8 5 Am grube ang der Cäcilienberein 2 Lieder . meines Erſtaunen. — Ladenburg, 16. Jan. 4 Darſtellung ſind gleich vortrefflich und die Ausſtat⸗ tung von geradezu blendender Pracht. Die Theater⸗ direktion wird Sonntag, den 22. d. M. dieſe Operette, vielfachen Wünſchen entſprechend — in einer ſoge⸗ nannten „Fremdenporſtellung“ geben, welche um 4 Uhr nachmittags beginnt. Indem wir nur och bemerken, daß ſchriftliche Beſtellungen auf Sitze an das Büreau des Heidelberger Theater zu richten nd — verweiſen wir im Uebrigen auf das in der eutigen Nummer unſeres Blattes enthaltene nſerat. N — Mannheim, 1. Jon. Heute abend 3 Uhr wurde der erſte Knabenhort in Anweſenheit der Schul- und Stadtbebörde eröffnet. Die Feierlichkeit wurde durch den Geſang „Heil unſerm Fürſten Heil“ eingeleitet. Hierauf ergriff Herr I. Staats⸗ anwalt Dietz das Wort und lobte das freundliche Entgegenkommen der Einwohnerſchaft in dieſer Be⸗ ſtrebung und gedachte ferner eines Mannes, der in Wort und Schrift für die Sache thätig war, des Herrn Redakteurs Schaufert hier. Der Leiter des Kinderhorts dankte im Namen der ihm andertrauten Zöglinge und gelobte alles zu thun, um dieſelben zu tlchtigen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft beranzubilden. Mit dem Austeilen von Aepfel u. Brot an die Schüller ſchloß die Feier. — Karlsruhe⸗Mühlbur g, 15. Jan. Geſtern abend ereignete ſich im nahen Grünwinkel ein ſehr bedauernswerter Unglücksfall, indem der dortige Gemeinderat und Jagdpächter Chr. Wießner von dem mit ihm zur Jagd gehenden Ratſchreiber Kunz geſchoſſen wurde. drang Wießner in der Hüftgegend in den Leib. Der Unglückliche wurde bereits ins Spital nach Kalsruhe verbracht und Beide Familien werden lebhabt bedauert. — Vom Maing rund, 14. Jan. Von den Bürgern der etwa 1100 Einwohner zählende Stadt „welche durch den ergreifenden Vortrag, den unzähligen An⸗ weſenden ſehr zu Herzen gingen; auch der reine und ſchöne Geſang des kleinen Sohnes des Herrn Schmitthelm, bei dem Goktesdienſte erregte allge⸗ 5 Seit dem BBettelſtudent“ hat keine Operette ſo ſenſfationellen Erfolg gebabt wie die Novität „Der Hofnarr“ die im Heidelberger Stadttheater fort und fort bor aus⸗ verkauften Häuſern gegeben wird. T xt, Mufik und Der Schuß, der buchſtäb⸗ lich die beiden Gewehrläufe des Erſteren durchſchlug, merkten, aber rückſichtslos iſt ſein Zuſtand ein hoffnungsloſer. Klingenberg am Main erhielt vor einſgen Tage ein ler 140 Mark von der Stadtkaſſe ausbezahlt, lagen iſt natürlich noch keine Rede. N — Paris, 14. Jan. Durch eine Feuerbrunſt wurde das Fürſtenſchloß der Gontaut⸗Biron bei Krieges von 1870 die geſammte Gallerie der Port⸗ rüts der Familien Montmoreneh und beauffremont gebracht worden waren. Die Feuersbrunſt hat die Gallerie mitſammt den Archiven der hiſtoriſchen — Aus Bordeaux wird gemeldet: „Man war hier in großer Sorge um das Schickſal des Paketbootes „St.⸗Nazaire“, das von den Antillen nach Bordeaux fuhr und ſeit acht Tagen vergebens erwartet wurde. Endlich traf die Nachricht ein, daß das Schiff arg beſchädigt in der Höhe von Belle⸗ Isle angekommen ſei und durch Zeichen einen Re⸗ morquer verlangte. Mehrere der Paſſagiere berichten über die Reiſe des Schiffes Folgendes: Das Schſff hatte ſehr ſchlechtes Wetter. Am 27. Dezember wüthete ein furchtbarer Sturm, der mehrere Tage dauerte. „Am 1. Jan. ließ der Sturm etwas nach Mötzlich ſah man ein Wrack, auf dem man noch lebende Weſen zu bemerken glaubte. Der Capitain Brillonin befahl, obzwar ſein Schiff ſich ſelbſt in Gefahr befand, die Rettung der Verunglückten zu verſuchen. Trotz des Unwetters wurden raſch zwei Schaluppen ins Meer gelaſſen und den braven Matroſen gelang es in der That nach unſͤͤglichen Anſtrengungen, das Wrack zu erreſchen, in dem der engliſchen Staemer „Bengal“ erkannt wurde, der ſeine Maſchine und ſeine Maſten verloren hatte u. rettungslos den Wellen preisgegeben war. Auf dieſem Wrak fand man 22 Matroſen, die nicht mehr Kraft genug beſaßen, um an den Pumpen zu arbeiten, und die ſeſt 5 Tagen im Sturme herum⸗ irrten, ihres Cap tains beraubt, ddr ins Meer ge⸗ fallen war. Die Matroſen des „ St.⸗Nazaire“ brachten alle 22 Verunglückten an Bord ihres Schiffes, wo ihnen die aufmerkſamſte Pflege zu Theil wurde. Die geretteten Matroſen erzüͤhlen, daß, während Sie mit dem Tode kämpften, zwei engli⸗ ſche Dampfer an ihnen vorbeipaſſirten, ſie auch be⸗ weiterfuhren!“ London, 14. Jan. Aus der größten Fabrikſtadt des Reiches kommt die Nachricht von einem Rieſenbrande, der im Laufe der letztverfloſ⸗ ſenen Nocht gewüthet hat. Um Mitternacht züngelten 20 Mark mehr als ihm vorigen Jahre. Von Um⸗ Mirande zerflört, wohin bei dem Ausbruch des Schriftſtücke der Famile Gontaut⸗Biron vernichtet. „ aus der Flammen heraus, und e 1 lich, t. „ Ekr 055 Tiſchlerei die 2 die 5 Dailh Poſt mit, welche vollkommen zerſtört wurd leichfalls eing⸗äſchert wurde. f 105 Baden, 12. Jan. Einen unheſmliche in Oberachern gemacht. krümmter Stellung befand. doch ans Licht der Sonnen. Feuerlärm geweckt und ruft zum Fenſter „He da, wo brennts denn?“ hinab: Überlaufende. — Nur nicht ſpendiren. „Haſt Du eig gute Zigarre bei Dir lieber Freund?“ „Ja, ich werde ſie auch gleich rauchen.“ Karlsruhe, 17. Jan. ung der Grund⸗ und der in den Jahren Abg. Friederich. das Kabinet und bald darauf trat der Buchhalter ein. „Schlechte Zeiten, alter Freund,“ verſuchte Herr Seemann zu ſcherzen, während er Timpel durch einen Blick aufforderte, ſich niederzulaſſen. — „Und keine Ausſicht, daß ſie ſobald wieder beſſer werden,“ antwortete der Buchhalter ernſt. — Haben Sie ſchon alle Hoffnung verloren?“ „Alle und jede, ich ſehe mit Bangen in die Zukuuft.“ — „Na, ſo ſchlimm wird es hoffentlich nicht ſein, ich verliere allerdings viel, ſehr viel, aber das Seitengeſchäft wird die Verluſte im Laufe der Zeit wieder ein⸗ bringen.“ f Timpel ſchüttelte zweifelnd das graue Haupt, ein ſchwerer Seufzer entrang ſich ſeine Lippen. — „Unſer Kredit iſt erſchüttert“, ſagte er, „die Kredi⸗ toren fordern Zahlung, und unter den Debitoren find viele, die ebenfalls an der Börſe alles gewagt verloren haben und nun nicht zahlen können. Es wäre thöricht, wenn wir uns die Wahrheit verhehlen wollten, wir müſſen ihr ins Auge ſchauen, um die Sachlage richtig beurteilen zu können.“ — „Schulte hegt noch Hoffnungen!“ — „Schulte iſt ein Wind⸗ beutel, der nichts zu verlieren hat oder wenigſtens nichts verlieren wird. Ich will keinen Verdacht auf ihn werfen, aber daß er ſein Schäfchen in Trockne gebracht hat, davon bin ich feſt überzeugt. Die Zeit war ganz dazu angethan, im Trüben zu fiſchen, Schulte wird die Gelegenheit benutzt haben.“ — f „Habeat sibi!“ ſagte der Kommerzienrat mit einer verächtlichen Handbewegung, ich mag das nicht weiter unterſuchen, nicht ihn, ſondern mich trifft der größte Vorwurf. Ich habe ihm Auftrag gegeben unſere Aktien zu verkaufen.“ Wenn das heute noch „Der Kommerzienrat zündete eine Zigarre an und lehnte ſich in ſeinen Seſſel zurück. „Er ſoll um jeden Preis verkaufen“, fuhr er fort, „wir müſſen retten, was noch gerettet werden kann und uns fortan auf unſer altes, ſolites Geſchäft beſchrän⸗ ken. Wir haben viel verloren, es iſt war, jetzt gilt es, die Ehre zu retten, ihren Verluſt würde ich nicht überleben. Und am Ende iſt es auch wirklich nicht ſo ſchlimm, wie es den Anſchein hat“, fügte er nach einer Pauſe tief und ſchwer aufatmend hinzu, „wenn die, Verhältniſſe ſich klären, wird es fich viel⸗ leicht herausſtellen, daß viel blinder Lärm gemacht worden iſt.“ — „Ich befürchte das Gegenteil“, ſagte Timpel, mit bedenklicher Miene das Haupt wiegend, „wir kennen den ganzen Umfang des Kriſis noch nicht. Und ich fürchte auch die ſpäteren Folgen, Handel und Gewerbe werden vielleicht auf längere Zeit hinaus lahm gelegt werden. Bedenken Sie nur, wie viele Perſonen durch dieſen Börſen⸗ ſchwindel an den Bettelſtab gebracht worden ſind, in alle Kreiſe der Bevölkerung wird die Verarmung eindringen, während die Bedürfniſſe gewachſen und die Preiſe der Lebens mittel geſtiegen ſind. Seide u. Sammet wird vorläufig wohl niemand kaufen wollen „Sie ſehen auch gar zu ſchwarz in die Zukunft!“ unterbrach der Chef ihn unwillig. — „Solchen Befürchtungen darf man nicht Raum geben, wenn man nicht an allem verzweifeln will. — Ziehen Sie die Bilanz, lieber Timpel, es wird ſich dann zeigen, wie wir ſtehen und was ge⸗ ſchehen muß, um den erſchütterten Kredit wieder zu befeſtigen.“ 5 Der alte Buchhalter fuhr mit der Hand lang⸗ 11 moglich iſt! ſam über Stirn und Augen. „Es wird manches geſchehen müſſen, womit Sie nicht einverſtanden ſein wir werden, Herr Kommerzienrat“, ſagte er ernſt. Beiſpiel ?“ der Dienerſchaft. ſeiner fiel, diefe Forderungen zu erfüllen. ſo werde ich mich in dieſe Einſchränkung hineinflh⸗ gen“, ſagte er, keinesfalls bin ich der Einzige, der durch die Zeitverhältniſſe dazu gezwungen wii einigen Tagen völlig werden, geben ſie mir ein ge⸗ ſchlechte Zeit, die Leute zu mahnen.“ Wochſel auf Sie.“ „Ich fürchte nur, daß wir ne mand finden werden, der geneigt wäre, dieſe Wechſe zu diskontieren “ a Der Kommerzienrat fuhr von ſeinem Siße empor, Zorn und Entrüſtung fürchten ſein Anil dunkler, — „So erſchüttert ſein“, erwiederte großen Schritten das Zimmer durchmas; „ich werde perſönlich unſern Bankier beſuchen —“ — „Be ihm finden Sie keine Hilfe, er ſoll ebenfalls vor der Zahlungseinſtellnng ſtehen.“ — „Heidenreich und Sohn?“ fragte der Chef beſtürzt. — „Jawohl ich habe es aus ſicherer Quelle.“ Werkſtätte einer be man es ſich versah, ſtand das ganze Anweſen, da Stokwerke des Hauſes einnimmt, in ehen 1 Feuermantel gehüllt. Die Feuerwehren mußten ſofort aufgeben, die Fabrik zu retten. Dieſelbe war verloren. Doch ſuchten die Feuerwehrleute die Neben gebäude vor dem Angriffe des Feuers zu ſchützen, Leider waren alle übermenſchlichen Anſtregungen, welche die Löſchmänner machten, vergeblich und dat Feuer theilte ſich zuerſt der Druckerei der Zeilnng und ergriff endlich auch das Telegrophenamt, welche Fund, lt. Heidelb. Z., in dieſer Woche Erdarbeſſern Beim Tieferlegen eine Kellers ſtießen dieſelben auf eine große Kite, I welcher fich ein menſchliches Skelet in zuſammenge Das Schädeldach dez ſelben war eingeſchlagen. Eingekeitete Unterſuchung haben ergeben, daß das Skelet die irdiſchen Nei eines vor 12 Jahren ſpurlos verſchwundenen Schuh⸗ machers ſein ſollen, deſſen Ehefrau mit eſneh Freunde nach Amerika durchgebrannt iſt, nachdeg der Schuhmacher ſchon „verſchunden“ war. Wah ſcheinlich wird auch hier der alte Spruch ſich 5 wahrheiten: Nichts iſt ſo fein geſponnen, s komm — Beruhige. Ein Mieter wird Nachts dur „Beim Weinwirt an der Ecke!“ ſchreien Pon Beruhigt geht er wieder zu Bette, indem bor ſich hinbrummte: „Na, da giebts Waſſer genug! Geſtern fand die öfßentliche Sitzung der zweiten Kammer ſtatt unter folgender Tagesordnung. 1) Anzeige neuer Ein⸗ gaben. 2) Berathung des Geſetzentwurfs, die Führ⸗ Pfandbücher in einigen Slüdien betreffend. Erſte Leſung. Referent: Abg. Mays. 3) Bericht der Budgetcommiſſion über die Nachw'eiſung 1885 und 1886 eingegangene Staatsgelder und deren Verwendung (1 Beilagen heft). Berichterſtatter: „Zum — Beſchränken der Privatausgaben, Ab⸗ ſchaffung der Equipagen und eines großen Theils Der Kommerzienrat hatte die Brauen zuſam⸗ mengezogen, ſinnend blickte er den Rauchwölkcheg Zigarre nach, und der herbe Zug um ſeine Mundwinkel bewies, wie unſagbar ſchwer es ihm „Muß es ſein, Größere Sorgen machen mir die Accepte, die ig naue Liſte der Debitoren, um jeden Preis muſſeh uns Geld verſchaffen, damit wir die Wechſe am Verfalltage einlöſen können.“ „Cs it jetzt eine Wir mülſſen ſehr kann unſer Kredit noch nicht er, während er mit . Fer 1 *