Demeter Grekow und Kaltſchew, iſt mit dem Wlener Kurierzug heute mittag 12 Uhr 10 Min. am Anhalter Bahnhofe hier eingetroffen. Berlin, 18. Dez. Die drei Herren der bul⸗ gariſchen Abordnung werden morgen Vormittag 11 Uhr vom Grafen Bismarck im Auswärtigen Amte und zwar einzeln empfangen werden. Verſchiedenes. — Ladenburg, 21. Dez. Durch den ſchon einige Tage anhaltenden Schneefall, dem ſich heute noch ſtarke Schneeverwehungen beigeſellte iſt der Verkehr auf der Main⸗Neckar⸗Bahn faſt unmoglich eworden, und wurden heute Varmittag alle dispo⸗ niblen Arbeitskräfte von der Bahnverwalung enga⸗ giert um die Bahn fahrbar zu machen. Ueber ſtarken Schneefall wird aus allen Gegenden des Odenwaldes berichtet und iſt dadurch bei ſchnell⸗ intretendem Thauwetter Hochwaſſer zu befürchten. — Heidelberg, 20. Dez. Heute erhängte ſich ein Frauenzimmer in der Plöckſtraße Nr. 61, welche ſich daſelbſt bei Bekannten aufhielt. Das Motiv dieſes Mordes ſoll Schwermut geweſen ſein. — Mannheim, 16. Dez. (Schwurgericht.) Vorfitzender: Herr Landgerichtsrat Thriſt. Vertreter er Großh. Staatsbehörde: Herr v. Duſch und 1. Staatsanwalt Dietz. Den 12. und letzten Fall in dieſer Saiſon ildet die Anklage gegen den hier wohnhaften Franz Geher, Maurermeiſter von Thaiernbach, ſowie gegen en Maurer Ludwig Englert von Heidelberg wegen Meineids. Geyer ſowohl wie auch Englert ſollen in iner am 30. Aug. in Heidelberg ſtattgehabten Schöf⸗ engerichtsſitzung eidlich die Unwahrheit geſagt haben. Nach ſechsſtündiger unter enormem Andrang des ublikums ſtattgehabten Verhandlung verneinen die rn. Geſchworenen nach den glänzenden Verteidigungs⸗ eden der Herren Anwälte Staadecker und Dr. Alt owohl die auf wiſſentlichen, als auch die auf fahr⸗ äſſigen Meineid geſtellten Schuldfragen und werden elegten Beſchuldigung unter den Beifallsbezeugungen eitens des nach Hunderten zählenden Auditoriums oſtenlos freigeſprochen. — Karlsruhe, 18. Dez. Die Unter⸗ rgebnis der Reichsanwaltſchaft bereits übermittelt in. Bis zu deren Entſcheidung werden wohl nä⸗ here Mitteilungen nicht zu erwarten ſein. Man mümmt an, daß Le Tellſer dor ſeiner Verhaftung ſchon Zeichnungen nach ſeiner Heimat bat abgehen laſſen, die wichtiger waren, als die gefundenen. Dem Vernehmen nach wird das Haus, in welchem der Verhaftete wohnte, ſeit jener Zeit Tag und Nacht polizeilich bewacht. — Karlsruhe, 20. Dez. Am Samstag abend hat ſich ein junger Mann, Sohn eines hier lebenden Rentners, in dem Aborte ſeines Wohnhauſes erſchoſſen. Dem Vernehmen nach war der Grund zu der unſeligen That Differenzen zwiſchen Vater und Sohn. — Im ſtädtiſchen Vierordtsbad erſchoß ſich der Buchhalter Seibert. — Auf der Rheinbahn verunglückte ein Bahnwärter. Er wurde von dem daherbrauſenden Eiſenbahnzug überfahren und war ſofort tot. — Frankfurt. Ein Selbſtmordverſuch von hohem pfychologiſchen Intereſſe iſt dieſer Tage von einem neunjährigen Mädchen in Frankfurt a. M. verübt worden. Der kleinen Tochter eines Spezerei⸗ händlers wurde von einigen Mitſchülern der Vorwurf gemacht, Ungeziefer zu haben. Dieſelbe nahm ſich dies ſo zu Herzen, daß ſie beſchloß, ſich das Leben zu nehmen. Zu Hauſe angekommen, nahm ſie eine Löſung Schwefelhölzer zu ſich, worauf ſich ſo heftige Leibſchmerzen einſtellten, daß dem Kinde die Todes⸗ gedanken aus dem Kopfe kamen. Reumütig bekannte ſte der Mutter die That, ſo daß noch rechtzeitig Gegenmittel angewandt werden konnten. — Magdeburg. Eine gruſelige Epiſode hat Prof. Hauſer beim Durchſuchen einer Leichengruft erlebt. Sinnend ſtand der Profeſſor vor der Inſchrift eines Sarkophags — lautloſe Stille herrſcht in den langgeſtreckten Grabesräumen. Von den Zeichen hin⸗ weg lenkte ſich der Blick auf einen Sarg, deſſen morſche Vorderſeite zerbröckelt war und die Ueberreſte eines längſt dahingeſchwundenen Weſens erblicken ließ. Plötzlich regte es ſich im Sarge. Der Forſcher tritt einen Schritt zurück. Ihm fehlt nicht der Mut, das Kommende zu ſchauen, doch ſeltſam muß ihm das Unerwartete erſcheinen. Noch immer regt und bewegt ſich's im Sarge, an der durchlöcherten Sargwand ſcheint es aufzuleuchten. Noch einen Schritt weicht der Profeſſor und dem Sarg entſteigt eine — Katze. — Tomsk. Vor einigen Tagen wurde hier die Familie des Inſaſſen Kahn ermordet. Kahn's Familie zählte ſieben Perſonen, außerdem befand ſich bei denſelben eine Kindermagd. Kahn betrieb ein Ladengeſchäft und befaßte ſich auch mit dem Einkauf geſtohlener Gegenſtände. Am Morgen des Tages, Iffnete gabe wie gewöhnlich den Laden und nahm ſodann mit ſeiner Familie den Thee ein. Unterdeſſen ſcheſnen nun die Mörder, über deren Perſönlichkeit bis jetzt alle Anhaltspunkte fehlen, in den Laden gekommen zu ſein. Kahn, welcher ſich wahrſcheinlich nach den Münſchen der Angekommenen erkundigen wollte, wurde durch einen einzigen Hieb mit einer Eiſenſtange zu Boden geſtreckt. Sodann drangen die Mörder in die Wohnung Kahns, woſelbſt vier Kinder desſelben am Tiſche ſaßen, von denen eins nach dem andern mit demſelben Mordinſtrument, der Brechſtange, er⸗ ſchlagen wurde. Die Mutter der Kinder, welche ſich in hochſchwangerem Zuſtande befand, wurde in der Küche, wo ſie gerade beſchäftigt war, ermordet, auch fiel hier die Kindermagd, die ſich hatte flüchten wollen, unter den Streichen der Mörder. Nachdem die Mörder ihre blutige Arbeit beendet, gingen ſie in das Schlaf⸗ zimmer der K.ſchen Wohnung, ſuchten die Gelder K's zuſammen und entfernten ſich unbemerkt bon dem Schauplatz des Verbrechens. Gegen 8 Uhr morgens fand ſich in dem Ke'ſchen Laden ein Mäd⸗ chen ein, um irgend etwas zu kaufen und fand K. in ſeinem Blute ſchwimmend, am Boden liegen. Das Mädchen eilte zurück und die Polizei erhielt Meldung von der Entdeckung. Bei ihrem Eintreffen in die K.'ſche Wohnung fand die Polizei noch ein fünf⸗ jähriges Mädchen am Leben, doch iſt keine Ausſicht auf Wiederherſtellnng desſelben vorhanden. Der älteſte Sohn entging dem traurigen Ende ſeiner Eltern dadurch, daß er im Augenblicke des Mordes ſich nicht zu Hauſe befand. — Aus New⸗York wird dem W. Extrabl, telegraphirt: Das große Penſionat in Vicksburg, in dem die Kinder der reichſten amerikaniſchen Familien untergebracht find, wurde infolge der dort graſſi⸗ renden Maſern⸗Epidemie geſchloſſen, und da die Weihnachtszeit nicht mehr fern iſt, ſollten die ge⸗ ſunden Kinder, etwa 40 an der Zahl, nach New⸗ Orleans gebracht werden, um ſich von dort zu den Eltern zu begeben. Der Dampfer „White“ wurde von der Direktion des Penſtonats gemietet, um die Kinder und zehn Begleiterinen derſelben nach New⸗ Orleans zu bringen. Auf der Fahrt entſtand durch die auf amerikaniſchen Dampfern übliche unvorſich⸗ tige Hantirung mit dem Feuer ein Brand, das Holzſchiff ſtand im nächſten Augenblick in Flammen und ſämtliche Paſſagiere, die vierzig Kinder und die zehn Begleiterinnen, kamen um. Von der Mann⸗ ſchaft ſind auch mehrere Perſonen getödtet worden. worden, Rom zu verlaſſen, bevor der Tag der Ver⸗ handlung vorüber war. 5 In vollſtändiger Unzurechnungsfähigkeit ihrer andlung hatte Alice an jenem Abend die Anzeige rlaſſen; erſt nachdem der Tag vorüber war, nach⸗ dem ihr Gemüt ſich beruhigt hatte und ihr Geiſt klarer dachte, ſtellte ſich ihr vor Augen, ein wie gewagtes Spiel dieſe Anzeige geweſen war. Doch e fürchtete nicht. Sie hatte, da allmählich der unfreiwillige Aufenthalt in Rom ihre Muße genug u reifer Ueberlegung und wohleingerichtetem Handeln ab, ihrem Vormund, dem Pfarrer Bornau, über lles, was geſchehen war und was von ihr unter⸗ ommen worden, Bericht erſtattet und nach einge⸗ ender Korreſpondenz hatte dieſer es für ſeine Pflicht rachtet, durch ſeinen perſönlichen Beiſtand ſeiner Mündel eine Stütze zu geben; ſo kam es, daß einige age vor der anberaumten Verhandlung der wür⸗ ige Greis im Prinzen von Bayern eingetroffen war. Alles das hatte wie ein Lauffeuer ſeinen Weg urch den Mund der Leute gefunden; man mußte ogar, daß Dr. Francesco, der vor fünfzehn Jahren ne kurze Zeit Hilfsarzt in St. Salvatore geweſen war und jetzt als ſelbſtſtändiger Leiter einer Irren⸗ anſtalt in Florenz weilte, zum Verhandlungstage n Rom beſchieden war. In der geſpannteſten Auſ⸗ regung hatte daher alles, was mit der Sache in Verbindung war oder was Intereſſe für die Ange⸗ genheit bezeugte, die vergangenen Tage hingebracht; die halbe Stadt ſchien durch die Erwartung des eute zu vernehmenden aus dem Gang ihrer täglichen bliegenheiten getrieben; Alice fieberte, nicht viel weniger der greiſe Prieſter, Ludwig von Erlenburg in der Zelle des Gefängnisirrenhauſes ſah mit klo⸗ pfendem Herzen der Entſcheidung über ſein zukünf⸗ tiges Leben entgegen, Giacomo — der Arme! wie ſchlecht, für den Moment wenigſtens, waren alle die ſchönen Träume, welche er ſich geſchaffen hatte, in Erfüllung gegangen! — ſchien vernichtet in dem brechens zu heißen und der Direktor, der bis zum letzten Moment der Welt gegenüber eine trotzige Stirn behielt, zitterte vor dieſer Stunde. Direktor Rimoli mußte, daß der beſchlagnahmte Inhalt ſeines Schreib⸗ tiſches ein Papier aufzuweiſen hatte, das zu ſeiner Vernichtung geſchaffen war. So kam der verhängnisvolle Tag heran. Früh ſchon waren die für das Publikum offenen Räume des Gerichts ſaales von allen Klaſſen der Bevölkerung in Anſpruch genommen; man drängte und ſtieß ſich, um noch einen Platz zu bekommen; und immer noch ſtrömte eine wahre Flut von Teilnehmenden und Neugierigen herzu. Freilich mußte man endlich be⸗ greifen, daß ein weiteres Eindringen eine Sache der Unmöglichkeit wurde; dies hinderte jedoch die ſpäter Gekommenen nicht, in dichten Knäueln auf den Trep⸗ pen und ſogar bis auf die halbe Straße hinaus zu verweilen, bis das Urteil über den Direktor des Irren⸗ hauſes geſprochen war. Punkt zehn Uhr betrat der Gerichtshof den Saal. Eine lautloſe Stille folgte bei ſeinem Erſcheinen dem wirren Getümmel, welches alle Sinne berückend angefüllt hatte, denn die geſamte Menge wendete ihre Aufmerkſamkeit nun dem grünen Tiſche und dem vor demſelben befindlichen Raume zu. Nachdem die üblichen Formalitäten vorgenommen worden, hatte man die Zeugen — es waren in erſter Reihe Ludwig von Erlenburg ſelbſt, dann Giacomo Sereil, Dr. Francesco, Alice von Waldheim, der Direktor der Gefängnisanſtalt Dr. Parneſe, und endlich Präfident, nachdem er einem jeden von ihnen den Eid abgenommen, ermahnte ſie im Namen des Ge⸗ ſetzes und der Kirche, bei ihrer Ausſage nicht ein Haar Bewußtſein, Mitſchuldiger eines ſo ſchändlichen Ver⸗ breit vom Wege der Wahrheit zu weichen, indem er betonte, wie durch das Zeugnis, welches abzulegen ſie erſchienen ſeien, das vom Gerichtshof zu fällende Urteil bedungen ſei. Nun traten die Zeugen ab und, begleitet von militäriſcher Eskorte, führte man Dr. Carlo Alfonſo Rimoli herein. Schon, als Ludwig von Erlenburg in den Raum trat, hatte ein Gemurmel das Audidorium durch⸗ laufen; beim Erſcheinen des Direktors ſteigerte ſich das Gewirre in dem Maße, daß der Präſident einen Aufruf um Ruhe zu erlaſſen gezwungen war. „Wie iſt Ihr Name?“ wendete er ſich hierauf dem Angeklagten zu. Der Direktor, der, obgleich er ſeiner Schuld mehr als bewußt war, bis zum letzten Augenblick der Welt gegenüber eine kalte Stirn gezeigt hatte, kehrte jetzt mit Beharrlichkeit der ihn anſtarrenden Menge den Rücken; ſeine Miene, bleich wie im Grabe, war unbeweglich; das funkelnde Auge hielt er, gleich⸗ ſam als ob ſein ſtechender Blick die einzige ihm zu Gebote ſtehende Waffe ſei, auf den Präſidenten gewandt. „Rimoli, Carlo Alfonſo,“ erwiderte er in einem Tone, in dem, wenngleich Dr. Rimoli zitterte, nicht die geringſte Erregung zu erkennen war. „Ihr Alter ff; 1 „Fünfzig Jahre.“ 5 „Wo geboren???) „In Coraggio bei Bologna.“ Ne Fortſetzung folgt. — 5 mehrere Diener der Anſtalt — hereingeführt. De 2l. Bg 1 Nütgermeiſtera 4. Huben Munter Del Heſuch der 5 5 duch Schl 1 Hs. Nohſtehen n bußh. Miniſer c Hund des 9 cuts erlafſent 1 Ju 1879 zn 112 9 nsſchule, ſowie , ſof iu Alters noch lle dder Fortbildu 0 döten, iſt der kr und Tonzlok 12 Jnſehendes 2 1 hpendung, wenn K uufſcht der 5 un Fürſotger geſchi 51 ds Poli lultt: 2 de u 20 Ir bft, denn in eig die beßehe mz dn Deu ihrer aten. Arburg 15, Dez. 1. Da Durga 1. bubes. Aaſanntnack 5 Aehung des Dick kung ur geneinſan wiänunz bu 1885 ſſt n Nong bn 2 all Lege lang zur 2 Wh 5 dim 17. Len Jabordsdorſtan A Huben. dun Hobo nnen Sr Kucchenwa keines Ne Nane Artikel in ae den nig kapfehlt Ni — Mutliche 31 n N Nihnath Jieker 1788 1 Wage 1 2