große Menſchenmenge zu entfliehen. Trotzdem man den Bahnhof ſo raſch als möglich abſperrte, konnte der Flüchtling nicht wieder feſtgenommen werden. erſte Hilfe und brachte ſie wieder zu ſich. Bezüglich des Thäters gibt Frau Obermeier an, derſelbe ſoll — Aus Berlin wird geſchrieben: Ein Fall von Kleptomanie, der in ſeinen traurigen Conſequenzen werden konnte, identiſch iſt, kann z. Z. noch nicht geradezu erschreckend wirkt, wird uns in folgenden mitgeteilt: Eine den beſſeren Geſellſchaftsklaſfen ange⸗ hörige junge Dame wurde beim Beſuche eines in der Müllerſtraße belegenen Confektionsgeſchäft am Sonn⸗ tag vormittag dabei ertappt, wie ſie einige ſelden Halstücher heimlich in ihre Taſche beförderte. Der ſofort von dem Vorfall in Kenntnis geſetzte Chef des Geſchäfts r⸗quirirte einen Schutzmann und ließ die elegante Diebin zur Wache ſiſtiren, um ihren Namen und den Thatbeſtand feſtzuſtellen. Daſelhſß erklärtr die Feſtgenommene unter Thränen, daß fe die Gattin eines im Potsdamer Viertel wohnenden höheren Beamten ſei, eine Angabe, welche ſich az durchaus richtig erwies, — und daß ſie an einem unglücklichen Hang zum Stehlen leide. Der fele⸗ graphisch benachrichtigte Ehemann erſchien bald dar⸗ auf in dem Polizeibureau und beſtätigte die Angaben ſeiner Frau, fügte auch noch hinzu, daß infolg ärztlicherſeits konſtatiren Kleptomanie d Frau bereits mehrmals in der Charite, i auch in Dalldorf in Behandlung geweſen seh Nachdem eine Einigung mit dem beſtohlenen Kauf mann ſtattgefunden, führte der unglückliche Galt ſeine Frau direkt einer Irrenanſtalt zu. — Güchſiſche Vieh⸗ Verſicherungs Bank ig Dresden. Dieſe größte und beſtfundirte aller Deuß⸗ ſchen Vieh⸗Verficherungs⸗Geſellſchaften hat auch im verfloſſenen 15. Geſchäftsjahre trotz der bezahlen Maſſen⸗Schäden einen glänzenden Erfolg zu ber⸗ zeichnen gehabt. Der Zugang an neuen Verſicher⸗ ungen und Prämien war wieder bedeutend größer als im Vorjahre und wurde die vermehrte Prämien, Reſerve durch beträchtlichen Ankauf von deutſche Staatspapieren mehr wie gedeckt. Sämtliche Schäden gelder find wie ſeither prompt und in voller fiatulg⸗ riſcher Höhe den Verſicherten direkt durch die Poſt ausgezahlt worden. Durch die feſten, billigen Prämſen (ohne jeden Nach⸗ oder Zuſchuß), welche in Noten ohne Zins⸗Zuſchlag gezahlt werden können, durch die vorzügliche Finanzlage der Bank, ſowie dur die ſchnelle und loyale Erledigung aller Geſchäftz⸗ Angelegenheiten hat ſich das ſegensreich wirkende Inſtitut auch der fortgeſetzten Anerkennungen und Sympathien von Behörden, Großgrundbeſtt rn eit, zu erfreuen. Verſichert waren bis ultimo 1887 Mark 122,636,787, ſowie Mark 2,669,146, 18 an Schäden bezahlt. — Karls ruhe, 26. Jan. 800 Mk. Bee lohnung iſt auf die Ergreifung der Thäter, weſche die 2 Raubanfälle hier verübten, ausgeſetzt. tend. Angſt und Beſtürzung ſpiegelte ſich in dem 1 bleichen Antlitz der erſchreckt zuſammenfahrenden Kommerzienrätin. „Was wiſſen Sie davon?“ fragte Sie ſich gewaltſam bezwingend. „Wer hat Ihnen dieſes Märchen —“ — „Madame, ich bin genau unterrichtet, nicht ich allein, auch Herr Faber iſt es, der ſich bereits in der Reſidenz befindet.“ „Alſo haben ſie ſich mit ihm verbündet?“ „Nein, ich würde es deshalb nicht thun, weil er ſeine Tchter nicht an⸗ erkennen will. Die Wangen der ſtolzen Frau waren noch bleicher geworden, Zorn und Etnraſtung blitzten aus ihren weit geöffneten Augen. „Hat er Ihnen das geſagt?“ fragte ſie. — „Nicht mir, aber meinem Bruder. Es iſt ihre eigene Schuld, gnädige Frau, daß bereits ſo viele Perſonen in ihre Geheimniſſe eingeweiht find; es wäre nicht geſchehen. wenn ſie uns die erbetene Einwilligung gegeben hätten.“ — „Und weshalb will er ſein Kind nicht anerkennen?“ erwiderte ſie, ſeinen Einwurf nicht beachtend.“ — „Sie können es erraten, er hegt die Ueberzeugung, daß der Mann, den er erſchoß —“ — „Halten ſie ein, ſprechen ſie die furchtbare Beleidigung nicht aus! rief ſie erregt. . „Die Abſicht, Sie beleidigen zu wollen, liegt mir fern, ich habe nur w derholt, was er behauptet.“ — „Er hat keine Berechtigung zu ſolcher Behaupt⸗ ung!“ — „Ich halte mich nicht berufen, das zu Unterfuchen,“ erwiderte Siegfried mit ernſter Ruhe, „Hedwig iſt meine Braut, nnd ich liebe ſie zu innig, als daß eine Schuld ihrer Eltern, welcher Art ſie auch ſein möge, dieſe Liebe erſchüttern könnte. Wir fordern von Ihnen nichts weiter, als ihren Segen zu unſerem Bunde, und Sie haben keinen Grund, ihn zu verweigern.“ 0 kommen laſſen“, erwiderte er, und es lag in dem ſchaft ſich ſichern, es thun werden.“ ſchreiber Jakob Lange —“ — Herr Kommerzienrat ſäßt die gnädigen Frau bitten, ſeinem Gaſt ſich erheben, ein raſcher bedeutſamer Blick bat ihn, ſitzen zu bleiben. Herren Beſuch.“ nahm Siegfried daß Wort, ſich entfernt hatte. — fallen, wenn Sie noch erwiderte er erregt,“ Gatten.“ guf die Dauer nicht ausweichen können.“ „Und wenn ich dennoch bei dieſer Weigerung beharre?“ — „Dann, gnädige Frau, würde ich mich an ihren Herrn Gemahl wenden!“ — „Muß ich darin eine Drohung finden?“ fragte mit ſcharfer Betonung. — „Ich hoffe, daß Sie es nicht dazu Blicke, mit dem er Sie anſchaute, etwas, was ihr Vertrauen einflößen mußte. — „Es kann ja nur in Ihrem Interreſſe liegen, daß Sie meine Freund⸗ und ich bin überzeugt, daß Sie In Nachdenken verſunken, blickte ſie ſchweigend bor ſich hin, ſie konnte nicht leugnen, daß der ruhige Ernſt und die Offenheit des jungen Mannes einen guten Eindruck auf ſie gemacht hatten. „Und wer hat ihnen das alles berichtet?“ fragte ſie nach einer geraumen Weile. — „Mein Bruder.“ — „Sie ſagten, auch Herr Faber ſei unterrichtet. — „So ſchreibt mein Bruder. — Ein Advokaten⸗ „Hat er mich ver⸗ raten?“ Daniel trat in dieſem Augenblicke ein. „Der die Ehe zu erzeigen.“ Siegfried wollte 5 „Ich bedaure, ſagte Sie, „die ſmüſſen mich entſchuldigen, ich habe ſelbſt „Ich will durchaus nicht ſtören, gnädige Frau, nachdem der Diener „Sie erzeigen mir einen ge⸗ ein halbes Stündchen bleiben, ö Herr Faber iſt bei meinem — „Sie werden der Begegnung mit ihm Sie ihn perſönlich?“ — „Ich lernte ihn kurz bor meiner Abreiſe können.“ — „Und er ſprach mit ihnen über dieſe Angelegenheiten?“ — „Nein, aber mein Bruder hat ſpäter mit ihm geſprochen, und wie er mir mitteilte, will Herr Faber auch kein Berechtigung dazu“, ſagte Sie und ein dunkler Schatten glitt dabei über ihr bleiches Antlitz, „häte er damals nicht von der unſeligen That ſich hin reißen laſſen, ſo — aber es würde zu weit führen, wenn ich ihnen jetzt daß erzählen wollte. — Ihn ſelbſt werde ich es berichten, kein Makel ruht auf meiner Ehre,“ erwiderte Siegfried, und ein lelſez Zweifel ſpiegelte fich in dem Blick, mit dem er h forſchend ins Auge ſchaute. „Die Statfon will dadurch für Sie vielleicht minder peinlich werden Und wenn Sie meine Bitte erfüllen, ſo dürfen fe darauf rechnen, daß ich die Mutter meiner Beal ſchützen werde.“ — „Ich fürchte, daß Sie es nich können,“ ſagte ſie, ungläubig das Haupt wiegend, eich würde den Vater Hedwigs veranlaſſeh, wieder abzureiſen und ſeine früheren Beziehungen zu Ihnen zu verſchweigen. Er wird es thun, wen Sie ihm bewieſen haben, daß keine Schuld al Ihnen ruht.“ „Und glauben Sie, Herr Romberg, damit ſel alles geordnet?“ fragte die Kommerzienrälin. „J kann ihre Bitte nicht erfüllen, ſelbſt wenn ich es wollte.“ „Wenn ſie mit ihre Gründe nennen wollen „Der Grund liegt ſo nahe, daß Sie ih erraten können. 9 — Fortſetzung folgt. — — „Es hat jedes Ding zwei Seiten!? ke „Kennen Seite, ein Faulenzer aus und — legte fich auf die ander; 5 104 gane 1110 2 men 1 15 l, 5 l 5 ö 5 u . 90 t 0 it 1 1 cen ae 775 1 c n 0 10 1 n ff, 0 rbung be 70 gam an 1 un don 2 A t 1500 1 hben Fock 1c a din 10 1 6 t umin un Si — hen u nm An um in dumm, Kühe Minn n Söhne A oek J. letter — logie lan dn 1 — init. 12 hallen mia ih unter f 0 Wan li dun urs Mü Jil, 1 Altona 500 10 aärthme (z